Olympiade: Tödlicher Unfall beim Rodeltraining
Trauer liegt über dem olympischen Dorf der diesjährigen Winterolympiade. Die Olympiade hat noch nicht begonnen und es ist schon ein tödlicher Unfall beim Rodeltraining passiert. Der georgische Rodelathlet Nodar Kumaritaschwili ist am heutigen Abend beim Traing in Whistler Sliding Centre tödlich verunglückt. Die Olympiade steht so nicht grade unter einem guten Stern. Er verunglückte in der letzten Kurve. Er verstarb nach Wiederbelebungsversuchen der Ärzte dann im Krankenhaus.
Wollen wir mal hoffen, dass es der letzte Unfall bei der Olympiade bleibt und nicht noch mehr geschieht.
Soweit ich das gelesen habe ist das hinter der Ziellinie passiert. Also eigentlich doch auf gerader Strecke. Und da frage ich mich, wie es einem Rodler so aus der Bahn werfen kann, das er direkt an einen Stahlmasten landet.
Solche Bahnen sind doch vorher ausreichend kontrolliert und auch getestet worden. Da kann ich sowas nicht verstehen. Sicher wird es dadurch eine recht gedrückte Stimmung dort geben. Vorallem wenn eben auf der Bahn Wettbewerbe anstehen. Aber man sollte bei aller Trauer auch nicht vergessen, das es um den Vergleich der sportlichen Leistung in den nächsten Tagen geht.
Punktedieb hat geschrieben:Solche Bahnen sind doch vorher ausreichend kontrolliert und auch getestet worden. Da kann ich sowas nicht verstehen.
Es ist eben die Frage, was man bei solchen Tests als Maßstab nimmt, die Weltspitze oder die Sportler die eher etwas hinterherfahren. Und anscheinend hat man die Spitze genommen. Und Spitzensportler können mit schweren Bedingungen eben besser umgehen und darauf reagieren.
So wurde ja für die Bahn berechnet, dass dort Geschwindigkeiten um 130 km/h erreicht werden. Aber plötzlich sind die Athleten dort ja mit über 150 km/h gerodelt. Und das scheint für einige Sportler dann eben zu schnell zu sein, um immer adäquat reagieren zu können.
Und dann stellt sich eben die Frage, ob man die richtigen Kontrollen angewand hat für diese Bahn. Es ist ja schließlich auch nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Also das Bahnen plötzlich gefährlicher werden, als sie bei der Planung eingeschätzt wurden. Schon bei den letzten Spielen in Turin, musste die Rodelbahn ja entschärft werden, weil sie ebenfalls zu schnell und nur schwer zu beherrschen war. Dort hatte man aber vorher auf Trainer und Sportler gehört und die Strecke angepasst, in Whistler ist das aber leider nicht geschehen. Und so musste ein Sportler für den Wahn nach immer schnelleren und atemberaubenderen Wettbewerben mit dem Leben bezahlen.
Punktedieb hat geschrieben:Soweit ich das gelesen habe ist das hinter der Ziellinie passiert. Also eigentlich doch auf gerader Strecke. Und da frage ich mich, wie es einem Rodler so aus der Bahn werfen kann, das er direkt an einen Stahlmasten landet.
Solche Bahnen sind doch vorher ausreichend kontrolliert und auch getestet worden. Da kann ich sowas nicht verstehen. Sicher wird es dadurch eine recht gedrückte Stimmung dort geben. Vorallem wenn eben auf der Bahn Wettbewerbe anstehen. Aber man sollte bei aller Trauer auch nicht vergessen, das es um den Vergleich der sportlichen Leistung in den nächsten Tagen geht.
Das ist in der letzten Kurve passiert, bevor es ins Ziel ging. Der Rodler ist aus der Bahn geworfen worden und hat die Kontrolle verloren und flog über die "Bande" direkt an einen Stahlfeiler. Die Bahn ist einfach zu schnell gewesen.
Bevor der tödliche Unfall passierte, ist auf der gleichen Bahn auch eine Frau verunglückt, die mit Gehirnerschütterung in die Klinik kam und noch 2 weitere Rodeler, die sich nur leicht verletzt haben und an den Wettkämpfen auch teilnehmen können. So geprüft und kontrolliert kann die Bahn also nicht sein. Und ich denke, dass im Laufe der Olympiade auch da noch mehr passiert. Ich hoffe, dass die Bahn vielleicht vorher entschärft wird.
Ich würde da nicht sagen, das nicht ausreichend getestet wurde. Denn wenn man mal Skispringen als Vergleich nimmt. Wie oft wurden da schon Anläufe verkürzt, weil sich während eines Wettkampfes die Bedingungen geändert haben und die Weiten einfach zu weit wurden.
Und so wird das auch mit einer solchen Eisbahn sein. Man kann nicht wirklich alle Bedinungen simulieren. Und das was bisher an Erkenntnissen vorliegt, war es wohl ein Fahrfehler vom Rodler. Was passieren kann und sonst eher glimpflich ausgeht. Ich selbst habe vor Jahren beim Weltcup auch schon live gesehen, wie einer durch den Eiskanal geschlittert ist. Allerdings hatte bei ihm nur der Anzug Schaden genommen.
Nun ist ja die Strecke für die Männer verkürzt worden, so das man da doch ein wenig die Geschwindigkeit rauskriegt. Und mehr konnte man als Reaktion auf den Unfall auch nicht erwarten.
Ich finde es schrecklich, dass so etwas beim Sport passiert. Denn wenn man so darüber nachdenkt ist es doch schwachsinnig eine Bahn zu bauen, die einem das Leben kosten kann. Natürlich kann man solche Dinge nicht vorhersehen und wenn der Georgier evtl.(!) ein bisschen besser wäre und die Kurve besser eingeschätzt hätte, dann wäre dies nicht passiert.
Wenn er an seinen Verletzungen nicht gestorben wäre, dann würde ich das auch garnicht soo streng sehen. Aber die Tatsache, dass ihn dieser Trainingslauf das Leben gekostet hat, macht mich ehrlich gesagt wütend. Wütend auf die Ingenieure, die hinter solch einer Kurve nicht an die Sicherheit und den schlimmsten Fall gedacht haben.
Aber so einen Unfall hätte vermutlich niemand überlebt, das ist ein schlimmer Moment dieser Olympischen Spiele.
Heute war der Konstrukteur dieser Bahn beim MDR im Interview. Auch wenn die Bahn für manchen Sportler zu viel Geschwindigkeit bringt, ist sie nach seinen Aussagen bis 165 km/h sicher. Solche Unfälle, und der tödlich verunglückte Sportler ist nicht der einzigste welcher sich nicht auf dem Schlitten halten konnte, passieren durch Fahrfehler.
Was der Mann aber auch zu bedenken gab, sind die Schlitten, welche auch immer schneller werden. Dazu noch das Problem, das sie während der Planungszeit keine aktuellen Daten von den Schlitten haben. Denn das könnte sonst besser einkalkuliert werden.
Punktedieb hat geschrieben:Heute war der Konstrukteur dieser Bahn beim MDR im Interview. Auch wenn die Bahn für manchen Sportler zu viel Geschwindigkeit bringt, ist sie nach seinen Aussagen bis 165 km/h sicher. Solche Unfälle, und der tödlich verunglückte Sportler ist nicht der einzigste welcher sich nicht auf dem Schlitten halten konnte, passieren durch Fahrfehler.
Was der Mann aber auch zu bedenken gab, sind die Schlitten, welche auch immer schneller werden. Dazu noch das Problem, das sie während der Planungszeit keine aktuellen Daten von den Schlitten haben. Denn das könnte sonst besser einkalkuliert werden.
Man sollte aber auch erwähnen, dass viele Sportler bzw. Entwickler den Konstrukteuren die neuen Daten der Schlitten anbieten und den Konstrukteuren auch vorgeworfen haben, diese Daten nicht verwendet zu haben. Ich weiß zwar nun nicht wer da jetzt wem einen Bären aufbinden will, aber es zeigt wohl, dass die Konstrukteure wohl auch ihren Anteil an dem Unglück zu tragen scheinen.
Ebenso sagte der Architekt der Bahn auch schon mal im Fernsehen, dass man von 130km/h als Spitzengeschwindigkeit für Rodler ausging und von den aktuellen Geschwindigkeiten schon überrascht war. Da erscheint die jetzige Aussage, dass die Bahn bis 165 km/h sicher sei, ja auch wieder merkwürdig. Denn er sagte ebenfalls, dass für die Sicherheitsauflagen eine Toleranz von 7 oder 8 % eingebaut wird und dann liegen wir ja nur bei knapp über 140 km/h und noch 25 km/h unter dem was man jetzt behauptet.
Ich denke einfach, dass da von allen Seiten Fehler gemacht wurden. Die Konstrukteure haben wohl dem Streben nach immer schnelleren Bahnen nachgegeben und wollten etwas spektakuläres bieten. Die Sportler haben wohl zu wenig darauf gepocht, die Bahn zu entschärfen und nun schieben sich alle gegenseitig den schwarzen Peter zu.
Naja zwischen dem was man vermutet, was die Sportler für Geschwindigkeiten erreichen und was als Höchstgeschwindigkeit errechnet wird, die man fahren könnte sind schon zwei unterschiedliche Dinge. Und ich gehe auch mal davon aus, das nicht alle Daten für eine solche Planung sinnvoll sind.
Wenn ich eine neue Bahnstrecke plane, dann brauche ich auch eher das Fahrverhalten der schnellsten Züge und nicht der Bummelbahnen, um da was sinnvolles zu bauen. So wird das auch mit den Daten der Rodler sein. Einer der immer nur hinter der Top 20 landet ist da relativ unbrauchbar.
Nun hat es heute nacht ja die nächsten in der besagten Kurve erwischt. Ich weiß zwar nicht mehr genau, wer es jetzt bei den Doppelsitzern der Herren war, aber der Unfall sah fast genauso aus, nur dass die beiden Glück hatten nach dem harten Aufprall an der Bande, nicht abzuheben, sondern durch das doppelte Gewicht wieder runtergedrückt zu werden. Sie hatten zwar einen kleinen Fahrfehler vor der letzten Kurve gemacht, aber sowas kommt eben auch bei Spitzensportlern mal vor.
Und dazu passt dann auch noch die Damenabfahrt im alpinen Ski von gestern. Eine schnell, sehr anspruchsvolle Strecke, die am Ende selbst für wirklich sehr gute Abfahrerinnen zu schwer und anspruchsvoll war. Und da sind nicht nur Sportlerinnen gestürzt, die sonst eh nicht im Weltcup fahren würden, sondern auch welche die zu den Favoritinnin gehört haben, wie Anja Person. Gerade der Schlusssprung war ja schon Skispringen, wenn da einige über 60 Meter weit springen. Zum Glück hat man diesen Sprung jetzt etwas abgetragen.
Es erscheint jedenfalls so, als hab man in einigen Wettbewerben zu anspruchsvolle Spiele veranstalten wollte um die Zuschauer zu faszinieren. Und da ging man an einigen Stellen wohl zuviel Risiko ein. Und gerade wenn man weiß und auch will, dass kleine Länder mit Sportler teilnehmen dürfen, die sonst ein gutes Stück von der Weltklasse weg sind, sollte man das beim Anlagenbau durchaus berücksichtigen und die Anlage nicht an den Besten orientieren oder gleich sagen, dass man schwächere Sportler nicht haben will.
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