Macht Geld arrogant?

vom 23.01.2010, 19:26 Uhr

Also wie ihr dem Titel entnehmen könnt, wollte ich mal wissen, wie ihr es seht, ob Geld arrogant macht. Denn es ist immer so, wenn ich jemanden sehe, der viel Geld hat, der schlägt für jede Kleinigkeit zu. Viele Stars würden doch nie mit der Bahn oder mit dem Bus fahren oder mal bei einem normalen arzt vorbeischauen. Wenn ich mal sehe wie die Promis mit "Normalos" umgehen wird mir schlecht.

Naomi Campbell wirft einer Putzfrau zum Beispiel ein Handy an den Kopf, weil die Angestellte ihr Kleid angezogen hat. Seal hat auf einen Fotografen eingeschlagen, da der Fotograf vor dem Haus sein Auto fotografierte, was irgendwie sehr sinnlos ist, meiner Meinung nach. Oder Tiger Woods, der mehrere Millionen für über 30 Frauen ausgab und so seine Familie betrog. Wie seht ihr das? Währt ihr gerne auch so ein Star?

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» CristalX » Beiträge: 141 » Talkpoints: -0,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,
also ich persönlich denke nicht, dass man ganz pauschal sagen kann, dass alle Menschen die Geld haben arrogant sind. Es gibt sicher viele die sich arrogant und hochnässig verhalten nur weil sie mehr Geld haben als wir "normalen" Menschen, aber ich denke doch, dass diese Menschen die Ausnahme sind.

Ich denke die Tatsache, dass Prominente nie mit der Bus oder Bahn fahren hat mehr damit zu tun, damit sie wahrscheinlich vor lauter Fotografen und Fans den Verkehr aufhalten würden. Wenn man zum Beispiel sieht wie Britney Spears regelrecht von Fotografen gejagt wird, bin ich wirklich froh kein Promi zu sein.

Aber es gibt sicher auch genug andere, die sich weder arrogant noch hochnässig verhalten und ihr Geld vielleicht auch für gute Zwecke nutzen. Das sieht man ja zum Beispiel auch an der Katastrophe in Haiti - dort haben viele Prominente ihr Geld gespendet. Und viele Stars haben Stiftungen die sie regelmässig mit Geld unterstützen, was meiner Meinung nach doch eine gute Sache ist.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

ich denke, dass hängt sehr viel von der eigenen Persönlichkeit ab und wie gefestigt man darin ist. Es gibt sicher noch ganz viele andere Faktoren, und Geld zu haben macht ja bekanntlich auch nicht zwingend glücklich.

Bei viel Geld muss man häufig aufpassen, dass man nicht abhebt, denn meist wird Geld ja mit Erfolg im Leben gleich gesetzt, was aber gar nicht unbedingt sein muss. Da sollte man einen klaren Blick behalten, wenn man zu Geld kommt, ich kenne viele, die eher nur wegen dem Geld bei einer bestimmten Firma arbeiten. Dann gewöhnt man sich an das Geld und an die Annehmlichkeiten, die man dadurch hat, aber vielleicht hat man dann kaum mehr Zeit, es in Ruhe zum Teil auszugeben, weil man so gestresst ist von einer Arbeitsstelle, die einem nicht wirklich liegt.

Ich würde persönlich jetzt besser mit Geld umgehen, als es mal in meiner Vergangenheit der Fall gewesen ist, weil sich meine Wertvorstellungen noch zum Teil verändert haben, das denke ich zumindest.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



CristalX hat geschrieben:Denn es ist immer so, wenn ich jemanden sehe, der viel Geld hat, der schlägt für jede Kleinigkeit zu.

Genauso könnte ich behaupten, dass jeder der im Plattenbau wohnt sofort zuschlägt, kein richtiges Deutsch kann, eh arbeitslos ist und deswegen den ganzen Tag mit trinken verbringt.

CristalX hat geschrieben:Naomi Campbell wirft einer Putzfrau zum Beispiel ein Handy an den Kopf, weil die Angestellte ihr Kleid angezogen hat.

Ich will die Reaktion nicht schönreden aber wie würdest du reagieren, wenn eine fremde Person an deine Privatsachen geht und dann auch noch ein super teures Kleid anzieht? Ihr noch die passende Kette zum Kleid geben? Viele der Kleider sind auch nur geliehen und gehören den Promis nicht mal. Unabhängig vom Warenwert finde ich das Verhalten der Putzfrau einfach nur unverschämt. Dennoch hätte auch eine Naomi, die für solche Ausraster bekannt ist, die Situation anders regeln können.

CristalX hat geschrieben:Oder Tiger Woods, der mehrere Millionen für über 30 Frauen ausgab und so seine Familie betrog.

Täglich betrügen Ehemänner aus allen Schichten ihre Frauen (und Kinder) und schenken den Geliebten Schmuck, Reisen und Co. Jeder in der Größenordnung wie er es sich leisten kann. Die wenigstens werden soviel ausgeben können wie Woods aber darauf kommt es ja nicht an.

Für mich haben diese Beispiele nichts mit Arroganz zu tun und ich würde auch nicht behaupten, dass irgendeine Schicht eher zuschlägt. Damit würde man wieder alle über einen Kamm scheren und das macht doch angeblich keiner. :wink:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



CristalX hat geschrieben:Viele Stars würden doch nie mit der Bahn oder mit dem Bus fahren oder mal bei einem normalen arzt vorbeischauen.

Das liegt aber nicht an den Stars, sondern an den Menschen um sie herum - oder willst Du andauernd von irgendwelchen Vögeln belästigt werden, die ein Autogramm wollen und Dich zuschwallen, wie toll sie Dich finden und am liebsten dein neuer bester Freund sein wollen? Viele Menschen kapieren einfach nicht, dass man als Promi auch ein Privatleben hat und respektieren das nicht.

Und es ist auch nicht jeder so - ich hatte auch schon Oli Geißen oder Dieter Bohlen mit Naddel vor mir an der Kasse oder gerade hier jede Menge Filmstars (letzte Woche z. B. Megan Fox & Brian Green). Die gehen genauso einkaufen wie andere und nehmen am öffentlichen Leben teil - wenn man sie lässt!

Zu den Promibeispielen: Was hat da mit Geld und Arroganz zu tun? Hier wird mal wieder massiv von Dritten die Privatsphäre verletzt gepaart mit einer sowieso schon recht auffälligen Psyche (Naomi Campbell) oder dem Phänomen, dass schneller Ruhm oft die Sicht verblendet (Tiger Woods).

Ansonsten abseits davon: Meiner Meinung nach macht Geld schon arrogant - teilweise merkt man es, oft genug nicht. Das Problem ist einfach das man je mehr Geld man hat auch zwangsläufig höher nach oben aufsteigt und sich hier meist anpasst in der neuen Gemeinschaft. Klar wirkt man dann für die, die man hinter sich lässt arrogant. Man hat sich aber einfach nur verändert mit dem Geld - ob nun negativ oder positiv ist nur Ansichtssache.

Das Problem ist einfach auch, dass sich die Sicht der Dinge ändert: Was für den einen das größte Problem ist, ist für den anderen keines oder er hat "wichtigere" (meist materielle :D). Das kenn ich z. B. von mir sehr gut, dass ich mich teilweise wundere, wie andere im Leben klar kommen würden, wenn sie meine Probleme hätten und immer schon (aus meiner Sicht) bei Kleinigkeiten den Kopf in den Sand stecken.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin schon der Meinung das Geld arrogant macht. Das sieht man aber nicht nur bei den Promis sondern auch bei ganz normalen Menschen die mehr Geld haben.

Bei den Promis kommt alles zusammen. Hier ist glaube ich zum Teil nicht nur das Geld ausschlaggebend sondern auch das Verhalten der Menschen um sie herum. Die leben sozusagen die ganze Zeit im Ausnahmezustand weil sie können ja nicht aus dem Haus gehen ohne von den Paparazzi fotografiert zu werden. Sie meiden den Kontakt mit dem normalem Volk. Bei manchen denke ich das sie einfach gezwungen werden zu einem andern Arzt zu gehen oder sich anders zu verhalten denn sie hätten sonst überhaupt keine Ruhe.

Anders gehts mir hier bei "normalen" Menschen die einfach mehr Geld haben. Sie nicht nicht berühmt, denken aber das sie etwas besseres wären weil sie ja so viel Geld haben. Hier ist es mir schon mal passiert das ich beim Arzt gehört habe, er müsse vorgelassen werden denn er hat ja so viel zu tun und keine Zeit wie andere zu warten. Zum Glück nahm die Sprechstundenhilfe ihn nicht ernst. Aber diese Menschen glauben doch wirklich das sie sich alles erlauben können und behandeln Menschen mit weniger Geld wie Dreck.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn man jetzt aber die Aussage beherzigt, dass Geld eben nicht den Charakter verdirbt sondern nur den wahren Charakter zum Vorschein bringt, glaube ich nicht das Geld arrogant macht. Auch wer Mittellos ist, kann sich arrogant verhalten. ;)

Es ist aber so, wenn Menschen plötzlich oder eher unerwartet zu sehr viel Geld (und Ruhm bzw. Bekanntheit) kommen, kann es bei eher schwächeren Charakteren (oder wenn keine Zeit für ein normales Entwickeln geblieben ist) zu solchen Verhaltensmustern kommen, die dann von Außenstehenden als (mindestens) arrogant beschrieben werden würden.

Anders vermutlich bei Leuten, denen der Umgang mit Geld, sowie die Schwierigkeit beim Verdienen von Geld, von klein auf beigebracht wurde. Also die, die z.B. als Kinder eben nicht von Beruf Tochter oder Sohn waren. Das sind all jene Reichen, die eben nicht davon abhängen, täglich in der Boulevardpresse Schlagzeilen von sich zu lesen. Auch nicht für das persönliche Ego.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Lustig finde ich, dass du anscheinend reiche Leute mit Prominenten gleichsetzt. Es ist doch nicht jeder, der viel Geld hat, gleich eine Berühmtheit in der Klatschpresse. Wie bekannt jemand ist, hängt auch zu großen Teilen von dessen eigenen Drang nach Ruhm ab. Und der hat vielleicht schon eher etwas mit Arroganz zu tun, weil man eben für diesen Wunsch auch bis zu einem gewissen Grad davon überzeugt sein muss, dass man tatsächlich in irgendeiner Form besser ist als viele andere. Das hat aber wie gesagt überhaupt nichts mit dem materiellen Besitz eines Menschen zu tun.

Ganz abgesehen davon ist keines deiner Beispiele (Naomi Campbell, Seal und Tiger Woods) ein Zeichen von Arroganz. Die ersten beiden Prominenten beweisen vor allem schlechte Aggressionsbewältigung, der dritte vielleicht Untreue und Verschwendung. Das sind keine Probleme, die nur Prominente oder reiche Menschen haben, und mit Arroganz haben sie auch überhaupt nichts zu tun. Um noch mal auf das Beispiel mit Naomi Campbells Putzfrau zurückzukommen: Fändest du es toll, wenn deine Putzfrau deine Kleidung ungefragt anzieht? Sicher ist die Reaktion von Naomi Campbell alles andere als wünschenswert, aber sie zeugt doch nun wirklich nicht von Arroganz. Ich wäre auch extrem sauer, wenn mir das passiert wäre.

Ich denke nicht, dass Geld arrogant macht. Die Aussage ist meiner Meinung nach überhaupt nicht nachvollziehbar, weil ein Gegenstand keine Charaktereigenschaft hervorrufen kann. Arrogant ist oder wird man aufgrund der eigenen Wertvorstellungen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer wie ich einmal zufällig in eine Runde Möchtegernreicher und Junggeschäftsleute kommt wird das sicherlich vehement bestätigen. Wenn dort allen Ernstes diskutiert wird dass eine ordentliche Uhr erst ab fünftausend Euro anfängt und beim gemeinsamen Skiurlaub das Zimmer zweihundertfünfzig Euro kosten muss um ordentlich logieren zu können dann kommt das für einen Normalverdiener schon recht arrogant rüber und für einen Zuhörer aus dem Niedriglohnsektor ist es vielleicht nur blanker Hohn und Spott. Ich denke mal die meisten dieser Schwafler halten sich für elitär und sind es vielleicht auch und wollen keinen Kontakt zu einer niedrigeren Schicht. Durch Arroganz kann man dann ganz gut den Abstand demonstrieren und wahren.

Allerdings würde ich auch, wenn ich dafür das Geld hätte, mir alle Bequemlichkeiten leisten die mir das Leben angenehmer machen. Ich denke da so an Flüge erster Klasse, keine Touristenhotels und exklusive Klamotten. Das diese Haltung dann auch als Arroganz ausgelegt werden kann ist mir aber auch klar.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Meiner Meinung nach erfolgt auf einen Überschuss an Geld einfach eine Anpassungsreaktion, die schon seit Ewigkeiten zu beobachten ist (Adel vs. Bauer, Bischof vs. Mönch, etc.). Nur die Wenigsten halten dieser Entwicklungstendenz stand und bleiben so wie sie vorher waren. Alle anderen haben früher oder später in gewisser Weise auf jeden Fall etwas arroganteres an sich im Vergleich zum Normalo. Wobei ich manche Dinge nicht überbewerten würde. Der Kauf von geprüften Nahrungsmitteln - wegen mir auch Bio - ist für mich keine Arroganz, da dafür zwar mehr Geld nötig ist, aber auch gesünder sein soll. Dementsprechend gilt das auch für einen Arzt mit gutem Ruf, für ein Restaurant und so weiter.

Was ich aber als arrogant einstufen würde, ist das Missachten von gesellschaftlichen Normen und Regeln. Wenn man jemanden grüßt und keine Reaktion erhält, dann ist das zwar dessen gutes Recht, aber auf der anderen Seite unhöflich, respektlos und eben arrogant. Der Gipfel des Ganzen wäre dann noch der Promi, der bei zu schnellem Fahren erwischt wurde und seine Strafe nicht einsieht. Ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass er sich für etwas Besseres hält und meint, er stehe über den Regeln.

Das wiederum lässt sich aber nicht nur mit einem Überschuss an Geld erklären, sondern auch mit vielen anderen Dingen, die zwar mit Geld einhergehen (können), aber eben nicht dasselbe sind. Da wäre beispielsweise Ruhm, Vorbildstatus und Macht. Um das auf mein eben genanntes Beispiel zu beziehen: Hat ein Promi Vorbildfunktion und ist sich dessen bewusst, dann wird es ihm schwer fallen einzusehen, dass er etwas falsch gemacht hat. Zu viele andere Menschen finden ja schließlich alles was er tut unglaublich cool und richtig.

Mein Fazit wäre also, dass Geld eine Entwicklung anstößt, die in den meisten Fällen zu Selbsteinschätzungen führt, welche wiederum Arroganz hervorrufen. Ausnahmen bestätigen dabei wie immer die Regeln.

Und um noch schnell auf die vermöbelten Papparazzi und Putzfrauen einzugehen: Würde ich tagein tagaus von Fotographen belauert und mein Privatleben - auf das ich immernoch ein Recht habe - offengelegt und öffentlich diskutiert, dann würde mir irgendwann mit Sicherheit auch mal die Hand ausrutschen. Ich denke, es ist ein Irrtum, zu glauben, dass beispielsweise ein Schauspieler durch hohe Gagen auch sein Privatleben verkauft hat. Bei Politikern ist das wieder ein wenig anders, aber im Prinzip sollte man das so stehen lassen können.

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» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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