Zur Kirche müssen

Also ich muss wie ihr bestimmt dem Thema entnehmen könnt immer jede Woche zur Kirche, was mich langsam wirklich aufregt, denn ich habe keine Lust mir das Gequatsche andere anzuhören, was mich nicht interessiert und woran ich nicht 100% glaube. Versteht mich nicht falsch, was die manchmal in der Kirche erzählen steht nicht mal in der Bibel, aber dann sagen sie sowas wie, dass es in ihrer Jugend noch in der Bibel stand, aber ich mag auch nicht die Atmosphäre zwischen 200-400 alten sentimentalen Leuten zu sitzen, die jeden Moment umkippen können und tot sind, was ich schon fast erlebt habe.

Und meine Eltern wollen immer, dass ich in die Kirche gehe, obwohl ich keine Lust habe und es auch nicht will. Mein Vater meint, warum ich doch die Komunion gemacht habe. Ich sagte, dass ich von denen keine Wahl gestellt bekommen habe. Aber er verhaart darauf und meint, wenn ich nicht gehe, kann ich mich drauf einstellen, dass ich kein Strom mehr für die Playstation, den Fernseher und kein Internet für den PC bekommem werde. Also ein Verhandlungspartner war er noch nie und gehört zur alten Sorte, die immer Recht haben will auch wenn es nicht stimmt. Ich hoffe ihr wisst was ich damit sagen will. Was kann ich machen, denn ich will auch nicht mein Internet verlieren.

Ich muss sagen, dass ich es von deinen Eltern nicht in Ordnung finde, dich zu zwingen, in die Kirche zu gehen. Bei anderen Dingen des Alltags wie dem Mithelfen im Haushalt finde ich es total normal, dass Eltern diese von ihren Kindern einfordern und da könnte ich es auch verstehen, wenn sie mit Sanktionen drohen, wenn du dich beispielsweise weigerst, Geschirr zu spülen.

Aber einem Teenager die eigene Weltanschauung überstülpen zu wollen, finde ich nicht in Ordnung. Ist es denn etwa sinnvoll, wenn du lustlos 2 Stunden in der Kirche hockst? Wirst du dadurch ein besserer Mensch? Ich würde sagen nein!

Leider musst du natürlich mitspielen, du hast ja keine andere Wahl, solange du noch bei deinen Eltern lebst, aber schön ist das natürlich nicht, wenn der Glaube so erzwungen wird.

Ich bin der Meinung das der Glaube eine freie Entscheidung sein soll und nicht erzwungen werden darf. Jeder Mensch kann glauben ohne in die Kirche zu gehen. Gerade als Jugendlicher ist es hier schwierig.

Ich muß sagen ich glaube auch, war aber schon ewig nicht mehr in der Kirche. Macht mich das zu einem schlechteren Menschen? Viele werden jetzt sagen ja aber ich bin da anderer Meinung. Was sagt deine Mutter dazu? Es hat doch keinen Sinn wenn man lustlos in der Messe sitzt und es einem gar nicht interessiert. Hier passiert dann nur das Gegenteil, nämlich das das einen die Kirche dann gar nicht mehr interessiert.

Kannst du nicht noch mal mit deinem Vater reden? Es klingt leider nicht danach und dann hast du nicht viel Chance wenn du weiterhin Strom und Internet haben möchtest. Aber in Ordnung finde ich das nicht.

Oje, du hast mein Mitleid vollstens auf deiner Seite. Ich kann es ebenfalls nicht verstehen, warum man seinen Kindern seinen Glauben aufzwingt. Mir selber blieb das "Gerenne zur Kirche" oder die "Modenschau", wie es meine Eltern zu nennen pflegten, Gott sei Dank erspart, da mein Vater Atheist war und meine Mutter auch nicht sonderlich begeistert von der örtlichen Kirche und der Pfarrbesetzung war. Das war eigentlich mein gutes Glück! Ich kannte aber auch Kinder, die mit ihren Eltern jeden Sonntag zur Kirche gehen mussten, meistens waren diese aber von angesehenen Eltern, also beispielsweise vom Bürgermeister oder Ähnlichem.

Erkläre deinen Eltern, dass das Zwingen zur Kirche gehen zu müssen und diese Sanktionen oder Ultimaten, dass du, wenn du es nicht machst, Playstationverbot und Ähnliches bekommst, nur bewirken, dass du die Kirche noch mehr hasst und dass du dich noch mehr von der Religion entfernst, als es nötig wäre. Mache ihnen auch klar, dass du, wenn du alt genug bist, selber entscheidest, aus der Kirche auszutreten und dann deine Eltern nichts mehr machen können.

Ich finde es nicht gut wenn Eltern die Kindern zur Kirche mitschleppen. Gut ich bin nicht gläubig erzogen worden. Meine Eltern glauben zwar an Gott (teilweise) aber Kirchengänger waren wir nie und ich bin es heute noch nicht. Ich glaube auch teilweise was in der Bibel steht, aber ich denke nicht dass ich für meinen Glauben jede Woche in die Kirche muß. Meine Kinder "müssten" dann auch noch mit, denn sie sind ja noch kleiner.

Aber ab einem bestimmten Alter finde ich kann man seine Kinder nicht mehr zwingen. Es kann auch sein, dass die Eltern das alles glauben und gottesfürchtig sind und jede Woche zum Gottesdienst gehen wollen und die Kinder schlagen eine ganz andere Richtung ein.

Man sollte dies aber auch akzeptieren und dann halt ohne die Kinder zum Gottesdienst gehen. Auch denke ich, dass der Gottesdienst zeitgemässer sein sollte mit Gospel-Chor und anderem. Vielleicht würden dann mehr Leute zur Kirche wollen. Kann verstehen dass das junge Leute langweilig finden. Auch sind oft nur Leute dort die selbst nicht nach Gott leben sondern selbst in der Kirche am lästern sind.

Hallo!

Ich kenne es von zu Hause auch so. Mein Vater hat immer darauf bestanden, dass meine Schwester und ich, Sonntags mit in die Kirche ginge und eben, wenn besondere Messen waren. Wir hatten dazu auch nie wirklich Lust und haben es eher als Zwang angesehen.

Oft hatten wir auch Sonntags Streit, wenn wir uns geweigert haben, mit in die Kirche zu gehen. Als wir dann irgendwann ein gewisses Alter hatten, haben wir uns geweigert und sind auch nicht mehr mitgegangen. Dann habe ich auch meine Ausbildung angefangen und war froh, wenn ich Sonntags meine Ruhe hatte. Wir wurden seit wir Kleinkinder waren, immer mit zur Kirche genommen. Nachdem wir nicht mehr mitgegangen sind, haben wir dann auch zu hören bekommen, wie enttäuschend das doch ist und ob wir etwa nicht mehr an Gott glauben würden. Ich finde aber, dass man auch gläubig sein kann, ohne regelmäßig die Kirche zu besuchen.

Es ist meiner Meinung nach auch nicht richtig, wenn die Eltern ihre Kinder zwingen, in die Kirche zu gehen. Man sieht es ja an mir, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, weigert man sich dann einfach, mit zu gehen. Sprich doch nochmal mit deinen Eltern und sage ihnen, was du davon hältst und warum du nicht in die Kirche gehen möchtest.

Ich finde es ganz furchtbar, wenn Kindern und sogar noch Jugendlichen der eigene Glaube aufgezwungen wird. Einen Nutzen hat das für mich nicht, die Kinder sitzen ihre Zeit in der Kirche ab, haben davon absolut nichts. Und was erhoffen sich die Eltern dann davon? Mag sein, dass es in kleinen, streng katholischen Dörfern so ist, dass dann sofort getuschelt wird, wenn eine Familie mal nicht komplett zum sonntäglichen Gottesdienst erscheint.

Aber ab einem gewissen Alter sollte doch selbst entschieden werden können, an was man glaubt oder eben nicht glaubt. Wobei ich die Problematik auch kenne, zwar musste ich nie in die Kirche (nur von der Schule aus), aber ich bin Atheistin, was in der Verwandtschaft auch nicht so gerne gesehen wird, aber doch zumidnest toleriert wird.

Schlimm genug, wenn man sich dafür rechtfertigen muss, denn umgekehrt akzeptieren doch auch alle oder die allermeisten Atheisten die Gläubigen und versuchen sie nicht "umzukrempeln", warum versuchen dann das so viele Gläubige bei den Atheisten? Ich stelle solche Sachen immer schon bei den ersten Ansätzen klar, in dem ich sage "Ich akzeptiere deinen Glauben, akzeptiere du bitte meinen Nicht-Glauben." In den allermeisten Fällen funktioniert das ganz gut. Kann Dir dazu auch nur raten.

Hallo 2X Razr X2, zunächst hätte ich Dir auch dazu geraten, mal mit Deinem Vater bzw. Deinen Eltern zu sprechen. Da das aber nun schon mal gründlich daneben gegangen ist, bleibt wohl nur noch Deinen Vater zu verstehen. Also dessen Beweggründe für seine starre Handlung zu erforschen. Das rate ich Dir übrigens nicht, damit Du Deinen Eltern dann zu Kreuze kriechst. Wenn Du aber weißt, warum Deine Eltern so stur sind, dann kannst Du aber eher einen Kompromiss vorschlagen.

Das Verhalten deiner Eltern finde ich schon sehr unangenehm und sogar frech, da ich es überhaupt nicht leiden kann, wenn Menschen der Meinung sind, anderen ihren Glauben und ihre Rituale aufzwängen zu müssen. Kirche hat mit Glauben ja absolut nichts zu tun, abgesehen davon, dass die Kirche unter dem Deckmäntelchen des Glaubens allerhand Unfug betreibt. Glauben kann man auch für sich im stillen Kämmerlein und muss dafür nicht diese übergroßen und stets kalten Kirchen aufsuchen. Und für den Fall, dass du nicht gläubig bist, was ich sehr gut nachempfinden könnte, finde ich das Verhalten deiner Eltern noch weitaus schlimmer.

Warum legen deine Eltern so viel Wert darauf, dass du in die Kirche gehst? Sind deine Eltern sehr religiös oder gehören sie zu den Leuten, die zwar in die Kirche gehen, bei denen das aber mehr oder weniger eine Pflichtveranstaltung ist, die man eben aus Prinzip besucht?

Letztendlich muss doch auch deinen Eltern klar sein, dass man Glauben oder den Wunsch, die Kirche zu besuchen, nicht erzwingen kann. Selbst wenn du grundsätzlich gläubig sein solltest, ist es doch vollkommen falsch, dich immer wieder dazu zu zwingen, die Kirche zu besuchen. Die angedrohten Strafen sind grundsätzlich nicht so dramatisch, aber sie stehen in keinem Verhältnis zu deinem "Vergehen", weshalb ich der Meinung bin, dass deine Eltern überreagieren, wenn sie solche Drohungen aussprechen. Deinen Eltern müsste doch eigentlich klar sein, dass erzwungener Glaube immer falsch ist und dass diese schreckliche Prinzipienreiterei vieler Kirchengänger erst recht dafür verantwortlich ist, dass Leute gegen den Glauben an sich argumentieren.

Glaubst du, dass du mit deinen Eltern mal vernünftig über das Thema sprechen kannst, ohne dass sie versuchen, dich mit dümmlichen Erpressungen zum Kirchenbesuch zu zwingen? Viele dieser Leute sind ja normalen, rationalen Gründen gar nicht zugänglich und ich würde mir nicht allzu viele Hoffnungen machen, dass ein Gespräch wirklich zu einem für dich tragbaren Ziel führt.

Ich selbst habe ein Gymnasium besucht, an das ein Kloster angeschlossen war und jeden Donnerstag Morgen mussten wir dort in die Kirche gehen. Ich habe es gehasst und bin irgendwann einfach nicht mehr hingegangen, da mich die ganzen Leute, die selbst keine Verantwortung übernehmen können und dann für alles den Glauben vorschieben, genervt haben. Letztendlich war das in Ordnung, auch für meine Familie. Allerdings funktioniert das sicher nicht immer so reibungslos.

Oh je, das kenne ich nur zu gut. Meine Mutter war genauso. Und im Endeffekt hat sie nichts davon gehabt, weil ich mich der Kirche dann doch entzogen habe. Ich bin dann nur noch hingegangen, wenn ich es wollte. Aber solange ich noch "die Füße unter ihren Tisch gesetzt" habe, musste ich in die Kirche gehen.

Wenn meine Kinder mal bei meiner Mutter waren, auch als sie so alt waren, dass man sie auch mal alleine lassen konnte, hat sie bei meinen Kindern auch drauf bestanden und wenn sie nicht mitwollten, dann kamen auch irgendwelche irrsinnige Strafen. Ich habe mich als Mutter der Kinder dann dagegen gewehrt und dann durften meine Kinder am Sonntag nicht mehr zu ihr, weil sie ja nicht mit in die Kirche wollten.

Bei meiner Mutter war es immer reine Heuchelei, dass sie in die Kirche ging. Sie hat sich nie an die Dinge gehalten, die gepredigt wurden. Sie meinte immer, dass sie in Gott Kraft findet. Endeffekt war dann auch, dass sie in der Kirche mit 80 umgekippt ist und tot war. Das klingt jetzt hart, aber so wie sie sich zu Lebzeiten verhalten hat und ihren Mitmenschen gegenüber verhalten hat, hat sie nicht kapiert, was die Kirche predigte. Für sie war es auch einfach ein hingehen und gesehen werden.

Ich habe mich, solange ich zu Hause gewohnt habe auch nicht dagegen gewehrt, obwohl ich erst mit 21 ausgezogen bin. Aber ich habe meine Kinder dann frei entscheiden lassen, ob sie in die Kirche wollen. Ich wäre für meine Kinder dann auch mitgegangen. Aber was manche Eltern abziehen ist wirklich nicht schön und ich kann dir nur mal raten, ein religiöses Gespräch mit deiner Mutter zu führen.

Ich habe solche Gespräche mit meiner Mutter geführt und ich muss sagen, dass ich es damals toll fand, sie zu provozieren. Ich habe versucht Argumente zu finden, die "ihren" Gott in Frage stellten und sie wußte oftmals keine Antwort, obwohl sie ja so gläubig war. Wenn sie dann nicht weiter wußte und keine Argumente mehr hatte, dann fing sie an zu heulen und wollte dann Mitleid. Ich bin dann auch hart geblieben und meine Mutter konnte dann nicht verstehen, wie ich gedacht habe.

Ich habe mich auch nie bewußt für einen Glauben entscheiden dürfen. Selbst die Firmung wurde mir aufgedrängt und wenn ich nur dagegen gesprochen habe, wurde mir mit straflichen Konsequenzen gedroht. Also habe ich mich gefügt und bin gefirmt worden.

Auch für mich hat der Glauben ncihts mit der Kirche zu tun. Ich kann an was glauben, ohne dass ich in die Kirche renne. Ich kann aber auch den Leuten einfach nur was vormachen (so wie meine Mutter) und im tiefen Inneren eigentlich eine ganz andere Meinung vertreten. Meine Mutter glaubte wohl, dass sie einen Fensterplatz im Himmel bekommt, wenn sie jeden Sonntag in die Kirche rennt. Sie ist zum Schluß sogar jeden Tag in die Kirche gerannt. Aber ich bin heute immer noch fest der Meinung, dass sie sich selber was vorgemacht hat.

Versuche mit deiner Mutter zu reden. Versuche ihr klar zu machen, dass dir das nichts bringt. Vielleicht hast du ja Glück, dass deine Mutter da anders ist als meine Mutter und wird dir dann deinen Glauben lassen.