Durch Ratenkauf in die Schuldenfalle

Gestern habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen, der mich doch etwas schockiert hat. Es wurde an Haustüren geklingelt und einfach mal gefragt, was die Familien auf Raten gekauft haben. Es war eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern darunter, die fast alles auf Raten gekauft hat. Das gig vom Fernseher, über Sofa und Küche, bis hin zum Auto. Gut, die Frau wird wenig Geld haben und hatte keine andere Möglichkeit. Aber es gab noch einige andere Familien, die sich vieles durch eine Ratenkauf gekauft haben.

Die alleinerziehende Mutter rechnet dann auch mal aus, wie viel an Zinsen noch zu den Raten kommen und war überrascht, dass sie bald 400 Euro mehr zahlen muss, als bei einer Barzahlung. Im Bericht wurde daher gesagt, dass man auf eine 0% Finanzierung achten sollte und gegebenenfalls danach fragen sollte, ob dies bei einer Ratenzahlung möglich ist. Außerdem sollte man sich nie mehr als 3 Dinge auf Raten kaufen, da man sonst schnell den Überblick verliert.

Die Ratenkäufe schnüren halt den Handlungsspielraum ein. Ich kann es ja noch verstehen, wenn bei einem die Waschmaschine kaputt geht, und er eine neue auf Raten kauft, weil er gerade nicht genügend Geld für diese unerwartete "Notfallausgabe". Noch besser wäre es natürlich, wenn man für solche unvorhersehbaren Notfälle rechtzeitig etwas beiseite schafft.

Wenn man natürlich schon vorher ohne Not einen neuen Fernseher und andere Dinge auf Raten gekauft hat, dann erschlagen einen solche unvorhergesehenen Notfälle, da man schon vorher ans Limit gegangen ist.

Ich glaube aber auch, dass viele ohne nachzudenken kaufen, bis nichts mehr geht, sprich es keinen Konsumentenkredit mehr gibt. Ob man das tatsächlich "schultern" kann, werden viele überhaupt nicht vorher durchrechnen. Eigentlich müssen solche Leute vor sich selbst geschützt werden, sprich die Kreditvergabe sollte hier wesentlich kritischer erfolgen.

Mit einen Ratenkauf kann man unter Umständen schon in die sogenannte Schuldenfalle tappen, wenn man nicht einige grundsätzliche Vorkehrungen im Vorfeld trifft. Als erstes sollte man dabei immer abklären ob man ein finanzielles Polster besitzt und somit im Notfall handeln kann. Weiterhin spielt das monatliche Einkommen eine wesentliche Rolle dabei, denn Ratenkäufe können sich durchaus bis zu 36 Monate erstrecken.

Man sollte auf jeden Fall auch Preisvergleiche anstellen, um den gewünschten Artikel vielleicht auch noch anders finanzieren zu können. Eine solche Kreditform sollte in der Regel die letzte Variante sein. Nur wenn man alles beachtet wird man diesen Kredit bedienen können und dabei nicht in zusätzliche Schulden geraten.

Das ist ja nun keine wirklich neue Erkenntnis, die da gezeigt wurde. Und man sollte da wirklich mal an der richtigen Seite anpacken, damit sowas kaum mehr möglich ist. Denn nicht der Verbraucher trägt hier die alleinige Schuld. Da muss man auch dem Handel eine Mitschuld geben.

Denn nur durch die lasche Handhabung mit diesen Ratenkrediten kann es erst soweit kommen. Es wird nichts geprüft und am Ende zählt eben nur, das man Produkt X verkauft hat. Das ging sogar vor rund 20 Jahren noch bei Autos relativ einfach. Da konnte man auch mehrere Fahrzeuge auf Kredit kaufen ohne das einer geprüft hätte, ob da schon Verbindlichkeiten am laufen sind.

Und so ist das heute noch mit diesen Verbraucherkrediten. Da muss man nur eine Bankverbindung angeben und alles unterschreiben. Kein Nachweis über ein festes Einkommen oder die Abfrage bei der Schufa, ob schon entsprechende Kredite vorhanden sind.

Doch trotz Abfragen bei der Schufa, kann es passieren, das jemand da in die Schuldenfalle läuft. Weil eben auch nicht alle unterschriebenden Verträge weitergemeldet werden.

Wieso trägt hier der Handel eine Mitschuld? Das ist leider nicht so richtig, denn jeder Kunde ist geschäftsfähig. Daher kann er sich im Vorfeld eines solchen Kaufes auch gründlich über die jeweiligen Risiken informieren. Wer das als Kunde nicht oder nur in geringer Form tut, ist allerdings selber schuld finde ich. Es besteht doch kein Zwang in keiner Form solche Finanzierungen abzuschließen.

Grundsätzlich bin ich auch ein Vertreter des Mottos "Jeder ist für sich selbst verantwortlich" bzw. "Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied". Auch denke ich, dass man jedem möglichst viel Freiheit lassen sollte.

Gerade aber diese Raten- bzw. Konsumentenkredite sind aber aus meiner Sicht ein Beweis dafür, dass doch einige Leute für diese Freiheiten schlichtweg zu doof sind. Auch im Interesse des Handels müsste es daher sein, diese Leute vor sich selber zu schützen, auch wenn der Tagesumsatz ein bisschen darunter leidet. Das Gegenteil ist aber aus meiner Sicht der Fall. Die Werbung versucht eher noch die Hemmschwelle bezüglich einer solchen Finanzierung zu senken. Teilweise sind die Ratenzahlungen groß und fett gedruckt, den Preis bei Barzahlung muss man hingegen im Kleingedruckten suchen. Dass suggeriert doch förmlich, dass der Ratenkauf der Normalfall ist.

Trotzdem sehe ich den Handel nicht als hauptsächlich verantwortlich. Der steht immerhin unter einem immensen Wettbewerbsdruck. Hier müssten die Rahmenbedingungen entsprechend sinnvoll gestaltet werden.

Ich bin auf alle Fälle der Meinung das man durch Ratenkäufe in eine Schuldenfalle tappt. Nicht jeder, aber doch sehr viele Menschen.

Es wird einem sehr leicht gemacht sich seine ganzen Wünsche zu erfüllen. Man unterschreibt, bezahlt ein paar Euros und man hat das gewünschte Teil. Das man im Endeffekt um einges Mehr dafür bezahlt als wenn man es gleich bar bezahlt denkt man in diesem Moment nicht. Und die kleinen Raten kann ich mir schon leisten.

Aber meistens bleibt es nicht dabei das man nur eine Ratenzahlung hat und dann kommt noch was dazu und noch was, und spätestens dann ist die monatliche Gesamtrate so hoch das man sie nicht mehr bezahlen kann. Und schon ist man in der Schuldenfalle weil es ja jedes Monat mehr wird.

Es wird den Menschen einfach zu leicht gemacht. Sicher ist jeder für sich selber verantwortlich und wenn er es will dann soll er auch, aber viele sind was das angeht zu unreif obwohl sie bereits erwachsen sind.

Unreif will ich es nun so nicht nur bezeichnen, sondern eher sorglos. Klar es ist sehr leicht einen solchen Vertrag abzuschließen keine Frage und genau so leicht Schulden zu haben. Allerdings die Sorglosigkeit bei einigen Konsumenten setzt das Risiko der Schulden sehr tief runter. Und hier beginnt in der Praxis das Problem. Personen die überlegen und ihre finanzielle Situation planen, sind auf jeden Fall vorsichtiger dabei.

Wieso trägt hier der Handel eine Mitschuld? Das ist leider nicht so richtig, denn jeder Kunde ist geschäftsfähig. Daher kann er sich im Vorfeld eines solchen Kaufes auch gründlich über die jeweiligen Risiken informieren. Wer das als Kunde nicht oder nur in geringer Form tut, ist allerdings selber schuld finde ich. Es besteht doch kein Zwang in keiner Form solche Finanzierungen abzuschließen.

Wieso der Handel eine Mitschuld trägt? Weil sie leichtfertig Kredite vergeben und am Ende bei vielen gar kein Geld sehen. Denn was will man holen, wenn der Schuldner nichts hat? Am Ende sind sie die Ware los und haben kein Geld gesehen.

Würde also jedes Geschäft welches solche Verbraucherkredite anbietet und auch jeder Versandhandel seine Kreditnehmer bei der Schufa eintragen lassen und eben auch entsprechende Abfragen tätigen, dann wüsste man ja wer schon 5 solcher Ratenkredite laufen hat. Wobei man sich dann auch recht leicht ausrechnen kann, das ein 6. Kredit nicht mehr finanzierbar ist. Es sei denn, das die Einnahmen entsprechend hoch sind.

Also müsste man dann auch das Einkommen nachweisen lassen und was bringt denn am Ende mehr? 100 Schuldner, wo man kein Geld bekommt, weil man die Kreditvergabe zu lasch handhabt oder 5 Kreditnehmer, wo man die finanzielle Lage bei Abschluss kennt und weiss, das diese auch entsprechend zahlen können.

Und am Ende ist doch der Handel auch die Seite, welche jammert, das die Einnahmen zurück gegangen sind. Eben auch durch Leute, welche ihre Verbindlichkeiten nicht mehr zahlen können.

Wieso der Handel eine Mitschuld trägt? Weil sie leichtfertig Kredite vergeben und am Ende bei vielen gar kein Geld sehen. Denn was will man holen, wenn der Schuldner nichts hat? Am Ende sind sie die Ware los und haben kein Geld gesehen.

Naja, dem Handel kommt aber auch nicht die Funktion eines Erziehungsberechtigten zu. Gerade die Schufa wurde ja auch mal mit dem fadenscheinigen Grund eingerichtet, dass man damit vor allem den Verbraucher vor sich selbst schützen will - eben als das mit den Fernabsatzgeschäften und Ratenkäufen so richtig aufblühte (und auch die Überschuldungen).

Trotzdem wurde nach und nach das ganze etwas gelockert und aufgeweicht - und zwar nicht wegen des bösen Handels, sondern weil sich hier viele, ironischerweise vor allem Betroffene, von der Schufa zu Unrecht gegängelt fühlten und ihr Schufa Score in den Keller rutschte und sie nichts neues mehr kaufen konnten. Die meisten Unternehmen hätten gerne eine noch dichtere Schufa Kontrolle um sich vor Zahlungsausfällen zu sichern, denn unter`m Strich machen sie damit keinen echten Gewinn - nur wurde das ja von verschiedenen Seiten (auch wieder: zu Recht) vereitelt und zusammengeklagt und damit eben eingeschränkt, weswegen der Schufa Score auch einen Verfall bei der Bedeutung erlebt hat.

Und solange man sich als Kunde auf der einen Seite nicht bevormunden lassen will aber gleichzeitig unvernünftige Anschaffungen tätigt und dann meckert...