Wassergeburt - Nachwirkungen fürs Kind?

Ich selbst hatte mich während meiner Schwangerschaft zu einer Wassergeburt entschlossen und musste die Wanne glücklicherweise auch nicht kreislaufbedingt frühzeitig verlassen. Ich hatte mich genau über eine Wassergeburt informiert und mich auch ein bisschen in dieses Thema eingelesen. Es erschien mir eine stressfreiere Alternative für das Kind zu sein, das ja praktisch 9 Monate lang im Fruchtwasser lebt. Wenn es dann sanft vom Fruchtwasser ins Wasser hinausgleiten kann, ist es für das Baby sicher ein schöneres Erlebnis, als direkt ins grelle Licht geboren zu werden.

Neulich hat mir jedoch eine Bekannte, die ihr Kind ebenfalls im Wasser zur Welt gebracht hat, erzählt, dass ihre Tochter jedesmal beim Haarewaschen oder früher auch beim Babyschwimmen ein riesen Theater gemacht hat, wenn ihr das Wasser über den Kopf geflossen ist. Sie führt diese Tatsache auf die Wassergeburt zurück. Ich kann mir das ehrlichgesagt nicht so recht vorstellen und hab auch noch nie gehört, dass Kinder, die im Wasser geboren wurden, sich später mal vorm Wasser fürchten. Ich halte eine Wassergeburt für viel natürlicher als eine normale Geburt.

Ich tippe ja eher darauf, dass sich ihre Tochter beim Babyschwimmen oder beim Baden mal durch irgendetwas erschrocken hat und das Haarewaschen deswegen so ein großes Problem ist. Was sind eure Erfahrungen mit Wassergeburten?

Das glaube ich nicht. Das Kind ist ja im Fruchtwasser in Deinem Bauch und da schwimmt es auch. Ich habe sogar schon gehört, dass Wassergeburten es leichter haben ins Leben zu kommen, denn sie sind in der vertrauten Flüssigkeit als Kinder die trocken geboren wurden. Ich habe eine Wassergeburt und die ist eine Wasserratte schlechthin.

Beim zweiten Kind hat es nicht mehr gereicht mit der Wasser-Entbindung und das Kind hat Angst vor dem Wasser. Da ist es auch so, dass er weint beim Haare waschen und einfach vorsichtig ist. Ich denke das steckt in den Kindern drin oder es liegt an den Vorlieben für Wasser oder nicht. Das hat nichts damit zu tun wie sie geboren wurden.

Aber ich kann Dich beruhigen, denn aus meinem Kind das beim Haare waschen schon geschrien hat, ist ein Kind geworden das sich nun endlich auch in einen Schwimmkurs traut und auch drauf freut. Aber beim abduschen von Shampoo muß ich ihm seinen Waschlappen lassen.

Also unsere Kinder sind beide nicht im Wasser zur Welt gekommen und schieben trotzdem eine Mordspanik, wenn beim Baden, Duschen oder sonstwie Wasser über den Kopf und womöglich noch ins Gesicht läuft.

Meine Frau kann beim Schwimmen übrigens bis heute den Kopf nicht unters Wasser bringen, sie hat einfach panik. Und auch hier scheidet die Wassergeburt als Grund für die Angst definitiv aus. Manche Menschen haben halt einfach Angst vor/im Wasser und das lässt sich sicherlich nicht mit Unterweassergeburten begründen.

Ich glaube auch nicht, dass eine Panik beim Baden oder Duschen etwas mit der Wassergeburt zu tun hat. Eine Bekannte hatte auch dieses Problem mit ihrem Sohn und der ist nicht mit einer Wassergeburt auf die Welt gekommen.

Ich glaube einfach, dass die Kinder da unterschiedlich sind. Manche hassen es, zu baden, andere mögen von Anfang an das Wasser. Ich empfehle bei Babys einen Badeeimer, wobei es da auch welche gibt, die das partout nicht mögen - die Mehrheit aber genießt dieses geborgene Gefühl im Eimer.

Was das Schütten von Wasser über die Haare angeht, hassen das glaube ich die meisten Kinder - einfach, weil es den meisten Kindern unangenehm ist, wenn Wasser in die Ohren oder Augen läuft. Das finde ich aber auch weitgehend verständlich, und solange die Kinder ansonsten keinen Stress beim Baden machen, ist das doch ganz normal.