Kinder - Bei Langeweile wird der Fernseher an gemacht

Laut einer Studie der Verhaltensforscherin Christiane Tramitz, welche Fernsehgewohnheiten von 148 Kindern und Jugendlichen konkret untersuchte und mehr als 1000 in Interviews befragte, wird der Fernseher von Jugendlichen und Kinder hauptsächlich aus Langeweile eingeschalten – dieses Motiv nannten 40 % der Jungen und 51 % der Mädchen.

Ein weiteres Drittel schaltete den Fernseher ein, weil sie ein Bedürfnis nach Spaß und Spannungen hatten – und auch Fernsehkost, die für Jugendliche und Kinder nicht geeignet ist wird gerne gesehen, da viele Angaben, in Bezug auf die Spannung, dass sie erschreckende Szenen und Bilder vor allem deswegen sehen, da es wie eine Mutprobe sei und als Beweis gilt, Erwachsen zu sein.

Der größere Rest gab an, deswegen gerne fernzusehen und den Fernseher einzuschalten, da man das eigene Lebensumfeld und aktuelle Interessen gerne in Sendungen widergespiegelt sieht – Jungen zieht bei bestimmten Sendungen auch die sexuelle Neugier an, Mädchen hingegen wollen gerne Sendungen über die Liebe und deren Folgen, negativ sowie positiv, sehen.

Wundert mich ehrlich gesagt nicht. Nach dem Baby-TV (siehe auch die Diskussion Fernsehen ist schlecht für Babys) ja eine Zeitlang hoch gelobt wurde, sind die Kinder ja irgendwie auch schon daran gewöhnt. Langeweile? Nix zu tun? Glotze an!

Scheinbar ist es ja auch schon ein Stückweit normal, dass selbst kleine Kinder einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer haben. Jedenfalls werde ich gern mal schief angeschaut, wenn ich mich als 1-TV-Haushalt oute und (schlimmer noch!) andeute, dass ich das in den nächsten Jahren auch nicht zu ändern gedenke. Eigentlich schade, dass schon Kinder Stille nicht mehr "ertragen" können.

Ich kann diesen Fernseh-Hype auch nicht verstehen. Wir haben Tiere, unseren Job und unser Leben. Da bleibt fürs Fernsehen fast so gar keine Zeit mehr. Meist mache nur ich den an, damit ich Nachrichten im Videotext lesen kann. Mehr aber auch nicht.

Bei Kindern kann ich das noch viel weniger verstehen. Es gibt so tolle Sachen, was man als Kind machen kann. Die Natur erkunden, auf Bäume klettern, Höhlen bauen, Verstecken spielen, Rollschuhe laufen,.... Die Liste könnte ich ewig fortsetzen.

Meine Kindheit war schön so. Viel draußen. Die Kinder wissen leider nicht, was sie verpassen. Als Erwachsener ist es meist zu spät, weil dann die Zeit fehlt. Außerdem lässt das Fernsehprogramm eh zu wünschen übrig.

Es ist auch so viel einfacher, das Fernsehen anzumachen. Aus Langeweile oder um "Vergleichsmöglichkeiten", gerade die ein akutes Problem betreffen behandeln, war mir bekannt. Interessant jedoch finde ich den Aspekt, dass man das Schauen einer bestimmter Sendung als "Mutprobe" angesehen wird. Aber klar, wenn man freien Zugang zu einem Fernseher hat und man bekommt verboten, sich gewisse Dinge anzuschauen, wird es nur noch spannender.

Ja, ich finde es auch erschreckend, dass der Fernsehkonsum immer mehr zunimmt. Aber auch an mir kann ich feststellen, dass ich sehr viel mehr Zeit vor dem Fernseher verbringe als noch vor ein paar Jahren.

In der Grundschulzeit habe ich noch nicht viel Fernsehe geguckt, außer vielleicht mal am Wochenende die Sendung mit der Maus oder so. Ansonsten habe ich eben im Alter von ca. sechs bis zehn Jahren viel an der frischen Luft mit Freunden gespielt oder auch viel gebastelt.

Heute gucke ich auch viel TV, weil ich irgendwie unterhalten werden möchte. Oft möchte ich nichts bestimmtes sehen und achte auch nicht so sehr auf die Sendung oder den Film, aber der Fernseher läuft einfach nebenher.

Komischerweise mache ich es aber ähnlich. Wenn ich wirklich mal gar nichts zu tun habe und einfach nicht ein bisschen abgammeln und entspannen will, schalte ich den Fernseher ein und lass mich berieseln und bin mir durchaus im Klaren darüber, dass man für seine Bildung dafür nicht unbedingt viel tut. Eben weil ich dann meistens auch noch was 'Leichtes' sehe mit Absicht, um mich eben zu entspannen und da möchte ich dann nicht unbedingt n24 sehen live von der Börse, sondern was anspruchsloses und das läuft dann meistens auf Reportagen hinaus oder sogar auf Serien

Fängt doch direkt nach der Schule an, viele kommen Heim und essen vor dem Tv. Dann kommen die ganzen Anime-Serien auf RTL II am Nachmittag und viele Kinder meinen das unbedingt sehen zu müssen. Dabei rutschen sie immer weiter in die TV Sucht ab und vernachlässigen das Umfeld. Das dies nicht gut ist für die Gesundheit ist auch schon mehrfach erwiesen worden und sorgte auch bereits hier für Diskussionen.

Leider ist den wenigsten Eltern überhaupt im klaren, wenn sie dies durchgehen lassen was sie ihren Kindern damit antun. Ich halte den übermäßigen TV Konsum auch für eine Ursache der Sozialen Verarmung - viele Kinder wissen sich nicht mehr anders zu beschäftigen geschweige denn, können sie noch was mit "Strassenspielen" wie Federball anfangen. In meiner Kindheit gab es von meinen Eltern eine Regelung, dass wir maximal 2 Stunden die Woche Fernsehen Schauen durften und ansonsten mussten wir uns anders Beschäftigen. Da es zu dieser Zeit auch noch keine Konsolen gab (gerade einmal der Game Boy erste Generation rausgekommen) haben wir uns oft mit Freunden auf der Strasse getroffen und sind Rollschuhe gefahren oder haben Federball gespielt bis spät in den Abend rein.

Der Informationsgehalt des TV Programmes ist auch nicht wirklich das Wahre, wenn man nicht gerade die Bildungkanäle betrachtet. Auch die Gewaltszenen haben im Lauf der Jahre zugenommen, und dann wundert es noch jeden wenn manche Kinder und Jugendliche so austicken und andere schlagen.

Aber ich betrachte nicht nur das TV Programm kritisch, auch das regelmässige anschauen von Videos auf youtube ist so was ähnliches. Informationsgehalt sehr gering, Unterhaltungswert sehr groß und jeden Tag kommen weitere Videos wie Schlägereien auf Schulhöfen etc. dazu, und sorge für ein ganz anderes Verhalten und die Verblödung dieser Generation.

Ich selbst hatte bis vor einem halben Jahr gar keinen TV, und ehrlich gesagt hab ich nichts vermisst. Danach hat mein Freund einen mitgebracht aus seiner Wohnung da er sich ein neues Gerät gekauft hat, und als ich das erste mal reingeschaut hab seit Jahren, hab mit erschrecken festgestellt das dort ganz andere Dinge laufen als ich sie noch kannte. Jetzt ist er nur an, wenn ich mir mal einen Film anschauen möchte. Ansonsten finde ich Dokumentationen oder die Bildungskanäle sehr interessant.

Ja, dass man selbst manchmal das Bedürfnis hat, TV zu sehen, kenne ich durchaus. Ab und zu mache ich das auch und erschrecke mich dann, wieviel ich Stunden ich an manchen Tagen schaue. Alleine für meine tägliche Serie geht nahezu 1 Stunde darauf und hat man einen Tag, wo mehrere Serien/ Sendungen kommen, sieht es ganz anders aus. Zum Glück kommt das nicht allzu oft vor.

Das viele Fernsehen hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass man bei seinen Klassenkameraden oder Freunden mitreden kann. Wenn man dann bei gewissen Dingen nicht mitreden kann, steht man aussen vor. Natürlich sollte so etwas keine Basis für eine Freundschaft sein, aber im Kopf eines Kindes gehen diese Dinge noch nicht so weit.

Wir haben zwar zwei Fernseher, aber auch nur, weil wir je einen hatten, als wir zusammenzogen. Nun steht einer im Wohnzimmer, der andere im Schlafzimmer. Aber richtig genutzt wird kaum einer. Man kann wirklich so viel schöne andere Dinge machen. Aber wir wären da wohl auch ein schlechtes Vorbild, da wir beide recht viel Zeit am PC verbringen.

Ein Problem ist, um aufs Thema wieder zurückzukommen, wirklich, dass Eltern meist ihre Ruhe vor dem Fernseher haben wollen und dass sie aus diesem Grunde dann ihrem Sprössling einen TV kaufen. Es ist reine Bequemlichkeit, vermute ich mal, da man sich sonst gewissen Dingen aussetzen und "stellen" müsste.

Sorae's Meinung aufgrund der sozialen Verarmung teile ich durchaus. Auch das Erleben von gewissen Spielen, die draussen stattfinden und die Kreativität fördern, und wo Kinder ihren Bewegungsdrang nachgeben können, ist durch den TV- Konsum nicht mehr gegeben. Allerdings würde ich da nun nicht den Eltern oder sonstwem die Schuld geben. Aber der Platz, wo Kinder ungestört und ausgiebig spielen können, wird immer weniger, und die Sorge um ein möglich entführtes Kind wächst auch immer mehr. Zu Hause vorm Fernseher oder am PC sind sie wenigstens unter "Beobachtung"..

Allerdings würde ich da nun nicht den Eltern oder sonstwem die Schuld geben.

Naja, es ist immerhin die Aufgabe der Erziehungsberechtigten darauf zu achten was ihre Kinder tun und was sie nicht tun. Sollten sie den Fernsehkonsum so uneingeschränkt erlauben, dann sind sie schon Schuld. Kinder können auch durch 1.000 andere Dinge abgelenkt und beschäftigt werden, da braucht es keinen Fernseher & Co., ich mein wozu gibt es denn Spielzeug?

Es sind "nicht nur unbedingt" die Eltern schuld, das hatte ich gestern Abend noch vergessen, hinzuzuschreiben. Ich denke mal, wenn den Kindern das Fernsehen so arg vorgelebt wird oder wenn Kinder von ihren Eltern vor'm Fernseher "geparkt" werden, damit sie nicht stören oder ruhig sind, lernen sie auch nicht, dass man sich mit eigenen Ideen und mit sich selbst beschäftigen kann.

Das ganze Spielzeug mag zwar schön sein, aber nicht gerade förderlich. Es findest einfach eine Überflutung statt und man wird viel zu schnell von anderen Dingen, die besser, schöner, größer etc sind, abgelenkt.