Fertigessen und anderes als eigenes Essen ausgeben?
Am Wochenende war ich zum Essen eingeladen bei einer Bekannten, die sich im Prinzip nach außen hin immer als Superköchin feiern lässt (es schmeckt aber auch wirklich immer wahnsinnig lecker!). Sie machte dann Rotkohl und Wild und kündigte auch ganz feierlich an, sie würde dann den ganzen Tag in der Küche stehen und freue sich schon und so weiter.
Als ich dann dort war, war der Rotkohl schon eingekocht und sie erzählte mir wie sie den geschnitten hätte und was da noch alles drin sei und so weiter. Als ich dann meinen Kaugummi in den Mülleimer geworfen habe, habe ich gesehen, dass im Mülleimer 4 Dosen Fertigrotkohl lagen. Ich habe erstmal nichts dazu gesagt. Später, also als Mitternachtssnack (es war ein Reinfeiern in einen Geburtstag) sollte es dann Gulaschsuppe geben und im Prinzip bin ich auch da davon ausgegangen, dass sie die selbst macht oder schon vorbereitet hat. Als ich aber am späteren Abend aber an Eiswürfeln bedient habe, habe ich gesehen, dass sie eine eingefroren Gulaschsuppe im Gefrierfach hatte - Zuerst dachte ich, sie hätte sie vielleicht selbst dort eingefroren, aber als sie bemerkte, dass ich das gesehen habe, meinte sie, sie hätte die beim Metzger bestellt, weil sie keine Zeit gehabt hätte. Nun, ich denke, sie hätte das nicht gesagt, wenn keiner das gesehen hätte.
Kennt ihr das von euch selbst, dass ihr bezüglich eurer Kochkünste lügt und behauptet, ihr habt etwas selbst gemacht, das aber eigentlich aus der Tüte oder der Dose kommt? Ich muss zugeben, ich war schon etwas erschrocken darüber. Es wäre doch kein Problem sowas einfach zuzugeben, dass man für etwas keine Zeit oder Lust hatte. Ich kenne das von mir überhaupt nicht und gebe eigentlich immer offen zu, wenn ich etwas nicht selbst gemacht habe.
Ich bin nun nicht der allerbeste Koch, aber wenn ich mal jemanden zum Essen einlade, dann versuche ich schon, dass ich möglichst keine Fertig-, Dosen- oder Tütengerichte serviere. Und wenn ich das mache, dann werde ich daraus auch kein Geheimnis machen oder der entsprechende Gast kriegt noch die Zubereitung mit und wird dann zwangsläufig sehen, dass ich eben nicht alles selber mache, sondern mir "helfen lasse".
Vermutlich war es ihr einfach peinlich, dass sie eben vielleicht wirklich nicht die Zeit hatte, alles selber zu machen. Aber eigentlich ist es doch keine Schande, vor allem weil Rotkohl aus dem Glas nun auch nicht so viel schlechter ist, als frischer rotkohl und meist eben auch noch günstiger. Vor allem dann, wenn man noch die Arbeitszeit, die man braucht, mit einrechnet.
Allerdings habe ich letztens doch einmal bei einem von mir zubereiteten Essen gelogen. Ich war in den Semesterferien bei meinen Eltern zu Hause und habe da eine Hackfleisch-Käse-Suppe zubereitet. Alles frisch, nichts aus der Dose, ausser dem Schmelzkäse, den gibts ja nicht "frisch". Mein Vater war an dem Tag nicht zum Mittagessen da und ich war auch derjenige, der die Zutaten eingekauft hat. Dementsprechend habe ich Putenhackfleisch gekauft, da es erstens nicht so fett ist und zweitens darf ich aus gesundheitlichen Gründen nicht so viel Schweinefleisch essen. Auf jeden Fall habe ich es dann zubereitet und uns hat es gut geschmeckt. Den Rest hat meine Mutter meinem Vater dann abends warm gemacht. Nun muss man sagen, dass mein Vater partout kein Putenfleisch ist, aus welchen Gründen genau, hat er uns nie gesagt. Dennoch hat er die Suppe gegessen und sie hat ihm auch gut geschmeckt. Erst Wochen später haben wir ihm dann gesagt, dass in der Suppe Geflügelhackfleisch war und kein Schwein oder Rind.
Also ich würde meine Kinder niemals anlügen, was das essen betrifft, weil man zu mir, als ich klein war, ebenfalls immer ehrlich war. Es hat dann eben geheißen, das und das gibt es und wenn du es nicht isst, dann gibt es eben sonst auch nichts anderes und du musst auf die nächste Mahlzeit warten, oder ein Obst essen.
Meine Schwiegereltern hatten diese Taktik bei mir aber sehr wohl angewendet. Ich verkündete im Vorhinein, dass ich weder Hasen- noch Lammfleisch essen würde. Sie logen mich dann an und meinten, es wäre Pute. Natürlich schmeckte ich, dass es keine Pute war und war dann sehr sauer, dass sie mich angelogen haben.
wirreszeug hat geschrieben:Meine Schwiegereltern hatten diese Taktik bei mir aber sehr wohl angewendet. Ich verkündete im Vorhinein, dass ich weder Hasen- noch Lammfleisch essen würde. Sie logen mich dann an und meinten, es wäre Pute. Natürlich schmeckte ich, dass es keine Pute war und war dann sehr sauer, dass sie mich angelogen haben.
Diese Taktik scheint wohl weiter verbreitet zu sein als ich dachte. Wir hatten als Kinder ein paar Kaninchen, die draussen im Stall lebten und die eben auch regelmässig, wenn sie alt genug waren, geschlachtet wurden. Man hätte uns das nie vorsetzen dürfen, denn meine Schwester und ich wollten doch nicht die lieben netten Tierchen essen, mit denen wir gespielt haben und denen wir Namen gegeben haben. Sonntags waren wir dann mal bei meine Tante und Grossmutter und sie hatten noch etwas Fleisch von mittags übrig. Das haben sie uns dann als Hähnchen aufgetischt. Und wir haben es gegessen. Erst Jahre (!) später haben wir erfahren, dass es sich um Kaninchen und nicht um Hähnchen handelte.
Ich kenne das aus Sicht er Metzgereiverkäuferin. Gut fand ich sowas nie.
Einmal hat eine junge Frau eine Aufschnittplatte bei mir bestellt. Ich habe mir auch wirklich viel Mühe mit der Platte gegeben und bin auch auf, für mich damals, ungewöhnliche Wünsche eingegangen. Und es war an sich "Sitte" das man in meinem Bereich halt einen Aufkleber der Firma aussen mit auf die Platte machte. Unter anderem halt auch als Werbemittel. Die Platte war eine silberen Platte, die man in der Art an sich eher nicht in einem normalen Hausfrauenhaushalt hat. Der Aufkleber war dezent. Die Kundin kam und wollte die Platte abholen. Sie betrachtete die Platte und bewunderte sie auch. Und dann fragte sie, ob man das Schild denn auch abmachen kann. Und in den Worten die folgten, war klar ersichtlich, das sie ihren Arbeitskollegen sagen wollte, das sie dei Aufschnittplatte gemacht hat. Ob das geklappt hat weiss ich nicht.
Wir hatten damals im Sortiment auch Lasagne. Die kauften wir allerdings dazu, was an sich auch jedem einigermassen aufmerksamen Kunden hätte ersichtlich sein müssen.Und wir machten da auch kein Geheimnis draus, das wir die Lasagne zukauften. Und diese Lasagne gab es auch nicht regelmässig im Sortiment und auf Feiertage erst Recht nicht. da kochten unsere Kunden an sich selber. Eines Tages stand eine Kundin im Laden, die an sich eher sporadisch, wenn überhaupt kam. Es war wenige Tage vor Heilig Abend. Sie stellte uns eine Auflaufform auf die Theke und sagte, sie hätte in die Form gerne x Portionen Lasagne für Heilig Abend. Sie konnte nicht begreifen, das uns das unmöglich war. Klar hätten wir eine Lasagne bestellen können, aber die Lieferung in der Woche war schon da. Und vorallem konnten wir ihr auch nicht begreifbar machen, das wir von der Lasagne nicht mehr als die von ihr bestellten Stücke auf den Feiertag verkaufen konnten. Besonders unverständlich war uns an sich an der Sache, das die junge Frau selbst Tochter eines Handwerksbetriebes mit Verkauf war und man da an sich schon weiss, das manche Sachen nicht einfach so zu machen sind.
Ich persönlich stehe zu und hinter dem was ich koche. Ich lege auch grossen Wert darauf, im Vorfeld zu wissen, was meine Gäste zu gar nicht mögen. Und ich würde da auch nie was machen oder verarbeiten, von dem ich weiss, meine Gäste mögen das an sich nicht. Entweder koche ich dann was extra oder ich schmeisse meinen Kochplan komplett um, bis ich für alle das passende habe.
Hallo!
Ich muss sagen, dass ich auch nie lügen würde, was Essen angeht. Wenn ich es nicht selbst gemacht habe, dann ist das eben so. Ich käme gar nicht auf die Idee, mir Lorbeeren einzuheimsen, für etwas, was gar nicht von mir stammt.
Allerdings bin ich eher das Gegenteil von deiner Bekannten. Wenn ich gelobt werde, dass mein Essen lecker ist, dann mache ich mich bzw. das Essen oft schlechter als es ist. Ich winke dann meist ab und sage, dass es total einfach war das zu kochen und es ja nichts aufwendiges oder besonderes ist. Das liegt aber wohl eher daran, dass ich Lob nicht so recht annehmen kann. Außerdem fange ich mich dem Kochen erst richtig an und kann einiges noch nicht.
Mir wäre es aber an Steller deiner Bekannten, total peinlich. Sie hat ja auch noch dazu so groß angekündigt, dass sie Stunden in der Küche stehen würde. Es ist auch schon wirklich etwas dumm, die Verpackungen dann so offensichtlich in den Mülleimer zu werfen. Sie muss ja immer damit rechnen, dass einer der Gäste dort etwas hinein wirft. Oder eben auch an den Eisschrank geht, um sie Eiswürfel für Getränke zu holen. Ich könnte mich dann auch erst recht nicht über Lob freuen, wenn die Gäste sagen, dass ihnen das Essen sehr gut schmeckt. Denn sie hat es ja gar nicht selbst gekocht. Rotkohl und Sauerkraut nehme ich immer als Fertigprodukt. Ich würze es dann noch und verfeinere es, aber ich traue mich nicht so ran, dies selbst zu machen. Das gebe ich dann aber auch ehrlich zu.
Meine Verwandtschaft und meine Bekannten wissen, dass ich nicht die super Köchin bin. Ich stapel lieber immer etwas tiefer und bin dann erfreut, wenn es allen geschmeckt hat und sie mich dafür loben.
Wenn ich etwas aus der Dose mache, stehe ich auch dazu. Sollte mich jemand nach dem Rezept fragen, was bei uns schon öfters vorkommt, müßte ich lügen, mir etwas aus den Fingern saugen oder ein Rezept präsentieren. Das wäre ganz schön peinlich, wenn ich das dann nicht könnte. Das möchte ich mir ersparen und bleibe lieber bei der Wahrheit.
Außerdem ist es ja auch vielfach so, dass das Essen aus der Dose oder aus der Tüte, trotzdem dass man es nicht komplett selber gemacht hat, zunächst einmal die Arbeit gemacht hat, dass man es kochen mußte und zum anderen meistens sogar recht gut schmeckt. Warum also Lügen?
Wenn man keine ganz geschmacksneutrale Zunge besitzt, merkt man meist auch den Unterschied zwischen z.B. dem Rotkohl aus der Dose oder wenn ihn deine Freundin frisch zubereitet hat, so dass die Gäste vermutlich schon bemerken, ob deine Freundin lügt oder nicht. Ich würde sie in einer stillen Minute Mal darauf ansprechen, dass es vielleicht auch andere Gäste gibt, die den Unterschied merken. Vielleicht ist es ihr auch peinlich und sie läßt das nächste Mal das Lügen bleiben.
Mir wäre das irgendwie zu blöd vorzugeben, ich hätte etwas besonders Tolles gekocht und dabei habe ich keine Ahnung davon. Wegen solcher Sachen wäre es mir gar nicht wert irgendwelche Unwahrheiten zu erzählen. Außerdem wäre es mir mehr als unangenehm, wenn jemand am Tisch fragen zur Zubereitung stellen würde und ich dann rumstottern müsste, weil ich keine Idee habe welche Zutaten da letztendlich wirklich drin sind.
Da habe ich mehr Spaß, wenn ich zugeben kann, dass ich ein bestimmtes Gericht nicht so toll hin bekomme und mir dann Anregungen und Tipps von anderen holen kann, so dass ich es irgendwann allein hinbekommen kann. Die Leute sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen und im Allgemeinen schmeckt man ja ziemlich leicht raus, ob ein Essen aus Fertigprodukten besteht oder nicht. Ich kann mir auch nicht ernsthaft vorstellen, dass man sich über ein Lob fürs Kochen freut, wenn man man das Gericht noch nicht selbst gekocht hat. Das macht für mich wenig Sinn.
Ich würde in so einem Fall auch nicht lügen. Wozu auch? Allerdings finde ich es immer schlimm, dass manche Leute annehmen, dass man immer und überall alles selbst machen würde und auch müsste. Ich war einmal vor dem Geburtstag meines Kindes krank und meine Mutter hat mir dann bei der Vorbereitung geholfen und einen Kuchen gebacken. Das galt dann bei einigen Bekannten schon fast als Rabenmuttertum. Ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere einfach aus Angst vor solchen Reaktionen.
Ich habe bisher noch nie erlebt, dass jemand so offensichtlich geschummelt hat, und den Ruhm für die eigenen tollen Kochkünste letztendlich nur durch Maggi-Fix und Co. eingeheimst hat. Ehrlich gesagt frage ich mich auch, warum deine Bekannte euch den Fertigrotkohl und die Suppe als Eigenkreation verkaufen wollte. Natürlich erntet sie damit die Bewunderung für ihre scheinbaren Kochkünste, allerdings finde ich es absolut unsinnig, die Lorbeeren einzuheimsen, die man sich gar nicht selbst verdient hat.
An ihrer Stelle könnte ich gar nicht stolz darauf sein, dass es meinen Gästen schmeckt. Natürlich handelt es sich letztendlich nur um Essen und auch nicht um so eine gravierende Lüge von Seiten dieser Frau. Allerdings hätte ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen Gästen Fertigprodukte als Eigenkreationen anbieten würde. Ich habe daher auch noch nie jemandem Fertigprodukte als selbst gemachte Spezialität angeboten. Wenn ich mal Tiefkühl- und andere Fertigprodukte verwende, sage ich meistens direkt dazu, dass ich die betreffenden Dinge nicht selbst gemacht habe. Manchmal sage ich auch nichts, würde aber auf keinen Fall lügen und meinen Gästen ganz bewusst erzählen, dass ich die Speisen komplett selbst gekocht habe, wenn es nicht so ist. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn, da es eine sinnlose Lüge ist und mir einfach nichts bringen würde.
Eine Verwandte von mir bestellt immer bei Bo-Frost und macht selbst zu Weihnachten nichts anderes, als einfach verschiedene Tüten von diesen Gefriersachen zuzubereiten. Allerdings erzählt sie niemandem explizit, dass sie die Sachen selbst gekocht hat, sondern gibt auf Nachfrage sofort zu, dass es sich um Tiefkühlprodukte handelt. Manchmal sagt sie auch von sich aus, dass sie die Sachen bei Bo-Frost bestellt hat.
An Stelle deiner Bekannten wäre ich zutiefst beschämt und könnte meinen Gästen gar nicht richtig in die Augen sehen, wenn diese das vorzügliche Essen und die gute Köchin loben, während man selbst fälschlicherweise auch noch erzählt, wie man die Sachen zubereitet hat. Wenn deine Bekannte diese Fertigprodukte verwendet, ist das ja an sich okay. Allerdings finde ich es schon unverschämt, dir dann zu erzählen, was sie alles in den Rotkohl hineingegeben hat und wie sie ihn zubereitet hat. Daran stört mich nicht einmal so sehr die Tatsache, dass sie eben das Fertigprodukt als ihre eigene Kreation unterschieben wollte, sondern vielmehr, dass sie dich bewusst angelogen hat. Das wiegt meiner Meinung nach viel schwerer als die Tatsache, dass das Essen eben nicht von ihr zubereitet, sondern nur von ihr erwärmt wurde.
Sehr oft merkt man doch, ob die Sachen selbst gemacht wurden oder ob es sich um Fertigprodukte handelt. Die wenigsten Fertigwaren schmecken so gut wie frisch zubereitete Speisen. Gerade bei komplett fertigen Speisen, wie zum Beispiel bei dem Rotkohl, kann man meistens den selbst gemachten vom gekauften Rotkohl unterscheiden. Auch bei Saucen merkt man den Unterschied recht schnell, da die Kräuter und auch Gemüse bei industriell hergestellten Produkten meistens ganz anders gehackt sind und daher eine andere Form besitzen.
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