Pro IT: Kostenloser PC für Hartz 4 Empfänger
elytun hat geschrieben:Ich weiß nicht wie ihr das Wort "notorisch" interpretiert,
Aber sonst geht`s Dir gut ? Da gibt`s keine Interpretation, dass ist ein eindeutig definiertes Wort und:
elytun hat geschrieben:aber es hat nicht beleidigendes sondern heißt nur das man es den Personen schon ansieht, dass sie gern arbeitslos sind!
Klar, es ist nicht beleidigend hier mal wieder alle über einen Kamm zu scheren und als offensichtliche Drückeberger hinzustellen. Notorisch, zu deiner Aufklärung, ist prinzipiell ein abwertender Begriff - oder was empfindest Du schmeichelnder, wenn man dich als halbwissend oder notorisch halbwissend bezeichnet? Eine wirklich unglaublich lahme Ausrede - und falls es stimmen sollte, empfehle ich ein paar Übungen in "Erst denken, dann sprechen!" (bzw. schreiben).
@Klehmchen
Dass es das Angebot in den Jobcentern gibt sagt doch wenig aus - das ist doch zugegeben sehr bescheiden und ein reines Zweckargument des Arbeitsamtes nach dem Motto "Sie können sich doch hier Arbeit suchen!".
Ganz ehrlich, abgesehen von den höheren Aufwendungen um erst einmal zum Amt zu kommen: Wer hockt sich schon gern dick angezogen in einen großen, zugigen Raum wo man jedem über die Schulter schauen kann und muss da unter Zeitdruck mal eben die noch bescheidenere Datenbank der ARGE durchsuchen da 10 andere bereits hinter einem Schlange stehen und auch drankommen wollen? Dass da die Motivation flöten geht sich eine Beschäftigung zu suchen wundert mich nicht - generell ist das doch wieder ein gutes Beispiel für den PC zuhause, da die ARGE nur Pseudo Angebote bereitstellt und mehr darauf bedacht ist ihre Kunden davon fernzuhalten indem sie die Nutzung so unangenehm wie möglich gestaltet.
Ich sag nur "Fördern und Fordern"! Beim letzteren hatte es die ARGE gar nicht eilig genug und ahnungslose Sachbearbeiter drangsalieren hier "Kunden" von Anfang an, aber beim Fördern wird dermaßen auf stur geschaltet so dass die meisten "Kunden" hier meist nur mit einer Klage vor Sozialgerichten usw. überhaupt mal in den Genuss kommen.
Das Hauptproblem ist doch wirklich, dass die PC Angebote bei der ARGE offen gesagt absoluter Müll sind! Dazu kommt, dass die Datenbank bei der ARGE genauso Mist ist.
Ich kenne kaum einen Arbeitgeber, mal abgesehen von denen, die selber nur PCs aus der Ferne kennen, die sich mit ihrem Anliegen ernsthaft an die ARGE wenden. Als Arbeitgeber hat man es da kaum leichter als Arbeitnehmer und wenn ein Job angeboten wird dann nutzt man heute zuerst den Weg Jobbörsen im Internet, dann Anzeige in der Zeitung und wenn das nichts nützt wendet man sich an die ARGE! Nicht umsonst ist der Spruch "Leute schickt das Arbeitsamt!" mittlerweile zum geflügelten Wort mutiert - ich will jetzt nicht seitenweise darüber schreiben, aber dass da Leute vermittelt werden die nur geringfügig bis gar nichts mit den Anforderungen zu tun haben die man stellt ist die Regel dank in der Regel weltfremden Sachbearbeitern und was die so unter ihrem Job verstehen.
Ich habe mich nur einmal als Arbeitgeber auf Personalsuche ans Amt gewendet und schon nach der Hälfte des Telefonats gesagt "Wissen sie was: vergessen sie`s einfach!" - und viele sehen es ähnlich! Erfahrungen von ehemaligen Kommilitonen sahen kaum anders aus: Jobs wurden da zu 100 % außerhalb vom Arbeitsamt gefunden, von all den Stellenangeboten auf die sie sich beworben haben war kein einziges in der Datenbank beim Amt zu finden.
Daher ist es meiner Meinung nach klar der bessere Weg hier Arbeitssuchenden die keinen PC zuhause haben eine alte Kiste ins Wohnzimmer zu stellen, die es ihnen ermöglicht sich hier mit Eigeninitiative einen Job zu suchen - nämlich da wo sie angeboten werden, vermehrt außerhalb des Arbeitsamtes auf Stellenbörsen im Netz. Klar gilt das nicht für alle Jobs, aber nicht jeder sucht nur eine geringfügige Beschäftigung in Form von Erntearbeiten und um die Ecke im Markt putzen - und für die Personen ist das eine echte Chance.
Man sollte vielleicht mal an jeden einen Zettel verteilen, auf dem steht "Das was im TV als Doku Soap verkauft wird ist fiktiv und spiegelt NICHT die Wirklichkeit beim Löwenanteil derer wieder die derzeit Hartz IV beziehen." Denn, anders als so erworben kann ich mir das "Wissen" was hier teilweise verbreitet wird echt nicht vorstellen.
Selbst ein günstiger PC kostet Geld und das ist bei vielen inzwischen echte Mangelware geworden. Wer dauerhaft für alle Lebensumstände nur 360 Euro zur Verfügung hat, der fährt sein komplettes Leben auf Reserve. Da ist irgendwann NICHTS über, es sei denn man ist bereits sich in Schulden ohne Ende zu stürzen und das sind die allermeisten eben nicht. Das kann so ein Projekt nicht nur eine Hilfe sein, sondern ein echter Lichtblick. Nicht nur weil so die Möglichkeit besteht sich in aller Ruhe mit der Arbeitsmarktlage auseinanderzusetzen, sondern weil es auch die Möglichkeit bietet sich selbst wenigestens ein wenig weiter zu qualifizieren. Die Frage "Können sie denn mit dem Computer umgehen" kommt immer öfter, auch in eigentlich sehr einfachen Jobs, weil vieles zumindestens mit dem Computer zu tun hat. Es ist eine der wenigen mir bekannten Aktionen der ARGE, die nicht den Hauch von ARGEn Mumpitz in sich tragen.
Da werden "Kurse" gegeben um die Bewerbungen zu optimieren, wo den Leuten Ratschläge gegeben werden, die derart überholt, schlecht oder schlichtweg falsch sind, das man sich ausrechnen kann was passiert wenn die sich so bewerben. Lieblingstip: Blind Bewerbungen schreiben und zwar möglichst in solchen Massen, das man anderswo von "Spam" sprechen würde. Na ja, so werden inzwischen die meisten Blindbewerbungen auch behandelt: Weiter zu Kollege Papierkorb.
Umgekehrt sind aber fast alle sinnvollen Fortbildungsangebote komplett abgebaut worden. Und die meisten Regelungen sind so, das es sich nicht einmal rentiert wenn man versucht über einen Nebenjob wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen, je mehr du versuchst selbstständig zu verdienen, desto mehr echten Ärger handelt man sich ein. Wenn man etwas findet, was in vielen Regionen dann ja auch noch zusätzlich schwer ist.
Und dann wird von "notorischen Hartz IV Empfängern" geplappert. Da fällt es echt schwer noch halbwegs höflich zu bleiben, denn eigentlich möchte man nur noch denjenigen schnappen und ... nein, ganz eigentlich ist man gemeiner: Man wünscht sich "Werd mal selbst "notorischer" HartzIV Empfänger". Ist heute leichter als die meisten sich das denken...
Subbotnik hat geschrieben:Ganz ehrlich, abgesehen von den höheren Aufwendungen um erst einmal zum Amt zu kommen: Wer hockt sich schon gern dick angezogen in einen großen, zugigen Raum wo man jedem über die Schulter schauen kann und muss da unter Zeitdruck mal eben die noch bescheidenere Datenbank der ARGE durchsuchen da 10 andere bereits hinter einem Schlange stehen und auch drankommen wollen? Dass da die Motivation flöten geht sich eine Beschäftigung zu suchen wundert mich nicht - generell ist das doch wieder ein gutes Beispiel für den PC zuhause, da die ARGE nur Pseudo Angebote bereitstellt und mehr darauf bedacht ist ihre Kunden davon fernzuhalten indem sie die Nutzung so unangenehm wie möglich gestaltet.
Deswegen sage ich ja, dass diese Angebote ausgeweitet werden sollen und die Rechner mit einem Internetzugang versehen werden sollen. Dann ist man nicht mehr auf die Datenbank der Arge angewiesen, sondern kann selbstständig suchen. Ist aber eben alles eine Frage der Umsetzung. Wie ich geschrieben habe, macht es aus meiner Sicht eben wenig Sinn, wenn nun einige Leute von zu Hause aus suchen können und sich bewerben können, da aber Bewerbungen rauskommen, die jeder Arbeitgeber gleich in den Schredder wirft. Das kann man aber eben nur dann verbessern, wenn man neben den Rechnern auch eine Betreuung in der ARGE mit einbauen würde. Vorallem könnte man mehr Menschen damit erreichen. Muss dann aber eben auch vernünftig umgesetzt werden.
Und JotJot: Beim Quelle-Call-Center gebe ich dir ja recht, dass man es keinem Auswärtigen wirklich zumuten kann, für einen Job weit zu fahren, bei dem am Ende nichts raus kommt. Aber weißt du denn was die Leute in den Call-Centern bei Quelle verdient haben? Wenn die Leute zu sich selbst ehrlich sind, hat es sich vorher auch nicht gelohnt. Abzüglich Fahrtkosten hatten sie meist auch nicht mehr als ALGII über. Kenne das aus meiner eigenen Familie. Unter anderem deswegen gabs ja auch große Fluktuationen in den Call-Centern oder die Stellen wurden gleich ganz von Studenten besetzt, die mal 10-15 Stunden in der Woche gearbeitet haben. Ist jetzt also kein neues Problem.
Ansonsten war ich noch nie in einem Kurs der Arge. Ich war bisher nur gut 1,5 Monate arbeitslos. Einmal 4 Tage zwischen Abi und Zivildienst und dann habe ich mir einen Monat vor dem Studium gegönnt ohne irgendwelche Bezüge. Ich habe nach dem Zivildienst sofort eine Stelle gefunden um bis zum Studium zu arbeiten. Ich habe auch einen Nebenjob neben dem Studium sofort gefunden. Bei meiner Freundin sah es ähnlich aus. Sie hatte für einen Midi-Job neben dem Studium bei 4 Bewerbungen 3 Zusagen, die nach 2 Wochen kamen. Und auch die Leute mit denen ich arbeite, haben ihren Mini-/Midi Job sehr leicht bekommen. Und das sind alles Jobs die man ohne jegliche Qualifikation machen kann, bei denen einfach nur ordentliche Arbeit verlangt wird. Sind aber auch alles Jobs, die nahezu nirgends ausgeschrieben waren, weil die Unternehmen wussten, dass sich immer mal wieder Leute bewerben.
Und @ derpunkt: Ich habe ebenfalls klar gesagt, dass einige Schmarotzer nicht dazu führen sollen, dass man nun gleich alle Arbeitslosen abstempelt. Aber selbst wenn ich bei 3,5-4 Mio Arbeitslosen unterstellen würde, dass davon nur ein paar Zehntausend echte Schmarotzer sind, führt dies doch zu dem Problem, dass man bei einer echten Förderung über 3 Millionen Leute mit PCs ausstatten müsste. Klar kann man da sicher viele abziehen, die eh einen PC haben, aber selbst wenn man nur 100.000 Menschen ausstatten müsste, wird es schwer diese Zahl aufzutreiben. Und dann ist es ja auch die nächste Frage, was ein 50jähriger alleinstehender ALGII-Empfänger mit dem PC macht, wenn das letzte Bewerbungstraining auch schon wieder Monate zurückliegt. Von daher würde ich eben versuchen die Ressourcen dann so aufzuteilen, dass man viele Menschen erreicht.
Und dass man wahre Unkosten hätte, wenn man einmal pro Woche zur Arge fahren muss halte ich als Regelfall für sehr unwahrscheinlich. Meine Eltern wohnen auch auf dem flachen Land und da müsste man auch erstmal gut eine halbe Stunde mit dem Bus bis zur nächsten Arge fahren. Das kostet hin und zurück knapp 4 Euro, also 16 Euro im Monat. und dieser Betrag ist im ALGII-Satz für den öffentlichen Verkehr auch enthalten. Und nebenbei kann man diese Fahrt ja mit einer anderen Notwendigkeit kombinieren. Einkaufen, Amtsgeschäfte oder ähnliches, damit keine Extrakosten entstehen. Wäre also im Regelfall sicher nicht unmöglich (mag durchaus wenige Ausnahmen geben).
Klehmchen hat geschrieben:Deswegen sage ich ja, dass diese Angebote ausgeweitet werden sollen und die Rechner mit einem Internetzugang versehen werden sollen. Dann ist man nicht mehr auf die Datenbank der Arge angewiesen, sondern kann selbstständig suchen.
Ein Telefon hat doch mittlerweile jeder im Haus - und wenn es dazu keinen DSL Anschluss gibt ist das wie gesagt kein Nachteil sondern im Sinne der "gegen Schmarotzer"-Argumentierer noch ein Vorteil, da man mit einer alten Kiste und einem 56k Modem nun wirklich den Rechner nicht dazu nutzen kann statt nach Stellen 14 Stunden lang WoW zu spielen oder andere "große" Seiten abzusurfen. Für die meist recht einfach aufgebauten Stellenseiten reicht es völlig aus sowie für Bewerbungstipps und - seiten im Internet (die mit ihren Hilfestellungen meist den Kursen der ARGE Lichtjahre voraus sind).
Ich vermisse hier lediglich den Link zu dem Projekt - oder wie ich die dazugehörige Initiative bzw. Organisation im Internet finde, konkret in Nordrhein-Westfalen, idealerweise Rheinruhr.
Geben Sie einfach "Pro IT Holzminden" in Ihre Suchmaschine ein: Pro-IT-Holzminden.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-105509-20.html
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