Wie bindend sind Lektüreempfehlungen im Studium?
Ich fange im kommenden Sommersemester an, per Fernstudium an einer deutschen Universität zu studieren. Da es sich um ein Fernstudium handelt, werde ich das Unterrichtsmaterial zu Beginn des Semesters zugeschickt bekommen, abgesehen davon gibt es zusätzliche Informationen im Internetportal der Fakultät und gelegentlich ein Online- oder Präsenzseminar.
Nun lässt sich auf besagtem Studienportal auch eine Liste mit Lektüreempfehlungen finden und da das Semester ja näherrückt, wollte ich eventuell schon mal ein paar Bücher bestellen. Mir stellt sich nun aber die Frage, inwiefern man diese Empfehlungen befolgen muss.
Bisher habe ich an einer ausländischen Universität studiert, an der das völlig anders gehandhabt wurde. Auf dem Gymnasium haben wir für den Literaturunterricht meist zu Beginn eines Schuljahres eine Liste mit etwa sechzig Büchern, die man am Ende des Schuljahres gelesen haben sollte, bekommen. Diese Liste enthielt aber auch immer viele Bücher, die man sowieso schon gelesen hatte (weil sie entweder auf vorherigen Listen standen oder man sie im Unterricht durchgenommen hatte), und solche, die sowieso innerhalb des Jahres als Pflichtlektüre behandelt wurden. Abgesehen davon wurden diese Lektüren auch nie abgefragt, es handelte sich eben eher um Empfehlungen, die einem dann im kommenden Schuljahr helfen konnten, es wurde aber auchnicht tatsächlich erwartet, dass man alle Bücher auf der Liste las.
Die Liste für mein erstes Semester an dieser Universität enthält aber nun neben einem Lexikon nur sieben Bücher, was ja für ein Semester nicht zu viel verlangt wäre. Daher frage ich mich nun, ob erwartet wird, dass man alle diese Bücher liest. Zusätzlich dazu wüsste ich auch gerne, wie wichtig diese Lektüreempfehlungen allgemein sind. Mir ist natürlich klar, dass sie keine Pflicht darstellen, aber inwiefern helfen sie einem weiter?
Wie handhabt ihr das, lest ihr alle Lektüreempfehlungen für euer Studium? Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sie wirklich notwendig sind, um im Studium mitzukommen, oder sind sie eher weniger hilfreich?
Es kommt im Endeffekt darauf an wie oft ein Professor ein bestimmtes Buch empfiehlt. Diese Buch würde ich mir genau ansehen. Dir anderen Bücher dienen meist nur zu Ergänzung von thematischen Teilbereichen. In diesen Büchern sind Teilaspekte entweder besser als in dem Lieblingsbuch des Professors oder anders dargestellt sind. Oftmals reicht die Buchsuche von Google um die passenden Stellen der Bücher einsehen zu können. Soweit meine Erfahrung!
Ich liebe Google Books! Ehrlich!
Ich habe in meinem Studium die Erfahrung gemacht, dass es stark vom jeweiligen Dozenten abhängig war, wie wichtig oder unwichtig die Bücher auf der Literaturliste waren.
Also ich hatte Bücher, ohne die ich eine Prüfung nicht bestanden hätte, dann gab es auch einen Dozenten, der sich in den Themen für Hausarbeiten und Referate ziemlich genau an die Kapitel in von ihm empfohlenen Büchern gehalten hat und da war man dann auch sehr gut beraten, wenn man diese Bücher als Hauptquelle genutzt hat - aber es gab eben auch Dozenten, die eine riesige Liste verteilt haben und die auf Nachfrage meinten, dass die Liste als Orientierung dient, wenn man sich mit einem Thema näher beschäftigen will, auch im Hinblick auf die spätere Diplomarbeit.
Ich weiß leider überhaupt nicht, wie so ein Fernstudium abläuft und ob du da einen Ansprechpartner hast, den du einfach mal fragen könntest, ob du die Bücher alle lesen musst oder nicht. Aber wenn du nicht warten willst bis dir jemand deine Frage beantwortet oder bis sie sich von selber beantwortet - weil du beim studieren merkst, dass du ohne weiterführende Literatur nicht weiter kommst - würde ich erst mal die "allgemeineren" Bücher kaufen. Du hast ja leider nicht geschrieben was du studierst, aber in meinem Fall hätte ich dann zum Beispiel ein Buch über Bauhaus Design gekauft und kein Buch, das sich mit einem bestimmten Bauhaus Künstler auseinandersetzt.
Die meisten Bücher die man mir während des Studiums empfohlen hat, habe ich nie einfach so durchgelesen. Meist wird vielmehr angegeben als nötig, bzw. bevorzugen die meisten Dozenten für verschiedene Themen/Teilaspekte verschiedene Bücher. D. h. für ein Thema solltest du ein bestimmtes Kapitel in einem Buch lesen, für ein anderes Thema ein entsprechendes anderes Kapitel aus einem anderen Buch.
Für viele Fachbereiche gibt es außerdem verschiedene Bücher die das gleiche Thema behandeln. Vielleicht bevorzugt ein Dozent zu einem Thema wie z. B. Marketing ein bestimmtes Buch, weil er den Schreibstil oder das Layout des Buches mag, Du wiederum kommst aber mit einem anderen Buch besser zurecht.
Ich würde mir an deiner Stelle kein Buch kaufen ehe Du nicht mit dem Studium angefangen hast und weißt was Du genau lernen und lesen musst.
Gerade zu Beginn des Studiums habe ich mir ab und zu mal Bücher für viel Geld gekauft, die ich dann kaum genutzt habe, nur weil sie auf einer Liste vom Dozenten stammten. Viele davon habe ich dann gebraucht wieder verkauft und mich auch ein bisschen geärgert, soviel Geld verschwendet zu haben.
Desweiteren gibt es ja auch die Möglichkeit Bücher in großen Stadt bzw. Universitätsbibliotheken auszuleihen. Danach kannst Du dann immer noch entscheiden ob Dir das Buch soviel nützt, dass Du es Dir kaufen möchtest.
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Empfehlungen größtenteils für die Tonne sind. Oft wurden uns 4-5 Bücher pro Fach empfohlen, die man in der Regel sowieso nie alle hätte lesen können. In der Summe sind es dann ja schon mal über 50 Bücher mit durchschnittlich fast 1000 Seiten pro Buch. Und in den Prüfungen wurden dann meist doch nur Basics gefragt, die man auch mit einem kleinen Buch hätte wissen können oder so spezielle Sachen, die zwar in den Empfehlungen drin stehen, die man aber bis zur Prüfung sowieso wieder vergisst.
Zudem kommen die Empfehlungen sehr oft vom Prof, der hält dann bei uns aber nicht mal jede dritte Vorlesung und die Prüfungen machen zum großen Teil dann auch die Mitarbeiten, die sich natürlich dann an die Vorlesungen und ihren eigenen Eindruck von wichtigen Sachen halten. Also viel gelesen und nur wenig prüfungsrelevantes gelernt.
Natürlich gab es auch mal die ein oder andere Ausnahme, aber auch da handelte es sich dann eher darum, ob man nun mit sehr gut oder nur gut besteht und nicht darum, dass man ohne diese Literatur keine Chance hätte.
Ich denke, dass es darauf ankommt, was man studiert. Meiner Erfahrung nach empfiehlt jeder Prof hauptsächlich seine eigenen Bücher und die müssen nicht unbedingt gut sein. Im Gegenteil, meistens steht in allen Büchern zwar von den Themen her überall dasselbe drin, aber mit anderen Büchern fährt man besser. Aber eine Freundin von mir studiert Mathe und da ist es definitiv sinnvoll, dass man sich die empfohlenen Bücher kauft oder ausleiht - denn in den Tutorien werden ausschließlich Übungsaufgaben aus diesem Buch gerechnet und die werden auch nicht als Kopie ausgeteilt oder so. Da du aber von Lese-Büchern sprichst, gehe ich davon aus, dass du ein Fach studierst, in dem das nicht unbedingt notwendig ist.
Grundsätzlich würde ich aber erst mal abwarten, ob man diese Bücher braucht und vielleicht andere Studenten mal fragen oder die Bücher mal in der Bibliothek anschauen (für dich als Fernstudent ginge ja auch eine normale Bücherei mit Fernleihe). Dass du alles liest, was auf der Liste steht, das erwartet aber sicherlich niemand von dir. Eigentlich solltest du mit den Fernstudien-Unterlagen ja alles notwendige bekommen haben und allein damit auch die Prüfungen bestehen können.
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