Facebook: Spiel "Farmville" sammelt Daten

In Deutschland benutzen nicht viele Facebook, da wird eher auf Studivz oder Schlülervz zurückgegriffen. Aber wer Facebook kennt, der kennt auch das Spiel "Farmville", das auf der Homepage von Facebook verfügbar ist. Bei dem Spiel geht es um harmlose Sachen, wie Land- & Forstwirtschaft und das Leben auf einem Bauernhof.

Verbraucherschützer warnen vor dem Spiel, der Anbieter sammle viele Daten von den Usern und einige User haben von illegalen Abbuchung auf ihren Konten berichtet. Das Spiel zählt zur Zeit 75 Millionen Mitglieder aus aller Welt. Das Spiel ist am Anfang kostenlos und man kann für kleines Geld noch mehr und schneller sein Ziel erreichen. Die Firma verdient dadurch mehrere Millionen Dollar im Jahr. Außerdem sind dubiose Abo-Praktiken bekannt geworden, bei dem Spieler für ein Handyklingelton-Abo schneller seine Stadt errichten kann. Gegen Facebook und dem Spielehersteller Zynga läuft zur Zeit in den Staaten eine Sammelklage. Also seid vorsichtig, wenn ihr das Spiel testen wollt, denn wenn ihr euch anmeldet, erlaubt ihr dem Hersteller des Spiels, dass er auf die Profildaten eurere Facebookseite zurückgreifen darf.

Das Spiel ist nicht nur am Anfang kostenlos, sondern bleibt es, wenn man sich mit dem zufrieden gibt, was einem ohne Zahlungen zur Verfügung steht. Aber darauf bauen alle Betreiber von Onlinegames, das es immer einen gewissen und nicht gerade kleinen Teil von Nutzern gibt, die bereit sind Geld zu zahlen.

Und wer dann seine Kontodaten angibt, der muss natürlich auch bezahlen, wenn er entsprechende zusätzliche Features nutzen will. Was ist daran illegal? Es muss doch jeder für sich entscheiden ob man das einfach nur juft for fun spielt oder ob man schneller voran kommen will.

Das dabei Daten vom jeweiligen Spieler gespeichert werden sollte auch nichts neues sein. Und auch hier muss jeder entscheiden was er auf einer Seite wie facebook über sich preisgibt.

Wie Punktedieb schon richtig anmerkte, bleibt Farmville durchgehend kostenlos, wenn man nicht zahlen möchte. Ich spiele schon sehr lange Farmville und finde, dass bei diesem Spiel im Gegensatz zu vielen anderen, auch in hohen Leveln auch ohne Geld noch sehr viel geboten wird. Ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum jemand meint, für Farmville Geld bezahlen zu müssen. Mir würde das Spiel gar keinen Spaß mehr machen, wenn ich meine Punkte gekauft und nicht erspielt hätte.

Seine Kontodaten im Internet anzugeben, ist immer ein Risiko. Ich denke eigentlich nicht, dass Zynga persönlich illegal Geld von Benutzerkonten abgehoben hat, eher würde ich davon ausgehen, dass die Internetseiten der Firma einfach (noch) nicht so besonders sicher sind, was man aber auch schon am Spiel selbst merkt. Insofern ist irgendwo auch selber Schuld, wer vollkommen blauäugig seine Daten hergibt.

Was den Zugriff auf Facebookprofildaten angeht, gilt eigentlich das gleiche. Auf Facebook lässt sich einstellen, welche Daten beim Beitritt einer Anwendung wie zum Beipiel Farmville freigegeben werden. Wenn man sich für so eine Anwendung anmeldet, wird man auch jedesmal extra gefragt, ob man dieser Freigabe zustimmt, und hat die Möglichkeit, genau zu erfahren, um welche Daten es sich handelt. Ganz abgesehen davon sollte man sowieso wissen, dass man keine allzu persönlichen Details auf Profilseiten im Internet veröffentlichen sollte. Was man nicht auf seine Facebookseite gestellt hat, kann Zynga nämlich auch nicht wissen!

Also ich muss wirklich sagen, wer dafür zahlt, Spiele wie Farmville spielen zu können ist meiner Meinung nach nicht ganz koscher. Jedenfalls ich würde das keinesfalls machen. Farmville war mir von Anfang an unsympathisch- ich bin selber auf Facebook angemeldet- und ich hasse es, wenn ich solche Anfragen über Farmville bekomme, weil mich das einfach nicht interessiert.

Dass die Anbieter dieses Spiel Geschäfte und natürlich auch illegale Geschäfte machen, überrascht mich eigentlich überhaupt gar nicht. Sobald man im Internet eine Dienstleistung bezieht, bei der die Kontonummer angegeben werden muss, sollte man an sich schon aufpassen und das Konto stets im Auge behalten. Und wenn man den Anbieter nicht kennt, weil er vermutlich total unseriös ist, ist man selber Schuld, wenn man da blind vertraut. Meistens nutzt dann auch kein Konsumentenschutz mehr etwas, weil die Betroffenen ja selber damit einverstanden waren, dafür zu zahlen und ihre Kontonummer anzugeben.

Da wiegt man sich, glaube ich in zuviel Sicherheit, wenn man sagt, dass das Problem nur darin besteht, dass Farmville bzw. der Anbieter "Zynga" lediglich dann Schaden anrichten könne, wenn Leute da echtes Geld investieren wollen und einer Abbuchung zustimmen. Das ist zwar wirklich dämlich, wenn jemand so etwas zulässt, jedoch ist das nicht das einzige Problem, das den Datenschützern Sorge bereitet. Auch der Zugriff auf Daten im eigenen Facebook Account ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Man muss sich nur mal die Nutzungsbedingungen von Zynga durchlesen. Sie sind zwar auf Englisch aber trotzdem verständlich. Und in denen steht, dass Zynga auf den Webverlauf des Computers des Users zugreifen darf, dem Internetprotokoll also folgen kann, ausspionieren kann, wie lange man wann auf welchen (anderen) Seiten verweilt hat, welchen Browser man nutzt, welche Sprache man eingestellt hat, was die eigene Startseite ist usw. Sicher machen das viele Websiten in bestimmtem Maße auch, wenn man sich auf ihnen "herumtreibt", solange man keinen Proxy nutzt. Ich finde das trotzdem schon bedenklich und würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Daher ist es wohl nicht einfach damit abgetan, dass man sagt," ich zahle ja kein echtes Geld an die, also ist das für mich alles hinfällig und die Nutzung des Spiels wird für mich harmlos sein".

Ich habe einen Artikel zu der Thematik in der "Zeit" gelesen und da wurde darüber berichtet, dass einer Frau Geld vom Paypal Konto abgebucht wurde durch Zynga, ohne dass sie eine Zustimmung gegeben hatte. Und ich habe den Wortlaut dieses Artikel so verstanden, dass sie für Farmville vorher noch kein Geld ausgegeben hatte, sondern lediglich ein Paypalkonto besessen hat, das sie von ihrem Computer aus verwaltet hat, wie viele Andere User von Paypal auch.