Das 60-Minutensystem für Schulstunden

In meiner Schule wird momentan darüber diskutiert, ob wir das 60-Minuten-System einführen sollen. Dies bedeutet, dass jede Schulstunde eine volle Stunde geht, dafür allerdings weniger Fächer am Tag stattfinden. Vorteile, die uns zudem gesagt wurden, waren: "Dann müsst ihr weniger Bücher mitnehmen, Ihr hättet mehr Zeit für Gruppenarbeit! oder es gibt keine Doppelstunden mehr und die Klassenarbeiten werden kürzer!". Aber dagegen spricht nun einmal die Tatsache, dass die meisten Schüler sich bereits in 45-Minuten-Stunden nicht konzentrieren können. Wie soll das dann nur bei 60 Minuten werden?

Habt ihr vielleicht bereits Erfahrungen mit dem 60-Minuten-System gemacht? Es wäre schön wenn ihr sie mir berichten würdet und eure Meinung äußert!

Ich denke die Konzentration ist reine Gewohnheitssache. Wenn die Schüler eine Weile 60-Minuten-Stunden hatten, gewöhnen sie sich schon dran. Besser fände ich aber ein 55-Minuten-System mit 5 Minuten Pause (die man meistens sowieso zum Stundenwechsel braucht).

So würde man in der gleichen Zeit mehr Stoff durchbringen - oder eben weniger Zeit benötigen. Und in den höheren Klassen werden sowieso häufig Doppelstunden gemacht, um nicht so viel Zeit zu verlieren.

Also an meiner Schule ist das System zwei mal 45 Minuten dann Pause, wieder zwei mal 45 Minuten dann Pause. Ich habe auch gehört, dass es ein 40 Minuten,dann 5 Minuten Pause. Ich denke das ist ziemlich vorteilhaft, weil man vor jedem Fach ein bisschen lernen kann und das die Schule nicht bis um 13.00 Uhr geht, sondern bis 12.30 Uhr. Man muss sich schon daran gewöhnen, dass man keine langen Pausen mehr hat, aber ich denke das wird bei dem um eine halbe Stunde verkürzte Schultag kein Problem sein.

Bei der Konzentrationsfrage denke ich, dass das entweder an den Schülern oder an den Lehrern liegt, wenn sich die Schüler nicht konzentrieren können.

Da ich selbst noch Schüler bin, kann ich dazu mal meine subjektive Meinung äussern. Für mich sind die 45 Minuten teilweise schon sehr viel. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich den Unterricht langweilig finde. Insbesondere in Englisch und Deutsch fällt es mir schwer mich nur überhaupt zu beteiligen, weil der Unterricht einfach nicht spannend genug gestaltet wird.

Ich bin zwar aus dem Alter raus, in dem man im Matheunterricht malen musste oder spielerisch gelernt hat. Doch dieses "Stoff in die Schüler pressen - ohne Rücksicht auf Verluste" ist einfach ungeeignet. Es reicht, wenn ich den Text im Buch lese, um ide Fragen beantworten zu können.

Vor allem neuere/junge Lehrer bringen Abwechslung mit in den Unterricht. Jedoch reicht das nicht. 45 Minuten halte ich für vollkommen ausreichend und ideal. Dass man dadurch auch Doppelstunden hat ist vielleicht das kleinere Übel.

Der - meiner Meinung nach - einzige sinnvolle Bereich dafür wären die neuen Jahrgänge, die 12 statt 13 Schuljahre haben und somit fast täglich bis 3 Uhr zur Schule gehen. In der Oberstufe habe ich eh fast jeden Tag mindestens eine Freistunde zwischendurch, in der ich nach Hause kann, um meine Schulsachen für die nächsten Stunden zu holen - da besteht nicht das Problem, dass ich beispielsweise zu viele Schulbrücher mit mir rumschleppen muss.

Bis zur 6.-7. Schulklasse halte ich 45 Minuten für genügend und nach der 7. Klasse sollte es wirklich so sein, dass auch dieses 60 Minutensystem gemacht wird.

Ab der 7. Schulklasse sollten sich die Schüler langsam mal auf das Arbeitsleben vorbereiten und deswegen denke ich, dass es im Arbeitsleben auch keine Ausrede gibt, dass man sich nach 45 Minuten nicht mehr konzentrieren kann. Die Konzentration sollte genauso geschult werden, wie alles andere und nach 45 Minuten Unterricht ist eine Konzentrationsschwäche schon schwach.

Wir hatten die Doppelstunden in den höheren Klassen komplett ohne Pause. Es wurden keine 5 Minuten Pause gemacht, sondern es wurde durchgearbeitet. Standen wichtige Sachen an, wurde auch mal die Pause durchgemacht und dann später gegeben. Das hat die Konzentration auch gefördert. Schließlich kann man im Arbeitsleben auch nicht nach 45 Minuten eine 5 Minutenpause machen oder nach 90 Minuten eine Kaffeepause.

Bei uns in der Region haben sie eingeführt, dass es 90 Minuten gibt und dann immer eine Pause. Meistens besteht ein Tag also aus 3 x 90 Minuten + den Pausen.

Ich persönlich fande so genannte Doppelstunden, wie sie bei uns damals hießen (2 x 45 Minuten, dazwischen aber 5-10 Minuten Pause) furchtbar. Ich konnte mich immer gut konzentrieren, aber die letzten 20-30 Minuten der zweiten Stunde waren immer schrecklich.

45 Minuten sind genau richtig. Mit 60 kann man vielleicht auch noch leben, aber die 90 Minute sind definitiv zu viel. Vor allem, weil man das hier schon ab der 5. Klasse so macht.

Man kann das nicht mit dem Arbeitsleben vergleichen, finde ich. In den meisten Berufen ist es einfach nicht so, dass man auf die Uhr schaut. Da muss man sich 8 Stunden lang konzentrieren, aber selten auf so unterschiedliche Sachen (Mathe, Bio usw. ) und selten macht man eine Arbeit, die nicht wenigstens ein bischen Spaß macht. Mal abgesehen davon gibt es Geld

Ich zum mindest finde arbeiten angenehmer, als 90 Minuten auf dem Po zu sitzen und aufzupassen... und in der Uni später kann man sich doch allen Ernstes während der Vorlesung ein, zwei... Kaffee genehmigen.

Ich finde das System auch sehr gut. Später muss man sich manchmal mehrere Stunden am Stück auf eine Arbeit konzentrieren. Je früher die Kinder das schon in der Schule lernen, umso besser!

Außerdem finde ich diese ständigen Unterbrechungen durch kleine Pausen völligen Unsinn. Ich konnte mich immer besser konzentrieren, wenn ich für längere Zeit an einer Sache arbeiten konnte, anstatt jede 45 Minuten unterbrochen zu werden. Ich würde das System gleich noch radikaler durchsetzen: 2x60 Minuten am Stück ein Fach, danach 5 Minuten Pause (um den Raum zu wechseln o.Ä.) und das 3 mal am Tag (plus eventueller Mittagschule). Und dazwischen würde ich den Kindern eine (Vor)Mittagspause von 30 Minuten geben. Das wäre meiner Meinung nach wesentlich produktiver.

Ich konnte mich immer besser konzentrieren, wenn ich für längere Zeit an einer Sache arbeiten konnte, anstatt jede 45 Minuten unterbrochen zu werden.

Aber das ist bestimmt nur der Fall, wenn du an der Sache auch Spaß hast?

Ich denke jeder hatte mal Fächer, die er überhaupt nicht gemocht hat oder die er zumindest zeitweise nicht ausstehen konnte! Wenn ich mit 60 Minuten lang wirklich nur langweile, weil einfach nichts zustande kommt(und das kann durchaus mal passieren!), dann würde es mir wie eine Ewigkeit vorkommen.

Das Prinzip der Stundeneinteilung ist doch auf jeden Fall von mehreren Seiten zu beurteilen. 2 Stunden praktische Informatik wären kein Problem, aber 2 Stunden über Themen zu sprechen, die man eigentlich schon zuvor besprochen hat, wären eine Qual.

Also ich persönlich halte von 60 Minuten unterricht gar nichts. Ich war damals schon froh wenn ich mich die 45 oder 50 Minuten konzentrieren konnte. Sicher sind das dann nur 10 Minuten länger aber trotzdem.

Wenn man den ganzen Tag mit Stoff zugetextet wird und dabei natürlich auch noch Fächer sind die man eigendlich gar nicht mag, dann sind 60 Minuten schon sehr lange. Für mich waren die 45 Minuten gerade richtig. Danach ein wenig Erholung in der Pause tut ganz gut. Wir hatten auch hin und wieder Doppelstunden aber da haben wir genauso nach den 45 Minuten Pause gemacht. Also für mich gesehen ist das für die Schüler nicht so gut.

Ich denke es ist egal ob der Unterricht 45 Minuten, 60 Minuten oder 2 x 45 Minuten lang ist. Wem der Unterricht spass macht, der hat kein Problem lange zu sitzen. Wer sich langweilt dem ist auch schon eine halbe Stunde Unterricht zu viel.

An meiner Schule haben wir meist 2 Schulstunden aneinander - ohne Pause. Somit kommt man auf 90 Minuten Unterricht ohne Pause. Ok es ist eine Berufsschule, aber dennoch finde ich es besser mindestens 60 Minuten am Stück Unterricht zu machen, da sonst der Lehrer und auch die Schüler aus einem Thema rausgerissen werden und erst wieder nach der Pause reinfinden müssen.