Partner arbeitet nur - kaum Zeit für die Beziehung
Ich schreibe hier nicht, weil ich wissen will, was ich tun kann, damit mein Freund nicht mehr so viel arbeitet. Er hat er seit einigen Monaten eine neue Stelle und arbeitet irgendwie immer mehr. Ich wusste, dass er dort gefordert werden würde, aber nicht, dass er oft länger, also Überstunden machen muss und auch eben nach der Arbeit, noch von zu Hause aus arbeiten müsste. Dazu kommt, dass er sogar teils am Wochenende, dann zwar von zu Hause aus, aber dennoch arbeiten muss.
Auch kam es in den letzten Monaten öfter vor, dass er für ein paar Tage verreisen musste. Das dies passieren kann, wusste ich nicht, bevor er die Stelle an nahm. Ich habe zwar meine Probleme damit, dass ich dann über mehrere Tage und Nächte alleine bin, aber ich gebe mir Mühe, damit zurecht zu kommen. Es bleibt bei der ganzen Arbeit nur sehr wenig Zeit für uns und mich macht das schon traurig und ich vermisse ihn dadurch auch oft. Ich genieße jede Minute, die wir zusammen sind, wenn wir etwas Zeit für uns haben. Natürlich mache ich mir auch Sorgen, dass mein Freund durch den Stress kaputt gehen könnte und irgendwann so ausgebrannt ist, dass es nicht mehr geht. Allerdings geht er in diesem Job auf und es ist genau das, was er immer machen wollte.
Ich würde ihn deswegen nicht verlassen, dazu bedeutet er mir auch viel zu viel. Wir sind auch immerhin schon 6 Jahre zusammen. Ich versuche es mir immer schön zu machen, wenn er nicht da ist. Natürlich fällt mir noch mehr auf, dass er so wenig zu Hause ist, weil ich immer zu Hause bin. Ich bin Hausfrau und kümmere mich darum, dass wir eben eine schöne Wohnung haben und das die Tiere versorgt sind. Ich frage mich nur, wie ich es einfach noch besser machen kann. Das ich eben gelassener sein kann, wenn er mal wieder für eine oder mehrere Nächte nicht zu Hause ist. Ich sterbe dann nicht vor Angst, aber es ist eben, als würde ein Teil von mir fehlen. Es ist komisch, dass Bett neben mir leer zu sehen und wirklich beruhigt bin ich erst, wenn er wieder bei mir ist. Sind diese Gefühle noch normal? Ich mache mir eher Sorgen um ihn, dass ihm auf der Autobahn oder in einer fremden Stadt, etwas zustoßen könnte.
Vielleicht gibt es hier ja noch andere, deren Partner so viel Arbeit muss und die auch mal hin und wieder ein paar Tage alleine sind. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, wie ihr damit umgeht und mir ein paar Tipps geben.
Ich kenne das von einer früheren Beziehung. Man hat immer das Gefühl, es fehlt etwas, man fühlt sich ein bisschen leer. Aber das ist normal denke ich. Da merkt man doch wieder, wie wichtig einem der Partner ist und wie gern man mit dieser Person zusammen ist. So anstrengend ein gemeinsamer Alltag manchmal sein kann, in solchen Situationen lernt man ihn wieder zu schätzen.
Ich habe mich zu diesen Zeiten intensiv meinen Hobbies gewidmet. Ich habe geschrieben, gemalt, gebastelt und mich intensiv meiner Leseleidenschaft gewidmet. Ich bin in die umliegenden Städte gefahren und habe nette Bummel Nachmittage verbracht. Bin durch die Städte gewandert und habe mich inspirieren lassen. Habe Dinge gemacht, zu denen ich sonst nicht gekommen bin. Ich denke, wenn man Hobbies hat, die einen erfüllen, sind solche Zeiten gut und schön zu überstehen. Dass man den Partner vermisst, ist normal, aber solange man auch ein eigenes Leben hat und mit seiner Zeit etwas anfangen kann, sich solche Zeiten, in welchen man allein ist, gut zu überstehen und machen Spaß. Widme dich einfach Dingen, die du gerne machst. Suche dir Hobbies. So kann man auch etwas die Sorgen zurückdrängen, ob es dem Partner denn gerade gut geht.
Das Thema sprichst du ja immer wieder in verschiedenen Varianten hier an und ich denke du hast auch schon eine Menge guter Tipps bekommen, was du an deiner Einstellung und in deinem eigenen Leben ändern könntest um nicht mehr so emotional abhängig von deinem Freund zu sein. Deshalb mal die Gegenfrage - was hast du denn in den letzten Monaten getan um dir ein eigenes Leben aufzubauen? Denn alle guten Ratschläge bringen ja nichts, wenn sie nicht angenommen werden.
Ich habe dir zum Beispiel schon ganz oft geraten unabhängig zu werden, dir Hobbies zu suchen, einen eigenen Freundeskreis aufzubauen und wenn du wirklich so viele Tiere und so ein großes Haus hast, das du den ganzen Tag beschäftigt bist hast du ja vielleicht trotzdem die ein oder andere Stunde Zeit um zumindest einem 400 Euro Job nachzugehen. Auch wenn du das Geld nicht nötig hast - ein Job ist mehr als nur Geld verdienen. Man knüpft dadurch auch Kontakte und kommt einfach mal aus dem üblichen Trott raus und erweitert seinen Horizont. Und wenn du erst mal nichts passendes findest gibt es sicher die Möglichkeit irgendwie ehrenamtlich tätig zu werden.
Ich habe einmal ein ähnliches Thema geschrieben, aber hauptsächlich wollte ich wissen, ob es anderen Paaren ähnlich geht. Und ob die Partner, die zu Hause bleiben, dann ähnlich fühlen wie ich.
Ich weiß mich schon zu beschäftigen! Aber ich frage mich eben, ob man irgendwann gelassener wird, wenn der Partner wieder für ein paar Tage weg muss oder ob es dann immer angespannt bleibt. Ich denke, dass man sich schon daran gewöhnt, dass er hin und wieder weg muss. Aber wird die Sorge dann auch kleiner, dass ihm etwas passieren könnte? Wenn ich zu meinen Eltern fahre, die 186 km weit weg wohnen, dann wird mein Freund sich bestimmt keine Sorgen machen, dass wir etwas zustoßen könnte.
Warum denkst du, dass sich den Freund keine Sorgen macht? Hängt das nicht von der Situation ab? Ich meine, mein Freund ist nun wirklich niemand der sich übermäßig Sorgen macht oder klammert, aber als ich letzte Woche beruflich im Schwarzwald unterwegs war hat er mich unterwegs angerufen, weil er im Radio gehört hat, dass es in meiner Gegend Schnee und gefrierenden Regen gibt und er wollte dann eben einfach fragen ob bei mir alles ok ist und natürlich konnte er sich auch ein "fahr vorsichtig" nicht verkneifen, was mich in dem Moment aber nicht gestört hat. Ich fand es süß, dass er sich Gedanken gemacht hat.
Bei mir ist das eigentlich ähnlich, wenn ich weiß, dass mein Freund oder jemand anders der mir nahe steht unterwegs ist mache ich mir nur dann Gedanken, wenn ich weiß, dass die Straßenverhältnisse schlecht sein könnten oder wenn ich höre, dass irgendwo etwas passiert ist. Aber ob man sich das angewöhnen kann so zu denken weiß ich nicht, denn ich war eigentlich schon immer dagegen Zeit mit negativen Gedanken zu verschwenden, weil das ja doch zu nichts führt.
Mein Mann arbeiter auch viel und dazu noch Schicht und am Samstag. Ich bin eine Mama die auch nebenbei arbeitet und ein Haus + Tiere hat. Also ich gehe selbst auch an den Felgen. Aber ich weiss das er soviel arbeiten muß. Leider wird von den Leuten heutzutage immer mehr verlangt. Aber mein Mann versucht nun schon seine Arbeit so rasch und richtig wie möglich zu machen und er schaut auch, dass er pünktlich heim kann.
Klar ich fühle mich auch oft alleine und im Stich gelassen. Aber wenn die Männer auf Arbeit meutern, dann heisst es sicherlich, dass sie ja gehen können wenn es ihnen nicht passt. Ich kann Dich aber gut verstehen. Vor allem wenn Du den ganzen Tag alleine daheim bist. Da geht der Tag ja kaum vorbei. Vielleicht kann Dein Freund ja mit seinem Chef mal reden?
Bekommt er die Überstunden wenigstens bezahlt? Aber selbst wenn er Geld dafür bekommt, die Gesundheit bekommt er ja nicht wieder und die kann schnell vorbei sein bei dem Stress.
Bisher bekommt er die Überstunden nicht bezahlt. Es wurde ihm gesagt, dass er diese als Lehrzeit ansehen soll, weil er erst seit ein paar Monaten dort arbeitet. Nun ist die Probezeit bald vorbei, aber ich denke trotzdem nicht, dass er wirklich etwas für die Überstunden bekommt. Er sagte mir noch, dass die Überstunden mittlerweile fest mit eingerechnet werden und es ohne diese gar nicht möglich wäre. Sie sind dafür zu wenig Mitarbeiter. Ein Arbeitskollege muss das bei der Vorgesetzten auch gesagt haben. Aber es wird anscheinend nicht geändert.
Mein Freund schläft daher auch meist am Wochenende. Dann legt er sich Mittags hin. Ich denke auch, dass er die Notbremse ziehen würde, wenn er merkt, dass es gesundheitlich Bedenklich wird. Aber dennoch mache ich mir als Freundin natürlich auch Sorgen. Ich packe ihm auch immer viel zu essen ein, damit er wenigstens nicht wieder abnimmt, da er schon sehr dünn ist.
Ich kenne das Gefühl auch. Zuerst war mir das alles gar nicht so klar da wir über 10 Jahre eine Fernbeziehung geführt haben. Da war es normal das er einfach unter der Woche nicht da war. Aber seit knapp zwei Jahren wohnen wir zusammen und jetzt fällt mir das extrem auf.
Er arbeitet auch sehr viel, wenn auch zu Hause. Aber da darf ich ihn auch nicht stören denn er muß sich konzentrieren. Wir sind vor ein paar Monaten in ein eigenes Haus gezogen und hier merke ich es noch schlimmer als vorher das ich doch sehr oft alleine bin. Alleine nicht ganz - habe eine 11 Monate alte Tochter, aber das ist nicht das selbe. Wenn er arbeitet ist es für mich wie wenn er nicht zu Hause ist und er arbeitet oft bis spät in die Nacht.
Wenn er jetzt dann mal weg geht dann komme ich mir so alleine vor. Habe jetzt schon eine Angst denn er muß am 4.2 für mindestens 1 Woche ins Krankenhaus und da werde ich dann wirklich ganz alleine sein. Er fehlt mir ja jetzt schon, wenn ich nur daran denke. Also ich denke das das ganz normal ist das er dir so fehlt. Versucht einfach die Zeit, die ihr gemeinsam habt gut zu nutzen und ich hoffe für euch das sich mit seiner Arbeitszeit doch noch etwas ändert.
Ich finde es absolut falsch, dass du überlegst, was du unternehmen kannst, damit dein Freund nicht mehr so viel arbeitet wie bisher. Aus deinem Posting entnehme ich, dass dein Freund eine ganz normale Arbeitsbelastung hat und nur ab und zu mal auf Geschäftsreise ist. Das finde ich absolut normal und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeit das eigentliche Problem ist. Arbeit ist nun einmal ein wichtiger Bestandteil des Lebens und hat großen Anteil an der persönlichen Selbstverwirklichung des einzelnen Menschen. Du schreibst, dass dein Freund voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht, was ich sehr schön und erstrebenswert finde. Zudem hat dein Freund ja eine neue Anstellung gefunden und ich fände es falsch, jetzt im Job nur neunzig Prozent zu geben, nur um mehr zuhause zu sein. Damit ist keinem gedient und vor allem wird ihn das wahrscheinlich beruflich nicht unbedingt weiterbringen. Zudem kannst du nicht erwarten, dass dein Partner seine Leidenschaft für den Beruf und seine Ambitionen aufgibt, um dafür letztendlich nichts zu bekommen - außer eben viel Freizeit.
Du schreibst, dass du persönlich Probleme damit hast, ein paar Tage alleine zu sein. Ich denke, dass das der springende Punkt ist. Wenn man mit sich selbst nicht gut allein sein kann, ist man auch kein geeigneter Umgang für einen Partner. Zumindest erschwert dieses Klammerverhalten jeden zwischenmenschlichen Kontakt und eine Liebesbeziehung ganz besonders. Wenn jemand schlecht alleine sein kann, muss derjenige einen Weg finden, damit zurechtzukommen.
Das Problem in Beziehungen, in denen einer normal arbeitet, während der andere zuhause ist, besteht meistens darin, dass derjenige, der nur zuhause ist, sich regelrecht auf seinen Partner fixiert und dieser somit zum Lebensmittelpunkt wird. Derjenige, der aber noch andere Dinge im Leben hat, die ihm wichtig sind, zum Beispiel die Arbeit, ist in der Regel nicht so extrem fixiert und ist daher auch meistens besser in der Lage, auch ohne Anhang zurechtzukommen. Dies ist ja nicht der erste Thread dieser Art und ich denke, dass du dir viel zu viele Gedanken um deinen Freund machst und ihn mit deiner Präsenz und dieser schon recht starken Anhänglichkeit erdrückst.
Ich frage mich, ob es dir schwer fällt, neben der Beziehung ein eigenes Leben zu führen, mit eigenen Zielen und Perspektiven. Denn genau das wäre absolut wichtig. Es wäre wohl das Beste, wenn du dir selbst eine berufliche Perspektive schaffst, die dich erfüllt. Vielleicht kannst du in deinen erlernten Beruf einsteigen und daraus Befriedigung ziehen. Oder fange doch ein Studium an und suche dir auf diesem Wege etwas, das dich glücklich macht. Ich bin mir sicher, dass sich das geschilderte Problem von selbst löst, wenn du anfängst, dich ebenfalls selbst zu verwirklichen.
Abgesehen davon ist dein Partner kein kleines Kind, sondern sicher ein erwachsener und eigenständiger Mensch, der gut auf sich selbst aufpassen kann. Übermäßiges Bemuttern und ständige Sorgen können absolut stressig sein - für dich und vor allem auch für den Partner.
Du hast mich auf ganzer Linie missverstanden. Und ich frage mich, wo ich geschrieben habe, dass ich meinem Freund die Arbeit madig machen möchte, damit er nur noch 90% gibt und mehr zu Hause ist. Dies wäre sowieso nicht möglich. Außerdem habe ich noch geschrieben, dass er sehr viele Überstunden machen muss und er arbeitet durchaus mehr, als eben sonst ein normaler Angestellter.
Als ich schrieb, dass ich gerne eine Möglichkeit finden würde, damit mein Freund weniger arbeiten muss, meinte ich nicht, dass ich ihm seine Arbeit ausreden möchte oder sonst etwas. Ich meinte damit, dass ich schaue, wie ich ihm helfen kann und ihm eben Arbeit abnehme. Und ich weiß auch nicht, wie du darauf kommst, dass ich klammere und meinen Freund einenge. Außerdem habe ich geschrieben, dass ich zwar Probleme damit habe, wenn mein Freund ein paar Tage vereisen muss, aber dennoch damit klar komme und mich bemühe, die Zeit für mich so gut wie möglich um zu bekommen. Anscheinend hast du mich komplett missverstanden und schätzt mich ganz falsch ein.
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