Indizierungen auf nicht öffentlichen Listen Teilen C und D

Das Thema Indizierung von Medien kommt meist nur da auf, wo sich Menschen darüber beschweren, dass ein ihnen sympathisches Computerspiel, ein Film oder bestimmte Musikstücke auf dem Index gelandet sind. Oder, wenn dadurch eine Zensur des Werkes notwendig wurde. Da ist das Geschrei meist groß. Aber genauer mit dem Thema Indizierung befassen sich wenige Menschen. Viele wissen ja nicht einmal, dass eine Indizierung nicht mit einem Verbot gleich gesetzt werden muss. Und dass es verschiedene Listen bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gibt, davon mal ganz zu schweigen.

Nun versuche ich immerhin, mich genauer damit zu befassen. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass es die Listenteile C und D gäbe. Diese seien nicht öffentlich. Der Inhalt der Listen würde der Allgemeinheit nicht bekannt gemacht werden. Da kommen bei mir einige Fragen auf.

Erstens, wenn der Inhalt der Listen nicht bekannt gegeben wird, woher soll man dann wissen, welche Medien betroffen sind? Irgendwie muss es ja bekannt sein, sonst hätte es für die Medien ja keine Konsequenzen, weil niemand davon wüsste. Das einfach logisch gesehen. Oder, anders herum: Wenn man merkt, dass ein Medium plötzlich nicht mehr verfügbar ist, wäre dann nicht nahe liegend, dass man erahnt, dass es auf Liste C oder D gelandet ist, wenn man es auf A oder B nicht wieder findet? Dann wäre ja doch irgendwie bekannt, dass das Medium auf C oder D sei, den ach so "geheimen" Listen.

Also, nur mal theoretisch gesprochen. Ich weiß nicht, was alles auf C und D landet. Ich kenne die Kriterien nicht. Ich weiß auch nicht, ob das Medien sind, von denen man allgemein wüsste. Wenn nicht, wäre es recht unwahrscheinlich, von denen überhaupt etwas mitzubekommen, mit oder ohne Indizierung.

Ja, ich muss sagen, ich kann mir gar nicht vorstellen, was da so landet. Ist vielleicht auch der Sinn einer nicht öffentlichen Liste. Aber meine Frage wäre eben, wie "nicht öffentlich" diese Listen tatsächlich sind. Denn wenn man den Inhalt konsequent geheim halten würde, dann wäre dies ja durch Aktionen gegen die jeweiligen Medien gefährdet. Und wenn man umgekehrt eben so darauf achten würde, dass nichts bekannt wird, dann könnte ja nichts unternommen werden, da solche Aktionen ja "der Öffentlichkeit" auffallen sollten. Also wäre das irgendwie etwas sinnlos.

Der Inhalt der Listen würde der Allgemeinheit nicht bekannt gemacht werden.

Nein, nicht öffentlich heißt nicht, dass sie nicht der Allgemeinheit bekanntgegeben werden, sondern dass nur bestimmte Personen, Vereine usw. Einsicht nehmen können. Heißt auf gut deutsch: Privatpersonen wird in der Regel die Einsicht verweigert - Händlern, Vereinen, Behörden, Schulen usw. usf. können sie in der Regel auf Antrag einsehen.

Ich weiß nicht, was alles auf C und D landet. Ich kenne die Kriterien nicht.

Das gleiche was auch auf Liste A und B landen würde - nur das A und B öffentlich einsehbar sind für jeden Deppen und C und D im Grunde nur Liste A und B sind, aber eben nicht öffentlich einsehbar.

Also wäre das irgendwie etwas sinnlos.

Ich konzentriere mich mal auf das, da das andere irgendwie... Der Sinn ist, dass der Werbeeffekt umgangen wird - denn die BPjM hat nach all der Zeit endlich mal gerafft, dass Indizierungen eben nicht nur kaufhemmend wirken durch das Werbeverbot usw., sondern diese im Gegenteil sogar kauffördernd sind. Es gibt genug Leute, mich eingeschlossen (je nachdem), die oft nur ein Spiel oder einen Film kaufen weil es beschlagnahmt oder indiziert wurde, da man dann "hoffentlich das bekommt was man erwartet" .

Und hier gab es genug Fälle in der Vergangenheit wo sich ein Medium erst miserabel verkauft hat - und nach der Indizierung gingen die Absatzzahlen verglichen mit vorher gut nach oben. Genau dem soll mit Liste C und D vorgebeugt werden, sprich: Da kann man stillschweigend etwas indizieren was so keinem auffällt weil es keiner kennt, z. B. irgendein Film oder Spiel aus der hintersten Walachei.