An alle Mütter mit kleinen Energiebündeln

Wie geht es euch mit euren kleinen, sehr aktiven Kindern? Ich bin seit gestern wiedermal etwas am Boden zerstört. Nun mal von Anfang an. Wir haben gestern nachmittag von einen befreundeten Pärchen Besuch bekommen. An und für sich ja toll und ich versteh mich mit ihnen ganz gut. Aber manchmal sind gewisse Meldungen von unserer Freundin einfach sehr verletzend.

Unsere Tochter ist 2,5 und sehr lebhaft, was mit diesen Alter ja eigentlich ganz normal ist. Ihr Sohn ist 1 Jahr, seine Lieblingsbeschätigung essen und schlafen und spielen muß er alleine, da sie einfach ihre Ruhe haben will. Muß dazusagen, daß sie auch im 7. Monat schwanger ist, wie ich. Ihre erste Schwangerschaft ist nicht einfach gewesen, aber jetzt geht es ihr relativ gut. Mit eine Satz er ist wirklich brav.

Nun hat sie den ganzen Nachmittag nicht mit Meldungen bezüglich meiner Tochter gespart. Ständig hat sie an ihr rumgenörgelt und gesagt, daß ich es, wenn das Baby da ist, ganz schön schwer haben werde. Da ich natürlich Angst vor dieser Zeit habe, könnt ihr euch vorstellen wie mich so etwas getroffen hat.

Ich weiß, daß man nie sagen kann, wie mein Töchterchen auf den Nachwuchs reagiert, aber vielleicht könnt ihr mir ein bißchen eure Erfahrungen schildern oder mir auch einfach etwas Mut zusprechen. Ich glaub, daß würd mir momentan ziemlich gut tun.

Ich habe zwar meine Kinder gleichzeitig bekommen und somit die Situation nicht gehabt, das ein Kind auf das neue Geschwisterchen vorbereitet werden muss. Aber du musst doch selbst am besten wissen, wie deine Tochter auf deinen wachsenden Bauch reagiert.

Am besten ist dabei, wenn du sie auch mal fühlen lässt, wie das Baby sich bewegt, sie auch mal mit zur Untersuchung nehmen, das sie das Geschwisterchen schonmal im "Fernsehen" sehen darf. Da gibt es so viele Möglichkeiten, wie man ein Kind vorher auf das neue Baby einstellen kann.

Aber eines kann ich dir mit ruhigem Gewissen sagen. Alle negativen Prophezeiungen aus meinem Umfeld sind nie eingetreten. Sprich ich hatte nie Berge von Wäsche und ich hatte auch nie so viel Stress das ich kurz vor dem Umfallen war.

Ich bin seit gestern wiedermal etwas am Boden zerstört.

Das sollte nicht sein. Jedenfalls nicht durch aussagen von Leuten, mit denen Du Dich zwar verstehst, die aber bzgl. Entscheidungen welche Dein Leben beeinflussen keine nennenswerte Rolle spielen.

da sie einfach ihre Ruhe haben will.

Und dann ein zweites Kind? Dann überhaupt ein Kind? Man könnte ihr ja raten, sich Puppen oder Haustiere anzuschaffen. Kinder bedeuten das Investieren von Zeit und Arbeit. Natürlich können auch Kinder in dem Alter allein spielen. Wenn man sie zwingt bzw. keine Alternative zeigt. Das ist dann eine Notwehrhandlung. Gut für das Kind ist es allerdings nicht.

Nun hat sie den ganzen Nachmittag nicht mit Meldungen bezüglich meiner Tochter gespart.

Das darf sie ja auch. Zeig ihr einfach, dass Dir Deine Tochter genau das Wert ist! Sie fordert Dich und Du förderst sie. Schließlich ist es Dir wichtig, einen Menschen zu erziehen, der sich später sozial einbringen kann. Interaktion ist da ein wichtiger Schritt.

Was sind den das für Fälle, die aus Sicht Deiner Freundin so strapaziös sind?

daß ich es, wenn das Baby da ist, ganz schön schwer haben werde.

Solange Du Dich um die Kinder kümmerst und nicht den Fernseher als Babysitter entdeckst, machst Du nichts falsch. Und richtig ist, dass es "schwer" wird im Sinne von: es bedeutet auch Arbeit, die man abends durchaus auch spürt!

Welche Vorstellung hat denn Deine Freundin? Babys und Kinder sind süß, brav und artig. Können bei passender Gelegenheit vorgezeigt werden und sonst schlafen sie? Ja, man kann Kinder vermutlich entsprechend trimmen. Aber hier stelle ich die Frage, ob das für die Entwicklung der Kinder gut wäre.

Und ich denke, Deine Tochter wird stolz auf das Geschwisterchen sein. Natürlich auch irritiert, weil Deine Zeit ja nun nicht mehr ihr allein gehört. Aber das ist doch ein normaler Lernprozess! Und wenn Du sie dann auch in den Punkten integrierst (wo es halt geht) wenn Du Dich um das Baby kümmerst, wird sie sehr bald auch den natürlichen Neid auf das Geschwisterchen verlieren. Ziemlich bald wird es dann auch als völlig natürlich gelten, wenn Du eben Zeit für das Baby brauchst.

Mach' Dir mal um Dich bzw. Deine Kinder da keine Sorgen. Schlimmer trifft es vermutlich die bedauernswerten Kinder Deiner Freundin. Die müssen von Geburt an pflegeleicht sein.

Ich finde es auch eher gruselig, dass deine Freundin ihr Kind offenbar in erster Linie als Belastung empfindet und nicht als Bereicherung. Natürlich möchte man auch als Mutter manchmal seine Ruhe haben, dazu hat man auch jedes Recht. Aber wenn ein Kind bereits mit 12 Monaten darauf gedrillt ist möglichst unsichtbar und still zu sein, weil es Mama sonst auf den Wecker fällt, finde ich das doch eher bedenklich. Besonders seltsam finde ich, dass deine Freundin dann trotzdem noch ein zweites Kind will. Vielleicht denkt sie sich, dass die beiden sich dann hauptsächlich miteinander beschäftigen können und sie endlich dauerhaft ihre Ruhe hat.

Ich meine, du solltest dir nichts einreden lassen, schon gar nicht von so jemandem. Natürlich wird es schwerer, wenn ein zweites Kind dazu kommt, das ist immer so. Aber mit ein bischen Organisation bringst du das sicher gut unter einen Hut und wenn es sich eingependelt hat, ist es auch nur noch halb so wild. Das bekommst du schon hin, lass dir nur nicht die Butter vom Brot nehmen.

Danke für eure aufmunternden Worte, das tut wirklich gut.Hab heut noch ein bißchen über gestern nachgedacht. Ich glaub nämlich, daß es mich auch so verletzt hat, weil ich auch neidisch auf sie bin.

Erstens eben wegen ihren Sohn, wer will denn nicht ein braves Kind. Und zweitens, weil sie bei weiten nicht einmal die Hälfte der Arbeit hat, die ich jetzt schon habe.

Aber ich versuchs mal mit positven Denken: Mein Töchterchen hat es im Leben mit ihrer Durchsetzungskraft und ihrer Neugier neues zu Lernen wahrscheinlich einmal leichter im Leben als andere, da sie dieses mit so einen Charme macht, daß man ihr ja eigentlich garnicht böse sein kann.

Und was mich angeht, denk ich mir auch mal, daß ich mit der neuen Situation in ein paar Monaten besser zurecht komme, als jemand der keine Arbeit gewohnt ist. Noch dazu erspar ich mir mit dem vielen Herumlaufen und Schuften ja eigentlich später eine Diät. Ich sollte mir so Aussagen einfach nicht zu sehr zu Herzen nehmen, was aber leicht gesagt als getan ist.

weil ich auch neidisch auf sie bin.

Nichts gegen Deine Freundin. Aber in so ziemlich allen Fällen, in denen die nach außen sichtbare Fassade hell erleuchtet und makellos scheint, verbergen sich dahinter Abgründe, die man offenbar durch die perfekte Fassade verstecken will.

Sei nicht neidisch, auch sie hat ihr Päcken zu trage oder wird es haben. Auch die Geschichte mit dem "braven" Kind, ist ein sehr wackeligen Konstrukt. Ich wünsche niemandem was schlechtes. Denke aber, dass diese Freundin zu Hause sehr wohl ihre Mühe hat.

Allein die Aussage, dass sie ihre Ruhe haben möchte, deutet doch nicht unbedingt auf Ausgeglichenheit.

Aber ich versuchs mal mit positven Denken: Mein Töchterchen hat es im Leben mit ihrer Durchsetzungskraft und ihrer Neugier neues zu Lernen wahrscheinlich einmal leichter im Leben als andere, da sie dieses mit so einen Charme macht, daß man ihr ja eigentlich garnicht böse sein kann.

So wie du deine Tochter beschreibst, trifft das auch gut auf meinen Sohn zu. Ich denke, dass diese ach so stillen und braven Kinder zwar natürlich pflegeleichter sind, aber auch nicht immer von Vorteil sind.

Ehrlich gesagt ist mein Sohn dadurch, dass er sehr lebhaft ist, mittlerweile mit seinen fast 4 Jahren auch sprachlich sehr weit und sehr interessiert an seinem Umfeld. Er kaspert natürlich auch sehr herum, aber dadurch ist er gerade bei vielen Schulkindern im Hort sehr beliebt.

Ich muss sagen, dass ich natürlich schon oft stöhne. Mein Sohn redet wie ein Wasserfall und das Wort "aber" ist fast schon sein Lieblingswort. Viele Kinder in seinem Alter sind da weniger anstrengend bzw. einige sprechen einfach nicht so viel und toben auch nicht so arg.

Aber es hat auch Vorteile. Ich bin auch im 8. Monat schwanger und er versteht schon einiges. Auch wenn er mich nicht so schont, so glaube ich schon, dass er auf das Baby Rücksicht nehmen wird, denn er freut sich sehr darauf. Er ist von der Art her sehr offen und kapiert schon viel, guckt sich halt auch viel von Größeren ab.

Wenn ich das alles so abwäge, bin ich schon froh, eher so ein Energiebündel zu haben. Mag übrigens sein, dass deine Freundin den Sohn gar nicht so "getrimmt" hat. Manche Kinder sind der Wesensart nach einfach von Geburt an sehr ruhig und angepasst und hören halt auch sofort, wenn die Mutter etwas sagt. Aber er ist ja erst 12 Monate alt und die Trotzphase kommt erst mit ca. 2 Jahren - mal schauen, ob der Bursche dann noch so superbrav ist. Eine 2,5 jährige nämlich mit einem 12 Monate alten Kind zu vergleichen hat schon etwas von Äpfel mit Birnen vegleichen meiner Ansicht nach.

Vielleicht wird das zweite Kind deiner Freundin ja ein Energiebündel, wer weiß? Kinder haben nun mal nicht alle denselben Charakter. Klar kann sie dann versuchen, das auch zu einem ruhigen, angepassten Kind zu machen, aber da wird sie sicherlich erhebliche Schwierigkeiten damit haben. Und das Kind täte mir dann natürlich auch leid.

Sei nur nicht neidisch auf ein Kind was so brav ist. Wir haben im Familienkreis auch so ein Mädchen. Das konntest du morgens in eine Ecke mit Spielzeug setzen und das ist dort sitzen geblieben ohne zu mucken. Das hat sich auch nichtmal gemeldet, wenn Durst hatte.

Und ich habe diese Eltern nie beneidet. Denn man freut sich doch als Mutter über alles was das eigene Kind neu entdeckt, wie es sich von Tag zu Tag besser zurechtfindet und auch erzählen kann. Sowas kannst du mit einem solchen Kind kaum erleben.

Dann lieber zwei solche Racken wie ich sie habe. Sie gehen auch zu Hause über Tisch und Bänke, wenn es die beiden Mädels überkommt. Und es sieht danach auch immer entsprechend aus. Aber sie haben, wie deine Tochter auch, eine gesunde Neugier und wollen immer viel neues lernen. Das ist wesentlich wichtiger, als immer nur brav zu spielen.

Also ich weiß, wovon du sprichst und ich höre schon gar nicht mehr hin. Wenn jemand meint, dass das schon sehr turbulent wäre, und dass er/ sie mit so einem Kind nicht klar kommen würde, da lächle ich darüber und bin stolz. Ich bin stolz darauf, etwas zu schaffen, womit andere Probleme haben und ich bin stolz darauf, ein lebendiges Kind zu haben, dass nicht irgendwo im Eck herum hängt und apathisch vor sich hin starrt, womöglich, weil es nicht Kind sein darf, nicht so sein darf, wie es möchte.

Gott bewahre, diese Erkenntnis ist mir nicht mit in die Schwangerschaft gegeben worden, auch ich musste mich erst an meinen Racker gewöhnen und mich haben Kommentare zu Beginn ebenfalls sehr verletzt. Aber mit der Zeit stehst du darüber. Wenn es immer dieselbe Person ist, die meckert, dann meide in Zukunft den Kontakt mit dieser. Du wirst sehen, es geht dir dann besser. Es gibt doch meistens noch andere Bekannte oder Verwandte, mit Kindern im ungefähr selben Alter, auch wenn es nur Nachbarn sind und ich gehe einmal stark davon aus, dass nicht alle immer nur still und brav da sitzen. Setz dich doch mit Gleichgesinnten zusammen, dann wirst du als Mutter und die Kinder miteinander mehr Freude haben!

Natürlich ist es nicht falsch, wenn sich ein Kind in dem Alter alleine beschäftigen kann, es ist sogar manchmal notwendig, da ja immer noch die Hausarbeit nebenbei erledigt werden muss. Wenn das Kind aber noch fast den ganzen Tag ungeteilte Aufmerksamkeit braucht, dann ist es eben so und ich gebe sie meiner Tochter auch, wenn sie danach verlangt. Letztens war Besuch da und wir haben mit ihr gewettet, dass sie es nicht schafft, sich für eine Zeit lang selber zu beschäftigen. Und dann geschah etwas noch nie da gewesenes: Meine Tochter holte die Kugelbahn heraus und beschäftigte sich eine halbe Stunde lang selber mit der Kugelbahn. Natürlich wurde sie von uns sehr gelobt und man hat gesehen, dass ihr auch diese Erfahrung gut getan hat. Also generell finde ich es nicht schlecht, wenn sich Kinder in diesem Alter selber beschäftigen können, sie müssen es eben zuerst lernen und etwas was erzwungen wird, wird eben nicht gerne erlernt. Man muss die Kinder anspornen und das geschieht eben nicht durch Meckern oder ständigem Kritisieren, sondern durch Lob, wenn der gewünschte Erfolg eintritt!

Ehrlich gesagt ist mein Sohn dadurch, dass er sehr lebhaft ist, mittlerweile mit seinen fast 4 Jahren auch sprachlich sehr weit und sehr interessiert an seinem Umfeld. Er kaspert natürlich auch sehr herum, aber dadurch ist er gerade bei vielen Schulkindern im Hort sehr beliebt.

Da sind wohl unsere Jungs Brüder im Geiste: meiner hat auch Freunde, die schon 12 und 13 Jahre alt sind und meinen Kleinen total klasse finden. Er genießt es auch, dass er so große Freunde hat, die heute mal der doofen XY aus der zweiten Klasse die Meinung gesagt haben

Aber zurück zum Thema. Liebe Kruemmel, ich kenne das Problem auch mit einer ehemals guten Freundin. Ich habe den Kontakt dann irgendwann reduziert, weil es bei uns sehr ähnliche Situationen gab und ich im Gespräch mit anderen Freunden festgestellt habe, dass mir der Kontakt einfach nicht gut tut. Mein Kind war auch immer sehr lebhaft und ihr fast gleichaltriges nicht. Da kamen dann auch immer selten dämliche (aus der heutigen Perspektive nenne ich es einfach so) Sprüche, beispielsweise dass ich Glück hätte nicht in einem Mehrfamilienhaus zu wohnen, weil mein Kind beim Rumtoben ja so viel Krach machen würde. Damals war ich auch am Boden zerstört, heute denke ich, dass sich mein Kind auch an ruhigeres Verhalten gewöhnt hätte, wenn es nötig gewesen wäre und außerdem denke ich heute, dass ich meinem Kind wenigstens nichts rationieren muss, da es sonst zu dick wird - es bewegt sich nun mal gern und kann diesen Drang auch ausleben. Da kamen dann aber auch viele andere Nörgeleien. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass mein Kind so ist wie es ist und mich nicht dauerhauft beirren.

Übrigens würde ich an Deiner Stelle nicht neidisch sind, denn wie Netti es schon angedeutet hat, ist das zweite Kind vielleicht wirklich ganz anders. Zumindest bei meiner ehemals guten Freundin hörte ich vor kurzem, dass sie jetzt verstehe, wie ich manchmal gefühlt habe.