Hochzeit - Vom Partner hingehalten werden

vom 23.02.2010, 17:10 Uhr

Hallo zusammen!

Ich habe eine Freundin, nennen wir sie mal Anja. Anja ist nun schon 7 Jahre mit ihrem Partner zusammen. Ihr Partner, nennen wir ihn mal Kurt, hat ihr immer gesagt, dass sie seine Traumfrau sei und er mit ihr alt werden möchte. Anja ging es genauso und sie war sehr glücklich darüber.

Vor ein paar Jahren hat Kurt ihr dann an heilig Abend einen Heiratsantrag gemacht. Sie hat auch gleich Ja gesagt und einen Ring bekommen. Kurt hatte Freundschaftsringe besorgt. Anja und Kurt haben dann auch nur seinen Eltern von der Verlobung erzählt und diese haben sich gefreut. Nun ist das schon mindestens 2 oder 3 Jahre her und bisher hat Kurt nie wieder etwas wegen Heirat gesagt. Anja machte schon öfter mal Anspielungen und Kurt sagte immer, dass er sich noch nicht bereit dazu fühlt und irgendwann aber heiraten möchte. Anja fühlt sich langsam hingehalten und fragt sich, ob Kurt sie überhaupt heiraten möchte. Sie ist auch verletzt und weiß einfach nicht, wie sie sich verhalten soll.

Ich weiß auch selbst nicht, was ich Anja raten soll. Sie liebt Kurt und er liebt sie anscheinend auch. Sollte sie sich die Hochzeit lieber aus dem Kopf schlagen oder soll sie einfach warten, ob Kurt irgendwann mal sagt, dass er nun bereit ist, Anja das Ja - Wort zu geben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



"Irgendwann mal bereit" da liegt der springende Punkt. Vor zwei, drei Jahren war er sich sicher Anja eines Tages zu heiraten, schließlich hat er ihr einen Antrag gemacht, aber mittlerweile scheint er sich da nicht mehr sicher zu sein. Ich frage mich: "Was hat sich verändert?" Und wenn er jetzt nicht will, was sollte sich in der Zukunft daran ändern?

Vielleicht hat er kalte Füße bekommen, weil er Anja nicht mehr als die richtige Frau ansieht, beziehungsweise er Angst durch sie viele Chancen zu verpassen? Und wenn das der Fall ist, kann sie warten bis schwarz wird. Und dann wird er mit einer anderen den Ehebund schneller eingehen als das sie bis drei zählen kann. Ich würde an Anjas Stelle ihm ein Ultimatum stellen und damit bewusst auch ein Ende der Beziehung in Kauf nehmen. Sie hat keine Zeit um diese mit einem Mann zu verschwenden der "irgendwann mal bereit" wäre. Sie wird auch nicht jünger.

» Len4ik » Beiträge: 97 » Talkpoints: 0,51 »


Mich irritiert gerade die Tatsache, dass er zwar einen Antrag macht, sich aber noch nicht für eine Ehe bereit fühlt. Das war ihm jawohl auch vor einigen Jahren klar, also warum hat er ihr damals einen Antrag gemacht und nicht gewartet, bis er so weit ist? Mag sein, dass er einfach ausdrücken wollte, dass er sie auf jeden Fall irgendwann heiraten möchte, aber ich finde das trotzdem ein bischen komisch.

Wie alt sind die beiden denn? Denn ich finde es auch seltsam, dass ein erwachsener Mann nach sieben Jahren Beziehung sich immer noch nicht reif für die Ehe fühlen will. Die beiden leben ja vermutlich zusammen und das wahrscheinlich auch nicht erst seit gestern. Der einzige Unterschied, den so ein Trauschein da noch machen würde, wäre, dass eine Trennung ihn teurer zu stehen käme. Denn offiziell oder was man auch immer mit Ehe verbindet ist eine langjährige Beziehung ja nun auch. Man gibt nur noch symbolisch die "Freiheit" auf. Darum finde ich das Argument, sich nicht reif für eine Ehe zu fühlen, wenn man grundsätzlich heiraten will und an die Zukunft der Beziehung glaubt, nach so langer Zeit eher komisch.

Ich an Stelle der Frau würde die Hoffnung begraben. Ihr Partner hat offenbar seinen Plan, sie irgendwan zu heiraten begraben. Ob aus Feigheit oder weil er sich im Geiste schon umorientiert hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber jemand, der nach so langer Zeit immer noch herum druckst, will meines Erachtens nicht wirklich heiraten, sonst würde er nicht mehr zögern, nachdem er schon einen Antrag gemacht hat.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Anja und Kurt gehen beide auf Ende 20 zu. Sie sind also noch nicht so alt, dass es zu spät zum heiraten wäre. Anja macht sie auch Gedanken, dass Kurt vielleicht auf etwas besseres warte und vielleicht hofft, dass er eine andere oder bessere Frau finden könnte. Wenn sie das allerdings anspricht, dann sagt ihr Kurt immer wieder, dass es nicht so ist und er sie liebt. Er sagt ihr auch so oft, dass er sie liebt. Er verhält sich auch nicht so, als wäre sie nur eine Übergangslösung. Er macht schon recht viel für sie und anders herum natürlich auch.

Vielleicht hat Kurt auch einfach Angst vor dem letzten Schritt. Ich verstehe auch nicht, dass er ihr erst einen Antrag macht und dann plötzlich nichts mehr von einer Hochzeit wissen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was das betrifft, denke ich recht traditionell: eine Verlobung ist in meinen Augen ein Heiratsversprechen und heiraten sollte man entsprechend innerhalb eines Jahres.

Allerdings sollte man Probleme in einer Partnerschaft immer mit dem Partner besprechen. Anspielung zählen da nicht und können eher frustrieren. Wäre Anja meine Freundin, würde ich ihr dazu raten, dass sie mit Kurt die Sache bespricht. Kurt hat sicher eine Meinung dazu. Sie sollte sich darauf einstellen, dass Kurt vielleicht erst später heiraten will oder aber er hat es tatsächlich einfach vergessen oder verdrängt.

Möglicherweise hat er auch gar nicht vor zu heiraten, dann kann man die Verlobung natürlich auch lösen. Lieben sich die beiden, können sie sicher auch ohne Trauschein glücklich werden - aber drüber sprechen muss man so oder so um die Verhältnisse zu klären.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Im Groben läßt sich über das Verhalten des jungen Mannes nur spekullieren. Allerdings kommt es manchmal vor, daß Menschen Dinge unüberlegt machen, z.B. aus dem Moment heraus "besondere" Fragen stellen. Da Heiligabend etwas romatisches und vertrautes hat, wurde Kurt vielleicht von den Eindrücken geblendet. Es paßte einfach alles und die Liebe schien grenzenlos, zumindest für diesen Augenblick.

Ich möchte damit nicht behaupten, daß er Anja nicht aufrichtig liebt. Aber wenn er nach so langer Zeit noch nicht Nägel mit Köpfen gemacht hat, dann kann man leider davon ausgehen, daß der Antrag etwas zu spontan geschehen ist. Viele Männer haben eine Heidenangst vorm Heiraten, können es sich aber trotzdem nicht vorstellen nie zu heiraten. Nur eben ein wenig später. Und so vergehen die Jahre.

Die Aussage, bis der Tod euch scheidet, hat schon etwas beängstigendes und einengendes. Männer in den Zwanzigern sind manchmal einfach nicht reif genug und schauen sich bewußt oder unbewußt auch noch nach anderen Weiblichkeiten um. Gemäß dem Sprichwort: Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob er noch was besseres findet.

Allerdings gehört zu einer echten Liebe, meiner Meinung nach, nicht unbedingt das Eheversprechen zum guten Funktionieren dazu. Wenn beide damit glücklich sind, ist der Vertrag doch gar nicht zwingend nötig. Jedoch kann ich die Verwunderung von Anja und bestimmt auch die Enttäuschung, gut verstehen. Erst gilt man als verlobt, freut sich darüber, schmiedet Pläne für die Zukunft und dann kommt alles anders.

An ihrer Stelle würde ich mit Kurt sehr ruhig und gelassen über die Verlobung und die ausbleibende Heirat sprechen. Nach sieben Jahren sollte so etwas auf jeden Fall drin sein. Wenn nicht, kannst du die Sache anzweifeln und er hat sich möglicherweise von Anja emotional entfernt. Eine Lüge als Antwort, auf die Art, ich weiß gar nicht wovon du sprichst, wäre eine klare Aussage.

Aber wenn Kurt offen seine Ängste zugibt und sie ehrlich liebt, würde ich an Anjas Stelle nicht zwingend auf eine Hochzeit bestehen. Ihn also vor die Wahl stellen, Heirat oder Schlußstrich. Für Männer können ein paar Jahre ausreichen, bis sie die nötige Reife erreichen und sich fest binden wollen. Wie schon gesagt, am Schluß ist Ehrlichkeit der springende Punkt, ob die Beziehung noch in Takt ist oder die Beiden sich auseinander gelebt haben.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ehrlich gesagt ist das genau der Grund, warum ich dieses ganze Prozedere um Heiratsanträge und Verlobungen nicht verstehe. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich Menschen verloben und dann jahrelang in diesem Zustand verweilen, darin sehe ich einfach keinen Sinn. Für mich bedeutet eine Verlobung, dass man nun anfängt die Hochzeit konkret zu planen, denn beschließen, dass man irgendwann mal heiraten möchte, kann man auch ohne irgendeinen Status.

Nun haben Anja und Kurt das aber von Anfang an auf diese Art und Weise gehandhabt. Offensichtlich ist Anja, als Kurt ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, auch nicht davon ausgegangen, dass die Hochzeit nun bald stattfinden würde. Zumindest liest sich das für mich so, da sie ja selbst keinerlei Schritte in diese Richtung unternommen hat. Von daher kann sie es Kurt meiner Meinung nach auch nicht verübeln, dass er die Verlobung anscheinend als nicht zeitlich verbindlich betrachtet.

Ich frage mich ehrlich gesagt, warum Anja allem Anschein nach darauf wartet, dass Kurt eines Morgens aufwacht und anfängt, die Hochzeit zu planen. Sie muss doch nicht ständig nachfragen, was nun aus der Hochzeit wird! Wieso sagt sie ihm nicht, dass sie bald heiraten möchte und sich mit seinem Einverständnis an die ersten Planungsversuche setzen wird?

Wenn Kurt dann sagt, dass er noch nicht bereit ist, sie zu heiraten, muss sich Anja mal Gedanken darüber machen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Wie lange kann sie noch warten? Wie wichtig ist es ihr, bald zu heiraten? Die Ergebnisse dieser Überlegungen muss sie dann Kurt mitteilen und die beiden müssen sich zusammensetzen und konkrete gemeinsame Zukunftspläne machen. Entweder sie schaffen es, Kompromisse einzugehen und eine Lösung zu finden, oder ihre Vorstellungen sind einfach zu verschieden und sie müssen sich wohl oder übel trennen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das kommt mir bekannt vor. Sowas hatte ich in meinem Bekanntenkreis auch und die Frau hat ihren Freund dann gefragt, Wann für ihn "später" ist. Er meinte nur "später eben" und dann hat meine Bekannte gesagt, dass sie das nicht kann und immer warten willund hat trotzdem sie glaubte ihn zu lieben die Beziehung beendet. Der Freund meiner Bekannten hat ihr auch einen Heiratsantrag gemacht und ewig nicht mehr von Hochzeit geredet und wenn meine Bekannte mal drauf zu sprechen kam, dann kam immer nur das Wort "später".

3 Monate nach der Trennung war ihr Exfreund verheiratet. Er heiratete eine Frau, die wahrscheinlich dann erst die richtige Frau für ihn gewesen ist und mit der er sich eher eine Zukunft vorstellen konnte. Auch meine Bekannte lernte dann einen Mann kennen, den sie später auch heiratete.

Ich denke, dass die beiden, auch wenn sie lange zusammen sind eben nicht die Richtigen füreinander sind. Dass irgendwas fehlt und wenn beide nicht die gleichen Zukunftspläne haben, ist es zum Scheitern verurteilt. Wenn man meine Bekannte heute fragt, wie es damals war, meint sie nur, dass sie froh ist, dass sie sich getrennt hat, obwohl sie glaubte ihn zu lieben. Denn Hochzeit wäre für den damaligen Partner von ihr nicht mit ihr in Frage gekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Normalerweise finde ich einen Trauschein absolut nicht wichtig für eine Beziehung und denke, dass man auch sehr gut ohne diesen formalen Akt zusammenleben kann. Daher finde ich es normalerweise auch nicht schlimm, wenn jemand eine Hochzeit ablehnt und sich dagegen entscheidet, dem Partner das Ja-Wort zu geben. In diesem konkreten Fall finde ich das Verhalten des Partners deiner Freundin allerdings ziemlich seltsam.

Normalerweise ist eine Verlobung ja ein Heiratsversprechen. Wenn man sich mit jemandem verlobt und demjenigen einen Heiratsantrag macht, hat man sich das im Normalfall gut überlegt. Ich gehe daher davon aus, dass der Partner deiner Freundin in dem Moment, in dem er vor einigen Jahren seiner Freundin den Heiratsantrag gemacht hat, absolut sicher war, dass er diese Frau heiraten möchte. Sonst hätte er sie wohl kaum gefragt, ob sie ihn heiraten möchte.

Ich frage mich, ob der Partner deiner Freundin sich überhaupt noch sicher ist, ob er seine Freundin wirklich heiraten möchte. Beziehungen verändern sich ja durchaus im Laufe der Zeit und es kann ja sein, dass er die Frau an seiner Seite nach wie vor liebt und begehrt, sie aber nicht mehr heiraten möchte. Diese Tatsache alleine muss ja noch nicht gegen die Beziehung im Allgemeinen sprechen. Die Beziehung kann ja wunderschön sein, auch wenn der Wunsch nach einer Hochzeit mittlerweile erloschen ist.

Da die beiden noch recht jung sind, kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich der Heiratswunsch bei dem Mann mittlerweile geändert hat. Ich denke, dass man während der ersten Verliebtheitsphase, also durchaus in den den ersten Jahren, noch ganz anders tickt als später, wenn ein bisschen Gewohnheit eingekehrt ist. Zudem festigt man seine grundlegenden Einstellungen oft erst später, so dass der Mann vielleicht zu dem Zeitpunkt, als er seine Freundin gefragt hat, ob sie ihn heiraten möchte, absolut davon überzeugt war, dass er heiraten möchte und dass diese Frau seine Ehefrau werden soll. Innerhalb der folgenden Jahre kann sich ja dann einiges bei ihm getan haben, so dass er nicht mehr von der Ehe an sich oder von einer Ehe mit dieser Frau überzeugt ist.

Vielleicht hat Kurt einfach vorschnell gehandelt und erst später erkannt, dass er sich eigentlich doch nicht sicher ist. So etwas gibt es und ich denke, dass seine Freundin nun nicht dazu übergehen sollte, die ganze Beziehung in Frage zu stellen. Allerdings wäre es sicher sinnvoll, wenn die beiden mal offen über das Thema sprechen und die Thematik dann erst einmal ruhen lassen. Deine Freundin sollte ihren Partner mal auf den Antrag ansprechen. Damit meine ich keine blöden Anspielungen, sondern ein richtiges und ernsthaftes Gespräch, in dem jeder offen seine Meinung vertreten kann. Vielleicht kann sie ihm damit darlegen, dass sie enttäuscht ist und er kann ihr erklären, warum er sich nicht mehr sicher ist. Wenn es darauf hinausläuft, dass er jetzt und auch in den nächsten ein bis zwei Jahren definitiv nicht heiraten möchte, sollte seine Freundin das allerdings auch respektieren und ihn nicht mit irgendwelchen Anspielungen bedrängen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Die Beiden waren schon ca. 4 Jahre zusammen, als Kurt ihr den Heiratsantrag gemacht hat. Da sollte die erste Verliebtheit dann schon vorbei sein. Mittlerweile sind die beiden bald 7 Jahre zusammen.

Anja hat Kurt auch nochmal darauf angesprochen und er hat ihr versichert, dass er sie wirklich liebt. Sie hat ihn auch gefragt, ob sich die Beziehung so verändert hat, dass er vielleicht deswegen nicht heiraten möchte. Aber auch das verneinte er. Kurt sagte ihr, dass sie sich keine Sorgen zu machen bräuchte und er sie liebt und er auch keine andere möchte. Vielleicht hat er einfach Angst vor der eigenen Courage bekommen. Die Beiden machen auch nicht den Eindruck, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt und Anja hätte mir dann auch davon erzählt. Kurt scheint auch ein ehrlicher Mensch zu sein, dem man wirklich vertrauen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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