Mann wegen 38 Euro erschlagen
Gestern abend habe ich von meiner Mutter erfahren, dass ein alter Nachbar von uns ermordet wurde. Wegen 38 Euro! Da ganze Geschichte wie folgt: Er war noch auf der Arbeit. Dann geht er zu dem Getränkeautomat und entdeckt wie dieser von einem Arbeitskollegen aufgebrochen wird. Er spricht ihn darauf an und wird deshalb mit einem Eisenrohr erschlagen.
Mein erster Gedanke war nur: Das kann doch nicht sein! Dieser Mann hatte Familie und sein Mörder wird mit "Totschlag" wahrscheinlich sogar unter 15 Jahren Haftstrafe davon kommen. Wenn ich so etwas mitbekomme, muss ich mich immer unwillkürlich fragen, wie es in unserem Land/ auf der ganzen Welt so weit kommen konnte. Vielleicht bin ich auch etwas naiv...
Was meint ihr denn zu dieser Geschichte? Beispiele dieser Art gibt es ja zur Genüge (betrunkener Mod erschlägt Mann, der Passantin schützen wollte; vier Jugendliche vergewaltigen nacheinander ein Mädchen; usw.). Was läuft hier - um es mal ganz neutral zu formulieren - falsch?
Muttersoehnchen hat geschrieben:Dieser Mann hatte Familie und sein Mörder wird mit "Totschlag" wahrscheinlich sogar unter 15 Jahren Haftstrafe davon kommen.
Selbst wenn der Mörder hier 5x lebenslänglich bekommen würde, hätte das Opfer immer noch Familie. Wichtig auch bei noch so tragischen Vorfällen, ist doch in erster Linie sich klar zu machen, dass die Justiz eben nicht die Funktion hat, Rache zu üben. Ich bin froh darüber, dass hier die Strafe immer die Resozialisierung mit im Auge hat.
Oder anders: hätte der Täter in Folge eines von ihm verursachten Unfall das Opfer zu Tode gebracht, würde sich die Situation für die Familie des Opfers doch - in ihrer Tragweite - kaum ändern? Aber wäre dann eine Verurteilung wg. Totschlags denn gerechtfertigt?
Muttersoehnchen hat geschrieben:Wenn ich so etwas mitbekomme, muss ich mich immer unwillkürlich fragen, wie es in unserem Land/ auf der ganzen Welt so weit kommen konnte.
In der Frage kann ich Dich dann aber beruhigen. Es ist mit Nichten so weit gekommen. Weder hier noch sonst wo auf der Welt. Es ist, wie es immer schon war! Oder anders gefragt: in welche Epoche der Zeitgeschichte legst Du die Phase, in der es keine Morde aus Habgier oder zur Vertuschung von Unrechtstaten gab?
Muttersoehnchen hat geschrieben:Beispiele dieser Art gibt es ja zur Genüge
Das sehe ich ja anders. Es ist ja nicht so, dass nur das geschieht, worüber berichtet wird. Auch die Dinge, über die nicht berichtet wird, geschehen. Und da ist z.B. das Ereignis, dass Du heute noch niemanden erschlagen hast.
Natürlich ist jeder gemeldete Vorfall bedauerlich und gehört entsprechend geahndet. Jetzt aber auf Grund der einzelnen Vorfälle so zu tun, als wäre die Gesellschaft am Abgrund ist doch mindestens übertrieben. Oder gibt es Indizien, die darauf hindeutet, dass ich die Sache zu optimistisch sehe?
Muttersoehnchen hat geschrieben:Vielleicht bin ich auch etwas naiv...
Auf jeden Fall, sieht man bei solchen Kommentaren:
Muttersoehnchen hat geschrieben:Dieser Mann hatte Familie und sein Mörder wird mit "Totschlag" wahrscheinlich sogar unter 15 Jahren Haftstrafe davon kommen. Wenn ich so etwas mitbekomme, muss ich mich immer unwillkürlich fragen, wie es in unserem Land/ auf der ganzen Welt so weit kommen konnte.
Aber Selbsterkenntnis ist immer ein guter Weg. Ansonsten schau mal lieber weiter Barbara Salesch und lies die BILD um Dir einzubilden, dass Du halbwegs eine Ahnung hättest wie Rechtssprechung funktioniert und wie es "normalerweise" in unserem schönen Land läuft.
Vielleicht bekommst Du auch mal im Leben eine Ahnung, warum man mit Totschlag (zum Glück bist Du ja Richter und besser ) z. B. fast immer mit unter 15 Jahren "davonkommt" und warum deswegen nichts falsch läuft - und warum das, was als BILDung unters Volk gehauen wird mit der Realität so gut wie gar nichts zu tun hat.
Es steht außer Frage, daß ein gewaltsamer Tod eines Menschen aus, na sagen wir mal, niederen Beweggründen, natürlich schrecklich ist. Überhaupt ist es immer schlimm, wenn eine Familie auseinander gerissen wird, besonders, wenn der Gevatter darin eine Rolle spielt. Darüber darf man sich aufregen und auch bestürzt sein. Das halte ich nicht für naiv.
Aber wenn du dir die Weltgeschichte eine Weile vom Nahen ansiehst, kannst du schnell erkennen, daß es Mord, Totschlag, Vergewaltigung und andere Gewaltverbrechen, schon immer gegeben hat. Nur gab es zu gewissen Zeiten eine andere Justiz, die im übrigen garantiert nicht besser funktioniert hat. Zum Glück haben wir die Erhängung durch den Strick, beispielsweise, nicht in unserem Land. Mal abgesehen davon, was Hitler im Zweiten Weltkrieg damit getrieben hat, aber das gehört hier nicht hin.
Worauf ich hinaus will ist, daß du nicht richtig damit liegst, wenn du dich fragst, was denn schief gelaufen sei. Also ich bin froh, daß wir uns nicht mehr im Mittelalter befinden. Dort hätte deine Geschichte bestimmt kaum jemanden gejuckt. Der Stärkere regiert, ist schon in der Natur nicht anders, und wird auch immer so bleiben. Natürlich bin ich nicht dafür über Leichen zu gehen, verstehe mich bitte nicht falsch.
Aber ich finde es immer schlimm, wenn manche Menschen die bestehende Weltordnung aufs schärfste Anzweifeln und denken, schrecklicher als heute, war es nie. Viele Dinge haben sich sehr verändert und sicherlich nicht alle zum schlechteren. Und das was du erzählt hast ist kein Symptom der heutigen Zeit. Man soll nicht aufhören kritisch zu bleiben. Jedoch darf man auch nicht vergessen die Realität und unsere Vergangenheit aus den Augen zu verlieren. Dann wirst du schnell sehen, daß der Weltuntergang noch nicht vor unserer Tür steht. Und wenn doch, dann bestimmt nicht wegen eines Mordes, bzw. gemäß Justizia Totschlages, auf der Straße.
Subbotnik hat geschrieben:Ansonsten schau mal lieber weiter Barbara Salesch und lies die BILD um Dir einzubilden, dass Du halbwegs eine Ahnung hättest wie Rechtssprechung funktioniert
Die Nachricht ist weder aus den bekloppten Richtersendungen noch aus der BILD, da ich von beidem genauso wenig halte wie du. Die Tragik mancher Ereignisse wird einem halt nur dann bewusst, wenn man mehr oder minder davon betroffen ist. Ich meine, Erdbeben gab's in der Geschichte auch schon haufenweise, aber dem einen oder anderen wird der Zustand in Haiti vielleicht doch nahe gehen.
derpunkt hat geschrieben:in welche Epoche der Zeitgeschichte legst Du die Phase, in der es keine Morde aus Habgier oder zur Vertuschung von Unrechtstaten gab?
Keine Sorge, so naiv bin ich auch wieder nicht. Aber wenn wir schon die Geschichte heranziehen, dann zeigt diese auch, dass die Verbrechen zwar gleich bleiben, die "Bestrafung" jedoch mittlerweile anders ist. Milder. Humaner. Und dabei lässt man sich oft mal darüber hinwegtäuschen, dass dieser Mann einfach nur aus dem Grund ermordet worden war, dass er dem anderen grade nicht in den Kram gepasst hatte. Der Kerl hat Angst bekommen, weil er etwas getan hat, das er nicht durfte und erwischt wurde. Keinerlei Respekt vor dem Leben anderer (er hatte sein Opfer nicht nur einmal erwischt und ausversehen getötet, sondern immer wieder zugeschlagen, bis das Opfer völlig entstellt verendet ist). Wie oft kommt so etwas wieder vor? Die Rückfallquote liegt soweit ich weiß bei 10%. Wenig, aber genug.
Und das sollte eigentlich meine Kritik an der Rechtssprechung sein: Dass es einfach nicht immer gewährleistet ist, dass entlassene Häftlinge rückfällig werden. Und solange das nicht gewährleistet werden kann, gehören die weggesperrt, jedenfalls bei besonders schwerwiegenden Vergehen wie Kindesmissbrauch oder Mord.
Ob das Opfer dabei Familie hatte oder sonst was ist natürlich zweitrangig. Keiner wird deshalb nicht ermordet, weil er Familie hat. Aber wenn der Mörder weggesperrt wird für lange Zeit, dann macht ds sehr wohl einen Unterschied für die Familie. Gewissheit, dass der nicht mehr auf der Straße rumläuft. Oder auch Wertschätzung dem Opfer gegenüber, denn wie stark wird ein Leben als Nichtigkeit abgestempelt, wenn sogar ein Raubkopierer länger im Knast sitzt?
Fabienne3 hat geschrieben:Aber ich finde es immer schlimm, wenn manche Menschen die bestehende Weltordnung aufs schärfste Anzweifeln und denken, schrecklicher als heute, war es nie.
Wenn wir schon in einer Welt leben, in der Dinge wie ein Sozialstaat und humane Rechtssprechung erkämpft wurden, dann sollte das aber nicht dazu führen, dass diejenigen, die sich nicht daran halten, immer lockerer davon kommen (wenn sie geschnappt wurden). Täterschutz lautet da die allgemeine Kritik, die ganz sicher nicht ich erfunden habe. Von Weltuntergangsszenarien halte ich nichts .
Meiner Meinung nach müsste die Strafe für den Mörder viel höher ausfallen. So viele brutalen Mörder gibt's zur Zeit wirklich genug. Wirklich erschreckend was die sich alles ausdenken, und das nur wegen diesen popeligen 38€! Eine Frau aus England hat zum Beispiel ihren Mann umgebracht, weil diese sich nicht mit ihm über das Fernsehprogramm einigen konnte. "Lächerlich", hat meine kleine Schwester mit einem breiten Grinsen dazu gesagt. Aber ich nehme das wirklich schon etwas ernster. Das ist alles andere als lustige! Diese Typen gehören eingesperrt!
Muttersoehnchen hat geschrieben:Die Nachricht ist weder aus den bekloppten Richtersendungen noch aus der BILD, da ich von beidem genauso wenig halte wie du. Die Tragik mancher Ereignisse wird einem halt nur dann bewusst, wenn man mehr oder minder davon betroffen ist. Ich meine, Erdbeben gab's in der Geschichte auch schon haufenweise, aber dem einen oder anderen wird der Zustand in Haiti vielleicht doch nahe gehen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass diese Nachricht daher kommt, sondern diese Meinung wohl davon geprägt scheint sowie die Meinung, dass man etwas von der "Juristerei" verstehen würde nur weil man das mal im Fernsehen gesehen hat.
Und hier geht`s auch nicht um Haiti - immer dieses Ablenken wenn einem nichts passendes einfällt. Menschen handeln allgemein aus verschiedenen Motiven "niederträchtig", das liegt in der Natur des Menschen. Warum jemand wegen 38 € erschlagen wird ist da genauso ein Phänomen wie andere die jemanden nur töten weil ihnen ihr Lebensstil nicht passt oder jemand, der mal eben seine Steuerlast mindern will indem er ein paar Mille ins Ausland schafft. Das zu ahnden und um die Gesellschaft zu schützen und ausgleichend gerecht zu sein, sowohl dem Opfer als auch dem Täter gegenüber gibt es unsere Gesetze.
Und wenn man sich immer darüber beklagt, dass die so furchtbar seien sollte man sich mal ehrlich die Frage stellen, warum diese (in Verbindung mit anderen Teilen unserer Rechtsordnung) dann einer der nichtkommerziellen Exportschlager Deutschlands sind und so oft kopiert wird und als Vorbild her halten muss wenn andere über ihr System zetern! Das liegt wohl mehr oder weniger daran, dass Deutschland eine der geringsten Rückfallquoten weltweit hat und die geringste Strafeskalation z. B. in Form von Vertuschungsstraftaten, wenn dem Täter nach dem Bewusstwerden seiner Tat einfällt, dass kein Zeuge doch besser ist als ein Zeuge (auch wenn das bei den heutigen Möglichkeiten der kriminaltechnischen Ermittlung im Grunde das gleiche ist).
Man kann sich über "Kleinigkeiten" streiten die verbesserungswürdig sind und was auch in der Strafrechtstheorie umstritten diskutiert wird (davon fange ich lieber nicht an, sowas setzt Ahnung voraus), aber der Erfolg gibt der deutschen Justiz und der Rechtsordnung bisher weltweit Recht! Egal was wieder irgendwer meint besser zu wissen.
Muttersoehnchen hat geschrieben:Keinerlei Respekt vor dem Leben anderer (er hatte sein Opfer nicht nur einmal erwischt und ausversehen getötet, sondern immer wieder zugeschlagen, bis das Opfer völlig entstellt verendet ist). Wie oft kommt so etwas wieder vor? Die Rückfallquote liegt soweit ich weiß bei 10%. Wenig, aber genug.
Ja und? 10 %, halte Dir mal vor Augen wie wenig das zum Glück ist - oder anders: wenn hier in den USA ein Gewalttäter aus dem Bau kommt begeht er (je nach Bundesstaat und Strafrechtsvollzug) zu 80 % wieder eine Straftat. Für die meisten Kriminellen heißt es hier: raus aus dem Bau und gleich wieder rein.
Heißt: wenn bei uns 10 Gewalttäter entlassen werden gibt`s maximal 1 neues Opfer - in den USA (mit den strengeren Gesetzen ) sind das mal eben 8! So etwas lässt sich nicht grundsätzlich vermeiden, wie gesagt: der Mensch, und daher kann es nur das Ziel sein hier Schadensbegrenzung zu üben. Und 8 Opfer im Vergleich zu einem - naja, ich weiß zumindest wo ich den geringeren Schaden vermuten würde.
Muttersoehnchen hat geschrieben:Und das sollte eigentlich meine Kritik an der Rechtssprechung sein: Dass es einfach nicht immer gewährleistet ist, dass entlassene Häftlinge rückfällig werden. Und solange das nicht gewährleistet werden kann, gehören die weggesperrt, jedenfalls bei besonders schwerwiegenden Vergehen wie Kindesmissbrauch oder Mord.
- jaja, immer die Laienexperten. Da fragt man sich doch echt, warum andere so etwas jahrelang studieren wenn es jeder Dahergelaufene besser weiß. Erstens hat das wenig mit der Rechtssprechung zu tun, sondern hauptsächlich mit dem Strafvollzug - denn in wird (oder eben nicht) eine Grundlage für eine erfolgreiche Resozialisierung erarbeitet.
Und dann wieder das Totschlagargument vom Stammtisch: Jaja, die bösen Kinderschänder. Fällt Dir sonst nichts ein? Schon wieder mit dem Latein am Ende weil man argumentativ zwischen Wand und Tapete passt? Hier geht`s nicht um Kinderschänder, sondern um einen möglichen Totschläger - und diese Tat kann durchaus im Affekt passiert sein. Und jemand wegen einer Affekttat sein Leben lang einzusperren? Bitte? Der Großteil der Straftaten werden ohne vorherige Tatabsicht begangen - und wenn man schon so anfängt ist es auch durchaus in Ordnung 14jährige hinzurichten (das wäre nur der logische Schluss). Ich mein, es ist ja egal, schließlich bleibt die Tat ja dieselbe - und wie weit urteilsfähig der Täter war ist da ja auch Kokolores.
Und für Mord gibt es schon lebenslang und die wenigsten sehen da unter 25 Jahren nicht mehr den Knast von außen, selbst in unserem System - sprich: Sie kommen irgendwann kurz vor der Rente raus. Aber klar, ich habe auch Angst dass mich irgendsoein Knastopa mit seiner Krücke in einer dunklen Gasse grausam massakriert dem man schon im Vorbeilaufen die Beine wegtreten kann!
Die nächsten Kommentare sind auch der Hit, ganz ehrlich - da merkt man schon so einiges, ich sprech es mal lieber nicht offen aus!
Muttersoehnchen hat geschrieben:Ob das Opfer dabei Familie hatte oder sonst was ist natürlich zweitrangig.
Schwachsinn - aber wir leben nicht mehr in der Steinzeit und betreiben hier Sippenverfolgung sondern werten eine Straftat zwischen Täter und Opfer aus, nicht noch zwischen den 2+ Landkreisen die da involviert sind. Und nur so: Täter haben auch Familie, die wachsen nicht auf Bäumen! Wenn Betroffene Urteile sprechen dürften haben wir wieder ganz schnell Verhältnisse die man gemeinhin als unzivilisiert betrachten würde. Daher muss sowohl dem Täter als auch dem Opfer Gerechtigkeit widerfahren - denn wenn einer der beiden über Gebühr bevorzugt wird kommt vielleicht ein Angehöriger seiner "Fraktion" mal eben auf die Idee, dass das so doch nicht ganz in Ordnung war und dafür muss dann wieder ein anderer bluten.
Abgesehen davon, siehe oben, wirkt übertriebene Repression straftatverschärfend. Aber auch das weiß man nur, wenn man Ahnung hat.
Muttersoehnchen hat geschrieben:Keiner wird deshalb nicht ermordet, weil er Familie hat.
Liegt wohl daran, dass die meisten Straftaten ungeplant geschehen und da keiner 3 Jahre am Automaten lauert mit der Absicht: "Jetzt wart ich mal auf einen Alleinstehenden 80jährigen...".
Muttersoehnchen hat geschrieben:Aber wenn der Mörder weggesperrt wird für lange Zeit, dann macht ds sehr wohl einen Unterschied für die Familie.
Lern erst einmal den Unterschied zwischen Mord und Totschlag bevor Du Dich hier noch weiter peinlich machst mit unqualifizierten Aussagen. Und 15 - 25 Jahre (je nachdem) sind schon eine "lange Zeit", gemeinhin ein Drittel eines Lebens und wer solange im Bau war wird danach auch nicht mehr großartig glücklich werden.
Muttersoehnchen hat geschrieben:Oder auch Wertschätzung dem Opfer gegenüber, denn wie stark wird ein Leben als Nichtigkeit abgestempelt, wenn sogar ein Raubkopierer länger im Knast sitzt?
Das nächste "Ich hab keine Ahnung wovon ich rede..." - Argument und dumm hoch drei dazu. Das Raubkopierer / wasauchimmer Argument ist eh mein persönlicher Liebling, da weiß ich schon: Aha, ein Depp!
Raubkopierer sitzen länger im Knast? Aha, gibt´s dafür auch Beweise oder hat man sich das wieder mal schön aus der Nase gezogen? Komisch dass selbst schon gewerbsmäßige (!) Raubkopierer oft genug nur eine Bewährungsstrafe bekommen - wer als Raubkopierer mal länger als 2 Jahre in den Bau wandern darf muss schon ordentlich wirtschaftlichen Schaden angerichtet haben um hier nur Annäherungsweise die Höchstgrenze des Strafmaßes von 5 Jahren erreichen zu können - unter ein paar Millionen mit mafiösen Organisationsstrukturen läuft da nichts, aber klar: auf welchen Raubkopierer trifft das nicht zu? Und: weniger als 5 Jahre für Totschlag zu bekommen, na da muss man aber schon richtig mildernde Umstände mit an Bord haben in Richtung von übertriebener Notwehr mit Todesfolge.
Muttersoehnchen hat geschrieben: Täterschutz lautet da die allgemeine Kritik, die ganz sicher nicht ich erfunden habe.
Nein, ganz sicher nicht - sowas erfinden halt BILD & Co sowie andere Tatsachenverdreher oder "am kleinen Mann" (bzw. Geist) ausgerichtete Blätter und Medien, die nicht einmal den Unterschied zwischen Rechtssystem und Rechtsordnung oder Vergehen und Verbrechen kennen. Wird ja auch nicht verlangt, denn: "BILD Dir deine Meinung!" und nicht "Verschaff Dir mal Ahnung!" - letzteres dürfte die meisten auch deutlich überfordern, würde ja mindestens 20 Minuten Lebenszeit kosten. Da kann man ja auch etwas besseres machen, zum Beispiel am Stammtisch meckern wo jeder genauso doof ist wie man selbst oder mal gepflegt kacken gehen.
Und hier der nächste Tiefflieger - Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten fällt mir da nur ein...
Amabelle hat geschrieben:Meiner Meinung nach müsste die Strafe für den Mörder viel höher ausfallen.
Aha, Mörder. Na egal, den Seitenhieb erkennst Du eh nicht, fang ich besser mal nicht mit an. Und wie hoch soll diese denn bitte ausfallen - bitte mit einer ordentlichen Begründung mit nachvollziehbaren und beweisbaren (heißt: Quellen, Statistiken) Pro und Contra Argumenten. Ansonsten: Wischiwaschi Gelaber vom Stammtisch!
Amabelle hat geschrieben:So viele brutalen Mörder gibt's zur Zeit wirklich genug.
Komisch, dabei haben wir hier in Deutschland mit die niedrigste Mordrate weltweit, die dazu auch noch seit Jahrzehnten abnimmt. Gibt`s für diese Aussage auch Beweise?
Amabelle hat geschrieben:Wirklich erschreckend was die sich alles ausdenken, und das nur wegen diesen popeligen 38€!
Weil man sich bei einer Affekttat auch soviel ausdenken und vorher planen kann - achso, Unterschied Mord / Totschlag kennst Du eh nicht, ich hör schon auf.
Amabelle hat geschrieben:Eine Frau aus England hat zum Beispiel ihren Mann umgebracht, weil diese sich nicht mit ihm über das Fernsehprogramm einigen konnte.
Und am Nordpol ist letztens einer erschlagen worden den man nicht erwischt hat, und und und - und weil mir sonst nichts einfällt fallen mir noch mehr sinnlose Beispiele aus der BILD und RTL 2 ein die damit nichts zu tun haben. Sehr relevant, durchaus!
Amabelle hat geschrieben:Das ist alles andere als lustige! Diese Typen gehören eingesperrt!
Wenn man da mal anfängt darüber zu diskutieren wer alles eingesperrt gehört findet man nie ein Ende - meiner Meinung nach z. B: die, die sich krampfhaft äußern müssen um darauf aufmerksam zu machen dass sie eine Meinung haben auch wenn sie nichts davon verstehen. Ok, Einsperren ist da übertrieben ich geb`s zu - Wahlrecht entziehen und einen gesetzlichen Vormund bestimmen würde mir auch reichen.
Wenn die dir Raubkopierer zu ausgelutscht sind, wie wär's dann mit "gewerbsmäßiger Untreue". Auch ein Tatbestand, der sich in meinem Ort zugetragen hat (es ging wirklich nicht um Peanuts) und bei dem man für bis zu 10 Jahre verknackt wird. Wie immer gilt auch hier: Je schwerer das Vergehen, desto näher an der Höchststrafe. Das sollte jedem Deppen klar sein.
Die Hauptaussage bei dem Vergleich war jedoch, dass die Verhältnismäßigkeit nicht stimmt. Und das ist tatsächlich so, wie man es auch dreht und wendet. Vielleicht sollte ich aber nicht erwarten, dass zu viel zwischen den Zeilen gelesen wird.
Und um zum Thema zurückzukommen: Missstände wird man doch wohl ansprechen dürfen. Denn vor allem an der Kritik ist unser Staatswesen und alles was dazugehört erst gewachsen und hat sich so entwickelt wie es heute ist. Und auch ich bin froh, in Deutschland zu leben. Nur nicht in jeglicher Hinsicht.
„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“, sagte Churchill und nur für diejenigen, die den Text zwischen den Zeilen wieder nicht sehen: Es geht eben noch besser. Und auch wenn er von der Demokratie sprach, dann ist das Rechtssystem / die Rechtsordnung mit inbegriffen. Eine vollkommen heilvolle Welt ist zwar Utopie, aber man sollte sie trotzdem anstreben. Das ist der Sinn des Ganzen.
Außerdem habe ich mich niemals nur auf Deutschland beschränkt, abgesehen von dem statistischen Wert 10% (siehe vorherige Posts), wo ich leider keine Gegenüberstellung aller Länder dieser Welt vollziehen konnte. So steht es auch in meinem Eröffnungspost. Erstmal lesen. Dann der Rest. Und wenn wir schon dabei sind: Ich war auch nicht der erste, der von "Mörder" sprach. Das war ein Vorredner, dessen Wortwahl ich übernommen habe. Oh, ich weiß, blöde Ausrede.
Subbotnik hat geschrieben:Da fragt man sich doch echt, warum andere so etwas jahrelang studieren wenn es jeder Dahergelaufene besser weiß.
Nur zur Erinnerung. Es ging um die Resozialisierung und den Zeitpunkt, zu dem ein Häftling dazu bereit ist. Nun, ich weiß es nicht besser. Ich sage stattdessen, dass es noch NIEMAND mit Sicherheit weiß, da kann man noch so lange studieren. Aber da sich das Wissen weltweit alle 5 Jahre verdoppelt kann man noch hoffen. Voraussetzung ist, dass man in dieser Hinsicht auch forscht. Und wann forscht man nach oder über etwas? Na? Wenn jemand danach fragt.
Amabelle hat geschrieben:Meiner Meinung nach müsste die Strafe für den Mörder viel höher ausfallen. So viele brutalen Mörder gibt's zur Zeit wirklich genug. Wirklich erschreckend was die sich alles ausdenken, und das nur wegen diesen popeligen 38€! Eine Frau aus England hat zum Beispiel ihren Mann umgebracht, weil diese sich nicht mit ihm über das Fernsehprogramm einigen konnte. "Lächerlich", hat meine kleine Schwester mit einem breiten Grinsen dazu gesagt. Aber ich nehme das wirklich schon etwas ernster. Das ist alles andere als lustige! Diese Typen gehören eingesperrt!
Was du hier schreibst ist einfach nur Hanebüchen. Der Täter wird auf jeden Fall eingesperrt und wird auch nach den geltenden Gesetzen verurteilt. Das ist nun einmal ein Fakt, den keiner widerlegen kann.
Ein Mord ist in jedem Fall eine brutale und menschenverabscheuende Tat. Und natürlich ist auch jeder Mord ein Mord zu viel keine Frage. Aber nun gleich das Strafmaß zu erhöhen ist einfach nur grober Unfug oder eben ein Mangel an Bildung. Wenn ich hier das Strafmaß erhöhe, erreiche ich genau das Gegenteil, nämlich noch mehr Straftaten. Weil jeder Täter hat auch eine Psyche und die lebt er natürlich auch aus. Wenn er für ein Mord dann nicht mehr aus dem Gefängnis kommt, ermordet er eben gleich 50 Leute. Das Ergebnis ist dann das Gleiche.
So steigen dann nur rasant die Straftaten an und nichts anderes passiert. Beispielsweise nur mal zur Verdeutlichung, ein Raucher raucht auch weiter, obwohl er dadurch an Krebs erkranken kann. Das hängt auch mit der menschlichen Psyche zusammen.
Dass ewige Larifari und Blabla was sowieso nicht themenbezogen ist überspringe ich mal - ich erkenne an, dass wie erwartet Argumente nicht vorhanden sind, Ausreden und Abschweifen immer schnell zur Hand ist sowie nur das übliche Stammtischgewäsch!
Muttersoehnchen hat geschrieben:Wenn die dir Raubkopierer zu ausgelutscht sind, wie wär's dann mit "gewerbsmäßiger Untreue". Auch ein Tatbestand, der sich in meinem Ort zugetragen hat (es ging wirklich nicht um Peanuts) und bei dem man für bis zu 10 Jahre verknackt wird.
Ich kann Dir noch ein paar andere Straftatbestände aufzählen, sowas lernt man u. A. in so einem tollen Studium, was noch drüber liegt - ja und? Wo soll da die Verhältnismäßigkeit nicht stimmen? Warum sind Laien so unfähig darin den Begriff "bis zu" richtig zu interpretieren? Ist das so schwer - man muss doch nur Deutsch (verstehen) können, das ist nicht einmal Fachsprache!
Und Raubkopierer sind auch nicht ausgelutscht, sondern man vergleicht hier ständig Äpfel mit Birnen! Raubkopieren ist noch nicht einmal ein Verbrechen, sondern nur ein Vergehen! Was kommt als nächstes: Schwarzfahren? Da kann man auch in den Knast wandern, man muss nur ordentlich "sammeln". Oder deutlicher: Schön dass man wenn man sich richtig gut anstellt 10 Jahre bekommen kann - ja und? Lebenslänglich heißt auch lebenslänglich wenn man sich hier richtig Mühe gibt - das machen halt die wenigsten!
Allgemein zur Verhältnismäßigkeit: Das ist so als ob man den Preis eines Bleistifts mit dem eines Flugzeugs vergleicht! Wenn jemand statt 15 Jahren nur 8 Jahre für Totschlag erhält müssen hier eine Reihe strafmildernder Umstände vorliegen. Setzt man das in Relation, was sowieso sinnlos ist, muss man hier logischerweise das gleiche Mittel auch bei anderen Straftaten anwenden - und d. h. z. B. das jemand dann ebenfalls nicht die Höchststrafe erhält sondern vielleicht nur 6 Monate für ein paar hunderttausend Euro hinterzogene Steuern, sprich prozentual ein Bruchteil dessen was möglich wäre im Gegensatz zu den "schweren Taten"!
Muttersoehnchen hat geschrieben:Die Hauptaussage bei dem Vergleich war jedoch, dass die Verhältnismäßigkeit nicht stimmt. Und das ist tatsächlich so, wie man es auch dreht und wendet.
Dummes Zeug - wenn dem so ist bitte mal Beweise auf den Tisch hauen oder selber einen führen - aber bitte nicht auf diesem lächerlichen Niveau wo man am liebsten gegen die Wand rennen würde bei der Naivität. Nun gut, die hast Du wenigstens zum Anfang eingestanden.
Wie man Churchill missverstehen kann ist unglaublich - und sich dann noch damit rühmen wollen, dass man es gerafft hätte . Du hast nicht zwischen den Zeilen gelesen, sondern einfach nur mal wieder nichts verstanden und es wörtlich genommen. Churchill meinte damit genau das Gegenteil als überzeugter Demokrat: Dass es eben keine bessere Staatsform gibt. Das rhetorische Mittel welches er anwandte nennt man im übrigen Ironie und er war zeitlebens für seinen schwarzen Humor bekannt!
Und da ist das nicht inbegriffen, denn die Gesetze die heute noch gelten und die als so fortschrittlich von anderen übernommen wurden stammen noch vom alten Wilhelm und Nachwuchs sowie dem braunen Mob! Da sie aber nicht unbedingt alle schlecht waren hat man sie auch mit in die Demokratie als Altlast übernommen und bestehen lassen.
Subbotnik hat geschrieben:Ich sage stattdessen, dass es noch NIEMAND mit Sicherheit weiß, da kann man noch so lange studieren.
Blödsinn, aber absolut! Wenn man hier keine sicheren Aussagen treffen könnte würde kein Staat der Welt so etwas finanzieren und Straferlass unter Resozialisierungsauflagen glatter Wahnsinn! Was denkst Du was sich hinter Strafrechtstheorie verbirgt? Ein esoterischer Zirkel?
Subbotnik hat geschrieben:Aber da sich das Wissen weltweit alle 5 Jahre verdoppelt kann man noch hoffen.
Der nächste Blödsinn, oje! Wo schnappt man so einen Dreck denn immer auf? Ich mein, irgendwoher müssen doch solche wirren Theorien kommen!
Subbotnik hat geschrieben:Voraussetzung ist, dass man in dieser Hinsicht auch forscht. Und wann forscht man nach oder über etwas? Na? Wenn jemand danach fragt.
Ich hoffe man lässt Dich niemals auf eine Uni los - andererseits habe ich jetzt schon Mitleid mit den Profs oder mit Dir, denn wie "Forschung" (eine akademische Disziplin) aufgebaut ist und angestoßen wird hat nur am Rande etwas mit Fragestellungen zu tun. Wenn da jeder so rangehen würde: "Oh, ich hab da mal ne Frage..." stelle ich es mir reichlich lustig vor!
karlchen66 hat geschrieben:Wenn er für ein Mord dann nicht mehr aus dem Gefängnis kommt, ermordet er eben gleich 50 Leute. Das Ergebnis ist dann das Gleiche.
Thema Vertuschungstaten und sehr gut am Beispiel der USA nachvollziehbar: Wenn es eh nicht mehr schlimmer werden kann pack ich halt noch ein paar Dinger drauf - hier weiß jeder, dass er noch was "rausholen" kann wenn er nicht so ein Blödsinn macht wie mögliche Zeugen gleich mitumlegen und dann noch andere durch eine Fluchtaktion gefährden oder sich gewaltsam (Warum nicht versuchen noch den Cop zu töten und ein bisschen Vorsprung rausholen) der Festnahme zu entziehen. Gleiches gilt für Sprüche wie "nie mehr rauslassen": naja, wenn ich eh nicht mehr rauskomme leg ich halt noch ein paar Dinger drauf die ich mir dann verkneifen muss oder versuche irgendwie, siehe Flucht gerade eben, zu entkommen.
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