Kann die Kasse chronisch Kranke aus der Krankenkasse werfen?

vom 02.02.2010, 23:40 Uhr

Ich bin jetzt seid längerer Zeit krank geschrieben aufgrund meiner chromischen Krankheit. Nun habe ich Post von meiner Krankenkasse bekomen. Die fordern mich auf, einen Rehaantrag zu stellen. Wenn ich das nicht täte, bekäme ich kein Krankengeld mehr und es hieß man würde mich eventuell aus der Kankenkasse werfen.

Den Antrag werde ich auch stellen, wenn man mir schon anbietet eine Rehabilitaion zu machen. Schaden kann das ja nicht. Deswegen werde ich auch keine Konsequenzen zu befürchten haben. Aber ich frage mich: Kann man chronisch Kranke wirklich einfach aus der Krankenkasse werfen? Ohne wenn und aber? Denn man muss ja auch bei Reha-Maßnahmen die stationär laufen jeden Tag 10 Euro zahlen. Was ist denn mit den Menschen die dafür kein Geld haben? Werden die rausgeworfen nur weil sie eben kein Geld für eine Reha haben?

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zu dem Krankenhaustagegeld. Wenn du krankgeschrieben bist, brauchst du die 10 Euro pro Tag nicht bezahlen. Ausserdem muss man diese 10 Euro Krankenhaustagegeld auch nur für 28 Tage maximal bezahlen. Also maximal 280 Euro. Und ich gehe mal daon aus, das du hoffentlich eine Zuzahlungsbefreiung hat. Die kannst du bei deiner Krankenkasse beantragen und bei chronisch kranken Menschen ist die Zuzahlung an sich nicht sehr hoch. Wird sich bei dir sicherlich lohnen, da du ja sicherlich auch regelmässig zum Arzt gehst und auch regelmässig Medikamente brauchst.

Zu dem Antrag auf eine Rehamassnahme. Ich kann dir nur meine Erfahrungen schildern. Ich war Ende 2005 im Krankenhaus. Dort wurde eine Borderline- Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Während dem Krankenhausaufenthalt wurde mir gekündigt. Allerdings war ich ja krankgeschrieben und bekam erstmal Krankengeld von der Krankenkasse.

Der Krankenhausaufenthalt ging bis in den Januar 2006 rein. Noch von der Klinik aus wurde damals ein Antrag auf eine Rehamassnahme bei meinem Rentenversicherungsträger gestellt. Nach der Entlassung wurde ich erstmal weiter krankgeschrieben.

Die Rentenversicherung lehnte meinen Antrag natürlich erstmal ab. Das machen die meistens. Daraufhin schrieb mein behandelnder Arzt einen Wiederspruch. Die Krankenkasse dränge mittlerweile auch. Die schickten mich dann erstmal zum Medizinischen Dienst, der feststellen sollte, ob ich mindestens drei Stunden am Tag arbeiten kann. Der Gutachter des Medizinischen Dienstes schrieb mich arbeitsfähig. Daraufhin schrieb mich meine Krankenkasse an und teilte mir mit, das ich mich beim Arbeitsamt melden muss, da ich ja arbeitsfähig sei.

Ich sprach mit dem Schreiben bei meinem behandelndem Arzt vor. Der schrieb dann ein Attest, das ich aufgrund der und der Tatsachen nicht arbeitsfähig sei. Die Krankenkasse hat sich dann erstmal damit abgefunden, drängte aber dazu, das ich halt diese Rehamassnahme mache. Ich muss meiner Krankenkasse aber zu Gute halten, das die auch Druck bei der Rentenversicherung machten.

Im Juni kam endlich die Bewilligung für die Rehamassnahme. Mit guten Zureden der Krankenkasse konnte ich die Rentenversicherung auch überzeugen, mir eine andere Rehaklinik zu bewilligen.

Die Krankenkassen sind generell daran interessiert, das man dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung steht. Oder halt Rente bezieht und nicht die Krankenkassen weiter die Kosten tragen müssen.

Ich kann dir nur raten, kümmer dich um diese Rehamassnahme. Wenn du selbst aktiv bist, hast du auch relativ viel Einfluss auf die Sache. Sieh dich im Internet nach Kliniken um, die auf deine Erkrankung spezialisiert sind. Mach dich kundig, mit wem die als Kostenträger arbeiten.

Ich gehe mal davon aus das du bereits berufstätig warst und somit höchstwahrscheinlich die Rentenversicherung Kostenträger sein wird. Das hat durchaus auch Vorteile. Die übernehmen unter Anderem die Reisekosten und auch die Kosten für den Transport vom Gepäck.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Oh, das mit dem Krankenhaustagegeld wusste ich gar nicht, dass man das nicht zahlen muss wenn man krank geschrieben ist. Danke! Ja, das mit dem Antrag mache ich ja, das hatte ich auch schon erwähnt. Wenn die Krankenkasse will dass ich ne Reha mache sollen die sich auch mit drum kümmern.

Aber was mich so schockiert hat war eben dieser Satz von wegen dass die einen aus der Kasse werfen wenn man das mit der Reha nicht macht. Weil was soll man machen wenn die Reha trotz Widerspruch erneut abgelehnt wird?Ist schon mal jemand aus seiner Krankenkasse geworfen worden wegen sowas oder einem anderen Grund?

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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