Raus aus Hartz IV, rein in Hartz IV

Kaum ist man raus aus Hartz VI ist man auch schon bald wieder auf Hartz IV angewiesen, so einen Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Denn laut neuesten Erhebungen finden gerade mal 50 von 100 ALG 2 Empfängern auch wirklich einen dauerhaften Job – die anderen 50, die temporär einen Job haben sind im Durchschnitt nach knapp einem Jahr wieder auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Die Frage ist natürlich, woran das liegen mag und die Bundesagentur sieht in den Kommunen die Schuldigen, da diese keine ausreichende Nachbetreuung anbieten, wenn jemand endlich aus der Arbeitslosigkeit raus kam. Um das Problem der 50 % „Rückfälle“ zu verhindern will man jetzt enger mit diesen zusammenarbeiten und man will die ARGE, in den die Bundesagentur zusammen mit den Kommunen Langzeitarbeitslose betreut stärker ausbauen. Zudem sind die Mitarbeiter der ARGEn oft zu schnelllebig, heißt in der Praxis: Jeder vierte hat nur einen befristeten Arbeitsvertrag, was zu zu schnellen Wechseln innerhalb der Belegschaft und in der Betreuung führt, was die Bundesagentur als Hauptgrund dafür sieht, dass viele ehemalige Empfänger von ALG II schnell wieder da sind, wo sie herkamen.

Ob das nur die richtige Lösung ist und der richtige Ansatz sei dahingestellt, da es doch viel mehr strukturelle Probleme sind warum jemand nicht einmal ein Jahr lang beschäftigt wird und viele Arbeitgeber ihm kündigen – denn die Arbeitsplätze werden letztendlich auch bei guter Betreuung nur von diesen geschaffen.

Das ist ein recht zweischneidiges Schwert. Befristete Arbeitsverträge sind ja für die Firmen immer noch sicherer wenn nur mal übergangsweise jemand gesucht wird. Das Problem ist halt, wenn Entlassungen anstehen gehen in der Regel die zuerst, die zuletzt gekommen sind. Leider. Ich stehe derzeit auch auf der Hartz-Liste, es ist wirklich mehr als Mau was sich da abspielt. Man arbeitet mal für 3 Monate, dann war´s das erstmal wieder. Deprimierender geht´s kaum.

Änderungen sehe ich da in Zukunft eigentlich eher nicht. Die Arbeitsmarktlage geht immer mehr in Richtung Leiharbeit / Zeitarbeit. Die Firmen ziehen sich immer mehr von dern Langfristigen Bindungen an ihre Arbeitnehmer zurück. Die Zeiten wo gutes Betriebsklima als Motivation gewertet wurde scheinen vorbei zu sein, wenn ständig neue Kollegen da sind und andere gehen kann sich ein "gutes Betriebsklima" wohl meiner Meinung nach auch eher schlecht entwickeln.

Ich denke auch, dass es eher weniger an den Leistungen der ARGEn liegt. Wie annamarc schon berichtete, stellen viele Firmen nur noch befristet ein, damit sie "unnötig" gewordene Mitarbeiter nicht ewig auf der Gehaltsliste stehen haben. Verübeln kann man das den Firmen bestimmter Branchen aber auch nicht. Geht es denen schlecht, dann wird vielleicht eine ganze Firma geschlossen, so ist es nur eine Person, so tragisch das für die dann auch ist.
Ein anderer Grund ist aber wirklich die mangelhafte Kommunikation zwischen Arbeitsagentur allgemein und potentiellen Arbeitgebern, mit ständig wechselnden Mitarbeitern hat das aber weniger zu tun. Eher sehe ich da Mängel in der Struktur der Arbeitsagentur.

Mein Mann und ich gehen beide arbeiten, trotz allem fallen wir nicht aus dem Hartz4 raus. Habe auch einen Befristeten Arbeitsvertrag bekommen,der Ende Januar endet und nicht verlängert wurde. Nun fehlen mir 6 Wochen,damit ich mein Jahr voll habe. Da sag ich doch mal DANKE. Ist alles echt beschissen heutzutage.

Mein Mann und ich geb´hen beide arbeiten,trotz allem fallen wir nicht aus dem Hartz4 raus. Habe auch einen Befristeten Arbeitsvertrag bekommen,der Ende Januar endet und nicht verlängert wurde. Nun fehlen mir 6 Wochen,damit ich mein Jahr voll habe. Da sag ich doch mal DANKE. Ist alles echt beschissen heutzutage.

Es ist alles nicht gerecht egal wie man es drehen tut. Das bisschen was da einem bleiben tut , nach abzug aller kosten ist " Zum leben zu wenig und zum Sterben zu viel ". Und die Politiker fahren immer noch im dicken Auto und protzen nur so rum, wie waere es den wenn mal unsere Bundeskanzlerin einige monate von Hartz4 leben müssen? Sie koennte es nicht , den wie gesagtes ist doch zu wenig am ende des Monats ist Bedarf aufgebraucht uns man lebt von resten.

Ich selbst lebe zwar nicht davon aber, ich habe Freunde die darauf angewiesen sind. Ich frage Sie eines Tages mal was isst Du eigendlich wenn du nur knapp 150 euro uebrig hast nach abzug der kosten? Ihre Antwort war erschreckend, das billigste vom billigsten!

Traurig das es sowas heutzutage noch gibt..! Und man bedenke das ja alles teurer in Deutschland wurde , dann sollte man auch den bedarf dementsprechend anheben.

[Gio]

Tja ALG II ist in den meisten Fällen, ja es gibt ja auch die wenigen Ausnahmen die seht gut davon leben können und nicht wenig bekommen - Armut per Gesetz, auch wenn das unsere Regierung immer wieder ignoriert.

Besonders verwerflich ist die Regelung hinsichtlich des ALG I und der Abstieg extrem. Und wirklich etwas gebracht, also in Arbeit, hat ALG II niemanden.

Zwar sinkt ungefähr seit der Einführung von ALG II die Arbeitslosenquote, nur das hat man den Reformen der rot-grünen Regierung zu verdanken, so verhasst diese sonst auch war. Momentan wird ja gerade wieder alles dafür getan, dass die ganzen, minimalen positiven Effekte bald wieder ins Negative umschlagen.

Genau, viele Firmen stellen nur befristet ein, weil für die einzelnen Firmen eben viel weniger Risiken entstehen. Beispielsweise ist eine Abfindung nötig sobald man länger als 6 Jahre im Betrieb war, deswegen kündigen viele Firmen einen Angestellten schnell davor.

Anderer Punkt sind die 400 Euro Basis Arbeitskräfte. Aus guten Quellen weiß ich, dass 5 dieser Basis Arbeitskräfte immer noch billiger kommen, als eben ein Festangestellter. Deswegen stellen Firmen oft lieber mehr solche Variable Mitarbeiter ein. Oft heißt es in den Medien immer weniger Arbeitslose usw. aber ich denke das ist nur eine Kurzaufnahme. Das Problem wird sich in naher Zukunft nicht lösen lassen.