Zinsentwicklung 2010
Die Zinsen für Kredite und Geldanlagen befinden sich ja nun schon seit einiger Zeit auf einem absoluten Tiefstand. Ich frage mich, ob und wann sich diese Situation ändern wird. Insbesondere interessiert mich eure Einschätzung für das Jahr 2010, weil ich überlege im Jahr 2010 noch einige größere Investionen zu tätigen.
Was spricht für und was gegen eine Zinserhöhung? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Zinsen noch ewig auf einem so niedrigen Niveau bleiben. Die Konjunktur ist ja eigentlich angesprungen und auch die Aktienkurse sind in letzter Zeit stark gestiegen, was ja alles eigentlich Indikatoren für eine Zinserhöhung sind. Aber wird sie wirklich kommen und wann wird sie kommen?
Kann man das i-wie konkreit sagen? Wie ist da eure Meinung?
GoroVI hat geschrieben:die Zinsen für Kredite und Geldanlagen befinden sich ja nun schon seit einiger Zeit auf einem absoluten Tiefstand.
Sicher befinden sich die Zinsen in einem bemerkenswertem Tief. Man muss aber nicht mal allzuweit zurück denken, um zu erahnen, dass da noch Luft nach unten ist. Mitte bis Ende 2005 lagen die Kosten für ein Darlehen noch tiefer. Und auch Ende 2006 lagen diese nur unwesentlich höher! Es ist also keineswegs so, dass man von einem absoluten Tiefpunkt sprechen kann.
GoroVI hat geschrieben:Ich frage mich, ob und wann sich diese Situation ändern wird.
Da will ich mich mal weit aus dem Fenster lehnen und Dir eine Prognose geben, von deren Richtigkeit ich felsenfest überzeugt bin, und bereit wäre, wirklich viel darauf zu setzten. Die Frage nach dem ob ist leicht zu beantworten: Ja, die Situation wird sich ändern!
Sobald Du jetzt nur noch zuverlässig weißt, wann (in Kombination mit dem wohin), kannst Du hier Bescheid geben oder selber reich werden. Denn das ist ja nun die Frage, über die sich Experten aller Richtungen streiten. Ist so eine Art Münze werfen: wer jetzt was sagt, was sich später bewahrheitet, wird für einen Experten gehalten.
GoroVI hat geschrieben:weil ich überlege im Jahr 2010 noch einige größere Investionen zu tätigen.
Wenn Du es Dir jetzt leisten kannst, dann solltest Du es auch tun. Wenn Du den "Verlust" fürchtest, den Du erleidest, weil Du auf Grund später fallender Zinsen zu viel zahlst, würde ich Dich beruhigen wollen. Allein die Tatsache, dass Du es Dir nämlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt leisten kannst, sollte genügen, wirklich zu handeln. Das Optimum jagen bringt auf Dauer nichts. Wobei es natürlich ein wenig auf die Art der Investition ankommt.
GoroVI hat geschrieben:Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Zinsen noch ewig auf einem so niedrigen Niveau bleiben.
Ich auch nicht. Auch ich gehe von früher oder später steigenden Zinsen aus. Aber was das Vorstellen im Allgemeinen angeht, reicht ein Blick zur Wirtschaftsweltmacht Japan. Die kennen solche Zustände. Auch langfristig!
GoroVI hat geschrieben:Die Konjunktur ist ja eigentlich angesprungen
Mal wieder. Schade, dass wir nichts davon spüren. Außerdem gibt es ja immer wieder gegenteilige Nachrichten. Die Deutsche Bank ist ja z.B. letztlich kein Indikator für die Gesamtwirtschaft.
GoroVI hat geschrieben:Aber wird sie wirklich kommen und wann wird sie kommen?
Ja, sie kommt. Wann? Lass uns in 3-6 Monaten noch einmal darüber reden.
Also ich denke auch, dass sich die Zinsen mittelfristig nach oben bewegen müssen. Einen genauen Zeitraum kann man hier wohl nur sehr schwer nennen. Wobei ich denke, dass wir hier in einer Zeitspanne von Monaten und nicht von Jahren sprechen.
Im Anlagebereich befinden sich die Zinsen wirklich in einem extremen tief. Bei Krediten und da hat mein Vorredner recht sind wir schon mal tiefer gewesen. Dies ist aber der Tatsache geschuldet, dass es momentan zwar viel Liquidität gibt, da die Zentralbanken viel Geld gedruckt und geliehen haben aber dieses Geld an Kreditnehmer viel weniger verlieren wird. Die Banken sind in der Ausgabe der Kredite viel restriktiver und schon bei kleinen Anzeichen mangelnder Bonität wird eine Zinsprämie verlangt.
Nichts desto trotz wird sich das spätestens dann normalisieren, wenn die Banken wieder "normale Gewinne" erzielen werden. Durch die hohe Liquidität werden sie irgendwann gezwungen werden das Geld wieder in einem normalerem Rahmen zu verleihen.
Um aber wieder auf das Thema der Zinsentwicklung zu kommen. Viel Spielraum nach unten gibt es, wenn es zu keiner weiteren Krise mehr kommt definitiv nicht mehr. Sollte also eine weitere Krise ausbleiben und sich die Konjunktur wie erwartet erholen, dürfte dies deutliche Zinssteigerungen nach sich ziehen da dann die Gefahr einer überproportionalen Inflation droht.
In der Krise haben die Zentralbanken extrem viel Liquidität bereit gestellt. Dieser Zuwachs der Geldmenge war unnatürlich hoch. Man kann sagen, dass hier das Geld wie blöd gedruckt worden ist. Da das Geld heutzutage nicht mehr wie im Vergleich zu früher durch beispielsweise Gold abgesichert ist droht bei einem zu hohen Geldmengenzuwachs logischerweise Wertverlust, also Inflation.
Um das praktischer darzustellen kann man sich folgendes vorstellen. Zieht die Konjunktur nun an, wird mehr und mehr Geld für Investitionen gebraucht. Angenommen das die Banken wieder "normal" Geld verleihen, wird entsprechend dem höheren Bedarf auch wieder mehr Geld verliehen, dass ja reichlich zur Verfügung steht. Fängt diese Maschinerie irgendwann an zu rollen wird sie sich verselbstständigen da zuviel freies Geld auf dem Markt ist.
Außerdem haben die Staaten soviel Schulden angehäuft das sie wohl über die Tatsache, dass es es zu einer hohen Inflation kommt gar nicht so traurig wären. Es gibt Thesen, die meinen, dass sich viele Staaten erhoffen so einen Teil ihrer Schulden quasi durch Geldverlust loszuwerden.
Somit wäre dies momentan wohl wirklich der beste Zeitpunk sein Geld in feste Werte, wie zum Beispiel Immobilien zu investieren da die momentanen Finanzierungskosten wirklich sehr günstig sind. Bei Gold oder anderen Edelmetallen wäre ich da schon deutlich vorsichtiger.
GoroVI hat geschrieben:Was spricht für und was gegen eine Zinserhöhung? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Zinsen noch ewig auf einem so niedrigen Niveau bleiben.
Wann sie kommen wird - da reicht ein Blick in die Glaskugel. Ansonsten würde ich mal einfach auf die nächste EZB Sitzung setzen . Und ob die regelmäßig kommt oder vorgezogen wird, siehe Glaskugel...
Ansonsten gehe ich von einer Zinsanhebung von mindestens 0,5 %, wenn nicht sogar 1,5 % aus. Bei den derzeit niedrigen Zinsen droht sonst unweigerlich eine Überhitzung der Konjunktur und dann wird man sich die Finanzkrise als kleinen Dämpfer wieder zurückwünschen. Außerdem muss man mal so langsam die Deflation ausgleichen, sonst wird es richtig nett werden - und das heißt: Inflation anheizten über einen hohen Leitzins.
Das einzige was aus meiner Sicht deutlich dagegen sprechen könnte ist, dass das Geld zwar billig ist, aber da die Banken nichts rausrücken hat auch die Wirtschaft noch recht wenig davon, so dass der Aufschwung wie man ihn bei den jetzigen Schleuderzinsen erwarten könnte überhaupt nicht da ist.
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