Kein Festnetzanschluss - aber Handy!

vom 22.01.2010, 21:22 Uhr

Also ich finde nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob man jetzt vom Festnetz auf ein Handy anruft oder von Festnetz zu Festnetz.

Naja ich habe eine Festnetzflatrate für meinen Festnetzanschluss. Ich zahle da einen monatlichen Festpreis für und mich kosten die Gespräche in das Festnetz keinen Cent extra. Wenn ich aber nun auf einen Mobilfunkanschluss anrufe, zahle ich brav jede Minute die ich telefoniere.

Du sprichst von 10 Cent Kosten. Kostet dich ein Gespräch 10 Cent oder kostet dich die Minuten 10 Cent. Wenn ich da nämlich teilweise meine Telefongewohnheiten vergleich, ich telefonieren gerne auch mal länger. Da können auch durchaus mal zwei Stunden draus werden. Würden mich so Gespräche 10 Cent kosten, wäre das durchaus im Rahmen. Aber wenn ich pro Minuten 10 Cent zahle, bin ich bei einer Stunde schon bei 600 Cent, also 6 Euro. Ich zahle für meine Telefonflat mit Internetflatrate um die 30 Euro. Da könnte ich dann gerade mal fünf einstündige Telefonate von machen. Und auch in den Monaten in denen ich wenig telefoniere, würde das knapp werden.

Und die Menschen reisen mehr? Halt ich für ein Gerücht. Die Anzahl der Arbeitslosen und der Hartz 4 Empfänger in Deutschland steigt. Also wird es immer weniger Menschen geben, die verreisen können. Und soweit ich weiss, fallen für Telefonate ins Ausland auch noch extra Kosten an. Wenn denn mit dem Provider den man hat, überhaupt aus allen Ländern der Welt telefoniert werden kann.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



LittleSister hat geschrieben:Und die Menschen reisen mehr? Halt ich für ein Gerücht. Die Anzahl der Arbeitslosen und der Hartz 4 Empfänger in Deutschland steigt.

Da würde ich dir zustimmen. Allerdings ist es schon so, dass Menschen immer mobiler werden, und es auch sein müssen. Leider, kann man in manchen Fällen sagen! Ich meine, man muss zum Teil durch die gesamte Republik reisen, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Gerade wenn man arbeitslos ist, bekommt man deutschlandweit Jobangebote (wenn man unter 25 ist oder schon eine bestimmte Zeit arbeitslos, aber das zu präzisieren, ginge hier zu weit). Da muss man dann, wenn man eben nur dort einen Job findet, meinetwegen von der Nordsee nach München reisen, um dort dann die Arbeit aufzunehmen.

Ja, und was wird dann "lustigerweise" verlangt, vom Amt, vom Umfeld, vom neuen Arbeitgeber? Erreichbarkeit. Aber bis man am neuen Wohnort einen Festnetzanschluss hat und die neue gültige Nummer, kann leider schon eine ganze Weile Zeit vergehen. Das weiß ich zum Beispiel noch sehr gut von meiner Mutter damals, nach ihrem ersten Umzug (danach wurde es zur Gewohnheit).

Also, wenn ich mal fiktiv annähe, ich würde auf Föhr leben, arbeitslos werden, und würde dann für die neue Arbeit nach München ziehen, dann müsste man mich dort sofort erreichen können. Der Arbeitgeber will Termine klären, mit dem Arbeitsamt muss man weiterhin jeden Murx klären, bis das mit der Arbeit alles geregelt ist. Da geht es nicht, erst einmal einen Monat zu warten, bis man seine Festnetz-Nummer hat. Da wird man gewöhnlich nach einer Handynummer gefragt, um ortsunabhängig erreichbar zu sein.

Also, ich denke, das ist auch ein Grund, der für ein Handy und gegen einen Festnetzanschluss spricht. Man wird gesellschaftlich manchmal quasi schon genötigt, immer und überall schnell erreichbar zu sein.

Nun könnte man sich natürlich fragen, wie das früher war, so ganz ohne Handies. Aber ich denke, die gesamte Lebenssituation war damals auch anders. Damals waren Handies ja nicht verbreitet. Man wusste da noch, man kann Menschen eben nicht immer sofort erreichen. Aber heute gehen viele davon aus, da es diese Technologie gibt, dass eben auch jeder daran teilnimmt. Also es wird quasi schon vorausgesetzt, dass man gefälligst immer zu erreichen sein müsse, allein, weil es erstens möglich sei, und zweitens bei vielen Menschen so sei. Ich weiß also auch nicht, ob das, wenn es so weiter geht (und das schätze ich so ein), irgendwann überhaupt noch möglich sein wird, ohne Handy gesellschaftsfähig zu sein.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@ Wawa666

Die von dir beschriebene Situation ist an sich doch schon eher einer der Notfallsituation, in denen ich ein Handy für nötig halte. Und durchaus auch für wichtig. Ich spreche mich ja auch nicht generell gegen ein Handy aus. Es ist sicherlich ganz nützlich. Wobei ich halt da generell einen anderen Umgang mit habe. Auch das gebe ich zu.

Ich kann auch verstehen, wenn jemand umzieht und erstmal halt nur ein Handy hat. Ich kann auch nachvollziehen, das man in dem Fall sich dan überlegt, ob man überhaupt ein Handy braucht. Aber ich kann mit dieser Selbstverständlichkeit, ach du kannst mich ja auf dem Handy erreichen, einfach nicht umgehen. Mag auch daran liegen, das mir einmal halt ein strenger Umgang mit dem Telefon an sich und den anfallenden Kosten beigebracht wurde und auch vielleicht daran, das ich einmal halt eine enorme Telefonrechnung hatte, weil ich jemand tagelang versucht habe auf dem Handy zu erreichen, was sinnvoller Weise eine Umleitung auf das Festnetz hatte und besagte Person, weder auf dem Handy noch dem Festnetzanschluss zu erreichen war und ich somit jeden versuchten Anrufe habe zahlen müssen.

Für mich selbst ist mein Handy was persönliches. Die Nummer bekommt an sich so gut wie keiner. Halt meine Angehörigen, das wars aber meistens. Und die rufen an sich auf dem Festnetz an und wenn sie mich nicht erreichen, wird Tage später blöd gefragt: Ich habe dich angerufen, wo warst du? Und ich denke dann immer nur: Wozu habt ihr eigentlich meine Handynummer.

Ich denke, ich muss nicht immer und jederzeit erreichbar sein. Da ich nicht berufstätig bin und krankheitsbedingt eh die meiste Zeit daheim bin, kann ich bequemer mit meinem Festnetzanschluss telefonieren. Und von dem Anschluss aus, rufe ich halt möglichst nicht auf einem Handy an, weil ich da halt voll zahlen muss.

Und ich habe durchaus auch schon die Vorzüge eines Handys erlebt. Ich war ja im Krankenhaus und es gab kurzfristig Quarantäne. Und ich hatte noch dazu ein Einzelzimmer. Der einzige Kontaktweg nach aussen war mein Handy und ich war da auch echt froh drum. Nur war das Gerät welches ich benutzte nicht wirklich dazu geeignet, weil meine Gesprächspartner mich kaum gehört haben. Ein Telefonvergnügen war das nicht.

Und in der Situation waren mir auch die Kosten weitgehenst egal. Ich wusste ich habe 15 Euro auf meinem Handy. Und damit musste ich halt auskommen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Naja das man ewig auf einen Festnetzanschluss warten muss, stimmt ja nun auch nicht. Und wenn man umzieht, dann macht man das ja auch nicht von heute auf morgen sondern hat eine gewisse Vorlaufzeit. Also ist es an sich kein Problem pünktlich zum Einzug auch eine Festnetznummer zu haben.

Denn ich habe es ja Ende letzten Jahres selbst erlebt, das ich nur 6 Arbeitstage zu warten hatte. Das ist zumindest derzeit die übliche Wartezeit bei der Telekom. Da ich aber halt Handy und Surfstick hatte, hab ich die Anmeldung vom Festnetz und Internet halt auch erst gemacht, als ich die anderen wichtigen Dinge erledigt hatte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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