Einkaufen am Sonntag

vom 18.04.2007, 13:07 Uhr

me. hat geschrieben:Außerdem haben wir natürlich die deutsche bzw. europäische Brille auf. In anderen Ländern (Brasilien, Indien, Südkorea, meine ich mich zu erinnern) steigt die Zahl der Christen relativ stark. Man kann das werten wie man will, aber es ist ein Fakt, daß die Bedeutung des Christentums in ärmeren Ländern zunimmt.

1 .Es geht hier um die Ladenöffnungszeiten in Deutschland, nicht in Patagonien!
2. Argumentierst Du gegen Fakten - die Kirchenaustritte sind nach wie vor hoch bei den jüngeren.
me. hat geschrieben:Das würde ich so nicht sagen. Natürlich kann es sein, daß manche Werte weiterhin bestehen bleiben. Aber wodurch wurden sie denn geprägt? Wenn zum Beispiel der Bereich Nächstenliebe ("Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", "Liebe Deine Feinde" etc.) durch das Christentum geprägt wurde, kannst Du doch nicht von einem Aufsatz sprechen. Ich weiß auch, daß es schon in frühen Kulturen und Gemeinschaften Sinn gemacht hat, innerhalb eines Dorfes, einer Stadt usw. "nett" zueinander zu sein.

Werte die durch Religion etabliert wurden, aber vorher ohne diese bestanden und nachher ohne diese bestehen werden. Ohnehin kann das Christentum diese Werte nicht für sich in Anspruch nehmen, diese werden von fast allen Religionen gepredigt.

Desweiteren äußere ich mich nicht mehr dazu, weil`s
1. Sinnlos ist
2. OT
me. hat geschrieben:Ähm, Du weißt schon, daß es Schulen und Regionen gibt oder gab, in denen das ganz selbstverständlich ist? Ich selbst bin samstags zur Schule gegangen! Außerdem ist Dir doch klar, daß das jetzt ja nur eine Verlängerung des Gedankens war.

Vergangenheit - nicht Gegenwart! Damit hinfällig.

Zut mir leid, der Rest deiner Argumente ist für mich auch völlig themenfremd und abwegig - man kann sich auch Sachen aus den Fingern saugen um zu erklären, dass die Erde eine Scheibe ist. Nur ändert das nichts an der Realität.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Lustig das Thema hier ad absurdum zu führen mit einer klerikalen Grundsatzdiskussion :lol:.

Ich bin auch für die 7 Tage Woche - die Kirche ist sowieso ein absterbendes Relikt und es ist jedesmal peinlich wie sie noch versucht sich so aufzuspielen indem sie auf irgendwelche überalterten Traditionen pocht die nur noch Minderheiten kümmert. Mir ist klar, dass Religion im Herzen Diktaturen sind (da Einzelentscheidungen über Mehrheitswillen gestellt wird) aber dies ist offenbar noch nicht bei den Vertretern angekommen. Wenn die Mehrheit also Öffnungen am Sonntag verlangt hat die Kirche ruhig zu sein und die Entscheidung der Mehrheit zu akzeptieren - konnte sie im Nationalsozialismus ja auch ohne Probleme :lol: - naja, etwas überspitzt, aber trifft den Kern.

Naja, die Argumentation mancher ist hier ziemlich überflüssig - Kirche und Religion existieren de facto nur noch am Rand der Gesellschaft auch wenn die Werte diese geprägt haben. Trotzdem kann man daraus nicht ableiten, dass die Kirche deswegen hier mitzureden hätte - ansonsten kann ich auch das Kaisertum rechtfertigen und auf den Feudalismus und Klosterschulen pochen! Daher schließe ich mich hier mal Midgaard an und klammere diesen Quark mal aus.

Me. hat geschrieben:
Midgaardslang hat geschrieben:Viele Länder haben vorgemacht, dass es auch ohne Religion geht und das ganze nicht in einen Werteverfall ausartet - im Grunde ist es egal ob es Religion gibt oder nicht.
Ja, welche Länder denn?

Hm, fast alle laizistischen Staaten dieser Erde? Die DDR war das beste Beispiel in Europa wo die Kirche praktisch nicht mehr existierte und die Gesellschaft trozdem funktionierte. Religion ist nur Opium des Volkes, nicht anderes - sie kann problemlos durch andere Formen ersetzt werden. In der Antike gab`s übrigens auch keine primäre Religion, die das Zusammenleben diktierte, sondern diese war mehr ein Hobby und Grundwerte wurden aus dem Miteinander erarbeitet. Das Christentum "klaut" praktisch hiervon.
Midgaardslang hat geschrieben:Wie würdest Du denn Deine Werte beschreiben und woher nimmst Du sie?

Ich glaube Midgaard hat seine Werte sonstwoher, aber nicht aus religiöser Prägung, sondern abgeleitet von Vernunft und Rationalismus. Zwei Grundlagen, auf denen man moderne Werte schaffen kann und die in Religionen nicht zu 100 % vertreten sind, abgesehen vom Buddhismus, je nach Auslegung.
me. hat geschrieben:Ähm, Du weißt schon, daß es Schulen und Regionen gibt oder gab, in denen das ganz selbstverständlich ist? Ich selbst bin samstags zur Schule gegangen! Außerdem ist Dir doch klar, daß das jetzt ja nur eine Verlängerung des Gedankens war. In der Beispielfamilie war ja der Sohnemann auch der einzige mit einer "normalen" Woche von Montag bis Freitag.

Kann mich nur anschließen mit den Worten: Und 1930 hat man für 3 Pfennig noch einen Laib Brot bekommen :lol:.

Beispielfamilien kann jeder aufstellen, ich kann jetzt auch eine typische Assifamilie posten, die selbst unter den besten Vorraussetzungen genauso abrutschen würde oder eine perfekte Familie, die bei totaler Anarchie hervorragend funktioniert. Im Grunde nichtssagende Beispiele.
me. hat geschrieben:Natürlich stirbt nicht die Gesellschaft, wenn auf einmal sonntags die Geschäfte aufhaben. Aber wenn der Sonntag wirklich zum ganz normalen Werktag würde - dann glaube ich schon, daß sich gehörig was verschieben würde. Wir machen uns das nur nicht so bewußt, würde ich behaupten. Wie auch die Kirche sagt: Wenn es keinen Sonntag gibt, bleiben nur noch Werktage.

Wenn der Sonntag zum Werktag wird leidet nur eine Partei darunter - die Kirche. Daher bekommt auch nur diese weiche Knie, da es allen anderen egal ist. Natürlich wird dann noch weniger Platz in der Gesellschaft für Kirche & Co sein, nur der ist jetzt schon ziemlich klein. Klar ist, wenn ich 5 % auf 1 % zurückdränge (Kirche / Beispiel) ist die Veränderung da größer als bei 95 % auf 99 % (Gesellschaft / Beispiel). Was spricht dagegen, wenn es nur noch Werktage gibt? Im Grunde nichts - außer man ist kirchlich. Ansonsten gibt es keinen Grund dagegen bzw. mögliche Nachteile die man nicht anders ausgleichen könnte (also ohne feststehende, freie Tage). Die Dynamik der Gesellschaft verlangt eine freie Zeiteinteilung, ein Dagegenstemmen ist ein Relikt der Vergangenheit und ein konservatives Zeichen sowie reaktionär und realitätsfern.
me. hat geschrieben:Zehn Prozent sind immerhin 8 Millionen Menschen - das find ich schon viel
Und trotzdem eine Minderheit :wink:.
me. hat geschrieben:Naja, aber die Rentner geben ihr Geld wiederum für die Enkel aus, oder die eigenen Kinder. Deren Konsumkraft sollte man erstens nicht unterschätzen, und zweitens weigere ich mich, daß - selbst bei einer Diskussion zum Thema Einkaufen und Konsum - mir die Argumente bzw. die Grundlage von konsumgeleiteten Aspekten vorschreiben zu lassen. Ich möchte behaupten, daß das nicht alles ist.

Und trotzdem geben die Enkel das Geld aus - wie schon gesagt, man kann die Fakten bis zum Gehtnichtmehr verdrehen. Fakt ist: Rentner an sich konsumieren kaum und auch das Geld was diese "weiterleiten" ist nur ein Bruchteil dessen was von anderen Schichten ausgegeben wird.
me. hat geschrieben:Aber zurück zu den USA: Aber willst Du wirklich in einem so arbeitnehmerunfreundlichen Land wie Amerika wohnen? Wenn Deine Antwort "Nein" ist, solltest Du vielleicht überlegen, warum.

Wenn ein Nein folgt solltest Du überlegen, ob es noch andere Gründe für jemanden geben könnte, warum man nicht in einem Land leben wollte außer dem Arbeitnehmerrecht. Finde deine Argumentation im höchstem Maße belustigend, da die sich nur auf Teilaspekte konzentriert und ihr Scheuklappenargumente zugrundeliegen. Dieser Punkt ist das beste Beispiel.
me. hat geschrieben:Dann unterschätzt Du vielleicht, wie viel Organisationstalent jetzt schon nötig ist, um in einer Familie alles auf die Reihe zu bekommen. Schon jetzt gibt es ja die verkürzte Gymnasialzeit mit mehr Nachmittagsunterricht, die unterschiedlichen Sport-, Musik- und Nachhilfetermine der lieben Kleinen, die eigenen Arbeit oder aber die Probleme mit der Arbeitssuche etc.

Wenn man kein Organisationstalent hat, dann nützen auch 4 freie Tage in der Woche nichts - das ist eine Sache der eigenen Einstellung. Wie gesagt: Die größten Assis würden das auch dann nicht auf die Reihe bekommen, komischerweise gelang dies anderen schon immer. Ich komme auch aus einer 7 Tage Familie wo das hervorragend klappte und meine Eltern hatten eine 120 Stunden Woche und haben alles locker hinbekommen. Wer es nicht schafft, selbst Schuld.

Achso - wenn mein Post OT ist, bitte löschen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Passend zum Thema: Wer sonntags einkaufen gehen muss, ist schlecht organisiert. :)

» me. » Beiträge: 197 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei uns ist auch Sonntags komplett einkaufsfrei.
Finde zwar, dass manche Geschäfte wochentags auch 24 Stunden durchgehend geöffnet haben könnten, aber Sonntags kann man sich auch einmal darauf einstellen, dass alles geschlossen hat und jeder genesen kann :)

dex

» dexter » Beiträge: 56 » Talkpoints: 0,12 »


Hallo

Also Sonntag einkaufen muss nicht sein :twisted: , ich bin voll dagegen :twisted: Man arbeitet sowieso von Monatg bis Samstag im Einzelhandel, und nur ein freier Tag von wo man bischen vom Alltag frei ist , wo man ausschlafen kann und bischen Freizeit hat .

Ich arbeite auch im Einzelhandel als Kassiererin weiss , wie es ist wenn ich um 20 uhr und dann erst die letzten Kunden fertig kassieren bis 20:25 dann die Abbrechnung , so ist schon 21 Uhr . Ich finde man sollte wirklich auch an die Menschen denken , die im Einzelhandel tätig sind .

Und auserdem ist es Sonntag alle Straßen so ruhig und man kann in Ruhe spazieren gehen , kein Verkehrslärm und auserdem sollte man nicht noch mehr den Klimaschutz veringern.

gruss
sumii :twisted:

» sumii » Beiträge: 132 » Talkpoints: -1,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Jaja die armen Kassierer - ich hab ja so Mitleid :lol:. Also wenn es eine 7 Tage Woche geben sollte, dann ist ja klar, dass niemand mehr als 40 Stunden arbeiten muss und so bleiben logischerweise trotzdem freie Tage übrig. Wer so naiv ist und sich ausbeuten lässt und mehr arbeitet als er muss - schön blöd! Wofür gibt es Gewerkschaften? Hab da überhaupt kein Mitleid mit den ganzen Jammergestalten, die jetzt meckern weil sie Sonntags arbeiten sollen.

Warum ist auch leicht erklärt - als Zivi hab ich oft genug Sonntags arbeiten müssen und es gibt auch jede Menge andere Branchen in denen Sonntagsarbeit normal ist und nicht die Ausnahme. Sollen die jetzt auch mal umschwenken auf: "Nö Sonntagsarbeit ist nicht drin!"?

Ich mein, soo dingend ist es auch nicht überall nötig, mal abgesehen vom Gesundheitssektor - nur sollte man auch mal an die volkswirtschaftlichen Folgen denken. Das fängt an, bei Fabriken die dann Sonntags stillstehen müssen bis hin zu Gaststääten usw. und hört auf bei den Konsumenten die grenznah wohnen. Denn in vielen Nachbarländern ist Sonntagsarbeit normal bzw. dass man an 7 Tagen arbeitet. Und wenn man in Deutschland zu faul ist, auch am Sonntag arbeiten zu gehen und dann die Geschäfte zu sind - na dann fahr ich halt über die Grenze wenn möglich und geb da mein Geld aus, das ist oft sogar noch billiger. Achso, Selbstständige arbeiten sowieso meist am Sonntag.

Also die jammernden Arbeitnehmer und Kirchenvertreter sollen sich mal klar machen in wievielen Branchen Sonntagsabreit normal ist - das ist mehr als man denkt - und dass die paar Prozent Steigerung durch Verkäufer kaum was ausmacht. Reiner Populismus zugunsten der Kirchen, mehr nicht. Echte allgemeingültige Argumente dagegen gibt es einfach nicht.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo

Also ehrlich gesagt, muss ich auch nicht unbedingt Sonntags einkaufen gehen. Die Woche ist stressig genug.

Aber warum sollte deswegen nicht auch Sonntags geöffnet sein? Was spricht dagegen? Nur weil Verkäufer/innen Sonntags frei haben wollen?

Ich muss auch in 3 Schichten arbeiten und fange Sonntags an, mit der Nachtschicht. Nimmt da jemand Rücksicht? Nein!

Ist es nicht auch für die Verkäufer/innen in Ordnung, wenn nachts oder am Wochenende z.B. das Kind krank wird und man kann zum Arzt gehen oder gar kommt er vorbei? Oder wollt ihr am Wochenende nicht mal schick ausgehen oder ins Kino? Da nimmt auch keiner Rücksicht und ihr wartet auch nicht bis Montag, wenn euer Kind schwer erkrankt ist.

Im Enddefekt arbeiten Verkäufer/innen dann auch nicht mehr, wie andere, es ist nur Zeitversetzt. Es soll doch jeder froh sein, wenn man Arbeit hat. Und wer Sonntags arbeitet, kriegt es ja auch besser bezahlt. Also warum beschweren.

mfG schauri

» schauri » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,03 »


Hallo zusammen,

der unterschied ist, viele haben so ihren Vertrag abgeschlossen, die die jetzt Sonntags auf einmal arbeiten müssen, die haben das vorher nicht so vereinbart!

Nein ich muss Sonntags nicht einkaufen. Wenn ich es an sechs Tagen die Woche nicht schaffe einzukaufen, dann hab ich Pech gehabt. Bevor hier irgendwer schreit die Geschäfte sollen Sonntags öffnen, sollte man mal danach rufen, das die Banken und Behörden längere Öffnungszeiten haben, aber das interessiert keinen. Schon mal Samstags versucht einen Ausweis zu verlängern oder neu zu beantragen?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich teile mir das immer so ein, dass ich sonntags nicht einkaufen gehen muss. Und wenn ich dann mal ganz dringend einen Liter Milch brauche gibt es ja auch noch die Tankstelle, zur Not, auch wenn das ziemlich teuer ist. Oder man kann auch hilfsbereite Nachbarn fragen. Bei uns haben sonntags nur die Supermärkte im Hauptbahnhof geöffnet.

Ich denke da auch immer an die Verkäufer und Verkäuferinnen, die dann auch arbeiten müssen. Und wenn, dann sollten mal andere Geschäfte längere Öffnungszeiten haben, wie zum Beispiel die Post, zu der ich es kaum noch zu den Öffnungszeiten schaffe. Und nur, weil die Geschäfte länger offen haben, wird ja auch nicht mehr gekauft und deshalb sollte man auch kein zusätzliches Personal einstellen - ich bin gegen die Einführung von am Sonntag geöffneten Supermärkten. Und bei uns in der Nähe hat ein Supermarkt die 24 Stunden Öffnungszeiten getestet und öffnet jetzt nur noch am Wochenende nachts, weil dann die Partygänger kommen und kaufen ein. Für einen Supermarkt außerhalb der Innenstadt lohnen derart lange Öffnungzeiten sowieso nicht. LG jenna

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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