Hofbräuhaus wird verklagt
Die 34-jährige Kellnerin Sylvia Mützel hat das Hofbräuhaus in München verklagt. Sie machte 2001 ein Fotoshooting, für welches sie 600 Euro Gage bekam. Die Bilder daraus sollte für eine Werbeaktion verwendet werden. Nun hat sie ein Cousin ihres Mannes letztes Jahr in Shanghai auf einem Werbeplakat wieder erkannt.
Darauf hin wurde nachgeforscht und man stellte fest, dass ihr Gesicht auf der ganzen Welt präsent ist. Hiervon wurde sie aber nicht informiert und auch nicht bezahlt. Man sieht sieh auf Plakaten, Bierdeckel, wie auch auf Bildschirmschoner.
Nun gibt es eine Klage wegen Verletzung des Rechts am eigenen Bild und man hofft auf 20000 bis 30000 Euro. Ein Sachverständiger soll jetzt ermitteln, wie hoch die Nachzahlung sein müsste. Offensichtlich wird es ein Vergleich geben, Geld wird auf jeden Fall fließen.
Das stelle ich mir ja ganz witzig vor, als der Cousin sie in Shanghai an einer Werbetafel sah und vorallem als er es ihr gesagt hat.
Aber dennoch finde ich das nicht in Ordnung, was sich die Firma da erlaubt hat. Ich weiß ja nicht, wie der Vertrag genau ausgesehen hat, jedoch glaube ich nicht, dass sie mit 600 € zufrieden gewese wäre, wenn sie wüsste, dass mit ihr auf der ganzen Welt Werbung für das Bier gemacht werden würde. Da finde ich es auch in Ordnung, dass sie die Brauerei verklagen will. Schließich hat die Brauerei aus ihr Kapital geschlagen und da möchte sie natürlich angemessen beteiligt werden. Also wenn sich das genauso abgespielt hat, dann ist das für mich ein ganz klarer Fall von Betrug. Deshalb finde ich, dass die Summe von 20.000€ - 30.000€ eigentlich ganz in Ordnung ist.
Eigentlich schon eine recht dreiste Aktion. Die Firma hat also vor schon einigen Jahren mal wenig Kohle für Fotos bezahlt und sich dann wohl gedacht wie das bitte herauskommen solle, wenn sie die Fotos in Shanghai groß rausbringen. Die Wahrscheinlichkeit dafür war ja nun wirklich gering, das irgendjemand der Sylivia Mützel kennt, sie auf den Plakaten wiedererkennen kann, da das Foto ja auch schon recht alt ist.
Allerdings frage ich mich was jetzt in dem Fall unter weltweit zu verstehen ist. Gibts die Fotos von ihr wirklich weltweit oder war die Firma klug genug sicherheitshalber ein paar Ecken auszulassen? Aber lustig ist die Story schon und der Cousin wird bestimmt erst ein paar Mal gestuzt haben, bevor er sich sicher war.
Naja für die Firma gibts nun ein blutiges Ende. Das ganze finde ich aber auch wirklich nicht in Ordnung. Sie wurde mit einem geringen Gehalt abgespeist und wird ohne es zu wissen auch noch groß herausgebracht. Man sollte schließlich auch immer wissen wo man gerade für was Werbung macht und vor allem finanziell beteiligt werden. Schließlich haben die sich ja auch über den Vertrag hinaus an ihren Fotos bereichert, da finde ich 20000-30000€ schon voll in Ordnung, denn schließlich war es ja ohne ihre Erlaubnis und sie muss dafür entschädigt werden.
Falls die Bilder von dem Fotoshooting nur für eine spezielle Werbeaktion gedacht waren und nicht für eine längerfristige Nutzung, ist es natürlich nicht in Ordnung, dass diese Firma die Fotos ohne weitere Zahlungen an das Model weiterhin verwendet. Entscheidend ist natürlich, was damals vertraglich vereinbart wurde. Wenn diese Frau der uneingeschränkten Nutzung der Bilder zugestimmt hat, kann sie sicher im Nachhinein keine weiteren Ansprüche gelten machen. Wenn allerdings wirklich vertraglich vereinbart wurde, dass die Bilder nur für diese eine Werbekampagne verwendet werden, stehen die Chancen sicher nicht schlecht, dass dieses Model nun noch nachträglich Geld bekommt.
Wenn die Firma die Fotos entgegen der Vereinbarung weiterverwendet hat, ist das natürlich schon ziemlich unverschämt. Die ganze Geschichte ist ja auch nur durch einen Zufall aufgeflogen und es war mit Sicherheit auch nicht besonders wahrscheinlich, dass jemals auffällt, dass die Fotos auch für eine Werbekampagne im Ausland verwendet wurden. Wenn mit den Bildern weltweit Werbung gemacht wird, haben die Verantwortlichen damals sicher gedacht, dass sie sehr günstig an die Fotos gekommen sind. 600 Euro Gage sind nichts, wenn man sein Produkt damit im großen Stil vermarkten kann. Ich kann daher auch verstehen, dass dieses Model nun auch ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen möchte.
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