Verkäufer bei Amazon - Umsatzsteuer?

vom 16.02.2010, 20:31 Uhr

Ich bin ja jetzt im Examen und habe darum beschlossen einige meiner Bücher, die ich fürs Studium gebraucht habe, wieder unters Volk zu bringen. Dafür würde ich ganz gerne Amazon benutzen, weil man dort doch eine recht breite Masse erreichen kann. Deswegen habe ich mir einen Verkäuferaccount zugelegt. Dabei bin ich auf ein paar Fragen gestoßen, die erfahrenen Nutzern vielleicht mal wieder blöd erscheine möge, die mir aber einfach nicht klar sind. Auf den Hilfeseiten bin ich nicht wirklich durch gestiegen, darum versuche ich mich hier mal schlau zu machen.

Ich habe bereits versucht eines meiner Bücher dort einzustellen. Dabei tauchten der Begriff Umsatzsteuer auf, die abgezogen wird. Was bedeutet das genau? Behält Amazon diesen Betrag ein und führt ihn direkt ab? Oder habe ich mit einem abgeschlossenen Handel auf dieser Plattform einen ähnlichen Status, wie ein Gewerbetreibender und muss darum diese Steuer selber abführen? Wie funktioniert das genau?

Aus eigener Erfahrung glaube ich mich zu erinnern, dass auch bei manchen Käufen im Marketplace Amazon den Preis und die Versandkosten vom Käufer einzieht und dann an der Verkäufer weiterleitet. Ist das so korrekt oder läuft es wie bei Ebay und man regelt das selber mit dem Käufer?

Ich hoffe, dass sich hier vielleicht ein erfahrener Amazon-Verkäufer tummelt, der mir diese Grundbegriffe erklären kann, denn ich fühle mich gerade etwas überfordert.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn du ein stinknormales Verkäuferkonto als Amazon-Kunde aufmachst, dann giltst du dort nicht als Gewerbetreibender. Ich selbst verkaufe dort ab und an Artikel. Amazon verlangt Verkaufsgebühren ähnlich Ebay, die direkt abgezogen werden, auch bekommst du umgekehrt eine Versandkostenpauschale von Amazon, die allerdings eher knapp bemessen ist.

Die Steuern berechnet Amazon direkt, du musst also kein Gewerbe anmelden und dich auch um nichts in der HInsicht kümmern, es sei denn, du verkaufst Unmengen an Büchern - dann könnte es, genau wie bei Ebay sein, dass du genötigt wirst, einen Gewerbeaccount zu eröffnen. Aber bei ein paar Büchern fürs Studium halte ich das für extrem unwahrscheinlich.

Der Vorteil am Verkaufen bei Amazon ist, dass du keine großartige Beschreibung eingeben musst, außer einer kurzen Beschreibung, wie der Zustand ist - alles andere steht ja bereits in der Artikelbeschreibung. Das nervige Knipsen von Bildern entfällt ebenfalls. Und du zahlst anders als bei Ebay nur dann, wenn etwas verkaufst wirst, sprich, du hast sonst keine Einstellgebühren.

Allerdings gilt jetzt bei Amazon mittlerweile das Motto "Bezahlung bei Versand". Du musst erst nachweisen, über eine Sendungsnummer oder dergleichen, etc. (d.h. du musst per Einschreiben, etc. versenden), dass du den Artikel versandt hast. Dann bekommst du das Geld aber unmittelbar auf dein Konto gutgeschrieben, und das geht in der Regel auch binnen 3 Werktagen. Das nervige Warten auf säumige Zahler wie bei Ebay manchmal entfällt also, auch gibt es hier keine "Spaßbieter", sprich gekauft ist gekauft.

Jedoch hat der Käufer hat bei Elektroartikeln, die nicht funktionieren, ein Rückgaberecht, anders als bei privaten Ebay-Verkäufen. Damit hatte ich einmal Probleme, weil ich ein Gerät verkauft habe, das ich selbst nicht getestet hatte (es war aber neu). Da es defekt war, musste ich den Kaufbetrag erstatten. Allerdings bekam ich umgekehrt die Gebühren, die Amazon berechnet hatte und den Versand erstattet.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin kein Profiverkäufer auf Amazon, aber auch mit fünf erfolgreichen Verkäufen weiß man ungefähr wie der Hase läuft. Die Angebotserstellung ist narrensicher und geht viel schneller als bei Ebay, man braucht aber die ISBN-Nummer oder den Titel um seinen Artikel einstellen zu können. Wenn man nur den Titel hat muss man aber höllisch aufpassen dass man nicht aus Versehen das Buch eines anderen Verlages erwischt, sonst kann es Ärger mit dem Käufer geben. Die Preisgestaltung ist offen, es macht aber keinen Sinn das günstigste Angebot mit aller Macht unterbieten zu wollen. Der nächste Anbieter der dann etwas Einstellen will bleibt dann vielleicht auch darunter und so macht man innerhalb kürzester Zeit die eigenen Preise kaputt.

Die Gebühren bei Amazon sind allerdings recht happig und stark abhängig vom Verkaufspreis. Amazon listet alle Kosten und Gebühren genau auf, das eine Umsatzsteuer abgezogen wird verstehe ich auch nicht, ist aber so. Die fällt meines Wissens nur bei den drei Euro Versandkosten an die dir der Käufer mit überweist, also ein Betrag um die sechzig Cent. Anders als bei Ebay musst du dich mit Ausnahme der Verpackung um nichts kümmern, das Geld wird automatisch eingezogen. Du darfst allerdings nicht vergessen den Versand zu bestätigen, sonst bekommst du kein Geld überwiesen. Du bekommst später nicht jeden Kleckerbetrag sondern nur einmal im Monat deinen Verkaufserlös abzüglich aller Provisionen und Gebühren überwiesen. Auf Wunsch sind aber jederzeit auch Einzelüberweisungen möglich, ob die jedoch Extrakosten verursachen weiß ich nicht da ich es noch nicht ausprobiert habe. Du brauchst auch keine Bedenken haben dass deine bereits verschickte Ware futsch ist wenn der Käufer nicht zahlt oder sein Konto nicht gedeckt ist und Amazon daher vergeblich versucht das Konto zu belasten. Wenn das der Fall ist tritt so eine Art Käuferschutz ein und du bekommst dein Geld umgehend zurück. Umgekehrt funktioniert das auch ganz gut. Wenn du etwas kaufst und der Verkäufer schickt nicht oder die Ware ist nicht angekommen genießt du auch den Käuferschutz.

Noch ein Tipp. Deine Angebote verkaufen sich in der Regel meistens sehr schnell wenn du nicht zu hochpreisig bist, allerdings kann es durchaus vorkommen dass Amazon in der Zwischenzeit den Originalpreis (besonders bei Computerspielen und CDs) senkt und dass dein Marketplacepreis dann deutlich über dem Neukaufpreis steht. Hier ist es hilfreich ab und an mal die Preise anzuschauen und gegebenenfalls auch nachzubessern. Auch erwarten viele Käufer bei drei Euro Versandkosten einen funkelnagelneuen Luftpolsterumschlag. Wenn du das nicht mitmachst müsstest du eventuell mit einen negativen Bemerkung bei der Bewertung rechnen auch wenn die Ware ansonsten in Ordnung ist. Mir persönlich ist die Bewertung egal, so viel verkaufe ich dort nicht und mein guter Ruf ist mir deshalb dort nicht so wichtig.

netti78
Die Wörter "Bezahlung nach Versand" stehen bei mir auch in meinem Verkäuferkonto, es gibt da auch keine andere Wahlmöglichkeit zum Ankreuzen. Allerdings musste ich noch keine Sendungs-ID oder ähnliches vorweisen. Ich beziehe das eigentlich nur darauf dass ich den Versand gegenüber von Amazon bestätigen muss um die Bezahlung zu erhalten. Ich habe auch nichts in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen darüber gelesen dass ich verpflichtet bin ausschließlich mit Nachweis zu versenden.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe dann noch mal eine andere Frage an die erfahrenen Verkäufer: Wie lange dauert es normalerweise so etwa bis man das Geld bekommt? Ich habe nämlich mit einem meiner Bücher direkt einen Glückstreffer gelandet und dieses wurde einen Tag nach der Einstellung sofort gekauft. Ich habe es zufällig gleich gesehen und das Buch noch am selben Tag verschickt und das natürlich auch in dem Vorgang vermerkt, inkluive Sendungsnummer. Das war am letzten Donnerstag. Heute, sechs Werktage später, wurde meinem Konto aber leider immer noch kein Geld gutgeschrieben. Auf der entsprechenden Seite meines Verkäuferkontos kann ich auch keinen Status finden, außer "Versand bestätigt".

Daher nun meine Frage: Lohnt es sich, deswegen eine Serviceanfrage zu stellen? Oder bin ich einfach mal wieder zu ungeduldig und es dauert bei Amazonverkäufen einfach immer so lange, bis das Geld dann beim Verkäufer ankommt?Immerhin muss es ja den Umweg über das Amazonkonto nehmen und sowas dauert, denke ich mir. Oder liegt es eventuell am Verkäufer, der die Ankunft einfach nicht bestätigt hat, oder ist das bei Angabe der Sendungsnummer unnötig? Ich bin, wie gesagt, etwas irritiert, denn ich finde, dass sich das doch reichlich zieht. Es ist nicht so, dass ich auf das Geld angewiesen wäre und das möglichst bald, aber wenn ich mein Buch für nichts verschickt hätte, wäre ich schon etwas verärgert. Also, wie lange dauert das in der Regel?

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe auch schon festgestellt dass das Geld nicht umgehend auf dem Verkäuferkonto gutgeschrieben wird sondern dass es immer noch ein paar Tage dauert. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe sind es so ungefähr fünf Wochentage nach der Bestätigung des Versandes, der Geldeingang müsste also in den nächsten Tagen angezeigt werden. Den Support würde ich nicht unbedingt kontaktieren, die paar Tage Bearbeitungszeit sollte man Amazon schon zugestehen.

Du bekommst garantiert dein Geld. Vielleicht geht Amazon auch auf Nummer sicher und bucht den Verkaufspreis erst auf dein Verkäuferkonto wenn die Summe auch bei ihnen eingegangen ist. Bei meiner Hausbank ruht über das Wochenende auch irgendwie der Zahlungsverkehr. Das heißt, Ebayer die am Freitag das Geld bereits überweisen werden mir immer erst am Dienstag als Geldeingang angezeigt. Vielleicht ist es bei Amazon ähnlich. Also kein Grund um nervös zu werden. Das du dein Geld dann noch längst nicht auf deinem Girokonto hast ist eine andere Geschichte, das hatte ich aber weiter oben bereits schon erwähnt.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da mir der Amazon-Kundendienst in keinster Weise helfen will/kann folgende Frage an bereits verkaufende Amazon-User. Ich möchte komplett neue Scooter auf Amazon verkaufen, zunächst nur ein paar Stück. Also wie
ist das aber bei euch mit der Umsatzsteuer? Wenn ich einen Artikel reinstelle wird doch automatisch die Umsatzsteuer mit angeführt oder?

D.h. ich muss immer wenn ich einen Artikel verkaufe die Umsatzsteuer (Mehrwertssteuer) verrechnen oder?
Wie macht ihr das dann? Liefert ihr diese nicht ans Finanzamt ab? Ich habe keine UID Nummer und brauche
als Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer abführen bzw. anführen und will das auch weiterhin nicht nur weil
ich 4 Scooter auf Amazon.de verkaufe. Hoffe ihr könnt mir da Licht ins Dunkel bringen. ;)

» kidsboard » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,45 »


Die Umsatzsteuer braucht nur von Unternehmern gezahlt zu werden, die auch wirklich etwas mit Gewinn verkaufen oder verkaufen wollen. Amazon ist nur eine Verkaufsplattform und für jegliche Steuerzahlungen ist der Verkäufer zuständig. Aber die fallen bei Privatverkäufen nicht an.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^