Gebührenfalle - neues von der Postbank

vom 03.02.2010, 14:29 Uhr

Die Postbank erhebt eine Gebühr in Höhe von zwölf Euro jährlich für Sparbücher mit dreimonatiger Kündigungsfrist die innerhalb eines Kalenderjahres keine Kontobewegungen aufweisen.

Ganz neu ist ist es eigentlich nicht, angeblich soll diese Regelung schon seit 2008 gelten und jeder Nutzer ist angeblich angeschrieben worden wo auf die Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen und auch auf die Erhebung dieser Gebühr hingewiesen wurde. Das glaube ich absolut nicht. Ich kann mir zwar vorstellen dass ich irgendwann einmal Post von der Postbank bekommen habe, aber wenn ich etwas von Gebühren gelesen hätte würde ich reagiert haben oder zumindest mich daran erinnern weil ich mich über so etwas ewig aufrege.

Als die Postbank noch ordentliche Zinsen zahlte hatte ich dort ein Sparbuch eingerichtet, wegen der umständlichen Prozedur und der unwürdigen Behandlung durch die Postmitarbeiter hatte ich mir aber schnell einen anderen Anbieter gesucht. Ich hatte aber nicht das Sparbuch gekündigt weil dann eine Gebühr fällig gewesen wäre sondern auf Anraten der dortigen Mitarbeiter einen Euro an Guthaben darauf gelassen. Ich denke mal so wie ich werden viele auch gehandelt haben und zum Teil garnicht wissen dass sie noch so ein Sparbuch haben. Ich habe zwar keine Angst dass die Postbank irgendwann einmal versucht die Gebühren per Gerichtsbeschluss einzutreiben aber wenn ich solchem Schriftverkehr im Vorfeld aus dem Wege gehen könnte dann mach ich das auch.

Ich habe jetzt vor die Postbank anzuschreiben und zu fragen wie ich mich verhalten soll denn bezahlen werde ich diese Gebühr auf keinen Fall. Ich werde euch über die Angelegenheit auf dem Laufenden halten, mich würde aber interessieren ob ihr diese Änderung kennt, eventuell auch bezahlen musstet und ob ihr euch an einen entsprechenden Brief der Postbank erinnern könnt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn die Regelung seit 2008 in Kraft ist, hast Du doch bestimmt für eben 2008 auch schon eine Gebührenrechnung bekommen? Oder aber gab es zu dem Zeitpunkt noch Geldbewegungen, so dass die Regelung Dich nicht betroffen hat.

So wie ich es nun lese, musst Du jedenfalls für 2009 erstmalig diese Gebühr bezahlen. Wenn nun aber die Bank behauptet, dass Du über die Änderung informiert wurdest, wird es wohl schwer, aus der Sache raus zu kommen.

Ich an Deiner Stelle würde aber in jedem Fall in Deinem Anschreiben zusätzlich erklären, dass Du diese Änderung bzgl. der Gebühren ablehnst und eben widersprichst. Wie dann das Vorgehen geregelt ist (ob also die Bank Dir dann das Sparbuch kündigt oder Du kündigen kannst), wird man Dir dann schon sagen.

Wünsche jedenfalls, dass Du auf einen kulanten Angestellten triffst, der sich der Problematik bewusst ist und nicht stur auf das Bezahlen der Rechnung besteht.

hooker hat geschrieben:Ich habe zwar keine Angst dass die Postbank irgendwann einmal versucht die Gebühren per Gerichtsbeschluss einzutreiben

Wenn sie ihre Forderungen einfach an ein Inkassobüro abtreten, macht es die Sache für Dich leider auch nicht viel einfacher. :(

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe jetzt einen Scan des damaligen Schreibens der Postbank vor mir liegen und muss sagen, das Ganze sieht aus wie ein ganz normales Werbeschreiben für irgendwelche Produkte. Gleich am Anfang wird mir mitgeteilt dass man sich freut mich schon so lange als Kunden zu haben, dann folgen einige Angebote wie Postbank- Gewinnsparen, Quartal- Sparen und so weiter und ganz zum Schluss gibt es einen Hinweis das es zu einer Änderung im Preis- Leistungverzeichnis im Punkt Nr. 5.8 kommt und künftig um die Kosten zu decken für Sparbücher mit geringem Guthaben und ohne Kontobewegung Gebühren erhoben werden.

Was denn für Kosten? Solch einen Hinweis so zu verstecken zeugt nach meiner Auffassung auch von einer gewissen Absicht. In diesem Punkt 5.8 steht dann konkret wann Gebühren ab 1. Januar 2008 fällig sind und wann nicht. Die Gebühr wird nur nicht erhoben wenn mehr als sechzig Euro darauf sind, in den letzten drei Jahren Ein- oder Auszahlungen vorgenommen wurden oder Minderjährige Kontoinhaber sind.

Das bedeutet für alle, dass Guthaben unter sechzig Euro wird durch die Gebühren immer weniger, bis nichts mehr übrig bleibt. Wobei ich mich wirklich frage wie das weitergeht denn ins Minus kann ein Sparbuch eigentlich nicht rutschen. Der Eigentümer der die hiesige Postfiliale betreibt war auch völlig ahnungslos, räumte aber ein dass auf Grund des Zeitungsartikels schon mehrere besorgte Kunden bei ihm nachgefragt haben. Meine Anfrage bei der Postbank wurde leider noch nicht beantwortet.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Vielleicht noch einmal abschließend für andere Postsparbuchkunden, ich habe jetzt gekündigt und ich brauchte auch keine Gebühren für die Auflösung bezahlen. Ich habe sogar noch das aufgelaufene Guthaben in Höhe von 1,37 Euro ohne weitere Abzüge ausgezahlt bekommen. Allerdings musste ich zur nächsten größeren Filiale fahren, die kleine private Poststelle im Schreibwarenladen darf keine Kündigungen bearbeiten.

Ich hatte ja im Vorfeld die Postbank noch einmal angeschrieben und vorsichtshalber nachgefragt wie es mit den Jahresgebühren und eventuellen Auflösungsgebühren aussieht. Sie haben es tatsächlich geschafft nach drei Wochen endlich zu antworten und mir eine nichtssagende Standartmail geschickt ohne auch nur eine meiner Fragen zu beantworten.

Die Auflösung des Sparbuches ansich verlief völlig problemlos. Die freundliche Schalterbeamtin erklärte mir dass normalerweise bei geringem Guthaben und fehlender Kontobewegung das Sparbuch nach zwei Jahren automatisch gelöscht würde, ich aber trotzdem mein Guthaben ausgezahlt bekommen würde. Komischerweise war mein Sparbuch noch aktiv obwohl der letzte Eintrag noch vom Januar 2003 war. Ich habe dann auch nicht weiter nachgefragt und einfach mein Geld genommen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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