Ohne Nachhilfe geht fast nichts mehr in der Schule

vom 28.01.2010, 19:01 Uhr

Also ich kann mir ohne Probleme vorstellen das jedes 2. Kind Nachhilfe braucht. Warum das so ist kann ich mir auch nicht so wirklich erklären. Die Anforderungen sind denke ich mal ein wenig gefallen und nicht gestiegen, im Vergleich zu früher und doch wissen die Kinder immer weniger.

Ich könnte mir vorstellen das sich die Eltern früher mit den Kindern mehr beschäftigt haben und sie so mehr gelernt haben. Im Moment kommt es mir so vor als wenn die meisten Kinder auf sich alleine gestellt sind und es immer mehr Schlüsselkinder gibt. Wer setzt sich denn noch mit den Kindern hin und lernt.

Ein weiter Faktor der bei dieser Berechnung auch mit einberechnet wird sind die Ausländer. Ich habe nichts gegen Ausländer aber hier denke ich das manche Kinder der Deutschen Sprache einfach noch nicht so mächtig sind und deshalb Teile vom Unterricht nicht so ganz mitbekommen. Hier finde ich die Regelung, die es schon in manchen Schulen gibt, ganz super. Hier gibt es eine zweite Lehrerin die den Kindern hilft. Wenn eine den Unterricht macht kann die andere den Kindern helfen die nicht so ganz mitkommen.

Auf die Zeit gesehen wird es immer schlimmer werden. Denn man muß bedenken das die Schüler, die heute Nachhilfe für die Schule brauchen und doch noch nicht ganz mitkommen, die Lehrer von später sind.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke, dass der "Nachhilfe-Boom", wenn ich es einmal so salopp ausdrücken darf, mehrere Gründe hat. Zum Einen wird es wohl der sein, dass den Kindern wirklich immer noch früher immer mehr Leistung abgefordert wird. Das merkt man doch heutzutage schon im Kindergarten, das ist ja unter anderem der Grund, warum ich meinen erlernten Beruf nicht ausübe, weil ich keine Volksschullehrerin sein möchte. Vor lauter Bildungsarbeiten, Förderungsprogrammen und Integration haben die Kinder doch heutzutage schon gar keine Lust mehr, in den Kindergarten zu gehen. Heutzutage müssen die Kinder schon vor der Einschulung zählen können, alle Farben können und sogar einfache Rechenaufgaben lösen. So etwas kann man doch nicht mehr Kindergarten nennen. Da waren ja unsere Tests, wo wir nur heraus finden mussten, welches Auto in die falsche Richtung fährt und zehn Sekunden auf einem Bein stehen ein Pipifax.

Andererseits mag auch die moderne Technik ein Aspekt sein. Ich bekomme es bei meiner Nichte und bei meinem Neffen hautnah mit, dass sie eigentlich den größten Teil ihrer Freizeit vor dem PC, im Internet, vor dem Handy oder vor dem Fernsehen verbringen. Natürlich haben die Kinder dann überhaupt keine Lust mehr zum lernen oder sind bei Hausübungen und beim Lernen unkonzentriert, weil sich das Ganze meistens schon zu einer Sucht entwickelt hat. Die setzen sich dann selber unter Druck und denken sich: "Ich muss das jetzt schnell machen, dann kann ich nachher wieder Computer spielen!"

Außerdem ist es tatsächlich auch so, dass die Kinder die Schule heutzutage nicht mehr ernst nehmen. Lehrer müssen die Notenschlüssel wirklich senken, um eine bessere Trefferquote zu erzielen, bzw. einen Test nicht wiederholen zu müssen. Meine Nichte hat mir letztens erzählt, dass es in Englisch keine eins und keine zwei gegeben hat, und dass nur sie und eine andere noch eine drei in der Schularbeit gehabt hätten. Alle anderen Kinder hatten eine vier oder eine fünf. Vielleicht müsste wirklich an einem anderen Schulsystem gearbeitet werden. Etwas, was nicht so frontal ist, wie es in vielen Schulen noch verbreitet ist. Natürlich auch kein Laissez Fair Stil, aber einfach so gestaltet, dass die Kinder gerne lernen und selber forschen können, wie bei Montessori oder Ähnlichem.

Übrigens finde ich die Kosten für die Nachhilfe einfach nur übertrieben. Ich selber besitze Maturaniveau und gebe meiner Nichte selbstverständlich kostenlos Nachhilfe. Wenn man ein wenig im Verwandten- und Bekanntenkreis herum fragt, dürfte auch eine günstigere Lösung möglich sein!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Was vielleicht auch eine Rolle spielt: Kinder nehmen den Unterricht nicht mehr so ernst und Lehrer sind weniger streng. Es müssen weniger Konsequenzen gefürchtet werden, da heute bei nicht gemachten Hausaufgaben eben halt nur bei mehrfacher Wiederholung ein Brief an die Eltern rausgeht und sonst nichts. Kein Nachsitzen, keine Strafarbeiten oder ähnliches.

Meine Mutter hat eine viel strengere Schulzeit erlebt, musste Nachsitzen, wenn sie im Unterricht gequatscht hat oder Strafarbeiten machen, wenn irgendetwas los war. Bei mir gab es schon keine Strafarbeiten mehr, allenfalls das übliche "Ich darf im Unterricht kein Kaugummi kauen." fünzig Mal schreiben. Bei meinen Großeltern gab es noch den Rohrstock und es wurde auf Disziplin viel Wert gelegt. Und eben auch auf gute Zensuren, wer nicht mitkam, wurde von den anderen Schülern schnell gehänselt. Das gibt es in der heutigen Schule nicht mehr, Kinder werden zwar auch gemobbt, aber nicht wegen schlechter Leistungen, wegen guter schon viel eher.

Außerdem fängt der Staat jene auf, die keinen guten Abschluss auf die Reihe bekommen. Das ist bekannt, auch gibt es tatsächlich immer noch junge Mädchen, die meinen, reich heiraten genüge zum Lebensunterhalt. Wenn dann so eine null Bock-Einstellung vorliegt, die Zensuren entsprechend sind, wundert es mich nicht, wenn die Eltern ihre Kinder zur Nachhilfe schicken.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde von mir auch sagen, dass ich eine gute Schülerin war. Aber die meisten Schüler haben eben ihre Problemfächer. Meine Mutter war zwar immer sehr gut in der Schule, aber vieles kann man einfach nicht mehr, weil man es nicht ständig anwenden muss.

Ich hatte Probleme in Mathe. Zum Glück konnte meine Tante das. Nachhilfe bekam ich also, wenn das auch nicht so bezahlt wurde, sondern meine Eltern luden sie dann zum Essen ein oder etwas in die Richtung.

Ich finde es auch schade, wenn Eltern der Meinung sind, dass das herausgeschmissenes Geld ist. Für das Kind sollte einem nichts zu viel sein und wenn es Nachhilfe benötigt, sollte man veranlassen, dass es diese auch bekommt.

Man investiert schließlich in die Zukunft des Kindes und das kommt mit Sicherheit auch irgendwann zurück. Wenn ein Kind einmal was nicht mitbekommt, ist es eben schwer das alleine wieder aufzuholen. Ein Nachhilfelehrer ist das wirklich eine gute Idee.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



torka hat geschrieben:Ein weiter Faktor der bei dieser Berechnung auch mit einberechnet wird sind die Ausländer. Ich habe nichts gegen Ausländer aber hier denke ich das manche Kinder der Deutschen Sprache einfach noch nicht so mächtig sind und deshalb Teile vom Unterricht nicht so ganz mitbekommen.

Das glaubst auch nur Du - der beste Satz an dem man rechte Gesinnung erkennt. Außerdem ist das mal wieder völlig dumm dahergeschwafelt (hauptsache man hat einen Vorwand, nicht wahr?), denn ironischerweise stellen diese den kleinsten Teil der Schüler bei der Nachhilfe.

@Topic
Die Anforderungen sind gestiegen? Unsinn, mir gelang es wie vielen anderen auch ohne ein einziges Stündchen Nachhilfe und ohne Unterstützung meiner Eltern ein sehr gutes Abitur hinzulegen - die Anforderungen haben sich geändert, aber sie sind nicht gestiegen!

Das man vielleicht als Erwachsener denkt dass die Ansprüche des Unterrichts gestiegen sind liegt nur daran, dass der eigene Bildungshintergrund entweder nur sehr schwach ist (man also selber nicht kapiert was die Lehrer von den eigenen Kindern wollen) oder dass man zu sehr "raus" ist - wer 20 Jahre keine Analysis gemacht hat wird sie auch kaum seinem Kind erklären können.

Und was soll der Blödsinn mit den anderen Ausreden? Moderne Technik die die Kinder ablenkt usw.? Bitte? Freunde von mir waren während 2 Jahren Abitur vielleicht gerade mal 2 Tage nicht bekifft und haben trotzdem ein 1,x Abitur geschafft. Das würde ich schon als "große Ablenkung" einstufen, trotzdem hat das nichts mit den Leistungen zu tun. Wer dumm ist, ist dumm - egal ob er zuhause noch einmal 7 Stunden lernt oder 7 Stunden spielt.

Das einzige Argument was ich hier wirklich auch persönlich nachvollziehen kann ist, dass immer öfter die Empfehlungen der Schule ignoriert werden und viele Kinder auf das Gymnasium seitens ihrer Eltern gezwungen werden statt auf die Hartz IV Schulen. Man ist halt der Meinung das alles außer das Abitur nichts wert ist - und das ist ja nicht einmal falsch bei der Einstellung vieler Arbeitgeber. Klar dass diese dann massive Probleme haben, den Stoff zu bewältigen. Das sind meist nur bessere 4,x Schüler, die hier jedes Jahr auf`s neue mit sturem Lernen durch den Jahrgang gebracht werden müssen.

Generell zur Nachhilfe: Ist schon einmal jemand aufgefallen, dass vor allem gute Schüler zur Nachhilfe geschickt werden? Denn bei "Deppen" ist oft den eigenen Eltern das Geld schon zu Schade und die Einsicht vorhanden, dass das wenig nützen wird.

Ironischerweise war die Mehrheit derjenigen Schüler (die sehr viel Nachhilfe hatten) die ich kannte ausnahmslos Schüler, die locker unter 2,5 lagen im Notenschnitt lagen - das war den meisten (Akademiker) Eltern aber nicht genug, es musste mindestens 1,x sein, wenn nicht sogar 1,0! Der eigene Nachwuchs ist immer mehr ein Prestigeobjekt in den ordentlich investiert wird und viele Eltern reicht eben kein Kind mit guten Leistungen aus, sondern es muss schon nach hochbegabt um dreißig Ecken riechen - spricht ja nur für die Eltern wenn das eigene Kind so toll ist ;).

Wenn ich an meine jüngeren Cousins denke, die jetzt mitten im Abi stecken, hat das immer stärker zugenommen - auf der einen Seite geht ein Teil des Abi Jahrgangs mit 3,x und mehr gut baden und bekommt nur eingeschränkt Hilfe durch die Eltern und auf der anderen Seite befindet sich ein großer Teil der Klasse in einem ständigen, finanziell durch die Eltern angeheizten Wettbewerb wer der Beste ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ja, die Eltern spielen dabei eine Rolle und zwar besonders dann, wenn die Eltern beide gute Schüler waren und eben höher gebildet sind. In meiner Klasse war ein Mädchen, deren Eltern beide Lehrer waren. Zwar nicht an dem Gymnasium, auf das wir gingen, aber das wussten halt alle, dass sie Lehrer-Eltern hat. Und diese konnten es natürlich nicht ertragen, dass ihre Tochter gerade so mitkam. Da übte die Mutter jeden Tag mindestens zwei Stunden mit ihr, saß bei den Hausaufgaben neben ihr, kontrollierte alles. Trotzdem war das Mädchen in den Arbeiten in den allermeisten Fächern nur mittelmäßig. Auf einer Gesamtschule oder Realschule wäre sie vermutlich gut mitgekommen, ohne die ganze Paukerei. Sie war wirklich nicht dumm, nur eben langsam im Lernen und Aufgaben umsetzen. Bei ihr übernahm die Mutter halt die Nachhilfe.

Und ja, Grundschulen geben die Empfehlung heraus, wo ein Kind hinsollte. Es ist aber Sache der Eltern, ihr Kind dann anzumelden. Schulpflicht besteht, aber wo das Kind hingeschickt wird, ist weitgehend die eigene Entscheidung, das ist allenfalls noch bei Grundschulen anders, weil die ja im Einzugsgebiet sein müssen. Außerdem besteht immer noch die Möglichkeit einer Privatschule, auf der ja das Abitur auch gemacht werden kann. Wer da sein Kind anmeldet, kann auch in der Nachbarstadt wohnen, Hauptsache, der Sprößling geht zur Schule. Und das ist dann leider mitunter oft auch die falsche Schule, was sich dann entsprechend in den Leistungen niederschlägt und schon wird Nachhilfe nötig.

Übrigens verstehe ich das Argument, dass auch gute Schüler dann eben nur in einem Fach Nachhilfe brauchen, nicht. Wenn ein Kind intelligent genug ist, begreift es auch da alles oder zumindest soweit, dass es problemlos mitkommt. Dass dem einen Sprachen mehr liegen und dem anderen mehr Mathematik, ist zwar oft Tatsache, aber wer ruckzuck Sprachen lernen kann, ist deshalb trotzdem kein Mathe-Versager. Vielleicht kommt er da nicht auf eine Eins oder Zwei, aber würde dennoch mitkommen. Genauso in Kunst, Musik, usw.

Das sind keine Problemfächer, sondern eben Fächer, die einem nicht liegen. So mancher wählt aus dem Grund Kunst oder Musik ab, weil das dann wirklich Fächer sind, bei denen auch mit der besten Nachhilfe nichts erreicht werden kann. Wer keine schöne Stimme hat, der wird auch keine bekommen und wer kein Talent zum Malen hat, der wird es auch nicht bekommen, wenn er jeden Tag übt. Das ist einfach Fakt. Bei Mathe gibt es aber solche Talentfragen nicht in der Form. Da versteht es zwar der eine früher und der andere eben erst viel später, aber begreifen können es beide. Genauso mit Englisch, Latein, usw. Und bei vielen Fächern reicht auch schlichtes Auswendiglernen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ehrlich gesagt glaube ich so nicht, dass man dem Fernsehbericht einfach so glauben kann, denn woran will man es denn bitte festmachen, dass angeblich jeder zweite Schüler in Deutschland Nachhilfeunterricht braucht? Weil er alleine nie auf die Eins kommen wird, weil er nicht schlau genug ist sich die Sachen selbst bei zu bringen? Ich wüsste jetzt nicht, woran man das festlegen sollte, Nachhilfe wird einem an sich nur dann ganz direkt empfohlen, wenn die Versetzung gefährdet ist und der Schüler sich auf einem schlechten Vierer bis Fünfer Niveau bewegt. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass jeder zweite Schüler sich auf diesem Niveau bewegt, zumindest kann ich das aus meinem Umfeld nicht bestätigen, also woran will man denn dann festmachen, dass wirklich jeder zweite Schüler die Nachhilfe nötig hat? Sind das die Aussagen der Schüler und Eltern selbst? Und wenn so viele sich das nicht leisten können, dann bedeutet das auch nicht gleich, dass die Kinder keinen Schulabschluss haben oder eben nur einen schlechten, ich wage einmal zu behaupten, dass es sich mit dem Abiturabschlüssen in Deutschland doch relativ gut verhält, also wieso wird sowas behauptet? Weil wir im Vergleich zu anderen Ländern weniger gute Abschlüsse haben etwa? Macht man es also daran fest, dass unsere Kinder so viel Nachhilfe brauchen?

Das die Anforderungen gestiegen sind, stimmt definitiv nicht, es hat sich vielleicht der eine oder andere Stoff geändert, aber an sich hat sich das Niveau nicht groß gehoben. Auch würde ich das nicht darauf schieben, dass man jetzt Abitur in 12 anstatt von 13 Jahren machen kann, denn wenn man bedenkt auf wie viele Jahre sich der Stoff des eingesparten Jahres verteilen kann, ist es auch nur noch ein Witz, dass kann man nicht als schwierig oder belastend bezeichnen. Meiner Meinung nach liegt der einzige Grund, weswegen es vielen Schülern heutzutage vermeintlich schwer fällt, alleine im Unterricht klar zu kommen, dass man sie einfach auf Schulen schickt, auf die sie nicht gehören. Heute werden viele Kinder einfach darauf getrimmt, dass sie einen möglichst guten Abschluss zu erlangen haben und wenn sie das nicht tun, dann wird immer weiter gedrängt und gedrängt. Es ist doch dann auch kein Wunder, dass Schüler einfach keine Lust haben, sich dann weiter mit einer Schule und dem Stoff abzugeben, dem sie nicht gerecht werden können.

Unter dem Druck fallen folglich dann auch die Leistungen und wenn die Eltern so weiter machen, dann hat das Kind an sich sehr früh schon überhaupt gar keine Lust und keinen Drang mehr dazu, sich anzustrengen und was aus sich zu machen, weil in den Schulen auch einfach die Erfolgsleistungen wegbleiben, das Kind wird mit schlechten Noten bombardiert und kann es nicht ändern, weil es dazu nicht in der Lage ist. Durch diesen Druck kommen dann eben auch die schlechten Abschlüsse zustande oder eben Schüler, die es ganz sein lassen und die Schule abbrechen wollen. Es liegt nicht an dem Stoff, sondern einfach daran, wie sich unsere Gesellschaft heute entwickelt hat, wenn man Kinder auf die Schulen stecken würde, die ihnen gerecht werden, hätten wir auch derartige Probleme nicht, aber es will ja keiner zugeben, dass er einfach nicht fürs Gymnasium geschaffen ist und lieber auf die Haupt- oder Realschule gehen sollte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir war das nicht bekannt, dass jeder zweite Nachhilfe braucht. Allerdings denke ich, dass es stark auf die Schule drauf ankommt.

Bei mir in der Klasse hat eigentlich nur einer Nachhilfe. Allerdings hat sich bei dem auch jeder gefragt, wie er überhaupt durch die Probezeit gekommen ist, wahrscheinlich mit mehr Glück als Verstand. Ich gehe auf einer FOS zur Schule und ich denke, dass dort die meisten nur zur Schule gehen, wenn sie so wie so auf ihrer alten Schule gut waren und wenn sie wirklich den Willen haben etwas zu tun. Denn uns hat niemand mehr eingeredet, wir müssten auf die Schule gehen, dass war nun eigentlich alles freiwillig.

Bei meiner alten Schule sah das schon anders aus. Hauptschule, Mittlere-Reife-Zug. Da hatte eigentlich keiner - inklusive mir - Lust auf Schule. Ich war faul, aber hab trotzdem genug mitbekommen für einen 2er Schnitt. Ein paar andere lernten, wider andere taten nichts, deshalb war der Notendurchschnitt da immer bunt gemischt. Da haben aber auch einige Leute Nachhilfe genommen. Vor allem in Mathe, auch wenn das eigentlich keine Herausforderung war. Generell denke ich, dass es auf Realschulen ähnlich abläuft. Einige haben keinen Lust, andere lernen und wider andere haben keine Lust und sind trotzdem gut genug.

Ich denke aber, dass die meisten auf dem Gymnasium Nachhilfe brauchen. Das liegt einfach daran, dass der Stoff dort wirklich sehr viel komplexer ist als auf der Realschule. Und hierbei wollen auch viele Eltern, dass ihre Kinder auf das Gymnasium kommen und logischerweise auch dort bleiben. Wenn es das Kind nicht schafft, werden halt andere "Geschütze" aufgefahren, Nachhilfe ist da ein gutes Mittel um dann eventuell doch durch zu kommen.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es eigentlich normal und auch gut, dass Kinder heute eben durch die Nachhilfe noch gefördert werden. Ich denke nicht, dass man unbedingt sagen kann, dass die Schule früher einfacher war. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Problemfächer dort nicht so wahrgenommen wurden und der Abschluss an sich schon wichtig, aber nicht unbedingt maßgebend sein musste. Viele ältere Menschen im Bekanntenkreis meiner Eltern, haben keinen sonderlich guten Abschluss und trotzdem einen guten Job. Aber wo kriegt man heutzutage schon etwas mit einem mäßigem Schulabschluss? Da muss man wirklich sehr viel Glück haben und gerade deswegen ist es wohl so wichtig geworden, dass diese Problemfächer ausgeglichen werden, während man sie früher einfach hingenommen hat.

Ich finde es sehr gut, dass Kinder Nachhilfe bekommen und das nichts peinliches mehr ist. In der Schule können die Lehrer bei so großen Klassen einfach nicht auf alle Schüler eingehen und das sollte man auch berücksichtigen und die Kinder dann individuell fördern, wenn sie Probleme haben und das kann man durch Nachhilfe eben sehr gut. Ich denke mal, dass sehr viele Kinder ein typisches Problemfach haben und wenn sie dafür ein wenig Unterstützung brauchen, sind sie bei einem Nachhilfelehrer sicherlich gut aufgehoben.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe damals auch Nachhilfe in Mathematik bekommen bis ich meinen Freund kennengelernt habe. Er ist ziemlich gut in Mathe und konnte mir anschließend in meinem Problemfach helfen. Ansonsten habe ich nie Nachhilfe bekommen und mir die Inhalte der anderen Fächer selber beigebracht. In den Sprachen liegt der Misserfolg der meisten Schüler einfach und alleine an den Vokabeln. Auch in den sogenannten lernfächern, wie beispielsweise BWL, Geschichte, Erdkunde liegt es meistens an der Faulheit der Schüler. Das klingt zwar ziemlich hart aber ich denke doch dem ist so, da ich selber noch vor einem Jahr Schülerin war und diese Erfahrungen am eigenen Leib gespürt habe.

Im Moment merke ich selbst wie viele Schüler die Nachhilfe in Anspruch nehmen, da ich selber welche gebe. Meine Nachhilfeschüler haben allerdings alle Probleme in Rechnungswesen bzw. betriebswirtschaftlichem Rechnen. In diesem Fach kann man die meisten Dinge nicht einfach auswendig lernen, sondern muss sie auch begreifen. Ich kann mich noch sehr gut in meine Schüler hineinversetzen, da ich teilweise die gleichen Probleme hatte und sie damals selbstständig gelöst habe. Ich finde es nicht schlimm, wenn jemand Nachhilfe in Anspruch nimmt, aber wenn die Kinder und Jugendlichen einfach faul sind, dann hilft auch die beste Nachhilfe nichts. Es ist immer auch ein großer Teil Eigeninitiative bei den Lernerfolgen notwendig um in der Prüfungssituation letztendlich bestehen zu können.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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