Videospiele nur etwas für Jugendliche oder Junggebliebene?

vom 01.02.2010, 21:21 Uhr

Immer öfters muss ich mir in letzter Zeit anhören, dass mein Hobby Videospiele nur etwas für jugendliche sei. Ich selber bin fast 19 Jahre alt und verstehe diese Leute nicht. Mit der Volljährigkeit fängt für mich das Spielen erst richtig an und außerdem werden die Spiele ja auch von Personen jenseits der 30 Jahre entwickelt.

Zudem finde ich es seltsam, dass Videospielen immer noch das Image das Nutzlosen anhaftet. Besonders jetzt, wo es neue, auch auf ältere Personen zugeschnittene Spiele gibt, die durch die Wii vermarktet werden. Denn nun spielen auch immer mehr Frauen Videospiele, etwas, das man sich vor ein paar Jahren noch gar nicht wirklich vorstellen konnte.

Ich denke, dass Videospiele bereits einen positiven Schub erfahren haben, aber sie anderen Dingen in gewisser Weise immer noch hinterherhinken. Was meint ihr dazu? Ist diese Sichtweise heutzutage immer noch so präsent und werdet ihr damit konfrontiert oder seht ihr das anders? Sind Videospiele für euch gesellschaftlich etabliert? So sollte es ja eigentlich sein, nachdem sie nun auch zu Kulturgut ernannt worden sind.

» MicroToMacro » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gerade die Wii ist ein sehr gutes Beispiel. Bestimmte Spiele sprechen einfach jeden an, dazu gehören Titel wie Wii Sports oder Wii Fit und auch einige andere Casual Games.

In einigen Seniorenheimen und sogar in Reha-Einrichtungen wurden bereits Wiis aufgestellt, meist mit Wii Sports als Einsteigertitel. Die Begründung: Die Wii animiert auch Senioren bzw. Personen mit Handicap, sich zu bewegen, ohne sie dabei zu überfordern, und überraschenderweise stellte sich heraus, dass die meisten Senioren wider Erwarten binnen weniger Minuten den Dreh raus hatten und zu begeisterten Spielern wurden.

Zudem wurde hier auch die soziale Komponente hervorgehoben im Bezug auf Seniorenheime. Da viele Senioren zunehmend vereinsamen, fördere die Wii das Spielen im Team und überhaupt die Geselligkeit und sei daher eine gute Freizeitbeschäftigung für Senioren.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Gibt es denn auch eine Begründung dafür, warum Videospiele nur etwas für Jugendliche sind? Ok, man kann Videospiele als Zeitverschwendung ansehen. Das kann man aber auch für so ziemlich alle anderen Aktivitäten. Fernsehen? Zeitverschwendung! Musik hören oder lesen? Zeitverschwendung! Arbeiten? Sowieso Zeitverschwendung! Liebe machen? Zeitverschwendung (insbesondere mit Verhütungsmitteln)!

Was einer in Bezug auf seine Lebenszeit als Zeitverschwendung sieht und was nicht, muss glaube ich jeder für sich selber entscheiden. Als Computer neu waren, haben sich vor allem junge Leute mit Computerspielen beschäftigt. Inzwischen sind auch die spielenden Computernutzer in die Jahre gekommen. Inzwischen vertreiben sich auch viele Rentner ihre Zeit mit Computerspielen. Und? Ist das schlechter als wenn sie sich im Fernsehen von Kochshow zu Kochshow zappen?

Skeptisch bin ich nur, wenn jemand von einer Sache abhängig ist, also wenn er nur noch Videospiele macht. Aber das ist meine persönliche Meinung, die nicht darauf Anspruch erhebt, der "Weisheit letzter Schluss" zu sein.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



ronald65 hat geschrieben:Ok. man kann Videospiele als Zeitverschwendung ansehen. Das kann man aber auch für so ziemlich alle anderen Akivitäten. Fernsehen? Zeitverschwendung! Musik hören oder lesen? Zeitverschwendung! Arbeiten? Sowieso Zeitverschwendung! Liebe machen? Zeitverschwendung (insbesondere mit Verhütungsmitteln)!

Eine interessante Sichtweise :lol: . Wenn man es so betrachtet schon. Klar kann man Videospiele als nutzlos ansehen, das sage ich als leidenschaftlicher Spieler. Aber trotzdem macht es sehr viel Spass und ist interessanter als dsa meiste, was im Fernsehen läuft. Da gibt es zwar auch Sendungen, wie Galileo, Schau dich Schlau, Welt der Wunder und so weiter. Aber es gibt auch haufenweise Spiele, die zum lernen da sind, oder um Geschick und Wissen zu testen.

Um nun zur Frage zu kommen, ob Videospiele nur was für Jugendlich sind, lautet meine Antwort NEIN! Wie schon erwähnt kann man mit der Wii die ganze Familie zu animieren, nicht nur Kinder. Erwachsene und sogar Senioren vergnügen sich gerne mal mit einer Runde Bowling im Wohnzimmer.

Ich kenne auch Bekannte, die treffen sich einmal im Monat und spielen "Call of Duty" (ein bekannter Shooter) und die sind um die 40 Jahre alt!

Insgesamt finde ich, das die Videospiele, vor allem wegen der Wii deutlich besser dar stehen wie zuvor, aber (leider) immer noch oft ins schlechte Licht gesetzt werden, vor allem bei Ego-Shootern.

» Zocka » Beiträge: 9 » Talkpoints: -0,04 »



Ich denke das ist längst überholt. Das Gerücht kommt noch von früher. Klar, meine Eltern mögen so was nicht, denn sie sind ohne Computer und Co. aufgewachsen und bereits über 60 Jahre alt. Wobei es auch da Leute geben soll die Videospiele toll finden. Ich bin 32 Jahre alt und bin mit Mario auch groß geworden (zumindest war ich noch ein Teenager).

Ich fand Mario und Nintendo schon mit 12 Jahren toll und finde es heute 20 Jahre später noch genial. Eigentlich finde ich es heute noch cooler als damals. Allerdings vertrage ich die nervige Musik nicht mehr so gut wie früher z.B. bei Tetris. Da bin ich schneller genervt.

Also ich finde Videospiele auch etwas für ältere Semester. Zu klein sollten die Kinder sowieso nicht sein für Konsolenspiele. Es mag sein das 68 % der Jugendlichen Konsolen spielen und Erwachsene eher selten. Aber das liegt sicherlich daran, dass Jugendliche und Kinder mehr Zeit als Erwachsene haben. Wir müssen schließlich auch arbeiten und Haus und Hof in Ordnung halten.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn Videospiele nur etwas für Jugendliche sein sollen, warum gibt es dann Spiele ab 18? Und das ja nicht gerade wenige. Diese Meinung kommt wohl noch aus der Zeit, als man Videospiele hatte, in denen man einen Klempner Mauern hinauf laufen lassen musste oder einen Frosch über die Straße bringen. Also sehr simple Spiele, an denen sich vor allem aber Kinder begeistern konnten.

Dann kamen aber mehrere Konsolen auf den Markt und mit ihnen auch umfangreichere Spiele, man konnte abspeichern (bei den ganz alten Spielen war das nie möglich, bestenfalls verfügten sie über ein Passwortsystem). Und die Vielfalt an Spielen wuchs, es gab nicht mehr nur das typische Hüpfen oder dem Gegner auf den Kopf springen, sondern wie zum Beispiel bei ZELDA eine komplexe Welt mit vielen verschiedenen Aufgaben und einer tollen Story.

Inzwischen ist das Angebot an Spielen immens, besonders der Nintendo DS bietet Sprachlernprogramme (Englisch, Französisch und andere Sprachen), Führerscheintraining, Gehirnjogging, Spiele, die beim Bichtrauchen oder Abnehmen helfen sollen (den Nichtraucher-Coach gibt es ebenso wie ein Yoga-Training und einen Vital Coach).

Und bei den Spielen selbst findet auch jeder etwas. Ob zum Lernen, zum Knobeln, Action, Adventure, Aufzucht- und Pflegespiele. Zwar sind natürlich eine Menge Spiele dabei, die sich an Kinder als Zielgruppe richten (meist mit Lizenzfiguren wie Disney-Stars oder dem gelben Schwamm), aber erwachsene Zocker finden auch eine ganze Menge. Für den Nintendo DS und die Wii, aber auch bei den anderen Konsolen, gerade die X-Box scheint sich doch sehr an ein erwachsenes Zielpublikum zu richten.

Ich finde es auch gar nicht kindisch oder peinlich, gerne Videospiele zu spielen. Meine Mutter spielt die Knobelspiele auch gerne, wir haben schon etliche davon für den Nintendo DS durch und uns gerade das erste Professor Layton-Spiel geholt. Und ich kenne noch andere Erwachsene, die gerne spielen. Zumal es für die Wii zum Beispiel eine Menge Brettspiele als Umsetzung dafür gibt. Monopoly ist so in Sekundenschnelle startbereit, man muss nicht erst lange das geld zuteilen und aufbauen, sondern kann direkt loslegen.

So ein Spieleabend mit Freunden macht genausoviel Spaß an der Wii wie sonst mit Brettspielen auf dem Tisch. Und Spiele wie die Mario Party-Games sind ja sowieso zeitlos, die mögen Jung und Alt.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass Videospiele in der Gesellschaft noch lange nicht den Stellenwert haben, den Bücher oder Filme einnemen. Natürlich ist es so, das die Jugend mit Spielen aufwächst. Und die Menschen, die mit Mario und Co. groß geworden sind haben heute zum Teil die 30 erreicht und/oder überschritten. Ich habe auch schon Beiträge im Fernsehen gesehen, bei dem ein Rentnerpärchen zusammen Egoshooter gespielt haben. Die beiden waren jeweils über 60 Jahre alt.

Dies ist im Moment aber noch die Ausnahme. Ich denke es wird noch zwei bis drei Generationen gehen bis so etwas in jedem Seniorenheim zu finden ist. Die breite Gesellschaft sieht Spiele noch immer als reinen Spaß an. Das liegt sicher daran, das Casual Games Videospiele für Menschengruppen zugänglich gemacht haben, die Vorher nicht im Traum daran gedacht hätten zu spielen. Heute sieht man im Fernsehen Familien die mit Opa und Oma zusammen Wii spielen. Doch genau das ist das Problem.

Die wirkliche Welt der Videospiele ist viel tiefgründiger (z.B. Shadow of the Colossus), viel komplexer (z.B. Fallout3), ist wesentlich Vielseitiger als es das Bild der Casual Games zeichnet. Die Leute sehen Wii Werbung und kennen "Killerspiele". Doch die Facetten dazwischen bleiben verborgen. Videospiele werden, da bin ich mir sicher, erst in 10 Jahren als das gesehen was sie wirklich sind. Eine Form des "Zeitvertreibs", allein und in Gruppen, die die Möglichkeiten der Audiovisuellen Unterhaltung in alle Richtungen auslotet. Dabei ist "Zeitvertreib" nicht negativ zu werten, denn realistisch gesehen sind Bücher und Filme auch nicht mehr als ein "Zeitvertreib".

Doch um sich wirklich ein Bild zu machen, sag ich allen Kritikern da draussen nur eines: lasst euch verzaubern und spielt. Und wertet Videospiele erst dann, wenn ihr viele Facetten davon gesehen habt.

» dorian2011 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,92 »



Ich glaube, in der heutigen Zeit gibt es gar keine Grenzen mehr, die besagen, ab/bis wann man Videospiele spielen sollte. In den Achtzigern, als die ersten Konsolen aufkamen, war die Zielgruppe größtenteils jugendlich. Dementsprechend war dann auch das Bild des jungen/ jugendlichen Videospielers verbreitet.

Natürlich gab es auch Automatenspiele, diese standen meistens in Spielhallen, in denen der Eintritt unter 18jährigen nicht erlaubt war. Das war auch einer der Gründe, warum Automatenspiele keine so große Popularität erfuhren wie Spiele für die Heimkonsole.

Mittlerweile ist es ja aber so, dass Konsolen aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken sind. Viele, de in den Achtzigern und Neunzigern als Jugendliche anfingen, zu spielen, spielen auch heute noch und geben dieses Hobby gegebenenfalls an ihren Nachwuchs weiter. Die Kinder wachsen in vielen Haushalten förmlich damit auf, während Konsolen für die erste Generation Spieler ein ganz neues Metier waren. Das ist auch der Grund, warum der Anteil der älteren Spieler sowie der der jüngeren größer ist als je zuvor.

Ich bin selber 26 Jahre alt und spiele sehr gerne. Meine Onkels, die mittlerweile alle um die 40 Jahre alt sind und mir damals in den frühen Neunzigern das Spielen "beibrachten", spielen auch heute noch gerne. Wie gesagt, früher war es eventuell für Ältere verpönt, Videospiele zu spielen, da dieses gänzlich neue Medium eher auf die jüngere Altersgruppe abgestimmt war; aber viele der Spieler von damals spielen heute noch gerne mal - vielleicht nicht so intensiv wie vor 20 Jahren, aber immer noch hier und da. Es ist einfach gesellschaftsfähig geworden, denke ich.

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» Kaethe » Beiträge: 309 » Talkpoints: 48,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde überhaupt nicht, dass das Spielen nur was für Jugendliche oder Kinder ist. Natürlich wird mit Konsolen wie der Wii oder Handhelds vor allem für die Grundschul-Generation und für die Gelegenheitsspieler geworben, aber damit ist nur das breite Publikum angesprochen. Eine PlayStation 3 für 300€ bis 400€ kann sich kein Kind leisten und ein Jugendlicher höchstens mit einem kleinen Nebenverdienst zum Taschengeld.

Wenn Spiele nicht attraktiv genug wären, um auch Erwachsene anzulocken, dann dürfte es auch gar keine Spiele mehr geben. Die Kreativität der Entwickler ergibt sich definitiv nicht daraus, dass sie immer schauen die Kinder und Jugendlichen mit Spielen zu versorgen, um Geld zu verdienen. Spieleentwickler schauen doch auch selbst was ihnen Spaß macht, spielen während der Arbeitszeit(testweise natürlich) und nach Feierabend.

Ich selbst kann mir nicht vorstellen in 10 Jahren komplett vom Computer oder Videospielen losgekommen zu sein. Natürlich ist das Spielen in einer 40 Stunden Woche sehr auf das Wochenende beschränkt, aber dass es deshalb keinen Spaß macht ist nicht der Fall. Dass man aber nun davon ausgeht, dass Videospiele nur was für die jüngere Generation sind, mag auch dadurch zustande kommen, dass es diese Spiele noch gar nicht so lange gibt und Computer etc. damals absolut "nerdig" waren - unabhängig davon, ob man gespielt, programmiert oder Texte geschrieben hat.

In Korea ist das Spielen ein Volkssport wie es der Fußball in Deutschland ist. Dort werden Spiele live übertragen und finden Abertausende von Zuschauern. Ob das nun übertrieben oder verrückt ist, sei mal dahin gestellt, jedoch zeigt es, dass das Intresse daran besteht. Was fehlt ist die Massentauglichkeit bzw. die Akzeptanz, was mit einem - wohl jedermann bekanntem - WoW schwer möglich ist(bei dem schlechten Ruf).

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» LastGen » Beiträge: 411 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mich mal soweit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass die Grenzen zwischen den Spielern und den Nicht-Spielern ganz langsam verwischen werden. Noch sehen 50-jährige, die ein Ego-Shooter wie zum Beispiel "Call of Duty" spielen noch sehr befremdlich aus, vor allem, weil die breite Akzeptanz der Spiele in der heutigen Gesellschaft noch fehlt. Jedoch kenne ich quasi einen gesamten Clan, der sich fast nur aus Ü40-Spielern zusammensetzt. Da hat das Spielen auch schon beinahe Schießbruderschaft-Ambitionen, soll heißen, man spielt miteinander und hebt danach ein paar Bierchen. Finde ich auch gar nicht schlimm.

Inzwischen ist die Generation, die mit den ersten Videospielen aufgewachsen ist auch 30 bis 40 Jahre alt, und es wird nicht mehr lange dauern, bis die Spiele sozial akzeptiert werden. Dieser Wandel wird bald vollzogen sein, vielleicht in den nächsten 5 - 10 Jahren. Ich bin mit meinen 20 Jahren auch mit vielen Videospielen groß geworden und will sie als Hobby gar nicht mehr missen. Ich weiß aber, dass es teilweise recht verpöhnt ist, und man schnell zum "Nerd" abgestempelt wird. Aber eigentlich wollen diejenigen nur nich anerkennen, das Videospiele bereits heute einen großen Teil der Unterhaltungskultur ausmachen.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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