Rauchen in der Schwangerschaft

vom 16.02.2010, 17:15 Uhr

Eine Bekannte von mir ist schwanger. Sie ist noch ganz am Anfang und es weiß eigentlich noch niemand. Nicht einmal ich weiß es offiziell. Jetzt ist es so das sie vor der Schwangerschaft eine starke Raucherin war und es leider immer noch ist. Ich hatte gehofft das sie gleich damit aufhört, wenn sie erfährt das sie schwanger ist, aber ich habe sie letztens wieder gesehen wo sie eine Zigarette nach der anderen raucht. Das kann doch nicht gut für das Kind sein.

Ich weiß nicht wie schwer das aufhören ist, weil ich nie geraucht habe aber ich denke so ein Kind muß doch eine gute Motivation sein. Das Problem ist das ich mit ihr auch nicht darüber reden kann weil ich es eigentlich ja noch nicht wissen darf das sie schwanger ist. Wie gefährlich ist es wirklich für das Kind? Hat jemand in der Schwangerschaft geraucht und das Kind ist trotzdem gut ernährt und gesund auf die Welt gekommen?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Meine Mutter hat während der ganzen Schwangerschaft und auch während der Stillzeit geraucht. Sowohl bei mir, wie auch bei meinem Bruder. Wir sind beide heute über 30 Jahre alt und im grossen und ganzen Kerngesund. Zumindest haben wir keine Erkrankungen, die auf die Raucherei unserer Mutter zurück zu führen ist.

Ich selbst rauche auch. Ich habe immer gesagt, ich höre auf wenn ich schwanger bin. Und ganz ehrlich? Ich wüsste nicht ob ich es könnte. Versuchen wahrscheinlich- aber der Rest steht in den Sternen.

Was ich aber generell ganz schlimm finde, wenn sich absolut jeder Aussenstehende einfach in Sachen einmischt, die ihn nichts angehen!

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich selbst habe Gott sei dank schon lange vor der Schwangerschaft aufgehört mit dem Rauchen. Aber mehrere meiner Freundinnen/Bekannte rauchten noch als sie schwanger wurden und alle meinten, dass der Frauenarzt gesagt hätte, es wäre besser ein wenig zu rauchen als apruppt aufzuhören, denn das würde beim Kind Entzugserscheinungen auslösen.

Ich halte das für einen Quatsch, da es erwiesen ist, dass bei Zigarettenabhängigen die Entzugsphase nur wenige Stunden beträgt. Abgesehen davon waren die Kinder der Raucherinnen immer anfälliger als meine und auch kleiner. Das kann ich zumindest bestätigen.

Im wissenschaftlichen Fernsehen habe ich einmal eine Doku gesehen in der haben sie gezeigt was das Nikotin mit dem Babygehirn anstellt. Wenn ich mich recht erinnere sorgt es dafür, dass es nicht die entsprechende Furchung entwickelt die es eigentlich haben sollte und daher die Intelligenz oder Konzentrazionsfähigkeit oder so beeinträchtigt. Googelt das mal. Vielleicht hört sie ja dann mit der Raucherei auf.

» Una » Beiträge: 11 » Talkpoints: -0,94 »



Hallo

Gleich vorweg, ob das Kind nun gesund oder krank zur Welt kommt, kann dir hier keiner beantworten. Es kommen auch viele gesunde Kinder zur Welt wo die Eltern geraucht haben und leider auch umgekehrt – Nichtraucher sind vor Krankheiten bei ihrem Kind nicht geschützt.

Fakt ist aber, dass das Rauchen in der Schwangerschaft bestimmte negative Ereignisse hervorrufen oder beeinflussen kann. So können Kinder von Rauchern kleiner zur Welt kommen, eindeutige Entzugserscheinungen zeigen, Asthma oder andere Atemwegsprobleme haben oder es kann auch zu einer Platzenterverkalkung und somit zur Unterversorgung kommen.

Ich persönlich rauche nicht regelmäßig aber wenn dann gerne. Für mich war aber immer klar, dass ich niemals in der Schwangerschaft rauchen werde, da ich einem Ungeborenem einfach nicht so eine Bürde auferlegen will. Das Kind kann nichts für die Sucht der Mutter und so bin ich der Meinung, wer Verantwortung für ein Kind, ein Menschenleben übernehmen will, sollte damit in der Schwangerschaft anfangen.

Was deine Freundin nun macht, ist leider Gottes ganz allein ihr Bier und sie muss mit allem was eventuell durchs Rauchen verursacht wird, klar kommen. Einem Raucher zu sagen, er muss von nun auf jetzt aufhören wenn er es gar nicht will, bringt nichts. Im Gegenteil, es werden immer neue Ausreden gesucht werden, eben zum Beispiel, dass es genug Raucher mit gesunden Kindern gibt.

Meine Mutter hat auch während der Schwangerschaft mit mir geraucht und mir geht es gut, trotzdem habe ich es nicht als Grund für mich genommen weiter zu rauchen. Als ich schwanger war, habe ich in beiden Schwangerschaften sofort aufgehört.

Versuche ihr nahe zu legen weniger zu Rauchen aber mache ihr keine Vorschriften, sie ist alt genug um alleine zu entscheiden aber ich persönlich würde es auch immer wieder feststellen, dass es vielleicht ein bisschen viel ist. Aber entscheiden muss sie alleine und so eben auch mit den Folgen allein klar kommen.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Problem mit dem Aufhören ist einfach, dass einige nicht mit dem Rauchen aufhören können. Man muss nämlich auch den richtigen Zeitpunkt dazu finden, ansonsten ist das Resultat gleich Null. Die betreffende Person raucht dann zwar einige Tage oder Wochen nicht, aber holt das dann wieder locker auf und das ist für den menschlichen Organismus in der Regel noch schädlicher.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es ist erwiesen, dass Babys von Raucherinnen stark unterentwickelt zur Welt kommen können. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Das ist nun einmal Tatsache. Inwiefern dieses Wissen die werdende Mutter beeinflußt, hängt davon ab, wie die Mutter selber das Problem Rauchen sieht.

Meistens scheitert das Vorhaben mit Rauchen aufhören zu wollen an der Sucht selber, dass man vom Nikotin abhängig ist. Außerdem spielt der eigene Wille eine große Rolle.

Ich würde es meinem Kind auf keinen Fall zumuten wollen, dem Nikotin und den daraus eventuell resultierenden Folgen ausgesetzt zu sein. Ich bin allerdings eingeschworene Nichtraucherin und kann das so gut sagen, da ich selber dieser Sucht nicht verfallen bin.

Grundsätzlich sollte man an das eigene Gewissen appellieren und auf den eigenen Verstand setzen. Die durch das Rauchen eingeschränkte Sauerstoffversorgung des Babys sollte keiner ignorieren und leichtfertig die Gesundheit des eigenen Kindes aufs Spiel setzen, zumal sich das Baby selber noch nicht wehren kann.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe eine Bekannte, die mir retrospektiv erzählt hat, dass sie in der Schwangerschaft ihres Kindes geraucht hat. Sie hatte Glück und dem Kind fehlte nichts, es war sogar ziemlich gut genährt.

Aber das sagt finde ich gar nichts aus, denn alleine die erhöhte Chance, dass das Kind zu früh zur Welt kommen könnte bzw. erhebliche Entwicklungsdefizite aufweisen könnte sowie die Tatsache, dass das bei Raucherinnen nicht gerade selten vorkommt, sollte ausreichen, das Rauchen einzustellen.

Es ist nun mal so, dass manche "Glück haben" und andere nicht. Es ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber man könnte auch sagen, XY saß besoffen am Steuer und hat keinen Unfall gebaut. Aber ist es nur, weil XY Glück hatte, legitim, betrunken Auto zu fahren? Sicher nicht. Es gibt genug sog. "Raucherbabys", die Wachstumsdefizite aufweisen, oder Frühchen sind und nicht durchkommen, und das alleine sollte doch Abschreckung genug sein.

Daher finde ich auch die Eingangsfragestellung, ob jemand Frauen kennt, die ein gesundes Kind trotz Rauchens in der Schwangerschaft bekommen haben, in meinen Augen nicht wirklich sinnvoll, denn ein großes Risiko ist es allemal, und das Kind allein sollte es einem wert sein, den inneren Schweinehund zu überwinden.

Andererseits kannst du deine Freundin nicht zwingen. Man kann finde ich schon sagen, dass man es nicht gut findet, aber letztendlich ist es nun mal - in dem Fall meiner Meinung nach leider - ihre Entscheidung, was sie ihrem ungeborenen Kind zumutet und da kann man als außenstehende Person wenig tun. Vielleicht hat sie ja Glück und ihr Baby ist okay, und wenn nicht, dann muss sie - und leider auch das Kind - dann eben mit den Konsequenzen leben.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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