Kirchensteuer sparen - aus der Kirche austreten ?
Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt. Wenn ich Gott nahe sein will, brauche ich ja keine Kirche, in die ich sowieso nicht gehe. Dann kommt jedoch das große ABER. Das mag vielleicht etwas weit hergeholt klingen. Aber mit dem Geld werden ja karitative Sachen unterstützt und Arbeitsplätze erhalten. Dann frage ich mich, ob mir die 15 Euro pro Jahr wirklich so stark fehlen.
Ich glaube auch nicht so recht an Gott, ich werde aber ganz sicher wegen 15 Euro doch nicht aus der Kirche austreten. Ich will noch kirchlich Heiraten und wenn ich mal sterbe will ich auch das ein Pfarrer einen Segen oder was der da macht noch spricht. Ihr müsst schon ziemlich arm dran sein um wegen 15 Euro aus der Kirche aus zu treten, hört lieber auf zu rauchen, da spart ihr bestimmt über 50 Euro im Monat.
Ganz klar wen eben keinen Bezug zur Kirche hat dann muss man dafür ja auch nicht zahlen. Ich bin auch nicht so wirklich gläubig und da ich auch noch nicht mal getauft bin muss ich auch nichts an die Kirche zahlen (Gott sei dank). Aber wer an Gott und den restlichen Kram glaubt der soll dazu stehen und auch eigentlich wirklich dafür zahlen. Und wenn man in der Kirche heiraten will und mal bei der Taufe das kleine Kind halten will der sollte dafür wirklich zahlen.
Diese ganze Überlegung hatte ich auch bereits und habe auch mit meiner Freundin darüber gesprochen. Unser Ergebnis war das wir auf jeden Fall solange in der Kirche bleiben bis die kirchliche Hochzeit vorbei ist. Dieses bekannte Bild der Braut in einem schicken weißen Brautkleid und dem Vierspänner vor der Kirsche kann man sich schlecht entziehen auch wenn es für viele weniger mit der Kirche an sich als mit der Zeremonie zu tun hat.
Also ich möchte eigentlich gleich nach Schulschluss aus der Kirche austreten. Da ich nicht vorhabe jemals zu heiraten (und falls dies dann doch der Fall sein sollte nur Standesamtlich) oder Kinder zu haben (die dann getauft werden sollten) wüsste ich nicht, warum ich Geld an die Kirche zahlen sollte, wo ich doch eh nicht hineingehen werde.
Und da mich auch keiner kontrolliert, falls ich dann doch einmal aus unbekannten Gründen in die Kirche gehen sollte, sehe ich keinen Grund länger dabei zu sein als nötig. (Ich gehe nicht mal Weihnachten in die Kirche, also brauch ich das echt nicht).
Also ich bin auch aus der Kirche ausgetreten, weil ich einfach keine Bezug dazu habe. Und Glaube und Kirche sind meiner Meinung nach in keiner Weise das Gleiche. Und falls ich doch mal das Bedürfnis haben sollte einen Gottesdienst zu besuchen, dann werde ich bestimmt nicht hinausgeworfen und kann einen Obulus im Klingelbeutel hinterlassen, da wird sich keine Pfarrer beschweren. Bin auch schon vor dem Geldverdienen ausgetreten (zumindest bevor die Steuer fällig wird), damit es nicht so aussieht als wenn ich es nur mache um Geld zu sparen. Meine Mutter war komischerweise etwas traurig, dass ich ausgetreten bin, dabei ist sie selbst auch nicht mehr Mitglied (aber sehr gläubig ist sie trotzdem).
Für den Austritt musste ich zum Gericht gehen, wo ich dann einen Schrieb bekommen habe mit dem ich zur Bürgerberatung musste, damit es gleich auf meiner Lohnsteuerkarte geändert wird. Denke, das ist in jeder Stadt etwas anders, wie das mit dem Austreten funktioniert. Aber wenn man im Rathaus anruft können die einem wenigstens sagen wo man hin muss.
Die Idee mit der Regelmäßigen Spende statt Kirchensteuer finde ich übrigens sehr gut, darüber werde ich mir mal noch mehr Gedanken machen und mir dann eventuell ein schönes Projekt aussuchen um regelmäßig zu spenden.
Ich bin auch ausgetreten als ich anfing zu arbeiten und habe es nicht bereut. Wozu soll ich dem Vatikan auch noch Geld in den Rachen schieben? Die haben ohnehin genug Prunk und Mittel. Da würde ich noch lieber etwas spenden (ist bei mir im Moment allerdings nicht drin, habe aber ab und an schon mal in meinem Leben etwas gespendet). Also ich kann es nur jedem empfehlen, Kirchensteuer muss nicht sein.
Nach Beendigung meines Studiums und zum Antritt ins Berufsleben stellte ich mir dieselber Frage: Austritt oder Kirchensteuer? Ich muss dazu sagen, dass ich evangelisch-lutherisch bin und mich schon als gläubig definiere, aber ich glaube nicht zwingend an die Kirche. Allerdings stehe ich tendenziell der evangelischen Kirche näher als der katholischen, weil mir auch die Feierlichkeiten oft dort zu aufgepimpt erscheinen und damit zu oberflächlich. Die evangelische Kirche erscheint mir da oft auch offener für Randgruppen und damit auch moderner.
Jedenfalls habe ich mich dafür entschieden weiter monatlich meine Kirchensteuer von rund 50,- Euro zu zahlen, nachdem mir bewusst wurde, dass ich mit der Kirchensteuer nicht nur opulente Gotteshäuser vor dem Verfall rette, sondern etliche karikative Einrichtungen, die auf das Geld angewiesen sind: Kindergärten, Altenheime, Diakonien usw. Alle die würde es auch treffen - und das, wo die Hilfebedürftigen eh schon nur die notwendigste Hilfe erhalten können.
Wenn ich auch schon nicht viel von der Institution Kirche an sich halte, so bitte ich diejenigen, die auch vor dieser Entscheidung stehen diesen Aspekt in ihren Überlegungen aufzunehmen und mit zu überdenken.
Wenn du nicht gerade in einer Erzkatholische Gegend wohnst wo du dann als gemiedener Außenseiter deine Tage verbringen musst oder eifriger Kirchengänger bist, dann mach das. Meistens wurde man ja schon als Baby getauft und konnte sich nicht aussuchen ob man später Kirchenmitglied wird oder nicht. Jeden Monat die Kirchensteuer ab zudrücken für nichts, damit hätte ich auch meine Probleme. Dazu kommt ja noch das Kirchegeld für die Gemeinde was zwar freiwillig ist aber ich doch auch als noch recht üppig ansehe.
Auch das Finanzamt greift bei den Bürgern mit Konfession noch einmal ordentlich zu, ich denke da so an die jetzt geltende Abgeltungsteuer wo neben den fünfundzwanzig Prozent Steuer noch der Solibeitrag und eben die Kirchensteuer draufgeschlagen wird.
Auch in deinem speziellen Fall hast du, wie bereits von dir angedeutet, von der Kirche nichts mehr zu erwarten. So lange solche veraltete Ansichten propagiert werden ist meines Erachtens ein Austritt nur logisch und längst fällig. Also ich hätte da überhaupt kein schlechtes Gewissen und würde sofort handeln.
Als ich anfing, zu arbeiten, bin ich aus der Kirche ausgetreten. Mir ging es schon ums Geld, wenn man die 15 EUR übers Jahr verrechnet, sind das 150 EUR im Jahr, bei einigen Jahren Berufstätigkeit ist das ein netter Batzen Geld.
Meine Eltern sind mittlerweile auch ausgetreten und spenden im Gegenzug lieber Geld an eine Organisation, die Straßenkindern in Indien hilft. Da dies eine transparente Organisation ist, welche ein Waisenhaus besitzt und keine verkrusteten Strukturen vorherrschen, haben sie Gewissheit, dass das Geld auch da ankommt, wo es benötigt wird. Zugegeben ist es weniger als die Hälfte von dem Geld, welches sie früher für die Kirchensteuer gezahlt hatten, aber ich finde, das bleibt jedem selbst überlassen, wie viel er spenden möchte bzw. kann.
Da es die Kirchensteuer meines Wissens nach ohnehin nur in Deutschland und Österreich gibt, finde ich nicht, dass man da ein schlechtes Gewissen haben braucht, ein Großteil der Gelder fließt doch auch in irgendwelche undurchsichtigen Verwaltungsapparate, ist ja nicht so, dass man jetzt mal etwas scherzhaft ausgedrückt Gott selbst den Geldhahn zudreht.
Ich hatte damals zumindest kein schlechtes Gewissen und habe es nicht bereut. Es hat mich eigentlich auch nie einer danach gefragt und mit der Zeit habe ich auch von vielen anderen Personen erfahren, dass sie ausgetreten waren, u.a. von meiner damaligen Vorgesetzten. Die Kirche verliert an Bedeutung, wobei ich das jetzt weder positiv noch negativ sehe, es ist halt eine Tatsache. Du befindest dich also in bester Gesellschaft.
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