Einkaufen am Sonntag
Ich würde es gut finden, wenn auch die Geschäfte am Sonntag offen haben würden. Wenn man viel arbeitet kommt man oft unter der Woche nicht dazu, alles zu kaufen.
Natürlich ist es für die Angestellten z.B. eines Supermarktes nicht wirklich aufregend auch am Sonntag zu arbeiten aber ich denke sie sollten dann auch gut bezahlt bekommen.
In Mexiko ist das ganz normal, dass man auch am Sonntag einkauft. Hat alles Vor- und Nachteile aber ich denke zu einer modernen Gesellschaft sollte das dazu gehören.
@Laufmasche
Dass das mit den gesetzlichen Regelungen nicht so klappt, wie gedacht ist klar. Freunde von mir mussten während ihrer Ausbildung fast jeden Tag eine Stunde mehr arbeiten oder teilweise länger, fast alle hatten eine "fließende Pause" oder oft genug gar keine. Und so geht`s der Mehrheit! Und dann bekommt man nicht einmal Anerkennung in Form von Bezahlung, geschweige denn mal einem guten Wort. Ich kenne es auch von Freunden, die in der Gastronomie tätig sind, dass da Regelungen und was weiß ich nicht, im Grunde nur auf dem Papier eingehalten werden. Im Krankenhaus konnte ich während meiner Dienstzeit auch sämtliche Regelungen und Vorschriften vergessen, bis ich mich da mal gewehrt habe und massiv jede Überstunde & -minute aufschrieb (die ich auch nicht hätte machen dürfen). Manchmal hat es dann eben auch geklappt mit den "4 Tagen frei", halt nicht immer wenn es einen passte, da man auch auf andere mit dem gleichen Bedürfnis achten musste.
Zudem:
Jede Branche bricht um und das Aufgabengebiet und die Arbeitszeiten verschieben sich immer mehr. Früher konnte man in Büros und Geschäften z. B. noch locker eine dreistündige Mittagspause einlegen, ist heute auch undenkbar. Das die Beamten da auch nachziehen müssen ist klar, ich bin damit auch nicht einverstanden, vor allem, wenn man so abgesichert ist in seinem Job. Und man könnte auch für die "normalen" Arbeitnehmer mehr rausschlagen und zumindest einmal auf die Einhaltung der Regelungen drücken, nur bei der momentanen Situation, wo jeder Angst um seinen Job hat, bekommst Du eben keinen vernünftigen Arbeitskampf zustande, vor allem nicht, wenn viele eben aus Angst nicht mitmachen, und sich mit Argumenten jenseits der Legalität beeindrucken lassen.
weil, mit zwei jobs, die einen langen Arbeitstag ausmachen, von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, bin ich ge..rscht, wenn ich samstag noch einen Termin habe (den ich nicht auf Sonntag legen kann), der dann am Samstag das Einkaufen (von Lebensmitteln) nicht zuläßt. Dann muß ich von den geringen Erlösen beider Jobs die überteuerten Tankstellenpreise bezahlen und kriege noch nicht einmal frische Ware. Ich bin gezwungen, "alles" auf das Wochenende zu legen, was in der Woche nicht stattfinden kann (auch Lebensmitteleinkäufe). Hochwertige Lebensmittel nur noch für Begüterte, die es sich leisten können, irgendwann in der Woche am Vormittag frei zu nehmen, um auf Wochenmärkten sich mit frischen Lebensmitteln einzudecken? Das kann´s doch auch nicht sein. Ich kann mir ja noch nicht einmal (event. tiefgefrorene) Lebensmittel nach Hause liefern lassen, die bedienen ja auch wieder nur "die üblichen Geschäftszeiten", zu denen ich dann zu Hause anwesend sein müßte, um jene in Empfang zu nehmen. Durch die Notwendigkeit, mich mit zwei Jobs über Wasser halten zu müssen, sind die großzügigen Öffnungszeiten in der Woche von montags bis freitags für mich nutzlos. Es erzeugt wieder neuen Stress, wenn sich meine Einkaufsmöglichkeiten wieder nur auf den Samstag reduzieren. Was nützt mir am Samstag eine Öffnungszeit bis 20 Uhr, wenn ich nach 18 Uhr bereits kein frisches Fleisch, Milch und Brot mehr bekomme und die Obst- und Gemüseauslagen von Kundschaft "abgegrast" und "ausgesucht" sind?
Es muß als Verkäufer/Verkäuferin doch auch möglich sein (mit großen Kindern ab 12 Jahren - ab da dürfen "die lieben Kleinen" gerne selbständig werden und sich an der sonntäglichen Abwesenheit eines der Elternteile mal erproben), eine 5-Tage-Woche zu haben, die z.B. von mittwochs bis sonntags einschließlich geht - mit einem wechselnden Dienstplan etwa, sodass jene nicht immer sonntags arbeiten muß.
Unsere Welt hat sich dermaßen verändert, dass es nichts bringt, an Althergebrachtem festzuhalten.
"Verkäufer/in" zu sein, war auch früher, ohne die langen Öffnungszeiten, bereits KEIN FAMILIENFREUNDLICHER Job, da gibt´s aber noch andere Jobs, bei denen eine gemeinsam stattfindende Familienfreizeit ein hohes, organisatorisches Talent erfordert.
Es ist zu wünschen, dass die personaleinteilenden Vorgesetzten ein Auge darauf haben, das nicht ausgerechnet alleinerziehende Mütter/Väter und Personen, die im familiären Bereich Familienangehörige pflegen müssen, am Samstag und Sonntag oder zu anderen für sie ungünstigen Zeiten Dienst tun müssen. Das können doch ganz junge Leute, wie Studenten und ältere Schüler, tun, die noch keine eigenen familiären Verpflichtungen haben - auch für Dienst in den Abendstunden sehr probat. Wer mit 18 noch zur Schule geht und zu Hause wohnt (das eine bedingt ja wohl das andere ), darf gerne seine Eltern finanziell durch ein Zubrot unterstützen, die es einem ja schließlich ermöglichen, zu lernen.
Ich denke das ein Mittelweg hier nicht schlecht wäre.
Sicherlich ist es nahezu jedem von uns schon einmal so gegangen das er sich Sonntag was leckeres machen wollte und zu spät gemerkt hat das ihm eine bestimmte Zutat fehlt (geht mir immer so mit der Lasagne und den Lasagneplatten). Da wäre es doch nicht schlecht wenn man einfach mal schnell in den Supermarkt gehen könnte um das betreffende zu Kaufen. Auch für Menschen die in der Woche keine Zeit haben würde dies sicherlich eine gute Alternative darstellen.
Anders ist das allerdings mit den restlichen Geschäften so halte ich es für unsinnig am Sonntag auch noch Klamottenläden oder Autohäuser zu öffnen denn das kann man ja nun wirklich im Frei erledigen.
Timberwood
Timberwood hat geschrieben:Ich denke das ein Mittelweg hier nicht schlecht wäre.
Sicherlich ist es nahezu jedem von uns schon einmal so gegangen das er sich Sonntag was leckeres machen wollte und zu spät gemerkt hat das ihm eine bestimmte Zutat fehlt (geht mir immer so mit der Lasagne und den Lasagneplatten). Da wäre es doch nicht schlecht wenn man einfach mal schnell in den Supermarkt gehen könnte um das betreffende zu Kaufen. Auch für Menschen die in der Woche keine Zeit haben würde dies sicherlich eine gute Alternative darstellen.
Anders ist das allerdings mit den restlichen Geschäften so halte ich es für unsinnig am Sonntag auch noch Klamottenläden oder Autohäuser zu öffnen denn das kann man ja nun wirklich im Frei erledigen.
Timberwood
hallo zusammen,
für den notfalleinkauf gibt es die tankstellen, wenn auch mit überteuerten preisen, aber dafür ist man selbst verantwortlich.
wenn man schon das hackfleisch einkäuft und dabei die lasagneplatten vergisst, sollte man sich eventuell angewöhnen einen einkaufszettel zu schreiben oder einfach am anfang des monats einen großeinkauf starten, denn nudelplatten sind nun mal auch ewig haltbar
abgesehen davon, jeder hat sicherlich einen tag die woche zeit einkaufen zu gehen (ich nehme den sonntag hiervon einfach mal aus).
ich glaube keinem, das er montags bis samstags von 6 bis 22 uhr arbeitet (ja das sind mittlerweile gängige geschäftszeiten, das einige um 6 uhr aufmachen und um 22 uhr die türen schliessen), und wenn mir das einer erzählen möchte, dann soll er bitte ein märchenbuch schreiben !
das wäre eine 96 stunden woche, also mehr als 400 stunden im monat, was wiederrum fast das 3 fache von einem normalen arbeiter wäre
wer da keine zeit findet um einkaufen zu gehen, der soll bitte zu mc donalds oder ähnlichem gehen.
bzw. wer wirklich so viel arbeitet, der kann sich jemand einstellen, der dann für sie oder ihn einkaufen geht, weil das wird ja dann kaum ein ein euro job sein.
liebe grüße von der
laufmasche
Laufmasche hat geschrieben:das wäre eine 96 stunden woche, also mehr als 400 stunden im monat, was wiederrum fast das 3 fache von einem normalen arbeiter wäre
Naja, für einen Arbeiter ist das sicher nicht die Regel, aber bei Selbstständigen beduetet eine 100 Stunden Woche meist noch Freizeit - da man teilweise noch länger arbeiten muß, weiß es aus eigener Erfahrung in der Familie. Natürlich gibts dann auch eine Laid Back Phase, in der man nur noch andere arbeiten läßt, aber das hat man dann meist mit jahr(zehnt)elangen Entbehrungen am Anfang teuer bezahlt.
Ich kann nur noch einmal sagen, ich kenne 24/7 Stores auch aus anderen Ländern, wo das eben auch problemlos funktioniert - man muß aber sagen, das die Preise in diesen Stores meist etwas höher sind, um die erhöhten Personal- und Betriebskosten wieder reinzubekommen
Ja also ich finde es auch eine Zumutung und ich bin froh ,dass ich nicht im Einzelhandel arbeite. Hier in Berlin gibt es diese verkaufsoffnene Sonntage auch und manchmal auch Shopping bis 0 Uhr . Ich finde das aber Blödsinn.
Grüße Julia
@Player:
Du denkst, darauf würden alle warten? Dann hast Du Dich noch nicht mit den Inhabern und den Mitarbeitern unterhalten. Denn selbst die großen Ketten bieten die Öffnungszeiten von zum Teil bis 22 Uhr doch nicht deshalb an, weil dann alle Kunden wie dressierte Frettchen püntklich um 21.49 Uhr auf einmal in den Kaufhof stürmen und statt normalerweise einer Jeans auf einmal fünf neue Jeans kaufen würden.
Nein, es geht um Verdrängung. Die Großen machen eine Weile länger auf, binden dadurch die Kundschaft an sich und verkaufen mehr, während die kleineren Läden Verluste habe und dann vielleicht aufgeben müssen.
Nebenbei bemerkt haben die meisten Kaufhäuser ihre Öffnungszeiten wieder auf 20 Uhr reduziert, soweit ich das sehen kann.
@moppeline:
Recht hast Du! Ich fürchte, die meisten würde gar nicht mehr richtig merken, wann Sonntag ist bzw. was der Tag früher für sie mal bedeutet hat.
@Sinda:
Ich bin auch eher ein Nachtmensch, aber willst Du wirklich nachts um 2 durch die Innenstadt rennen? Also ich nicht!
@Midgaardslang:
Leider muß ich Dir widersprechen. Natürlich kann man sagen, das Christentum sei auf dem Rückmarsch. Im Moment ist es übrigens recht stabil, aber davon mal ganz abgesehen: Man sollte sich überlegen, ob das Christentum mit seinen Traditionen nicht auch Werte und einen Rahmen schafft, ohne den wir uns ganz schön leer fühlen würden. Was bleibt denn sonst noch in unserer Gesellschaft übrig? Mir fällt da ein schöner bzw. bissiger Titel eines Theaterstücks ein: "Shoppen und ... "(jetzt käme eigentlich das F-Wort, aber ich weiß nicht, ob das hier wegzensiert wird).
Ich persönlich möchte nicht, daß meine Kinder von Montag bis Sonntag jeden Tag in die Schule müssen, und ich will auch nicht sieben Tage die Woche arbeiten müssen. Das ganze Gerede um die Öffnungszeiten am Sonntag laufen ja darauf hinaus, daß ICH einkaufen darf solange ich will, während ANDERE arbeiten. Aber wehe, wenn ich auf einmal sonntags arbeiten soll!
@Laufmasche:
Eben, viele, die darüber diskutieren, haben selbst einen "Nine to Five"-Job bzw. sonstwie geregelte Arbeitszeiten. Ich reg mich auch schon immer auf, wenn ich bei irgendeinem Amt anrufen will, und die gehen freitags um 13 Uhr nach Hause. Da fängt bei manchem die Arbeit gerade erst so richtig an!
Außerdem hast Du Recht, ich versteh auch das Gerede nicht. Die meisten müssen doch an Samstagen gar nicht oder nur selten arbeiten, warum gehen die nicht dann einkaufen? Die meisten Läden haben doch bis 20 Uhr offen, das reicht doch völlig. Zudem hast Du ja gerade erklärt, wie das mit den Schichten aussieht.
Das Prinzip mit dem neu eingestellten Leuten, die dann weniger Geld kriegen, ist ja wirklich fies!
@paulinschen:
Eben, in der Regel soll das vorhandene Personal die Mehrarbeit abdecken. Das hat dann unter anderem die Folge, daß die Geschäfte dann, wenn viel los ist, vielleicht gar nicht mehr so gut besetzt ist wie früher. Und die Arbeit an Samstagen und in der Spätschicht sollte normalerweise Zulagen für die Mitarbeiter zur Folge haben, worum sich aber viele Händler drücken wollen.
@pitti:
Die Rechnung versteh ich auch nicht so ganz. Aber ich schätze mal, daß einerseits umverteilt wird und andererseits auf längere Sicht gerechnet wird. Der ein oder andere Konkurrent geht ja vielleicht geschwächt aus der ganzen Umstellung hervor. Und ich vermute mal, daß Rewe tatsächlich jetzt etwas mehr Umsatz macht, weil die im Moment die einzigen sind, die jetzt von Mo bis Sa von morgens bis 22 Uhr offen haben. Zum Teil geht das wohl auch zu Lasten der innerstädtischen Tankstellen, die samstags vielleicht noch mal die ein oder andere Chipstüte und Bier verkauft haben.
Und Du hast recht, die Leute futtern nicht mehr, nur weil die Öffnungszeiten sich geändert haben. Es verteilt sich höchstens anders.
Fortsetzung 1, ich hab gerade irgendwie viel zu sagen...
@noch mal Midgaardslang:
Aber die 120 % waren doch nur eine kurze Spitzensteigerung, oder?
Das mit dem variablen Wochenende wäre der Tod für die Gesellschaft, fürchte ich. Dann kannst Du vieles echt vergessen, Gottesdienst, Konzerte, das Familienmittagessen bei der Oma, Besuche im Krankenhaus... alles nur noch reine Freizeitbeschäftigung, und wenn es nicht mehr paßt, hat man Pech gehabt.
Und die Hafenarbeiter hätten aber vielleicht normalerweise in einer Kneipe ihr Feierabendbier getrunken und sich ein Schnitzel bestellt. Irgendeiner geht in der Rechnung immer leer aus.
Außerdem stell ich mir gerade unsere Standardfamilie vor, mit Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher. Otto hat also diese Woche Mittwoch und Freitag frei, weil es zusammenhängend nicht mehr geklappt hat, schade eigentlich. Außerdem muß er Mittwoch nachmittag noch mal in die Firma, weil ein Meeting ist, klar, trotz Rotationsprinzip mit wer weiß wie vielen Kombinationsmöglichkeiten muß es trotzdem verbindliche Meetings für alle geben. So, der Abend ist also gelaufen. Freitag ist super, nur daß er leider auf dem Handy erreichbar sein muß und noch was von zu Hause schafft. Lieschen hat diese Woche den halben Dienstag früh frei und dann noch Donnerstag nach 12 Uhr. Die älteste Tochter ist leider noch ohne festen Job, trägt dafür aber morgens incl. Sonntag Zeitung aus und muss dafür abends schon um 8 Uhr ins Bett, außerdem sittet sie sonntags noch die Kinder der Nachbarin, die neuerdings da arbeiten muß. Bliebe da noch Sohnemann Max, der noch zur Schule geht und leider sonntags keinen einzigen aus seiner Familie trifft, weil alle arbeiten. Aber er könnte ja vielleicht in seiner Schule beantragen, daß er sich die Stunden frei einteilen darf und sich die freien Wochentage so legen darf wie der Arbeitsplan der Eltern gerade ausschaut.
Schöne neue Welt, die Du Dir das wünschst! (Achtung, Ironie.)
@Tururu:
Es gehen sonntags immerhin mehr Leute in den Gottesdienst als zum Fußball. Jeden Sonntag gehen ca. 5 Mio. Menschen in die Kirche, ich find, dagegen sieht so ein Fußballstadion richtig alt aus. Und Du würdest doch auch nicht sagen, ach, wer braucht schon Fußball, das ist doch auch eine Marktmacht.
Außerdem finde ich es eine Frechheit, daß Du behauptest, man müsse geistig im 19. Jahrhundert leben, um das ernst zu nehmen. Frag mal Bonhoeffer, oder andere Vertreter der Bekennenden Kirche im Dritten Reich, ob die vielleicht im 19. Jahrhundert gelebt haben. Wer so was schreibt, hat echt keine Ahnung!
Außerdem ist Sonntag wirklich der Familientag! Wer das nicht wahrhaben will, lebt vielleicht alleine - aber das tun viele eben nicht!
so, jetzt noch meine 2. Fortsetzung.
@Lumpy:
Dafür haben ja viele Restaurants Montag ihren Ruhetag. Mir ist schon klar, daß zum Beispiel ein Pfarrer ja auch sonntags arbeiten muß, logisch.
Im übrigen ist ansonsten Sonntagsarbeit verboten. Das, was Du aufzählst, sind nur die Ausnahmen! Da geht es ja gerade um Krankenhäuser, Polizisten und ähnliches. Und selbst im Krankenhaus werden so viele Patienten wie möglich vor dem WE entlassen, sonntags werden auch nach Möglichkeit keine OPs geplant etc.
Von mir aus müßten Restaurants auch sonntags zu bleiben und auch ihren freien Sonntag genießen, wenn Du mich fragst. In manchen (Urlaubs-)Gegenden fährt übrigens sonntags auch keine Fähre.
Im übrigen kriege ich sonntags das gleiche Geld wie unter der Woche, tja.
@zweijobs:
Wie Laufmasche auch schon geschrieben hat, dann muss man eben auch mal vor der Arbeit einkaufen gehen, oder in der Mittagspause. Es gibt genug Geschäfte, die schon um 6 Uhr öffnen. Außerdem bist Du mit den zwei Jobs sicherlich die Ausnahme, auch wenn es vielleicht mittlerweile mehr werden.
Aber normalerweiser arbeitet die Mehrheit doch höchstens zehn Stunden, also von 8 bis 18 Uhr zum Beispiel, da haben noch genug Läden offen. Im übrigen gibt es oft ja auch noch gleitenden Arbeitszeiten, sprich man kann auch schon um 6 Uhr morgens anfangen zu arbeiten, wenn man mehr vom Tag haben will.
Im übrigen kann man sich mal von Kindergärtnerinnen und Grundschullehrern erklären lassen, wie wichtig ein regelmäßiger Rhythmus für Kinder ist, von Jahreszeiten, verschiedene Feste im Jahr, wie Weihnachten (huch, da haben wir wieder so ein böses christliches Fest *Ironie*), Neujahr, Ostern etc., Wochenrhythmus (da gehört dann auch der freie Sonntag rein), regelmäßige Mahlzeiten und so weiter und so fort. Die nehmen die Sachen doch nicht zum Spaß dran. Du kannst ziemlich effektiv Kinder aus dem Konzept und ihrem Lebensrhythmus werfen, indem Du ihnen alle Regelmäßigkeiten entziehst.
Nach einer EU-Studie, die jüngst veröffentlicht wurde, wird durch die Sonntagsarbeit übrigens der Krankenstand erhöht, zudem sinkt die Arbeitsmotivation deutlich!
In einem Zeitungsartikel habe ich auf von einer Mitarbeiterin gelesen, die am Wochenende arbeiten mußte, und wenn sie unter der Woche frei hatte, hat niemand Zeit. Wenn sie dann aber durch die Stadt lief, hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil ja alle anderen gerade arbeiten.
me. hat geschrieben:Natürlich kann man sagen, das Christentum sei auf dem Rückmarsch. Im Moment ist es übrigens recht stabil, aber davon mal ganz abgesehen: Man sollte sich überlegen, ob das Christentum mit seinen Traditionen nicht auch Werte und einen Rahmen schafft, ohne den wir uns ganz schön leer fühlen würden. Was bleibt denn sonst noch in unserer Gesellschaft übrig?
Das Christentum ist auf dem Rückmarsch - die zahlen sind zwar noch stabil aber der "harte Kern" schrumpft immer weiter zusammen. Damit meine ich die richtigen Christen und nicht die Li-La-Laune Christen welche nur zu Weihnachten in die Kirche gehen . Zum Überblick, wobei es sich um offizielle Zahlen der Kirche handelt:
Die Werte und Rahmen werden übrigens auch ohne das Christentum weiterbestehen bleiben - eine Religion ist nur ein Aufsatz, aber nicht die Basis dieser. Viele Länder haben vorgemacht, dass es auch ohne Religion geht und das ganze nicht in einen Werteverfall ausartet - im Grunde ist es egal ob es Religion gibt oder nicht. Wie man so schön sagt: Alles nur eine Verschiebung im Kaleidoskop der Macht, die Religion ist also nur eine Struktur von vielen, aber daran möchte ich es nicht einmal mehr festmachen.
Für meinen Teil: Ich kann auch ohne Kirche ein Leben führen, in dem es noch Werte und Normen gibt, die nicht auf Glauben, Frömmeln und Gottvertrauen beruhen :wink..
me. hat geschrieben:Ich persönlich möchte nicht, daß meine Kinder von Montag bis Sonntag jeden Tag in die Schule müssen, und ich will auch nicht sieben Tage die Woche arbeiten müssen. Das ganze Gerede um die Öffnungszeiten am Sonntag laufen ja darauf hinaus, daß ICH einkaufen darf solange ich will, während ANDERE arbeiten. Aber wehe, wenn ich auf einmal sonntags arbeiten soll!
Kein Kind wird von Montags bis Sonntags in die Schule müssen, nur weil die Arbeitszeiten sich ändern würden. Seit Jahren gibt es in vielen Bereichen Samstagsarbeit - und welches Kind geht heute am Sonnabend zur Schule? Ist also kein Argument.
Es gibt auch genug Berufsgruppen, die am Wochenende arbeiten müssen, mehr als einem bewusst ist. Natürlich ist das nicht die Mehrheit der Bevölkerung aber auch wenn Geschäfte Sonntags geöffnet würden, wäre es immernoch eine Minderheit. Zudem heißt es nicht dass diese Menschen mehr arbeiten müssen - das Wochenende wird nur verschoben. Für viele Menschen die bereits jetzt Wochenendarbeit leisten ist das bereits völlig normal.
me. hat geschrieben:Aber die 120 % waren doch nur eine kurze Spitzensteigerung, oder?
Nein, gerade das hat eben überrascht.
me. hat geschrieben:Das mit dem variablen Wochenende wäre der Tod für die Gesellschaft, fürchte ich. Dann kannst Du vieles echt vergessen, Gottesdienst, Konzerte, das Familienmittagessen bei der Oma, Besuche im Krankenhaus... alles nur noch reine Freizeitbeschäftigung, und wenn es nicht mehr paßt, hat man Pech gehabt.
Warum sollte dies der gesellschaftliche Tod sein? Die Mehrheit geht nicht mehr zu Gottesdiensten, mal abgesehen von Weihnachten und Ostern, Konzerte kann man auch unter der Woche besuchen. Das Familienmittagessen bei der Oma ist auch kein breiter Standard und Besuche im Krankenhaus sind auch kein Problem. Ich kenne es sowohl von der einen Seite als auch von der anderen - als Zivi habe ich erlebt das genug Menschen Zeit hatten Verwandte und Freunde unter der Woche zu besuchen, als Selbstständiger mit einer 7 Tage Woche ohne Wochenende schaffe ich es trotzdem Verwandte, Freunde und Konzerte zu besuchen - das ist alles kein Problem solang man keines daraus macht.
Zum Überblick laut offiziellen Zahlen der Kirche:
Es gibt derzeit 52 Millionen Christen in Deutschland, davon gehen jedoch nur 15,2 % zum Gottesdient, der Rest sind typische Papier- und Festtagschristen - heißt: im Grunde haben nur 10 % der Bevölkerung noch ein ernsthaftes Interesse am Gottesdienst. Der Großteil derer ist übrigens wieder über 60 Jahre alt, steht also, um es mit böser Zunge zu sagen, schon mit einem Bein in der Grube - gleichzeitig stellt diese Gruppe aber jene dar, welche am wenigsten konsumiert. Dies ist zu großen Teilen die Gruppe der 14 - 44 Jährigen, die ihre Kaufkraft meist direkt in Konsum umsetzen.
Abgesehen davon: Ich kann nur die USA erneut anführen: Die Amis sind weitaus gottesfürchtigere Christen als die in Europa und halten sehr viel mehr von dem ganzen Trara mit Gottesdienst und Co. Die Kirchen dort sind übrigens meist auch immer brechend voll im Gegensatz zu unseren - und trotzdem hat keiner oder die Kirche ein Problem damit, dass Geschäfte 7 Tage die Woche offen sind und nicht alle Schäfchen immer in die Kirche kommen müssen. Das beste, funktionierende Beispiel wie 7 Tage Woche und Christentum perfekt funktioniere ohne Bedenken.
me. hat geschrieben:Schöne neue Welt, die Du Dir das wünschst! (Achtung, Ironie.)
Man nennt es das 21. Jahrhundert - und es gibt diese Welt schon. Und man kann es ja auch übertreiben, denn wenn die Standardfamilie nicht völlig neben der Spur ist, schafft auch diese das. Es ist nur eine Sache der Organisation. Ein simples Gegenbeispiel kann ich aus meiner Familie entnehmen - denn hier muss der Großteil 7 Tage die Woche aufgrund von Selbstständigkeit arbeiten und trotzdem bleibt genug Zeit für die Kinder übrig. Es ist alles machbar solang man es nicht künstlich verkompliziert.
Um zurück zum Thema zu kommen: Die Diskussion um die Öffnungszeiten ist im Grunde überflüssig - es ist wie beim Rauchverbot - irgendwann werden die Dämme brechen und dann hat niemand mehr ein Problem damit. Ein Beispiel hierfür wären die USA und andere Länder wo die 7 Tage Woche kein Problem darstellt bzw. sich anfängliche Befürchtungen im Nachhinein als nichtig erwiesen haben.
Midgaardslang hat geschrieben: Das Christentum ist auf dem Rückmarsch - die zahlen sind zwar noch stabil aber der "harte Kern" schrumpft immer weiter zusammen. Damit meine ich die richtigen Christen und nicht die Li-La-Laune Christen welche nur zu Weihnachten in die Kirche gehen .
Jein. Einerseits sterben natürlich auch die älteren gerade aus, aber man muß ja auch den Geburtenknick berücksichtigen, die kriegen dann ja auch wieder weniger Kinder etc. Die Gute-Laune-Christen bzw. die auf dem Papier gibt es natürlich auch. Aber gerade die wollen dann auf einmal kirchlich heiraten, lassen ihr Kind taufen - selbst wenn sie dann für die nächsten Jahre erstmal wieder im "Untergrund" verschwinden.
Außerdem haben wir natürlich die deutsche bzw. europäische Brille auf. In anderen Ländern (Brasilien, Indien, Südkorea, meine ich mich zu erinnern) steigt die Zahl der Christen relativ stark. Man kann das werten wie man will, aber es ist ein Fakt, daß die Bedeutung des Christentums in ärmeren Ländern zunimmt.
Midgaardslang hat geschrieben:Die Werte und Rahmen werden übrigens auch ohne das Christentum weiterbestehen bleiben - eine Religion ist nur ein Aufsatz, aber nicht die Basis dieser.
Das würde ich so nicht sagen. Natürlich kann es sein, daß manche Werte weiterhin bestehen bleiben. Aber wodurch wurden sie denn geprägt? Wenn zum Beispiel der Bereich Nächstenliebe ("Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", "Liebe Deine Feinde" etc.) durch das Christentum geprägt wurde, kannst Du doch nicht von einem Aufsatz sprechen. Ich weiß auch, daß es schon in frühen Kulturen und Gemeinschaften Sinn gemacht hat, innerhalb eines Dorfes, einer Stadt usw. "nett" zueinander zu sein.
Aber der Bereich dazwischen war ein fast gesetzloser Bereich, und gegenüber den Anderen, den Fremden mußte niemand Rücksicht nehmen. Insofern ist das schon ein kultureller Fortschritt, wenn man auch plötzlich die Feinde in das Liebesgebot einschließt. Man kann ja mal darüber nachdenken, ob sich diese Wertvorstellungen nicht sogar in den Menschenrechten und den Genfer Konventionen niedergeschlagen hat.
Überhaupt soll mir erst mal einer ohne Zuhilfenahme von christlichen Argumenten erklären, warum ich den anderen nicht totschlagen darf und warum der blöde, pickelige und stinkende Nachbar eine Menschenwürde haben soll. Wenn nur die darwinschen Theorien gelten, dann kann ich mich doch durchsetzen und den Typ erledigen, dann braucht die Gesellschaft den Kerl doch nicht. Und das Kantsche Argument, ich soll ihm nichts antun, weil ich es ja auch selbst nicht wollen würde, bringt auch nicht viel, ich darf nur an das Beispiel Gewalt erinnern und diejenigen, die Sado-Maso-Praktiken bevorzugen.
Midgaardslang hat geschrieben:Viele Länder haben vorgemacht, dass es auch ohne Religion geht und das ganze nicht in einen Werteverfall ausartet - im Grunde ist es egal ob es Religion gibt oder nicht.
Ja, welche Länder denn?
Midgaardslang hat geschrieben:Für meinen Teil: Ich kann auch ohne Kirche ein Leben führen, in dem es noch Werte und Normen gibt, die nicht auf Glauben, Frömmeln und Gottvertrauen beruhen :wink..
Wie würdest Du denn Deine Werte beschreiben und woher nimmst Du sie?
So, zweiter Teil:
Midgaardslang hat geschrieben:Kein Kind wird von Montags bis Sonntags in die Schule müssen, nur weil die Arbeitszeiten sich ändern würden. Seit Jahren gibt es in vielen Bereichen Samstagsarbeit - und welches Kind geht heute am Sonnabend zur Schule? Ist also kein Argument.
Ähm, Du weißt schon, daß es Schulen und Regionen gibt oder gab, in denen das ganz selbstverständlich ist? Ich selbst bin samstags zur Schule gegangen! Außerdem ist Dir doch klar, daß das jetzt ja nur eine Verlängerung des Gedankens war. In der Beispielfamilie war ja der Sohnemann auch der einzige mit einer "normalen" Woche von Montag bis Freitag.
Midgaardslang hat geschrieben:Warum sollte dies der gesellschaftliche Tod sein?
Natürlich stirbt nicht die Gesellschaft, wenn auf einmal sonntags die Geschäfte aufhaben. Aber wenn der Sonntag wirklich zum ganz normalen Werktag würde - dann glaube ich schon, daß sich gehörig was verschieben würde. Wir machen uns das nur nicht so bewußt, würde ich behaupten. Wie auch die Kirche sagt: Wenn es keinen Sonntag gibt, bleiben nur noch Werktage.
Midgaardslang hat geschrieben: Zum Überblick laut offiziellen Zahlen der Kirche:
Es gibt derzeit 52 Millionen Christen in Deutschland, davon gehen jedoch nur 15,2 % zum Gottesdient, der Rest sind typische Papier- und Festtagschristen - heißt: im Grunde haben nur 10 % der Bevölkerung noch ein ernsthaftes Interesse am Gottesdienst.
Zehn Prozent sind immerhin 8 Millionen Menschen - das find ich schon viel. Im übrigen ging es ja jetzt um Wertvorstellungen, und die teilen definitiv mehr Menschen, natürlich in unterschiedlichem Ausmaß.
Midgaardslang hat geschrieben: Der Großteil derer ist übrigens wieder über 60 Jahre alt, steht also, um es mit böser Zunge zu sagen, schon mit einem Bein in der Grube - gleichzeitig stellt diese Gruppe aber jene dar, welche am wenigsten konsumiert. Dies ist zu großen Teilen die Gruppe der 14 - 44 Jährigen, die ihre Kaufkraft meist direkt in Konsum umsetzen.
Naja, aber die Rentner geben ihr Geld wiederum für die Enkel aus, oder die eigenen Kinder. Deren Konsumkraft sollte man erstens nicht unterschätzen, und zweitens weigere ich mich, daß - selbst bei einer Diskussion zum Thema Einkaufen und Konsum - mir die Argumente bzw. die Grundlage von konsumgeleiteten Aspekten vorschreiben zu lassen. Ich möchte behaupten, daß das nicht alles ist.
USA:
Midgaardslang hat geschrieben:Das beste, funktionierende Beispiel wie 7 Tage Woche und Christentum perfekt funktioniere ohne Bedenken.
Ich weiß, da gibt's ja auch andere Beispiele, zum Beispiel das katholische Polen. Aber zurück zu den USA: Aber willst Du wirklich in einem so arbeitnehmerunfreundlichen Land wie Amerika wohnen? Wenn Deine Antwort "Nein" ist, solltest Du vielleicht überlegen, warum.
Midgaardslang hat geschrieben:Es ist nur eine Sache der Organisation.
Dann unterschätzt Du vielleicht, wie viel Organisationstalent jetzt schon nötig ist, um in einer Familie alles auf die Reihe zu bekommen. Schon jetzt gibt es ja die verkürzte Gymnasialzeit mit mehr Nachmittagsunterricht, die unterschiedlichen Sport-, Musik- und Nachhilfetermine der lieben Kleinen, die eigenen Arbeit oder aber die Probleme mit der Arbeitssuche etc.
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