Außergewöhnliche Hobbies, nur um sich damit zu profilieren

vom 17.02.2010, 00:27 Uhr

Was haltet ihr davon, wenn jemand ein außergewöhnliches Hobby ausübt, nur, damit er / sie damit "cooler" rüberkommt? Würdet ihr aus diesem Grund eine Aktivität ausüben, die euch sonst gar nicht so sehr zusagen würde?

Eine Bekannte von mir ist so ein Fall. Sie hat mir selbst einmal gesagt, dass sie ihre extravaganten Aktivitäten nur deswegen ausübt, damit sie dadurch etwas "Besonderes" ist und auch mal andere Gesprächsthemen hat als die Üblichen. Tatsächlich findet sie viele dieser Tätigkeiten absolut schrecklich. Sie hat beispielsweise einen Tandemsprung gemacht, nur um ihren Ex-Freund zu beeindrucken und hat ein Obstplantagen-Seminar auch besucht, ohne dass es ihr selbst Freude bereitet hätte.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich vermute hier einmal, dass sie in Bereichen des normalen Lebens einfach nur der Durchschnittsmensch ist und damit sich nicht zufrieden geben will. In Wirklichkeit wird ihr ein solches Verhalten auch nicht viel weiter bringen, denn es ist nur ein sogenanntes erzwungenes Hobby. Andere Personen werden dies relativ auch schnell erkennen.

Sie muss ihre Aktivitäten in eine andere Richtung lenken, beispielsweise wenn sie im ganz normalen Leben anfallende Aufgaben besonders gut erledigt. Das wird ihr dann auf Lange Sicht wesentlich mehr Erfolg bringen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In seiner Freizeit Dinge zu machen, evtl. sogar dafür viel Geld und Zeit zu opfern, nur um sich profilieren zu können, halte ich schon für fragwürdig. Es ist die eigene Lebenszeit, welche dafür verloren geht. Diese Zeit fehlt einem, um das zu machen, was einem Spaß bringt und man eben aus freien Stücken machen möchte. Natürlich immer im Rahmen des machbaren.

Aber ich gebe zu, auch Leute zu kennen, die ihre Hobbys und/oder Freizeitaktivitäten nach dem beruflichen Nutzen auswählen. Allerdings verhält es sich hier so, dass die damit nicht nach Aufmerksamkeit heischen, sondern ein klares Karriereziel verfolgen.

Das geht bei Leuten z.B. beim Segeln los. Die verbringen viel Zeit damit (und zahlen dafür viel Geld), weil deren Vorgesetzte (und auch die Vorgesetzen der Vorgesetzen :)) dies auch machen (gleicher Club). Es ist übrigens nicht von der Hand zu weisen, dass diese Strategie erfolgreich ist. Schließlich bilden sich so in großen Konzernen Netzwerke, die ganz klar nicht unterschätzt werden dürfen.

Auch gibt es Leute, die ihre Urlaube (bzw. die Urlaubsziele) so legen und planen, dass die dann dort gewonnenen Erfahrungen (in den Ländern mit Niederlassungen) für sie vorteilhaft eingebracht werden können, wenn es um die Besetzung von Leitungs- und Führungspositionen geht. Die Besuchen dann auch in dem 2-3 Wochen Urlaub die Niederlassungen, um bei den entsprechenden Leitern einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen. Wohlgemerkt: ohne selbst ein irgendwie vorhandenes Interesse am Urlaubsziel selbst zu haben!

Privat nun Dinge zu machen, zu denen man gar keinen Bezug hat und die einem beruflich nichts bringen, nur um im privaten Umfeld Aufmerksamkeit zu erzeugen, ist aber wie ich oben geschrieben habe, jenseits von dem, was ich irgendwie verstehen könnte.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es immer wieder erstaunlich, was manche Menschen alles machen, nur um andere zu beeindrucken. Warum? Haben diese Menschen - wie deine Bekannte - zu wenig Selbstwertgefühl das sie zu solchen Mitteln greift? Wem nützt es den, dass sie einen Tandemsprung gemacht hat? War wirklich jemand ihrer Freunde davon beeindruckt? Zudem: wenn du weißt, dass es ihr sowieso keinen Spass gemacht hat dann werden das ihre Freunde doch auch wissen, oder?

Ich hoffe, deine Bekannte merkt schnell, dass es mehr bringt, sich selbst treu zu sein und das zu tun was einem selbst gefällt. Nur dadurch wird man wirklich glücklich und das Umfeld und die Freunde werden sich daran anpassen - evtl. findet sie ja dadurch neue Freunde.

@derpunkt:
Es ist etwas anderes, wenn man ein klares berufliches Ziel verfolgt und durch seine privaten Aktivitäten auf der Karriereleiter aufsteigen kann. Da ist die Freizeit mit dem Beruf gekoppelt und das halte ich nicht für fragwürdig. Diese Menschen sind nur sehr ehrgeizig und opfern selbst ihre kostbare Freizeit um beruflichen Erfolg zu haben.

» TheOneAndOnly » Beiträge: 164 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man sich eine Hobby sucht, nur um besser dazustehen und mehr Eindruck zu schinden, ist das wirklich armselig. Hat man an diesem Hobby dan nicht mal ein Fünckchen Spaß, dann wird es auch noch dämlich, wenn man für so etwas Geld und Zeit verschenkt.

Ein Hobby ist Eines, weil es Spaß macht, zwanglos ist und man es freiwillig tut. Man will sich hier unter Umständen selber fordern und bereichern, doch vor allem muss es Spaß machen und einen unterhalten. Die meisten Hobby sind nicht kostenlos. Das heisst man investiert hier sowohl Zeit als auch Geld und das zur genüge, wenn man ein Hobby so richtig betreibt.

Wenn diese Person Hobbys betreibt, die ihr nichts bringen, außer potenzielles Ansehen finde ich das absolut schwachsinnig. Sicher es ihre Zeit und ihr Geld das sie damit verschenkt, aber in meinen Augen hebt sie sich dann nicht durch die extravaganten Hobbies ab, sondern durch ihre eingeschränkte Einstellung.

Extravagante Hobbies sind ja nicht schlecht, ich hab selbst so Einige, aber nur weil sie mir auch Spaß machen und das ist doch der Sinn der Sache. Niemand kann sich dadurch abheben, weil er sich abheben möchte und cooler wirkt sie in meinen Augen dadurch ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil würde ich eine solche Person kennen ich würde sie für absolut arrogant und beschränkt halten. Allerdings kann ich mir solch einen Menschen in echt nicht vorstellen, denn wär opfert schon für so etwas seine kostbare Freizeit, wenn es ihm nicht mal Spaß und Erholung bringt.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ein Hobby zu haben, das mir keinen Spaß bringt, und ich es nur mache, damit ich anderen Leuten gefalle oder vor ihnen damit angeben kann, finde ich total schwachsinnig. Die Definition von Hobby ist doch, dass es eine gern gemachte Freizeitbeschäftigung ist. Wenn ich nunmal z.B. nicht viel von Autos verstehe und nicht gerne an ihnen rumbastel, würde ich nie im Leben als Hobby einen Oldtimer restaurieren etc.

Allerdings muss ich sagen, dass ich die angesprochenen Beispiele des einmaligen Tandemsprungs oder des einmaligen Besuchs eines Obstplantagen-Seminars noch nicht als Hobby ansehen würde. Ein Hobby ist für mich etwas, dass ich regelmässig oder wenigstens häufiger ausübe, eben wie meine Freizeit und eventuell der Geldbeutel (je nach Tätigkeit) es zulassen. Ein Tandemsprung ist dann für mich eher eine Mutprobe, weil man sich oder anderen etwas beweisen möche. Erst wenn man das öfters gemacht hat, kann es zum Hobby werden.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die von dir erwähnten Dinge halte ich nicht für Hobbys sondern für Aktivitäten. Ein Hobby ist etwas welchem man über einen längeren Zeitraum seine ganze Aufmerksamkeit widmet und woran man auch Freude hat.

Diese Effekthascherei kenne ich aber auch und ich finde es einfach nur peinlich. Sicherlich ist es aber jedem seine persönliche Angelegenheit wie er mit seiner Freizeit umgeht und wofür er sein Geld ausgibt, solange ich da nicht mit reingezogen werde ist das doch eigentlich auch in Ordnung. Es gibt für mich eigentlich nichts schlimmeres als wenn jemand ständig über seine Grenzerfahrungen oder andere Aktivitäten berichtet die mich nicht im mindesten interessieren und wo ich auch nicht mitreden kann.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke allerdings in diesem konkreten Fall wird das Wort Hobby nur als eine Form der Betätigung benutzt. Ein Hobby oder sogar mehrere hat man und man beschäftigt sich gern damit. Aber gerade wenn der eigentliche Spaßfaktor nicht mehr vorhanden ist, kann man nicht mehr von einen Hobby reden.

Hier treten dann ganz andere Interessen in den Vordergrund, beispielsweise wie man es bei einigen Sportarten sogar erlebt. Wer sich so verhält zerstört damit auch seine eigene Psyche und merkt es dabei gar nicht. Im Endeffekt hat man dann meist niemander mehr, der noch Interesse an einen hat. Dann kommen erst die richtigen Probleme.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Derjenige, der Hobbys ausübt, die ihm keinen Spaß machen, er sie aber dennoch macht, um eben cool zu wirken, hat ganz sicher ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl. Er braucht eben irgendetwas, um sich zu profilieren. Für den dicken Schlitten wird es nicht reichen, also kompensiert er dieses fehlende Selbstwertgefühl mit etwas anderem.

Und lange wird das kaum einer durchhalten. Entweder er sieht irgendwann ein, wie bescheuert es ist, für andere eine Rolle zu spielen oder es wird ihm zu doof, seine Freizeit mit Täztigkeiten zu füllen, die ihm keinen Spaß machen und vermutlich auch noch Geld kosten.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde auch sagen, dass deine Freundin im normalen Leben eher ein durchschnitts Mensch ist, welcher es möglichst allen Leuten rechtmachen möchte. Somit übt sie Hobbys aus, die sie eigentlich gar nicht interessieren, ihre Freunde jedoch schon. Der typische Mitläufer meiner Meinung nach, etwas nur zu tun, weil es alle machen.

Die Frage, wie ich ein solches Verhalten finde, beantworte ich mit nicht so toll. Man sollte seinen eigenen Style und Interessen finden, die zu einem passen und einem Spass machen. Weil ansonsten wirft man seine Zeit nur weg, wenn man Hobbys nachgeht, die einen eigentlich gar nicht interessieren. Wenn man dann noch einen Vereinsbeitrag verrichten muss, wirft man auch noch Geld aus dem Fenster, welches man wesentlich besser in eigene und wirkliche Interessen investieren würde.

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» Sylar » Beiträge: 52 » Talkpoints: 0,21 »


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