30 Cent pro Kilometer angemessen?
Ich habe seit Dezember meinen Führerschein und darf das Auto von meiner Mutter benutzen. Darüber bin ich sehr froh und sehe das auch nicht als selbstverständlich an.
Natürlich hat sie durch mich auch höhere Kosten, wegen der Versicherung. Allerdings sind das pro Jahr nur 150€, die sie mehr zahlen muss, dadurch dass ich auch mit dem Auto fahre. Deshalb meinte sie, dass sie mir diese Kosten "erlässt" und mir die Mitfahrerlaubnis quasi schenkt.
Trotzdem verlangt sie aber 30 Cent pro Kilometer, den ich mit ihrem Auto fahre. Da ist Benzin und Abnutzung des Autos mit eingerechnet, aber eben nicht die Versicherung. Bis jetzt bin ich noch nicht so oft gefahren, aber das geht ganz schön ins Geld. Von einem Kumpel weiß ich, dass er 20 Cent pro Kilometer zahlt und dass da auch die Versicherungskosten mit dabei sind.
Findet ihr 30 Cent angemessen oder zu viel? Meine Freunde sagen alle, dass das viel zu viel ist. Wisst ihr, wie man sowas berechnen kann? Unser Auto hat schon 15 Jahre auf dem Buckel, ist es deswegen etwa so teuer hinsichtlich der Abnutzung? Sicherlich werde ich auch nochmal mit meiner Mutter reden, aber erst wenn ich ein paar andere Meinungen dazu gehört habe.
Übrigens: Wie sie das berechnet hat, weiß ich nicht, ich denke, sie hat diesen Preis einfach mal so festgelegt.
Ich habe mal nach einem Berechner gesucht, habe aber für solche Fälle nichts gefunden. Aber ich muss sagen, dass du auch rechnen musst, dass deine Mutter in der Zeit das Auto nicht hat und wenn du 100 km die Woche fährst, sind das 30 Euro, wenn ich richtig gerechnet habe. Ein altes Auto verbraucht mehr Sprit und rechne mal ca 15 Euro Sprit für die 100 km. Dann zahlst du für den Verschleiß usw. dann 15 Euro pro Woche.
Das sind ca. 780 Euro im Jahr, wenn ich richtig gerechnet habe. Sie sagt zwar, dass sie die Versicherung nicht bezahlt haben will, aber rechne es trotzdem mal mit. Denn die Gefahr, dass sie durch einen Unfall höher gestuft wird ist ja auch höher. Dann sind es im Jahr noch 630 Euro. Wenn du dann auch noch anteilig die Steuern rechnest, den Reifenverschleiß, den Bremsverschleiß und alles, was durch das mehrfahren mit dem Auto auch eher verschleißt, bist du doch gut dabei. Gerade als Fahranfänger muss man damit rechnen, dass zum Beispiel die Kupplung schneller verschleißt als bei routinierten Fahrern. Tüv und AU Kosten solltest du dann auch mitberechnen und auch anteilmäßig die Inspektionen. Das kostet alles Geld und nicht grade wenig.
Wenn es dir nicht passt, dann kauf dir doch eine Monatskarte der Bahn. Dann bezahlst du auch nicht grade wenig und du kannst nicht bis vor die Haustür fahren. Es ist vielleicht billiger, aber nicht so bequem. Ich denke, dass deine Mutter einfach nicht will, dass du zu viel fährst und dir Gedanken machst, ob du jeden Schritt mit dem Auto fahren musst.
Ausserdem denke ich, dass es deiner Mutter überlassen ist, was sie verlangt. Du musst es ja nicht annehmen und kannst zu Fuß gehen. Aber wenn du es annimmst, solltest du es auch so annehmen, wie es deine Mutter gesagt hat. Schließlich ist es ihr Auto und ich muss sagen, dass ich mein Auto nicht so ohne weiteres verleihen würde. (Autos verleihe ich grundsätzlich nicht) Auch nicht an mein eigenes Kind. Denn sie verzichtet ja in dem Moment auch auf Bequemlichkeit. Und ein Auto bekommt man nun mal gebrauchter zurück, als man es abgegeben hat.
Euer Auto ist 15 Jahre alt. Da verschleißen nach und nach eben auch mehr Teile, als wenn euer Auto ein Jahr alt wäre.
Das ist kein Wert den deine Mutter einfach aus der Luft gegriffen hat. die 30 Cent pro Kilometer werden dir auch angegeben, wenn du einen Routenplaner bemühst. Damit ist aber eben alles mit abgedeckt. Halt nicht nur das Benzin, sondern auch die Wartung. Denn wenn du jetzt das Auto zusätzlich noch fährst muss es häufiger zur Durchsicht.
Die selbe Pauschale wird übrigens auch bei Selbständigen gerechnet und damit sich auch alle Nebenkosten dann gleich mit abgegolten. Wenn dir das aber zu teuer erscheint, dann kauf dir ein Auto und trage alle Kosten dafür alleine.
Das mit dem Führerschein ist eine feine Sache. Da kann man Dir ja nach bestandener Prüfung auch gratulieren. Das Du noch nicht gleich ein eigenes Auto hast, lässt ja aber auch darauf schließen, dass Du es im Grunde nicht wirklich brauchst und auch so gut alle Orte erreichst, die wichtig sind. Wenn es u.U. mit dem Auto auch bequemer wäre scheint es schlicht kein muss zu sein.
Nachdem Du nun aber auch das Fahrzeug Deiner Mutter fährst, finde ich es sehr verantwortungsvoll, dass diese der Versicherung praktisch ohne Not die Vertragserweiterung meldet. Viele vergessen dies der Versicherung mitzuteilen bzw. machen dies erst bei einem Versicherungswechsel. So ist das also schon mal die sauberste Lösung, wenn gleich sie auch zu Beginn die Versicherung für Deine Mutter verteuert.
Was Du nun mit Deiner Mutter bzgl. der Nutzung und Beteiligung ausmacht, ist ja nirgends festgeschrieben. Ob sie nun eine monatliche Pauschale oder einen beliebigen Betrag pro gefahrenem Kilometer ansetzt, ist frei verhandelbar. Es liegt ja immer an Dir, das Angebot wahr zu nehmen oder eben nicht. Theoretisch also eine Angebot/Nachfrage Regelung. Wobei innerhalb der Familie man sich sicher auch andere Lösungen vorstellen könnte.
Andere Vorstellungen macht man sich aber an Hand der Rahmenbedingungen. So ist in meinen Augen entscheidend, wie weit Du bzgl. der Zahlung in der Lage bist. Bist Du Schülerin ohne ein eigenes Einkommen? Oder befindest Du Dich in einer Lehre? Studentin mit Nebenjob? Das alles sollte ja in der Beziehung eine Rolle spielen.
Ebenso kommt es stark auf die wirtschaftliche Situation Deiner Mutter an. Ist sie für den Unterhalt des Fahrzeugs auf das Geld angewiesen auf der einen Seite oder aber will sie - auf der anderen Seite des Spektrums - die Nutzungsgebühr auch als erzieherische Maßnahme verstanden wissen.
Solltest Du das als zu viel empfinden, werden Dir andere Erfahrungen nicht weiter helfen. Du hast nur die Möglichkeit, Deiner Mutter Deine Situation zu schildern und auf eine Änderung der Beteiligungsform hoffen.
Die 30 Cent Fahrgeld konnte man früher auch mit dem Arbeitgeber abrechnen. Daher wird dir deine Mutter diesen Betrag genannt haben, da sie ihn wahrscheinlich so kennt.
Ich selber finde 30 Cent pro Kilometer auch viel zu viel. Ich würde meine Mutter einmal fragen, ob du ihr nicht einen pauschalen Betrag im Monat für die Nutzung des Autos überweisen kannst oder ob du eben, wenn der Tank leer ist, besser die Benzinkosten fürs Volltanken übernehmen kannst.
Ich finde 30 Cent pro Kilometer ganz ok. Schließlich musst du dich um nichts weiter kümmern: Deine Mutter tankt immer das Auto, sie kümmert sich um die Inspektionen und das die Versicherung gezahlt wird. Du hast also so gesehen ein sorgenfreies Leben. Wenn du nicht täglich 20 km fährst, dann würde ich an deiner Stelle nicht diskutieren.
Fährst ab jetzt nur du mit dem Auto oder auch noch deine Mutter? Was passiert, wenn ihr beide gleichzeitg das Auto braucht? Darfst du es dann nehmen? Wenn das du das vorrecht hast, damit zu fahren, dann sind die 30 Cent pro Kilometer mehr als in Ordnung. Schließlich zahlst du nur das, was du auch verbrauchst. Dadurch möchte vielleicht auch deine Mutter erreichen, dass du nicht unnötig mit dem Auto rumfährst nur um deine Freunde zu beeindrucken.
Also ich habe es noch nie gehört, dass Kinder an ihre Eltern eine Kilometerabgabe bezahlen müssen. Sowas würde ich auch mit meinen Kindern später nicht machen. Ich würde es da für einfach halten, wenn du einfach das wieder reintankst, was du verfahren hast. So habe ich es jedenfalls gemacht, als ich noch kein eigenes Auto hatte. Und wenn ich nur mal 20km in der Woche gefahren bin, war das meinen Eltern eh egal, ob ich dafür nun für 2 Euro tanken fahre oder nicht.
Ansonsten würde ich den Betrag aber als deutlich zu hoch empfinden. Gerade in der Familie macht man doch keine Abrechnung auf, wer nun wieviel Prozent am kaputten Stoßdämpfer Schuld hat oder an anderen Reparaturen. Der Spritverbrauch wird wohl auch nicht über 10 Liter/100km liegen, also vielleicht 10Cent/km. Für 30 Cent/Kilometer könnte ich ja gleich zu einem Autovermieter gehen. Aber selbst da würde man günstigere Angebote finden.
Ich empfinde die 30 Cent auch als sehr hoch. Ich finde schon, dass es doch einen Unterschied zwischen einer Firmenabrechnung und einer Abrechnung mit der Mutter geben sollte.
Meine Eltern ließen meinem Bruder damals ihr Auto nutzen, sooft er wollte, wenn er gefragt hat. Er musste nie tanken und hat auch sonst keine Kosten übernehmen müssen - vielleicht ist das wieder das andere Extrem, aber ich war wirklich immer heilfroh, dass meine Eltern uns auf diese Weise immer unterstützt haben.
Ich würde an deiner Stelle mal mit meiner Mutter reden, wie sie eigentlich auf den Betrag kommt. Sicher spielt es auch eine Rolle, ob du selbst verdienst - wenn du schon voll berufstätig ist, verlangt sie den Betrag vielleicht leichter von dir, als wenn du selbst nur wenig Geld hättest.
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