Organspendeausweis - Wer hat einen ?
Aus dem Thema herraus Patientenverfügung - kaum einer hat sie wollte ich einmal in die Runde fragen wie ihr zu dem Thema Organspendeausweiß steht.
Ich selbst habe seit dem ich Volljährig bin einen Organspendeausweis, vorher hatte ich allerdings schon mit meinen Eltern gesprochen, dass ich im Falle meines Ablebens gerne meine Organe Spenden würde. Denn immer noch gibt es zu wenige Spenderorgane und zu viele wartende Patienten. Ich meine auch, es kann immer etwas passieren und vielleicht brauche ich auch einmal ein Spenderorgan. Da wäre ich auch sehr froh darüber, wenn sich jemand bereit erklärt seine zu Spenden. Denn im Sarg unter der Erde bringen sie niemanden etwas, ausser das sie verrotten.
Sollte man aus Religiösen Glauben sagen, z.B. das Herz ist die Seele kann man auch auf dem Organspendeausweis vermerken "Herz nicht zur Spende freigegeben". Gleiches gilt für alle andere Organe. Inzwischen können nicht nur Organe wie Leber und Nieren transplantiert werden, sondern z.B. auch die Hornhaut vom Auge oder die Haut. Allerdings wird das vorher sehr genau geprüft, ob das Organ noch für einen Patienten verwendet werden kann. Lungen und Lebern können sogar geteilt werden, und mehreren Patienten das Leben retten ! Leider warten auch immer mehr kleine Kinder auf ein Spenderorgan, welches auch von der Altersklasse passen sollte. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob ihr die Organe eures Kindes spendet würdet um einem anderen zu helfen ?
Mich würde auch interessieren, wie weit ihr über das Thema Organspende Bescheid wisst. Weitere Informationen findet ihr auf der Seite des BzgA, dort könnt ihr auch einen Spenderausweis online ousfüllen und Ausdrucken. Sollte man später nicht bereit sein Organe zu spenden, kann man diesen einfach zerreißen da es kein Verbindliches Dokument ist. Im Regelfall wird trotz bei vorliegendem Organspendeausweiß nochmal bei den Angehörigen nachgefragt, ob sie damit Einverstanden sind.
In anderen Ländern muss man sogar Explizit widersprechen wenn man keine Organspende möchte, was denkt ihr darüber ? Es würde auf jeden Fall für mehr Spenderorgane sorgen.
Ein sehr gutes Thema - ich befürworte auch die Regelung in anderen Ländern dass man einer Organspende widersprechen sollte und nicht wie in Deutschland, sie sozusagen mehrfach absegnen muss. Vor allem, da viele gar nicht wissen, was sie damit gutes tun und wieviel anderen dadurch das Leben gerettet werden kann und viele Organe einfach so "weggeworfen" werden, die wie erwähnt Leben retten können
Ich habe übrigens auch einen Organspendeausweis, mit Ausnahme von allem oberhalb des Halses, da bin ich kleinlich. Ich bin zwar ein Gegner der Feuerbestattung und will in einem Sarg mit der Familie beerdigt werden, allerdings ist es da völlig egal, was in mir "steckt" und was nicht, da es sowieso in ein paar Jahren vergangen sein wird. Zudem träume ich immernoch den für manche schrecklichen und spinnerhaften Traum, dass man das Gehirn, welches ja bekanntlich fast ewig leben kann, in einem Roboter verpflanzen kann der es mit Nährstoffen versorgt und die körperliche Hülle ersetzt um so ein möglichst langes Leben zu erreichen (hoffentlich innerhalb der nächsten 70 - 80 Jahre) - dann bräuchte man die leibliche Hülle sowieso nicht mehr und kann sie auch noch zu etwas Guten nutzen.
So oder so sind mehr Organspenden in jedem Fall zu befürworten, solange die Nachzucht von Organen wegen komischer ethischer und moralischer Bedenken immernoch nicht erlaubt ist.
Ja, ich habe auch einen Organspendeausweis, seit mehr als 3,5 Jahren. Wenn ich nach meinem Tod einem anderen Menschen mit einem Organ von mir weiterhelfen könnte, dann wäre das doch toll. Allerdings weiß ich nicht, ob man nach meinem Tod noch mit vielen Organen von mir etwas anfangen könnte, da ich schon seit einigen Jahren viele Medikamente nehmen muss. Aber, wie gesagt, ich wüsste nicht, warum ich meine Organe nach meinem Tod nicht spenden sollte, denn wenn ich nicht mehr am Leben bin, dann bin ich der Meinung, dass ich meine Organe dann auch nicht mehr brauche.
Mit den Gedanken beschäftige ich mich auch schon länger, ob es Sinn macht, dass ich mir einen Organspendeausweis zulege. Schaden könnte es sicherlich nichts; was soll ich denn auch nach dem Tode mit Organen?
Wenn sie jemanden helfen, der sie wirklich braucht, ist das eine sinnvolle Sache. Jedoch habe ich Bedenken, ich kann auch nicht genau sagen, welche das sind. Alleine die Vorstellung, dass ich nach dem Tod aufgeschnippelt werde, ist etwas befremdlich.
Dass es in anderen Ländern eher Gang und Gebe ist, einer Organspende zu widersprechen, finde ich auch besser. Dem würde ich auch gar nicht entsprechen. Ist es denn egal, welche Vorerkrankungen vorhanden waren oder auch, was die Todesursache war?
*steph* hat geschrieben:Ist es denn egal, welche Vorerkrankungen vorhanden waren oder auch, was die Todesursache war?
Ganz egal ist es nicht, denn es könnten die Organe ja etwas abbekommen haben. Allerdings musst du nicht zu Lebzeiten zu einer Untersuchung um das Testen zu lassen o.ä. einfach in den Organausweiß eintragen unter "Bemerkungen".
Wer ist als Spender geeignet
Diese Diskussion hatte ich vor kurzem in meinem Bekanntenkreis. Auslöser war eine Serie in unserer Heimatzeitung zum Thema Organspende. Dabei ist mir erst klar geworden, dass im Zweifelsfall die Angehörigen zur Organspende befragt werden, wenn man sich selbst zu Lebzeiten nicht entschieden hat. Daher hab ich mir dann einen Auweis besorgt; wenn mir mal etas passsiert ist das sicher schon so schwer genug für die Angehörigen, dann noch ein solches Gespräch ertragen zu müssen (der Zeitrahmen ist ja auch eng gesteckt), das möchte ich meinen Leuten nicht zumuten. Deshalb finde ich auch die Option auf diesem Ausweis, entscheiden solle XY nicht so gut. Ich denke, jeder sollte sich eine klare Meinung zu diesem Thema bilden.
Leicht gefallen ist mir die Entscheidung zunächst nicht, aber man kann sich auch Informationen aus dem Netz laden oder bestellen (Organspende schenkt leben: Materialien im Überblick), um so leichter zu einer (hoffentlich doch Pro-Organspende) Entscheidung zu kommen.
Leider haben viele Menschen aber immer noch Bedenken, dass man medizinisch nicht so gut versorgt würde, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt hat. Soweit ich weiß, wird diese Bereitschaft doch erst dann überprüft, wenn wirklich keine Chance mehr besteht, den Menschen zu retten, die Organe aber durchaus noch jemand Anderes retten könnten. Im übrigen denke ich, dass durch schlechte medizinsiche Versorgung ja auch die Organe schädigt, die sonst noch gespendet werden könnten. Oder?
JotJot hat geschrieben:Im übrigen denke ich, dass durch schlechte medizinsiche Versorgung ja auch die Organe schädigt, die sonst noch gespendet werden könnten. Oder?
Das ist auch so. Aber manche gute medizinische Versorgung hinterlässt ebenfalls spuren an den Organen, die dann z.T. nicht mehr verwendet werden können. Auch der Lebensstil des Spenders welches er im laufe seines Lebens geführt hat, hat auswirkungen ob noch etwas "verwendet" werden kann. Bei einem Alkoholiker sieht man davon ab, die Leber zu nehmen - bei starken Rauchern wird die Lunge auch nicht gerne transplantiert.
Es gibt Medikamente, die helfen zwar etwas gegen die Symptome die vom Patienten gezeigt wurden sich aber zeitgleich z.B. ins Nierengewebe absetzen, und damit für manche Patienten ungeeignet sind.
Allgemein wäre ich auch dafür, dass davon ausgegangen wird nach dem Tode seine Organe zu spenden und wenn man dies nicht wünscht, widersprechen muss.
Was bislang noch niemand beantwortet hat mich aber Interessieren würde, würdet ihr die Organe eurer Kinder spenden, sollten sie sterben ? Denn das ist nochmal ein anderes Thema was noch mehr mit Emotionen besetzt ist, als bei einem Erwachsenen. Viele Eltern wollen das ihre Kinder unversehrt beerdigt werden, und nicht "ausgestopft".
Sorae hat geschrieben:JotJot hat geschrieben:Im übrigen denke ich, dass durch schlechte medizinsiche Versorgung ja auch die Organe schädigt, die sonst noch gespendet werden könnten. Oder?
Das ist auch so. Aber manche gute medizinische Versorgung hinterlässt ebenfalls spuren an den Organen, die dann z.T. nicht mehr verwendet werden können.
Bei unserer Diskusion ging es mehr darum, dass dann bestimmte Maßnahmen gar nicht mehr durchgeführt werden. Weil diese Maßnahmen halt nur ein Menschleben retten könnten, eine Organspende vielleicht mehrere.
Sorae hat geschrieben:Allgemein wäre ich auch dafür, dass davon ausgegangen wird nach dem Tode seine Organe zu spenden und wenn man dies nicht wünscht, widersprechen muss.
In der DDR war das so. Und darum wundert mich also Ossi an vielen ehemaligen Ossis ein wenig, dass sich damals keiner Gedanken drum gemacht hat. Gut vor ungefähr 20 Jahren war eine Organspende sicher noch nicht so gang und gäbe, da die medizinischen Möglichkeiten nicht so ausgereift waren.
Sorae hat geschrieben:Was bislang noch niemand beantwortet hat mich aber Interessieren würde, würdet ihr die Organe eurer Kinder spenden, sollten sie sterben ? Denn das ist nochmal ein anderes Thema was noch mehr mit Emotionen besetzt ist, als bei einem Erwachsenen.
Das ist wirklich eine sehr heikle Frage. Zwei Mütter berichteten in besagter Serie davon, dass sie bei ihren Kindern auch vor dieser Entscheidung standen, die Kinder waren allerdings schon älter. Beide haben letzten Endes der Organspende zugestimmt. Ich könnte mir nur Organspende bis zum Hals vorstellen. Denn alles andere wird ja wieder ordentlich vernäht und man sieht es auch nicht. Mehr ist für mich nicht vorstellbar.
Wobei ich natürlich hoffe, nie in die Lage zu kommen, solch eine Entscheidung treffen zu müssen.
Ja du darfst einen Organspendeausweiß ausfüllen ab dem 16. Lebensjahr und einer Organspende Widersprechen ab dem 14. Lebensjahr (gilt für Österreich). Damit gehst damit keine verbindliche Verpflichtung ein und musst damit nicht voll Geschäftsfähig sein. Im Falle deines Ablebens, würden eh deine Eltern gefragt werden ob sie damit Einverstanden wären. Deswegen würde ich zusätzlich das Thema über den Wunsch mit den Eltern besprechen.
Kannst du nochmal unter Punkt 2 nachlesen. Ab welche Alter darf ich Spenden
Ich bin auch auf jeden Fall für den Organspende Ausweis und noch besser finde ich die Regelung, eine Widerspruchserklärung in der Geldbörse zu haben. Viele Leute sind nicht aufgeklärt, was die Organspende betrifft. Immer wieder bekommt man das Gegenargument, dass man ja nicht immer genau wissen kann, ob man tot ist oder nicht.
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