Der Twilight Hype
@Kionoko
Ich muss dir in dem Punkt, dass es eher eine Teenager-Romanze ist, recht geben. Dreiviertel der Bücher und Filme handeln nur um die Liebe von Edward und Bella, die restliche Handlung muss sich dann da noch irgendwie reinquetschen. Das ist für Fantasy Fans natürlich nichts, aber für einen, der verschiedene Genres liest, wie mich, ist dieser Aspekt ganz in Ordnung.
Eins kann ich jedoch nicht verstehen: Wieso muss ein Vampir in der Sonne zerfallen? Es ist doch die Freiheit eines jeden Autors, seine Figuren so zu gestalten, wie er es möchte. Ich fand das Nichtzerfallen in der Sonne eine gute Idee, das hat nämlich eine neue Sichtweise für Vampire gebracht. Ich finde es ehrlichgesagt ein bisschen engstirnig, wenn du sagst, dass Vampire in der Sonne zerfallen müssen. Wurde das wissenschaftlich untersucht? Ich denke nicht. Es ist nichts persönliches gegenüber dir, aber ich denke, dass du mit dieser Sache ganz schön festgefahren bist.
@AshleyChrystal
Ich sehe, dass war ein Formulierungsfehler von mir. Ich beschreibe in meinem Beitrag lediglich meine Interpretation und Charaktervorlieben für Vampire. Das Sonnlicht nicht vertragen war hierbei einfach nur ein Beispiel, was für mich die Tragik einer Vampirfigur mehr verdeutlicht, als das Schimmern im Licht. Ich denke nicht, dass es engstirnig ist, gewisse Vorlieben für bestimmte Fantasyfiguren zu haben. Ich werde den Zusatz: "für mich" am besten Nachtragen um weiteren Missverständnissen vorzubeugen.
Natürlich bleibt es Jedem Autor überlassen sich seine Romanfiguren so zu erdenken wie er möchte. Deshalb muss ich sie aber trotzdem nicht unbedingt so mögen, sondern kann durchaus die Stellungnahme beziehen, dass mir, der für mich persönlich wichtige Aspekt XY, fehlt. Ich denke für sowas braucht man dann keinen wissenschaftlichen Beleg. Aber falls du mal einen Vampir triffst, kannst du ja um wissenschaftliche Belege bitten.
@Kionoko
Ich entschuldige mich auch meinerseits, weil ich dich falsch verstanden habe und vielleicht etwas feindselig klang. Dies war aber keinesfalls meine Absicht. denn natürlich darfst du deine eigene Meinung vertreten und sagen was dir gefällt und was nicht, dass ist ja immerhin auch dein Recht.
Persönlich muss ich dir auch recht geben, dass Vampire natürlich langweilig wirken, wenn sie quasi unantastbar sind. Ich mag auch lieber Vampir Bücher, in denen die Vampire Nachteile, wie das Zerfallen in der Sonne, haben, nur fand ich es eine gute Idee von der Autorin, eine neue Vampirart zu erschaffen und sich nicht immer den gleichen Klischees zu bedienen.
Aber wie gesagt, sind solche Liebesromane nichts für echte Fantasyfans, wie du es bist und kann es deshalb verstehen, wenn diese Romane dich nicht ansprechen.
Ich habe die Bücher alle gelesen, fand den ersten Band auch ziemlich gut, ab dem zweiten fiel die Reihe für mich dann allerdings sehr ab. Und weder bei den Büchern noch den Verfilmungen kann ich nachvollziehen, was all die Fans an Vampir Edward so toll finden. In den Büchern bleibt diese Figur absolut blass, sein einziger Vorzug ist seine auf jeder Seite erwähnte Schönheit. In den Filmen ist er mit einem Schauspieler besetzt, der zwar gerade Titel für sein Aussehen einheimst, bei mir allerdings einen sofortigen Fluchtreflex auslösen würde, da ich ihn absolut unattraktiv finde. Nein, den würde ich nicht mal anfassen, wenn man ihn mir auf einer einsamen Insel auf den Bauch binden würde.
Die Bücher sind in einem simplen Schreibstil gehalten, den auch schwächere Leser problemlos bis zum Ende durchhalten. Was im grunde nichts Schlechtes ist; eine Menge ausgesprochen erfolgreicher Bücher sind sehr simpel geschrieben.
Mich wundert allerdings, dass so viele Mädchen und auch junge Frauen dermaßen auf die Geschichte fliegen. Denn im Grunde geht es darin doch nur um eine junge Frau, die alles für einen Typen aufgibt, ihm geradezu hörig ist, sich neben ihm klein und hässlich und wertlos fühlt. Das scheint mir so ganz und gar nicht in unsere Zeit und unsere Gesellschaft zu passen. "Heirate einen reichen Typen, dann bist du fürs leben versorgt." ist mehr oder weniger die Botschaft des vierten Bandes, denn Bella heiratet ja sehr früh Edward, studiert nicht, wird stattdessen Mutter und ist für Mann und Kind da.
Bücher verkaufen meistens Träume, man liest solche Romane, um einige Stunden dem stressigen Alltag zu entfliehen und sich zu entspannen. Und eben auch, um sich mal in eine andere Welt zu träumen. Aber die in den Twillight-Romanen dargestellte Welt scheint mir keine, die für eine Frau besonders erstrebenswert ist.
Ich schließe mich der Meinung der meisten hier an. Der Twilight-Hype geht einem einfach nur auf die Nerven, was unter anderem auch daran liegen könnte, dass es sich bei der Zielgruppe um pubertierende Mädchen handelt. Da kann es auch schon etwas lauter bei einer Primiere zugehen als das beispielsweise bei einem Harry Potter-Film der Fall wäre.
Genau das ist es, was mich an dieser Obsession, die manche für die Bis(s)-Reihe empfinden, so stört. Die wenigsten von ihnen haben eine konstruktive Meinung - Sie beschränken sich vielmehr darauf, ausnahmslos alles, was mit Twilight zu tun hat und ihnen unter die Augen kommt, mit offenen Armen aufzunehmen und jeder noch so kleinen Neuigkeit entgegen zufiebern. Das wäre an sich ja noch vertretbar, aber hinzu kommt, dass kaum ein Twilight-Fan mit Kritik an der Buchreihe zurecht kommt. Er himmelt einfach alles, was damit zu tun hat, an, ohne dabei seine rosarote Brille abzusetzen.
Des Weiteren stimme ich auch dem Punkt zu, der im Laufe dieser Diskussion schon einmal aufgegriffen wurde: Fans weigern sich auch nur einen Blick auf andere Bücher zu riskieren, die das Thema Vampire behandeln. Es ist fast so, als würden sie es als Fremdgehen betrachten! Dabei gibt es tatsächlich haufenweise Werke, die zwar nach Twilight erschienen sind, aber sowie von der Schreibweise als auch von der Handlung aus betrachtet um Längen besser sind als die Bis(s)-Reihe.
Natürlich bleibt eine gewisse Skepsis bei dem Thema nicht aus. Ich kann durchaus verstehen, dass Bücher, in denen sich ein normaler Mensch unsterblich in einen Vampir oder ein anderes übernatürliches Wesen verliebt, mit Vorsicht behandelt werden müssen. Auch ich tendiere eher dazu, ein Buch nicht zu kaufen, wenn ich sehe, dass es ein derartiges Thema behandelt und nach Twilight erschienen ist. Es gibt da draußen einfach zu viele Autoren, die gerne auf der enormen Erfolgswelle mitschwimmen würden und die Tatsache, dass in den letzten zwei Jahren mehr Vampir-Bücher erschienen sind als in den vergangenen zehn zusammen, belegt diese Theorie nur
Was den Franchise angeht, so gebe ich meinen Vorrednern ebenfalls Recht. Wenn man mittlerweile bereits Unterhosen mit der Aufschrift "Team Jacob" oder "Team Edward" kaufen kann, dann geht einem die Sache im Grunde nur noch mehr auf die Nerven. Auf der anderen Seite muss man natürlich zugeben, dass solche Produkte bei einem derartig großen Erfolg der Filme und Bücher nicht ausbleiben. Bei Harry Potter sieht es da nicht anders aus.
Allerdings sind mittlerweile alle vier Bücher der Reihe erschienen und der dritte Film ist kurz vor der Fertigstellung. Ich bin gespannt ob der Hype weiterhin bestehen bleiben wird, wenn es für die Fans kein neues Material gibt auf das sie sich stürzen können.
Noch was zum Twillight-Hype, der zu einem wahren Vampir-Hype geworden ist. Denn durch den von den Biss-Büchern ausgelösten Trend verkaufen sich Vampirbücher nun wie geschnitten Brot. Und nicht wenige davon erinnern an die Twillight-Bücher. Ein Ende wird es davon so schnell wohl nicht geben, wer in die Vorschauen guckt, sieht eine Menge Vampirbücher, wobei - noch mal Twillight sei Dank - auch einiges an Werwolfromanen dabei ist.
Weil ungefähr alle Mädels in meinem Jahrgang und aus meinem Freundeskreis begeistert von den Biss-Büchern sind, habe ich ebenfalls den ersten Teil gelesen. Er hat mir nicht besonders gefallen, ich fand ihn zu kitschig. Und was alle an Edward Cullen haben, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Mir wurde aber von vielen geraten, den zweiten Teil zu lesen, weil dieser das beste Buch der ganzen Reihe sein sollte. Das habe ich dann auch getan und war noch enttäuschter. Der zweiter war nochmal um einiges kitschiger als sein Vorgänger! Daher wird mich auch niemand dazu bringen, die letzten beiden Teile zu lesen.
Abgesehen davon habe ich den ersten Kinofilm gesehen und war nach dem Buch positiv überrascht. Er war vielleicht nicht herausragend gut, aber definitiv besser als der zugehörige Roman. Aber Robert Pattinson eignet sich in meinen Augen überhaupt nicht dazu, Edward Cullen darzustellen. Er passt überhaupt nicht als Typ.
Ich glaube schon, dass zumindest Robert Pattinson noch am Anfang seiner Karriere steht und ich noch die ein oder andere Filmrolle schnappen wird. Momentan läuft ja sogar ein Film mit ihm in der Hauptrolle im Kino. Bei allen anderen ist das schwer vorstellbar, aber ich kann es ja nicht ausschließen.
Ich hab kürzlich einen sehr interessanten Ansatz zum Thema gelesen, in dem die Liebe von Bella und Edward mit einer Mutter-Kind Beziehung verglichen wurde, welche der in der Hinsicht eigentlich ziemlich geschlagenen Bella die nachträgliche Möglichkeit gibt eine Art zweite, geschützte Pubertät durchzumachen, die ihre leiblichen Eltern nicht verschaffen konnten. Okay, die Theorie war schreiend und raufend an den Haaren herbeigezogen, aber sie brachte einiges ein, was bei der ganzen Hypediskussion untergeht: Ein alternativer Blickwinkel auf die Dinge die bei Twilight geschehen.
Bella Eltern erscheinen mir zwar durchaus zeitgemäße Vertreter ihrer Art zu sein, aber wie viele Anfang Vierziger, Ende Dreißiger heute als Erziehungsbeauftragte eigentlich Totalausfälle. Hätte ich mich meinerzeit mit einem Vampir rumgetrieben wäre meinen Eltern zumindestens etwas aufgefallen und spätestens beim Thema "Ich heirate mal eben einen Vampir und pflanze mich im sehr zarten Alter fort, dafür fällt Weiterbildung ersatzlos aus" hätten meine Erzeuger aber einen fähiger Exorzisten, einen spitzen Pfahl, ein Kanister Weihwasser und jede Menge Knoblauch aufgefahren. Angesichts der Eltern Bellas ist es fast nachvollziehbar das sie es für einen klugen Plan hält sich mit einem starken Partner zu verbinden, der ihr etwas gibt, wozu ihre Familie eher nicht in der Lage ist: Einen geschützten Raum im Leben und Liebe die einfach da ist, ohne Grund, ohne Bedingung.
Auch die Gemeinschaft der Vampire der sich Bella durch Edward anschliesst hat eine eindeutige Familienstruktur - und vorallem: Es ist eine in sich um vieles intaktere Familie als alles was in der normalen Welt auf Bella wartet. Quasi die untoten Wahlverwandtschaften.
Interessant wäre es gewesen wenn Bellas Entwicklung weitergeführt worden wäre, statt denn recht hastig aus ihr Übervampweibchen mit allem was die untote Hausfrau so ersehnt zu machen. Es nahm der geschichte auch weite Teile ihres Reizes, denn so wurde aus ihr etwas, das in jedem Rollenspiel naserümpfend als "imba" (imbalanced, außer Balance) bezeichnet wird ... und wenn man weiter denkt kommt einem das böse Wort der Mary Sue in den Kopf (Begriff auf der Fanszene: Eine meist weibliche Figur die wunderschön ist, alles toll kann, von allen vergöttert wird, wahnwitzig gut und edel ist, den Helden/ die Welt/ sonstwas rettet und sichtlich das idealisierte Abbild der Autorin ist). Und wahrscheinlich liegt man da auch nicht so falsch mit, denn der eigentliche Bruch mit der Vampirtradition ist nicht das fehelen der schlimmen Sonnenlichtallergie oder anderer Abweichungen vom bekannten Schema, in der Hinsicht haben schon viele Autoren mehr oder minder geschickte Auswege gefunden.
Aber: Untote bekommen keine Babys (außer in Braindead). Der Preis der persönlichen, leiblichen Unsterblichkeit ist die Fähigkeit Leben hervorzubringen. Der Vampir ist in dem Punkt der Zeit, der Existenz seiner Vampirwerdung gefangen wie ein Insekt im Bernstein, auf immer konserviert, aber unfähig sich weiter zu entwickeln. Nur sein Geist kann reifen und älter werden, irgendwann erkennen das sich sein Körper und sein Wesen weit voneinander entfernten. Bei Twilight fällt im vierten Band dieser Preis des Vampirtums und damit leider auch viel des Reizes.
Aber: Untote bekommen keine Babys (außer in Braindead). Der Preis der persönlichen, leiblichen Unsterblichkeit ist die Fähigkeit Leben hervorzubringen. Der Vampir ist in dem Punkt der Zeit, der Existenz seiner Vampirwerdung gefangen wie ein Insekt im Bernstein, auf immer konserviert, aber unfähig sich weiter zu entwickeln. Nur sein Geist kann reifen und älter werden, irgendwann erkennen das sich sein Körper und sein Wesen weit voneinander entfernten. Bei Twilight fällt im vierten Band dieser Preis des Vampirtums und damit leider auch viel des Reizes.
Das mag ja sein - aber bei Twilight hat auch kein Untoter ein Baby bekommen. Schließlich war Bella bis zur Geburt noch ein Mensch und wurde erst verwandelt, als Renesmee (ziemlich eigenartiger Name) schon so gut wie geboren war.
Was die Zeugungskraft von Edward angeht: Wer weiß schon so genau, ob das geht oder nicht? Klar, Vampire entwickeln sich nicht weiter, aber wenn man einen geschlechtsreifen Mann hat, der zum Vampir wird, dann bleibt er auch als Vampir geschlechtsreif - und da alle anderen Körperfunktionen letztlich ja noch funktionieren, wenn auch in abgewandelter Art und Weise - warum dann nicht das? Ist aber nur meine persönliche Interpretation; wobei ich es ganz davon abgesehen auch besser fände, wenn es keine Renesmee gegeben hätte.
Aber darum soll es ja gar nicht primär gehen. Ich persönlich finde den Hype auch übertrieben, aber das ist nicht das erste Mal so. Es war am Anfang bei Harry Potter so, es war GANZ extrem bei Herr der Ringe so, und und und. Ich musste das auch damals in dem Maße schon nicht haben. Ich finde alle drei Fantasy-Reihen super, ich habe bei jeder die Bücher verschlungen (und bei HP ungeduldig auf den nächsten Band gewartet) und auch alle Filme immer so schnell wie möglich gesehen. Aber ich muss nicht anfangen, die Filmdarsteller zu vergöttern, ein Rollenspiel zu machen, in dem ich Bella bin oder anderes. Wem es aber Freude macht, der soll es halt tun - letztlich muss ich mich nicht damit befassen.
Das Wort "Hype" trifft es wohl ganz gut. Denn selten werden Ansichten so bissig verteidigt (Wortspiel ) wie bei Twilight, oder der "Bis(s)"-Reihe. Ich habe von den Büchern lange vor den Filmen gehört, und mich damals ins erste Buch mal eingelesen, weil ich den Titel des Buches ganz interessant fand.
Nun ja, es war nicht mein Fall und deswegen habe ich das Buch etwa 20 Seiten lang gelesen. Ich bin ein Mann, dass kann natürlich daran liegen, muss es aber nicht zwangsläufig. Mainstream-Fantasy-Bücher wie "Harry Potter" und jetzt "Twilight" haben mich noch nie gefesselt, während ich trotzdem sehr für Fantasy zu haben bin. Was mich jedoch überrascht hat, ist dieser langandauernde Hype um den Film, bzw. die Filme inzwischen, und den konsequenten Medienrummel um die Hauptdarsteller. Mit dem Film konnte ich überhaupt nichts anfangen - wenn ein Hauptdarsteller nur den traurigen Hundeblick kann, ist das nicht gerade ein Zeichen von guter Schauspielerei - und deswegen verschließe ich mich dem Thema ein wenig.
Weibliche Teenager scheinen konstant ausgebeutet zu werden, denn irgendwie scheinen sie sehr empfänglich für diese Art der Romanze zu sein. Scheint ihre Form der Realitätsflucht zu sein. Ich finde es nicht verwerflich, schließlich ist diese Form der Liebe bereits seit den frühen Disneyfilmen bekannt. Ich finde es nur Schade, dass man den Vampir nun so verklärt hat, dass er im Allgemeingut als lebendige Diskokugel funktioniert. Auch diese Persönlichkeitskomplexe Edwards ("Ah, ich bin ein Monster!") schrecken mich eher ab - er ist so ziemlich der erste Vampir, den ich im medialen Umfeld gesehen habe, der damit ein Problem hat (vom "Kleinen Vampir" und "Graf Duckula" mal abgesehen )
Inzwischen wird den armen 15-jährigen Mädchen ja das Geld aus der Tasche gezogen - mal wieder. Kaum sind die letzten Boygroups verschwunden, erscheint ein neues Phänomen. Irgendwie scheint sich die Geschichte immer zu wiederholen...
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