Bursche von Prüfung verwiesen, weil er keine Krawatte trug!

vom 22.01.2010, 20:52 Uhr

Am Mittwoch habe ich in einer österreichischen Zeitung gelesen, dass ein junger Mann von der Abiturprüfung verwiesen wurde, weil er keine Krawatte trug. Den Abiturienten wurde wohl vor der Prüfung gesagt, wie sie sich zu kleiden hätten und der besagte junge Mann hatte einfach ein schwarzes Hemd mit Sakko und eleganter Hose an.

Der Prüfer verwies in von der Prüfung und sagte ihm, dass er 20 Minuten Zeit hätte, um sich eine Krawatte zu besorgen. Dieser raste dann mit seinem Moped nach Hause und schaffte es gerade so noch rechtzeitig zur Prüfung! Eltern und Schüler toben nun natürlich, wie es so weit kommen kann. Der Lehrer sagte nun, dass er gedacht hatte, dass der junge Mann eine Krawatte von seinem Vater (selbst als Lehrer an der Schule tätig) holen würde!

Was sagt ihr zu dieser Aktion? Ich würde in einer solchen Situation wohl absolut in Panik verfallen. Ich denke, dass das Risiko eines Unfalles oder des Versagens bei der Prüfung nach so einer Aktion sehr hoch sind! Weiters finde ich nicht, dass es eine Kleidervorschrift für Prüfungen geben sollte!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also das finde ich ja nen Ding. Nur wegen einer fehlenden Krawatte so ein Theater zu machen ist wirklich überflüssig und übertrieben. Der hat wohl den Knall nicht gehört den er hat. Ich glaube nicht, dass es in irgendeiner Weise Einfluss auf die Prüfung oder die anderen Prüflinge gehabt hätte, wenn der junge Mann keine getragen hätte. Unglaublich.

Allerdings finde ich eine gewisse Kleidungsvorschrift auch nicht schlecht für eine Prüfung. Allerdings nur in sofern, dass eben die Mädchen keine Oberteile mit super tiefen Ausschnitten tragen dürfen oder Miniröcke. Sonstige weitere Vorschriften wären auch überflüssig.

Vielleicht noch für die Jungen dass sie keine kurzen Hosen oder Muskelshirts tragen dürfen. Wegen der Schummelgefahr (ein Zettel unter dem Minirock versteckt oder unter dem Hosenbein) oder Ablenkungsgefahr (für Mädchen beim Lehrer durch den tiefen Ausschnitt oder anderer Mitschüler und bei Jungen wegen der Lehrerin oder den Mitschülerinnen).

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was für Unsinn! Ich habe 2009 auch mein Abitur geschrieben und es gab keinerlei Kleiderordnung. Es wäre ja noch schöner gewesen, wenn wir uns auch noch alle in Festtagskleidung hätten zwängen müssen. Gibt es an dieser Schule eine Kleiderordnung? Ich finde das Verhalten des Lehrers unmöglich. Schließlich sollte eine Abiturprüfung nicht von solchen Äußerlichkeiten abhängig sein.

Unsere Lehrer waren hingegen richtig toll. Sie sagten und wir sollten uns bequem kleiden, Sitzkissen anziehen, ausgeruht sein und genug Essen und trinken mitbringen. Ihnen ging es darum, dass wir geistig fit sind und bleiben.

» Len4ik » Beiträge: 97 » Talkpoints: 0,51 »



Wenn ich es recht verstehe: die Kleiderordnung inklusive der Krawatte war schon vor der Prüfung bekannt? Was ist denn daran so grauenvoll, dass ein prüfender Lehrer auf die Einhaltung dieser zuvor bekannten Vorschrift besteht? Zwar kann man da auf den Lehrer schimpfen, aber war der so vergesslich?

Zur Kleiderordnung an sich: klar kann man darüber streiten und ich bin auch froh, dass ich nie eine solch strikte Kleiderordnung einhalten musste. Zwar ist es eigentlich normal, dass man zum Examen am Ende eines Studiums nicht im Freizeitlook auftaucht, aber das ist wohl eine etwas andere Situation als die schriftlichen Abiprüfungen. Dazu muss ich aber erwähnen, dass ich ausschließlich an staatlichen Einrichtungen gelernt habe.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also selbst wenn die die Kleiderordnung vorher bekannt war, finde ich die Vorschrift im Allgemeinen schon schrecklich. Ich nehme einfach mal an es handelte sich um die mündliche Prüfung und da wurde zu uns gesagt wir sollen etwas formeller Erscheinen, das ist natürlich frei auslegbar, und wer das nicht tat wurde natürlich auch nicht der Prüfung verwiesen, sondern hat einen schlechten Eindruck hinterlassen und das lässt sich bekanntlich ja in der Note wiederfinden, aber deswegen gleich losgejagt zu werden ist schrecklich.

Vor allem der junge Mann ist doch in formeller Kleidung erschienen. Das man nur wegen fehlender Krawatte so einen Aufstand machen kann. Was wenn er Asthmatiker wäre und mit so einer Krawatte sich so eingeengt fühlt das er einen Anfall bekommt, oder er wäre allgemein einer dieser Menschen gewesen die nichts Enges am Hals vertragen können. Hätte solch ein Mensch dann mit einem ärztlichen Attest antanzen müssen um das Fehlen einer Krawatte zu erklären? Also so einen Aufstand zu machen und den Armen dann auch noch loszujagen finde ich wirklich übertrieben und fast schon ein wenig grausam.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich persönlich finde solche Kleidervorschriften absolut nicht zeitgemäß. Jedenfalls nicht in beschriebener Situation. Wenn ein Arbeitgeber eine Kleidervorschrift erstellt ist das natürlich etwas anderes. Dann kann ich mich ja entscheiden, ob ich diesen Job unter der Voraussetzung antreten würde. Oder wenn es eine Kleidervorschrift für eine Veranstaltung wäre, bei der ich frei entscheiden kann, ob ich diese unter der Voraussetzung besuche. Im Rahmen einer Abiturprüfung finde ich das aber absolut nicht tragbar.

Was mich allerdings interessieren würde, ob im Rahmen der ja vorher bekannten Kleiderordnung die Krawattenpflicht mit aufgeführt war. Denn, auch wenn ich diese Kleiderordnung absolut daneben finde, hätte er sich doch daran halten können. Und da der Termin der Prüfung ja meist etwas länger bekannt ist, wäre es wohl kein großer Akt gewesen, sich eine für ihn passende, nicht einengende Krawatte zu besorgen.

Eine weitere Frage wäre für mich, ob diese Art von Kleidung bei Prüfungen an entsprechender Schule grundsätzlich vorgeschrieben ist oder einfach nur für diese eine Prüfung festgelegt wurde. Wenn diese Schule nun mal so altbackene Vorschriften hat und man als Schüler ein Problem damit hat, liegt es in der freien Entscheidung des Schülers sich anzupassen oder sein Abi an einer anderen Schule zu machen, auch wenn es schwierig (wenn nicht sogar unmöglich) wäre.

Oder dachte das Jüngelchen, er hätte trotz bekannter Regeln, Sonderrechte, weil sein Vater an dieser Schule unterrichtet? Die anderen Prüflinge waren anscheinend in der Lage sich dieser Kleiderordnung zu unterwerfen, um ihr Ziel zu erreichen. In diesem Fall finde ich es sogar gut, dass der Lehrer so reagiert hat.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Finde ich richtig so. Es war ja scheinbar hinlänglich bekannt, welche Kleidung von den Prüflingen erwartet wurde. Der Knabe hat das gewusst und trotzdem anders gehandelt. Vielleicht hat er gedacht, er käme damit durch, weil sein Vater ja auch Lehrer an der Schule ist oder er wollte einfach rebellisch sein.

Zumal sich ja offenkundig auch nicht das Problem ergeben hätte, dass er gar keine Krawatte besaß oder an keine hätte herankommen können. Und vergessen haben kann er es auch kaum, da wohl die meisten seiner Schulkameraden ebenfalls mit Halsstrick erschienen waren. Da wäre ihm sein Fauxpas sicherlich aufgefallen. Was auch immer seine Beweggründe waren, fest steht, dass er die Regel wissentlich missachtet hat. Und sowas würde ich auch nicht durchgehen lassen, schon gar nicht bei jungen Erwachsenen, die sollten es besser wissen.

Ich bin übrigens nicht gegen eine Kleiderordnung bei solchen Veranstaltungen. Die Matura ist nun mal ein offizieller Anlass und da kann man sich auch angemessen kleiden. Wie streng sowas sein muss, sprich ob man auf Krawatten bestehen muss, ist eine andere Sache. Aber, dass jeder erscheint wie es ihm passt, womöglich im coolen Hopper-Outfit mit dicker Goldkette oder dem super kurzen Mini und durchsichtigem Top, geht nicht.

Das ist dieser Situation in meinen Augen unangemessen. Das dürft ihr gerne spießig finden, aber das sehe ich nun mal so. Man sollte sich für diesen Anlass schon ordentlich anziehen und wenn Vorgaben gemacht werden, muss man sich eben daran halten.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe das auch gelesen und finde es schon alleine von der Schule her unverantwortlich. Ich meine das man zu so einer wichtigen Prüfung angemessen angezogen kommt ist ja wohl eh jedem klar, aber mit dunkler Hose, schwarzem Hemd und Sakko ist das ja wohl ausreichend.

Alleine das, den Schüler mit dem Moped nach Hause fahren zu lassen und eine Krawatte holen ist eine Frechheit. Die haben wohl wirklich nicht bedacht was in dem Schüler in dem Moment vorgeht. Ich persönlich war vor meiner Matura so nervös das ich wahrscheinlich nicht mal das Moped starten hätte können, geschweige denn nach Hause fahren. Ich habe außerdem noch nie etwas davon gehört das eine Krawattenpflicht bei der Matura herrscht. Bei uns kamen sie teilweise in Jeans.

Außerdem wäre es doch sicher möglich gewesen das ihm jemand, der nicht gerade zur Prüfung dran ist eine Krawatte leiht wenn es schon unbedingt notwendig ist. Also in meinen Augen gesehen war das eine Absolute Frechheit und die können froh sein das dem Schüler nichts passiert ist. Stand eigentlich auch irgendwo ob der Schüler dann die Prüfung bestanden hat?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde die Reaktion des Lehrers auch völlig übertrieben. Gerade vor einer solchen Prüfung ist man ziemlich aufgeregt und kann meines Erachtens auch durchaus mal die Krawatte vergessen. Den Schüler dann aber nach Hause zu schicken, damit dieser sich innerhalb von 20 Minuten eine Krawatte besorgt, halte ich für grob fahrlässig.

Der Lehrer kann von Glück reden, dass dem betreffenden Schüler auf seiner Fahrt unter diesem immensen Zeitdruck nichts passiert ist und er wohlbehalten zurückkehrte. Mich hätte es nämlich nicht gewundert, wenn der Schüler in einen Unfall verwickelt worden wäre.

Im Übrigen ist diese Kleidervorschrift doch ziemlich überzogen und nicht mal im Entferntesten zeitgemäß. Wenn ich für meine Abiturprüfungen nächstes Jahr auch solche Vorschriften zu beachten habe, platzt mir womöglich erst mal der Kragen. Schließlich verfügt nicht jeder über ein entsprechendes Outfit und irgendwie verstehe ich nicht, warum ich dafür, dass ich etwas leisten darf, auch noch Geld bezahlen soll.

Dass man nicht in Minirock oder Muskelshirt auftauchen sollte, versteht sich natürlich von selbst, aber das ist bei gewöhnlichen Klausuren auch nicht anders. Weitere Vorschriften sind aber völlig spießig und ich kann jeden Schüler verstehen, der gegen so einen Unsinn rebelliert.

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das muss es wohl an meiner alten Schule auch schon einmal gegeben haben, dass man jemanden von der mündlichen Prüfung ausgeschlossen hat, weil er nicht chic genug gekleidet war. Absoluter Schwachsinn, sage ich da nur! Ich erinnere mich nur zu gut an meine eigene mündliche Geschichtsprüfung vor ein paar Jahren.

Wir waren an dem Tag so 5 Prüflinge und alle waren ganz vornehm gekleidet, nur ich hatte das natürlich an dem Tag total vergessen. Ich bin einfach in ner schwarzen Stoffhose und einem ärmellosen 5 Euro Top aus irgend 'nem Klamottenladen in die Schule. Es war unheimlich heiß an dem Tag und ich wollte einfach nur die Prüfung hinter mich bringen, an besondere Kleidung habe ich nicht gedacht.

Die Lehrer guckten zwar etwas komisch, ließen mich aber trotzdem mein Zeug machen und so kam es, dass ich als einzige mit normalen Klamotten und einer 1 den Prüfungsraum verließ. Die anderen erreichten teilweise nur "ausreichend". Das Ganze mit der Kleiderordnung hat ja überhaupt nichts zu sagen. Und das geht die Lehrer auch gar nichts an, was man nun trägt. Man muss die Prüfung schließlich selbst machen und da muss man sich auch in seinen Klamotten wohl fühlen.

Es kommt einzig und allein auf das Gesagte an und nicht auf das Aussehen. Wo kommen wir denn da hin, es kann sich schließlich auch nicht jeder ein feines Sacko mit Lackschuhen und Krawatte leisten. Da schaffen wir doch schon wieder Nachteile für Kinder aus ärmeren Familien und sowas hat in der Schule nichts zu suchen und schon gar nicht wenn es um die erbrachten Leistungen geht.

Ich finde das hier unverantwortlich von dem Lehrer, da hätte ja sonstwas passieren können. Prüfung bedeutet ohnehin schon Stress und dann noch dieser zusätzliche Terror! Ich würde dem Lehrer als Direktor aber mal ordentlich eins husten.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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