Grundschule - Gleitzeit statt kalter Start in den Morgen

Wie hier bereits erwähnt, habe ich durch meinen Neffen von den neuen Unterrichtsformen gehört. Nun gab es bei einem Treffen eine weitere Mutter dessen Tochter in einem anderem Bezirk eingeschult wird. Dort gibt es zwar keinen klassenübergreifenden Unterricht dafür aber eine Art Gleitzeit. Ich weiß nicht mehr wie es richtig genannt wird.

Die Kinder haben vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn eine halbe Stunde, in der sie eintrudeln können. In dieser Zeit können sie frei entscheiden was sie machen. Ob sie sich nur unterhalten, sich Arbeitsblätter nehmen oder frühstücken, spielt keine Rolle. Die Lehrerin, die die Klasse begleiten wird, nutzt laut eigener Aussage die Zeit auch dafür um sich mit den Kindern zu unterhalten.

Das ist natürlich für Mütter, die um 8 Uhr bei der Arbeit seien müssen, ideal. Ihre Kinder werden beaufsichtigt, die Eltern brauchen sich nicht so abzuhetzen oder gar Sorgen machen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist nicht schön, wenn man sein Kind vor der Schule absetzt und dieses dann warten muss bis der Unterricht anfängt bzw die Kinder in die Klassen gelassen werden. Gut finde ich daran auch, dass die Kinder so langsam "runterkommen". Wenn sie sich vor Unterrichtsbeginn schon mit den anderen Klassenkameraden austauschen können, sind sie danach vielleicht etwas ruhiger und können sich besser konzentrieren.

Diese Gleitzeitklasse ist in NRW. Gibt es an den Grundschulen in euren Städten/Bezirken auch solche Reglungen? Und was haltet ihr davon? So wirklich habe ich mich noch nicht damit beschäftigt. Vielleicht gibt es hier auch Eltern, dessen Kindern bereits solche Gleitzeiten genießen dürfen.

Bei uns an der Schule können die Kinder auch ab 6 Uhr schon kommen. Das ganze nennt sich einfach Frühhort und auch da entscheiden die Kinder selbst, was sie in dieser Zeit machen. Es stehen mehrere Räume zur Verfügung, wo sich die Kinder aufhalten können. Allerdings sind dann keine Lehrer aus Aufsichtspersonen dabei, sondern eben die Horterzieher.

Das es gerade für die Berufstätigen sehr gut ist, wenn sowas geboten wird, steht ausser Frage. Allerdings würde ich sagen, das man damit mal wieder was Neuerfunden hat, was es zu DDR-Zeiten an jeder Schule gab. Man nennt es halt in den Altbundesländern jetzt anders.

Also ich finde diese Lösung wirklich super. Ich denke dabei auch nicht nur an die berufstätigen Mütter, sondern auch an die Kinder selber. Mir hat es früher immer gefehlt, dass man erst auf den Unterricht vorbereitet wird und nicht gleich ins kalte Wasser geworfen. Abgesehen davon, dass man sich morgens noch gar nicht richtig konzentrieren kann, weil die meisten der Kinder noch gar nicht gefrühstückt haben, kann man auch mit der Lehrerin sprechen und merkt, dass die Lehrerin auch nur ein Mensch ist. So kommt auch die persönliche Beziehung nicht zu kurz und ich denke auch, dass die Kinder so mehr Respekt vor der Lehrperson haben und lieber lernen.

Ich kann mich lediglich daran erinnern, dass wir Montag erste Stunde immer vom Wochenende erzählen durften. Wir haben dann so einen Sitzkreis gemacht und jeder durfte erzählen, was er/ sie gemacht hat. Dann haben wir gesungen, also ähnlich wie im Kindergarten. Die restliche Woche wurde aber leider auch gleich in der ersten Stunde Stoff durchgenommen, was ich sehr schade fand.

Ich finde die Idee total gut und würde sie mir eigentlich an allen Grundschulen wünschen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich damals immer auf dem kalten Pausenhof stehen und auf den Unterricht warten musste. Das war überhaupt nicht schön. Ich hätte mir damals sehr gewünscht, dass wir schon ins Gebäude hätten gehen dürfen und dort schon eine Aufenthaltsmöglichkeit gewesen wäre. So beginnt der Tag doch für die Kinder gleich viel angenehmer. Außerdem ist es natürlich auch viel sicherer!