Warum gelingen meine Spätzle nicht?

vom 21.02.2010, 16:11 Uhr

Seit kurzem mache ich unsere Spätzle selbst, dafür nehme ich nach dem Grundrezept 400 Gramm Mehl, 4 große Eier, einen gestrichenen Teelöffel Salz und Wasser. Im Rezept steht etwas von 12 Esslöffeln Wasser, was aber eindeutig zu wenig war. Mit so wenig Wasser war der Teig viel zu dick, um ihn durch ein Spätzlebrett mit den Löchern zu drücken.

Wir haben dann den Teig etwas dünner gemacht und statt Wasser Selterswasser genommen, das sollte den Teig etwas luftiger machen. Die Spätzle gelingen und schmecken auch. Leider sind sie mir etwas zu fest in der Konsistenz. Ich hätte sie gerne so locker, wie die, die man aus frischem Teig fertig kaufen kann.

Was mache ich falsch? Muss man sie länger kochen oder liegt es am Teig. Für einen richtig guten Tipp wäre ich sehr dankbar, irgendwo in Deutschland muss es doch jemanden geben, der noch so richtig Spätzle selbst herstellen kann.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Luftiger Spätzleteig? Verwechselt Du das nicht mit Blätterteig? :lol:

Spätzleteig ist immer eine zähe Sache. Vor zwei Wochen hat beim Teig rühren mein Handrührer den Geist aufgegeben. Gut, er hatte nur 170 Watt und war schon über 20 Jahre alt. Aber dennoch keine ungewöhnliche Sache. Manchmal schlage ich den Teig auch von Hand. Da ist mir auch schon der Rührlöffel abgebrochen. Es dauert ja auch immer relativ lange bis sich der Teig mit den Eiern vermischt. Manchmal glaubt man schon gar nicht mehr daran.

Dein Rezept passt grundsätzlich schon. Über die Zahl der Eier wird zwar heftig gestritten, aber es ist immer nur sehr wenig Wasser dabei. Erst letzte Woche war Schuhbeck zum Thema Spätzle im bayrischen Radio. Da war von Wasser gar keine Rede, aber von der gleichen Menge Eier und Mehl. Aber mit Deinem Rezept muss es auf jeden Fall auch funktionieren.

Das Problem ist wahrscheinlich das "Gerät" zur Spätzleherstellung. Du sprichst von einem Spätzlebrett und dass der Teig dort nicht durch die Löcher geht. Mit einem Spätzlebrett und einem Spätzleschaber werden aber Spätzle geschabt. Diese Methode erfordert etwas Geschicklichkeit. Dafür wird hier aber am wenigsten Kraft benötigt. Durch Löcher gedrückt wird der Teig bei einem Spätzlehobel. Die guten Spätzlehobel sind aus Edelstahl. Bei einem Spätzlehobel wird in einen Behälter der Teig gegeben und dieser über einen "Schlitten" vor und zurück geschoben. Je schneller man das macht, umso länger werden die Spätzle. Dazu braucht es relativ viel Kraft und es gibt auch eine relativ große "Sauerei", da doch einiger Teig "daneben" geht.

Daneben gibt es noch anderes "Werkzeug". Esgibt auch solche Plastikbrettchen mit Löchern. Und über diese Löcher fährt man nicht mit einem Hobel, sondern mit einem Plastikschaber. Vielleicht meinst Du so ein Teil. Mit diesem Gerät kriege ich auch keine Spätzle, sondern nur "Knöpfle" hin. Der Teig geht hier zwar auch durch die Löcher aber nur sehr langsam und die Spätzle werden extrem kurz.

Beim Rühren ist der Teig übrigens fertig, wenn er Blasen wirft. Das ist ein untrügliches Zeichen.

Ob Du die Spätzle länger kochen musst? Kann ich nicht sagen, denn ich weiß ja nicht,wie lange Du Sie kochst. Die Spätzle werden ja - wie auch immer - in kochendes Wasser "produziert". Fertig sind sie, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Da kann man eigentlich auch nicht viel falsch machen.

Mein Tipp: Ich würde einmal versuchen, Spätzle zu schaben. Das geht mit einem normalen kleinen Küchenbrett und statt mit einem Schaber notfalls auch mit einem Messer. Wichtig ist dabei vor allem den Schaber/das Messer regelmäßig in das kochende Wasser zu tauchen.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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