Wann und wie seid ihr Erwachsen geworden?
Irgendwie merkt man gar nicht wie die Zeit vergeht. Ich habe auch erst mal bei meinen Eltern den Dachboden aufgeräumt und viele Sachen gefunden. Ich bin heuer mit meinem Lebensgefährten und unserer Tochter in ein Haus gezogen und muß natürlich mal im alten Zuhause aufräumen.
Und wie du schon sagst findet man alles mögliche und denkt dabei zurück. Angefangen von Spielzeug das ich hatte bis zu den Sachen die man halt als Teeny hat. Die Zeit geht so schnell an einem vorbei das man gar nicht merkt das man erwachsen wird.
Mir wurde es eigendlich erst richtig klar als ich meinen ersten Job annahm und selber Geld verdiente. Das war für mich eigendich der Punkt wo ich sagte, jetzt bin ich erwachsen. Obwohl meine Eltern mich noch immer wie ein Kind behandeln. Jetzt aber von der Liebenswürdigen Seite her, nicht von der nervigen.
Was genau bedeutet eigentlich "erwachsen"? Ist das etwas, dass ab einem bestimmten Alter eintritt oder ein Gefühl oder einfach nur eine Rechtslage? Ist es etwas Gutes oder etwas Schlechtes?
Ich bin zwar noch nicht ganz ausgewachsen, aber ich muss irgendwie sagen, dass ich mich noch nie sonderlich jugendlich gefühlt habe, allerdings auch nicht so richtig erwachsen. Ich bin nie in die Disco oder auf Partys gegangen, habe nie mit irgendwelchen Typen rumgeknutscht oder ähnliches. Allerdings hatte ich mal eine Zeit, in der ich mich zu den Gothics gezählt habe und bisweilen ganz krasse Klamotten trug. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr darauf und auch nicht mehr auf schwarz. Ich habe wieder mit bunt angefangen, warum weiß ich auch nicht. Aber an dieser Stelle ist ein ganzes Stück Pubertät von mir abgefallen, glaube ich.
Erwachsen, also so richtig "groß und stark" fühle ich mich aber trotzdem noch nicht. Ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich mich niemals durch und durch so fühlen möchte. Wenn man sich ein bisschen Kindlichkeit erhalten kann über die Jahre hinweg, dann ist das schon ganz schön, finde ich. Bislang habe ich diesen Funken Kindlichkeit auch noch nicht verloren.
Früher habe ich allerdings immer ganz viele Tagebücher geschrieben und wenn ich die jetzt manchmal noch hernehme und darinnen blättere, merke ich die Veränderung schon sehr deutlich. Ich frage mich, wo die Zeit hin ist. Ich habe das gar nicht so genau mitbekommen, wie ich mich verändert habe und was nun dzu geführt hat.
Ich weiss nicht wie und wann es mir bewusst wurde, dass ich erwachsen geworden bin. In mancher Beziehung bin ich mit 32 Jahren noch nicht richtig erwachsen. Ich liebe Hörspiele wie Alf und Bibi Blocksberg und mag Süssigkeiten und Kino und Spielzeug.
Aber ich denke es kommt mit ca. 20 Jahren. So war es bei mir. ich wollte auf einmal nicht mehr so ausgehen und mir die Nächte um die Ohren schlagen. Mit 23 Jahren fühlte ich mich reif für die Heirat und mit 25 Jahren hab ich meinen ersten Sohn geboren. Das alles gehört auch zum erwachsen werden dazu finde ich.
Ich bin 19 Jahre alt und fühle mich inzwischen in einer Phase zwischen der Jugend und dem Erwachsen-Sein. Einerseits bin ich sicherlich noch kindlich veranlagt und freue mich an ganz kleinen Dingen im Leben, aber andererseits habe ich auch Züge, die typisch für Erwachsene sind. So habe ich gewisse Umgangsformen, die ich auch anzuwenden weiß. Auch Moral und Ethik sind mir keine Fremdwörter.
Was für mich und meinen Prozess des Erwachsen-Werdens sehr wichtig ist, ist die Tatsache, dass ich mir eine eigene Meinung bilden kann. Das ist meiner Meinung nach ein sehr elementarer Punkt im Laufe der Entwicklung. Allerdings ist es - so glaube ich - nicht hinderlich, wenn man sich eine gewisse Jugend im Herzen bewahrt, da man sonst als sehr spießig erscheint und keinen Spaß am Leben hat.
Ich glaube so richtig erwachsen bin ich auch mit 31 nicht. Ich bin halt erwachsen, wenn es sein muss. Ich übernehme Verantwortung für meinen Sohn und arbeite auch soweit möglich viel, damit finanziell alles okay ist.
Aber ansonsten bin ich auch manchmal sehr kindlich. Ich stehe teilweise auf sehr kitschige Dinge, wo schon manche die Nase rümpfen wie Plüschmonster oder dergleichen, trage Skull Candy Kopfhörer und gerne auch mal Chucks mit Totenköpfen oder dergleichen.
Allerdings bin ich insoweit erwachsen, dass meine wilden Zeiten natürlich vorbei sind. Kampfsaufen, auch wenn ich das früher nur 2-3 mal im Jahr praktiziert habe, ist nicht mehr drin, überhaupt reizt mich Alkohol gar nicht mehr und auch die Spontanität, die ich früher hatte, ist weitgehend weg - natürlich auch situativ bedingt, weil ich als Mutter eben Pflichten habe und nicht einfach mal was unternehmen kann, wenn es mir in den Kram passt.
Dennoch bin ich auch nicht krampfhaft erwachsen. Ich habe auch jüngere Bekannte um die 20, und wenn es sich mal ergibt, gehe ich gerne mal abends weg, allerdings nur gemütlich in eine Kneipe oder zum Wasserpfeife rauchen - ein Hausmütterchen bin ich so gesehen auch nicht geworden.
Und wenngleich ich nicht jeden Käse kenne, auf den die Kids heutzutage stehen, ist mir viel auch nicht fremd - da gibt es schon ganz andere in meinem Alter, die wirklich absolut keine Ahnung haben von Jugendkultur. So hatte ich bis vor Kurzem beispielsweise einen Nintendo DS - einige in meinem Alter wissen nicht mal, was das ist.
In bestimmten Aspekten ist das Erwachsen sein auch sehr relaxed. Man beschäftigt sich nicht mehr so viel mit dem Aussehen wie in der Pubertät und ist überhaupt selbstbewußter.
Beim Ausgehen wird mir das oft sehr klar und auch innerhalb meines Studiums. Vor vier oder fünf Jahren fühlte ich mich in einigen Clubs oder Diskotheken ganz wohl und fand, ich passte da rein - Wenn ich da heute mal aus Versehen drin lande, komme ich mir als würden die Leute mich schon anstarren. Mir kommt die Musik fremd vor, der komische Tanzstil der Leute und allgemein: Die Leute.
So ist es im Studium auch. Ich bin schon etwas älter, weil ich nach der Schule erst noch eine Ausbildung gemacht und gearbeitet habe und erst recht spät mein Studium begonnen habe - Da waren andere schon längst fertig damit. Heute habe ich im Studium auch mit Leuten zu tun, die gerade 21 sind und das ist ein richtig komisches Gefühl, wenn die sich untereinander unterhalten.
Ich fühle mich oft nicht zugehörig, kann deren Lebensinhalt nicht nachvollziehen (Party, Party) und ärgere mich häufig über deren Unbeschwertheit und ihre Unfähigkeit Verantwortung zu übernehmen, besonders wenn man mal etwas in einer Gruppe machen muss. Daran zumindest erkenne ich, dass ich nicht mehr wirklich jung und unbeschwert bin.
Allerdings habe ich auch den anderen Vergleich in meiner Umgebung: Nämlich Leute, die wirklich sehr erwachsen sind, die eine Familie haben und einfach selbst schon Kinder groß ziehen. Vergleiche ich mich dann wiederum mit denen, fühle ich mich auch dort nicht zugehörig.
"Erwachsen sein" ist zunächst einmal auch eine Frage der Definiton. Was bedeutet das? Dass man ein gewisses Alter erreicht hat, bestimmte Erfahrungen gemacht hat, für sich selbst alle Verantwortung übernehmen kann oder sogar alles zusammen?
Obgleich ich nach dem Gesetz als erwachsen gelte, außer sexuelle alle möglichen Erfahrungen gemacht habe, und im Gegensatz zu vielen anderen in meiner Altersklasse sehr wohl für mich selbst Verantwortung tragen kann, fühle ich mich noch lange nicht wirklich erwachsen. Ich habe auch Zweifel daran, dass sich das jemals ändert. In Discos am Wochenende bin ich allerdings bis heute immer schon kaum gegangen.
Mir fällt es sehr schwer, mich von Aufgehobenem aus meiner Kindheit und Jugendzeit zu trennen. Da hängen einfach Erinnerungen dran, die ich auch mit über dreißig gerne noch dokumentiert behalten möchte. Auch heute schwärme ich noch gern von jungen Männern, die ich attraktiv finde, oder von Schauspielern. Das sind alles Indizien dafür, dass ich in meinem Innersten mindestens noch ein pubertierendes Kind bin.
Wann ein Punkt ist, an dem man merkt, erwachsen zu sein? Schwierige Frage. Als ich einundzwanzig wurde, dachte ich, jetzt sei ich endgültig erwachsen, ein für allemal. Beziehe ich mich auf meine Träume, auf die vielen Illusionen, die ich mir noch mache, fehlt mir da ein ganzes Stück an "Reife", von dem ich allerdings gar nicht genau weiß, ob ich es überhaupt besitzen möchte.
Ich habe - das geht aus dem, was ich bereits erwähnt hatte, schon hervor - keine Kinder. Ob die mich automatisch erwachsener machen würden? Weil ich gewzungen wäre, die Verantwortung für sie zu übernehmen? Ich bin mir unsicher. Ich kenne einige, die Kinder haben, für die sie eigentlich Verantwortung übernehmen müssten, es meiner Meinung nach jedoch nicht (angemessen) tun, da sie noch nicht einmal auf ihren eigenen Beinen stehen können. Daher bin ich davon überzeugt, dass man bereits im Vorwege insofern "erwachsen" sein sollte, als dass man dazu fähig ist, Verantwortung zu tragen. Zumindest, wenn man das mit dem Erwachsen-sein in dieser Art und Weise versteht.
Oh, die Frage finde ich super! Und Du hast mich damit echt zum Nachdenken gebracht; so spontan - und wahrscheinlich auch nach längerem Nachdenken - fällt mir kein Moment ein, den ich als Schwelle zum Erwachsenwerden bezeichnen könnte. Auch ich kann keinen Moment festmachen, in dem ich bewusst erwachsen geworden bin. Aber das liegt auch daran, dass ich mich noch immer nicht "vollständig" erwachsen fühle.
Vielleicht sollte man das Erwachsensein mal definieren. Für mich bedeutet Erwachsensein, dass man sein Leben in den eigenen Händen hält und Verantwortung für sich übernimmt. Und zwar vollständig, d. h. dass man alle Konsequenzen allein trägt, die sich aus den Entscheidungen, die man allein trifft, ergeben. Mit "alleine" meine ich eigentlich nur, ohne die Eltern, die das bisher für einen übernommen oder einen stark beeinflusst haben.
Ich kenne jemanden, der in meinen Augen demnach überhaupt nicht erwachsen ist. Er ist fast 30, ist berufstätig, kann sich aber nicht allein versorgen, fährt zum Essen also jeden Tag zu seinen Eltern, weil er es nicht mal schafft oder schaffen will, sich eine Tiefkühlpizza in den ungeputzten Ofen zu schieben. Ohne die Anweisungen und Ratschläge seines Vaters ist er aufgeschmissen, er trägt keine bedeutsame Entscheidung allein.
Demnach glaube ich, dass mein Erwachsenwerden und -sein mit dem Moment anfing, in dem ich von zuhause ausgezogen bin. Ich habe damals eine Wohnung 200 km von meinen Eltern entfernt bezogen und habe meine Ausbildung gemacht. Damals hatte ich das Gefühl, mein Leben wird schwerer. Heute weiß ich, dass es einfach nur umfangreicher wurde.
Umfangreicher eben in Bezug auf die Entscheidungen, die ich plötzlich zu treffen hatte und in Bezug auf das Wissen, das ich mir aneignen musste, wenn es darum ging, herauszufinden, wo ich was anzumelden, zu beantragen etc. hatte. Mein Leben, das zuvor fast ausschließlich von meinem Vater gelenkt wurde, lag nun ganz plötzlich in meinen eigenen Händen. Und zwar nur in meinen. Das habe ich damals als schwer empfunden.
Heute empfinde ich das als Freiheit. Und ich meine, dass ich heute erwachsen bin. Jedenfalls nach meiner oben aufgeführten Definition.
So richtig kann ich das nun auch nicht am Alter festmachen, wann ich mich richtig erwachsen gefühlt habe. Ich bin mir aber recht sicher, dass das nicht mit achtzehn Jahren der Fall war. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich tatsächlich eher noch wie ein richtiger Teenager gefühlt. Wenn ich so zurückschaue, dann war ich zu dem Zeitpunkt auch wirklich noch sehr kindlich, sowohl vom Aussehen, als auch vom Verhalten und von den Interessen. Da bin ich außerdem auch noch zur Schule gegangen, habe bei meinen Eltern gewohnt und mich daher einfach eher wie ein Kind gefühlt, da ich auch quasi genauso gelebt habe.
Ich denke, dass dieses Erwachsen-Gefühl dann erst langsam kam, als ich mit meinem jetzigen Freund zusammen gekommen bin. Nachdem ich ihn kennen gelernt hatte, hatte ich dann auch gar keine richtige Lust mehr auf Partys, was bis jetzt so geblieben ist. Irgendwie habe ich mich dann recht schnell weiter entwickelt, sah erwachsener aus und fühlte mich auch so. Dabei ist mein Freund selbst alles andere als typisch "erwachsen" und ernst.
So richtig, komplett erwachsen fühle ich mich aber mittlerweile trotzdem noch nicht. Ich habe noch ziemlich viel Unsinn im Kopf, fühle mich für Kinder noch längst nicht bereit und habe auch sonst noch einige kindische Angewohnheiten. Allerdings wohne ich nun mit meinem Freund zusammen, was heißt, dass ich durchaus alleine für mich sorgen kann. In dieser Hinsicht bin ich durchaus erwachsen.
So richtig absolut im Erwachsenenleben angekommen fühle ich mich seit dem letzten Jahr. Da habe ich geheiratet, dieses Jahr habe ich dann das Kind bekommen, ich denke, dass das wichtige Schritte im Erwachsenenleben sind. Andere Sachen würden mir da nicht einfallen, die nun besonders erwachsen sind und woran man das dann erkennen kann.
Ich denke aber auch dass das eine ständige Weiterentwicklung ist und es eh nicht von Heute auf Morgen geht und man deswegen höchst selten wirklich ein Ereignis nennen kann, wann man sich dann erwachsen gefühlt hat. Wobei es dann einfach auch große Ereignisse im Leben gibt, die dann einfach auch nur von Erwachsenen gemacht werden können.
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