Mann wegen 38 Euro erschlagen
So ist es Subbotnik das sehe ich auch so, allerdings habe ich den Eindruck, dass einige den Sinn oder besser gesagt den Inhalt nicht verstehen. Solche Taten werden immer wieder vorkommen und man kann sich davor auch nicht zu 100 Prozent schützen. Das passiert in jeder Gesellschaft, egal welche Staatsform die Gesellschaft dabei aufweist.
Nur mal ein Quergedanke dazu, heute hat sicherlich ein Jugendlicher mit dem Rauchen angefangen und morgen wird es sicherlich auch einer tun. Das hat nichts mit Gesellschaft und System zu tun, sondern mit der Person selbst. Einige sollten dringend lernen Informationen auch richtig verstehen zu können.
Solche schlimmen Geschichten gibt es ja leider immer wieder mal. Ich finde es auch absolut daneben, wenn irgendwelche Asozialen das Leben anderer Menschen auslöschen oder anderweitig zerstören. Solche Taten sind immer verabscheuungswürdig, ganz gleich vor welchem Hintergrund. Dass es sich in diesem Fall um einen Nachbarn von dir handelte, ist natürlich für euch besonders erschreckend. Meistens hört oder liest man ja nur von solchen Fällen und hat eigentlich keinen Bezug dazu. Wenn es dann aber jemanden aus dem weiteren Umfeld trifft, hat man da einen gewissen Bezug zu.
Ich finde es allerdings immer problematisch, wenn man so reißerisch herausposaunt, dass wieder einmal jemand wegen eines geringen Geldbetrages getötet wurde. Der Täter hätte das Opfer sicher auch für weniger getötet und natürlich auch für eine höhere Summe. Wenn geschrieben wird, dass jemand wegen ein paar Euro getötet wurde, hört sich das immer so an, als wäre es eher gerechtfertigt, jemanden für ein paar tausend Euro oder meinetwegen auch für eine Million zu töten. Ich weiß nicht warum ich diesen Eindruck habe und ich weiß auch nicht, ob es sonst noch jemandem so geht. Es ist unwichtig, ob der Täter den Mann für einen Euro oder für 100.000 Euro getötet hat. Es gibt keinen Grund, jemanden zu ermorden, für kein Geld der Welt. Punkt.
Abgesehen davon finde ich diese Küchenjuristerei auch ziemlich problematisch. Es ist ja schön, wenn du deine hellseherischen Fähigkeiten bemühst, um das voraussichtliche Strafmaß bereits jetzt mal eben aus der Ferne festzulegen. Die hoffentlich angemessene Bestrafung für den Täter sollten die Leute festlegen, die sich damit auskennen und auch den ganzen Fall objektiv beurteilen können.
Muttersoehnchen hat geschrieben:Gestern abend habe ich von meiner Mutter erfahren, dass ein alter Nachbar von uns ermordet wurde. Wegen 38 Euro! Da ganze Geschichte wie folgt: Er war noch auf der Arbeit. Dann geht er zu dem Getränkeautomat und entdeckt wie dieser von einem Arbeitskollegen aufgebrochen wird. Er spricht ihn darauf an und wird deshalb mit einem Eisenrohr erschlagen.
Mein erster Gedanke war nur: Das kann doch nicht sein! Dieser Mann hatte Familie und sein Mörder wird mit "Totschlag" wahrscheinlich sogar unter 15 Jahren Haftstrafe davon kommen. Wenn ich so etwas mitbekomme, muss ich mich immer unwillkürlich fragen, wie es in unserem Land/ auf der ganzen Welt so weit kommen konnte. Vielleicht bin ich auch etwas naiv...
Hallo,
erst einmal würde ich es nicht vollkommen ausschließen, dass dieser Angriff mit leider tödlichem Ausgang wirklich nur die 38€ als Hintergrund hatte. Möglicherweise sind da weitere ungünstige Faktoren zusammengekommen, die zu dieser Tat verleitet haben (möglich wäre in dem Zusammenhang eine nicht ganz so gute Beziehung zwischen Täter und Opfer).
Doch egal, welche Strafe ein Täter für seine Untat bekommt und egal welchen Hintergrund eine Tat hatte, ist eine Sühne von einer Untat wie dieser nicht möglich. Die verbliebenen Familienmitglieder und Freunde haben eine Last zu tragen, die es vorher nicht gab und das Opfer selbst hat möglicherweise etliche Jahre seines Lebens verloren, weil es - wie offensichtlich - hier nur helfen wollte.
Da du fragtest, was hier falsch gelaufen ist oder aber falsch läuft, möchte ich auch kurz darauf eingehen: Schuld an all den Miseren die um uns herum geschehen sind letztlich die Gefühle von uns Menschen, die für solche Handlungen die Grundlage bieten. Ohne diese Gefühle könnte das Leben viel einfacher sein, aber es ist nun einmal nicht möglich, ohne solche Gefühle wie Trauer, Wut oder gar Hass zu leben. Man könnte bestenfalls versuchen Verständnis für die Probleme der Täter zu zeigen, doch auch das ist nahezu unmöglich.
Das Eingangs Geschilderete ist leider nichts Neues. Ich muss einem meiner Vorredner bzw. Vorschreiber da Recht geben. Ereignisse dieser Tragik hat es schon immer gegeben.Ein Rechtsstaat wie der unsere hat die richtigen Instrumente, um auch mit so tragischen Ereignissen und Verbrechen. Es ist an ihm zu urteilen und zu handeln und nicht an uns. Das gilt für alle Straftatbestände und Vergehen.
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