Karate lernen - Grundlagen

vom 01.02.2010, 22:34 Uhr

Mein Sohn möchte gern Karate lernen aber ich habe so das Gefühl dass er meint dann könnte er rumlaufen wie Bruce Lee. Dabei scheint mir das eine hohe Kunst zu sein und nichts womit man sich Respekt verschafft.

Nun gut wenn er meint er will das lernen dann soll er es aber auch richtig lernen. Ich suche für ihn ein Buch oder eine DVD über die Karate Grundlagen. Ich denke das würde ihm das richtige Bild von diesem Kampfsport vermitteln, wo kann ich das kaufen?

» Putin, yes we can! » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Erstmal vorne weg: Bruce Lee war Chinese und Karate ist eine japanische Kampfkunst!

Aus einem Buch eine Kampfkunst zu erlernen ist nicht besonders ratsam. Schick deinen Sohn am besten in eine Kampfkunstschule oder ein einen Verein. Da bekommt er zu spüren, ob Karate etwas für ihn ist oder eben nicht. Mit einer DVD kann man wohl kaum Freikampf trainieren und zum Beispiel die Knochen abhärten, höchtens die ganzen Katas. Außerdem wird ihm dort auch gesagt, falls er eine Technik falsch ausführt.

Wenn er alleine die Technik durch eine DVD lernt und diese sehr oft falsch ausführt prägt sich die Technik falsch in das Muskelgedächtnis ein. Oft ist es dann sehr schwierig die Technik sich abzugewöhnen! Außerdem sollte man keinesfalls mit Karate angeben. Dass man ein bisschen Karate beherrscht heißt noch lange nicht, dass man unbesiegbar ist. Er könnte sich mit den falschen Leuten anlegen.

» Shizopinguin » Beiträge: 178 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich schließe mich der Meinung von Shizopinguin voll und ganz an. Hat man keine Grundlagenkenntnisse einer Kampfsportart, kann und sollte man nicht versuchen diesen Sport aus einem Buch oder einer DVD zu lernen. Diese Medien beantworten keine Fragen, zwingen dich nicht zum durchhalten und korrigieren auch keine Fehler. Und die macht man als Anfänger einer Kampfsport/Kampfkunst massig.

In einer Kampfkunstschule oder einem Sportverein bekommt man im richtigen Tempo und altersgerecht alle wichtigen Grundlagen und Techniken so beigebracht, dass man sie versteht, dass man lernt, wo denn bei vielen Dingen die Fehlerquellen liegen und wie man sie vermeidet. Fehlerquellen sind individuell. Jeder Körper macht andere Ausweichbewegungen. Auch dies zeigt einem keine DVD.

Auch das Sparringingstraining, wozu man auf jeden Fall schon einmal zwei Personen benötigt, besser sind sogar drei (ein besserer Kämpfer oder Trainier der korrigiert), kann einem kein Buch geben. Es ist sehr wichtig zu spüren, wie es sich anfühlt einen Schlag ab zu bekommen. Nur so lernt man dies durch Deckung zu vermeiden. Lernt man nicht zu Decken und richtig Abzuwehren oder aus zu weichen, macht der Kampfsport, außer dem Körperlichen Training, wirklich nicht viel Sinn. Auch kommen einem so die Formen (Katas) sinnlos vor. Man sollte schon mal simulieren sich gegen mehr als einen zu verteidigen.

Diesen Sport von einem Meister (Sifu(Chinesich), Sensai(Japanisch)) in Gruppen beigebracht zu bekommen und auch in Gruppen regelmäßig zu trainieren hat auch noch andere Vorteile. Wie schon angesprochen muss man sich im Training immer wieder an seine Grenzen bringen. Nur so kommt man im Sport weiter. Dies tut man nicht, wenn man alleine Trainiert. Vielleicht schafft man das ab und zu mal aber an sich hört man auf oder wird langsamer oder zaghafter, sobald der Körper müde wird. Im Training geht man über diese Grenzen hinaus. Zum einen weil es alle machen und man nicht als Depp dastehen will und zum anderen weil einem der Trainer ermutigt noch einmal alles zu geben.

Auch lernt man fast nur in Gruppen mit Anweisung, wo denn die Grenzen von dem liegen was man tun soll oder lieber lassen soll. Als weiß-gelb-orange Gurt sollte man nicht auf den Gedanken kommen, auf der Straße den großen Kämpfer raushängen zu lassen. Das geht schnell nach hinten los. Im Verein bekommt man Anfangs erst mal ganz freundlich gezeigt, dass man eigentlich nichts kann und dies auch erst mal so im Gedanken verbuchen sollte, denn es dauert lange bis man sich als Kämpfer bezeichnen kann/darf. Auch bekommt man schon ganz eindringlich gesagt, dass man diese Kampfsportarten nur als Verteidigung im beschränktem Maße benutzen darf, da man ansonsten Probleme mit dem Verein selber bekommt. Kein Verein lässt es gerne auf sich sitzen, dass ihnen nachgesagt wird, dass sie kopflose Prügelknaben ausbilden.

Der Unterschied zwischen einer Schule und einem Verein spiegelt sich Anfangs erst mal an dem doch recht großem Preisunterschied wieder. Vereine sind wesentlich günstiger. Man zahlt in der Regel einen doch ziemlich geringen Monatsbeitrag der, zumindest meines Wissens nach, eigentlich selten über 15€ hinaus geht. Der Trainer macht dies meistens in Freiwilligenarbeit, da er Spaß an der Sache hat und den Schülern etwas beibringen möchte. Allerdings kann man Pech haben und einen Trainer erwischen, der nicht ganz so gut unterrichte wie jemand an einer Schule. Aber wie schon gesagt, man kann Pech haben. In der Regel sind die Trainer da auch super.

In einer Kampfkunstschule oder Akademie ist das dann schon eine andere Sache. Man zahlt dann schon einmal ganz schnell 30-60€ im Monat. Auch kann es sein, dass man eben dort einen Trainer erwischt, der dort eigentlich nur aus Geldgründen unterrichtet. Das spiegelt sich dann auch öfters in der Motivation des Meisters wieder.

Nachdem man vieles beigebracht bekommen hat, kann man Anfangen sein gelerntes durch Bücher oder Videos zu ergänzen.

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» Zwiebelodin » Beiträge: 44 » Talkpoints: 50,28 »



Eine Kampfkunst lernt man nicht durch Videos oder Bücher. Mit der Zeit, sprich wenn der Junge einmal etwas fortgeschrittener ist sind solche Medien mit Sicherheit eine gute Quelle um mal Dinge nachzuschlagen. Du solltest ihn erstmal in einem Karateverein anmelden und dort sollte er erstmal seine Probestunden machen, vorher würde ich ihn auch nirgends anmelden. Wenn ihm das Training dann zusagt würde ich ihn anmelden.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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