Arbeitslos: Alleine finanziell besser dran?

vom 19.01.2010, 09:32 Uhr

Keine Sorge ich hab dir das nicht Übel genommen. Weisste ich versuch halt gerne auch andere Sichtweisen aufzuzeigen, die halt nicht nach der Norm gehen.

Am einfachsten wird es halt sein, wenn du erstmal Kontakt zu einer eher unabhängigen Stelle aufnehmen würdest. Deshalb der Hinweis aufs Jugendamt. Hier gibt es auch Beratungsstellen für sozial schwache Familien. Die müsste es bei euch doch auch geben? Überlege dir vorher gut, was du bei den Ämtern erzählst. JotJot hat ja meine Vermutung bestätigt. Kindeswohl und sowas kommt an sich immer gut und scheint ja auch einer deiner Hauptgründe zu sein. Das die Finanzen natürlich auch wichtig sind, ist mir klar. Ich weiss wie es mir geht, wenn meine Existenzgrundlage in Gefahr ist.

Wenn du wenig verdienst, müsstest du auch auch Anspruch auf so Leistungen wie die Tafel haben. Es gibt sicherlich was ähnliches in Österreich. Damit wären zumindest schon mal ein Teil der Kosten gedeckt. Und hier ist es so, das rückwirkend zum Tag der Antragsstellung (die des Erstantrags) bezahlt wird. Du wirst zwar eventuell einen langen Atem brauchen, bis du bestimmte Leistungen durch hast, aber das Geld kommt. Halt irgendwann.

Bei den Kinderbetreuungskosten ist es hier so, das es da auch nach Familieneinkommen geht. Da du dann ja alleinerziehend bist, müsstest du dich mal kundig machen, ob die Kosten dann nicht gesenkt werden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Wenn bei euerer Beziehung eh einiges im Argen liegt, dann zieh das durch. Für dich und deine Tochter wird es besser sein. Und ich weiss von was ich rede. Hab das ganze ja Ende letzten Jahres auch gemacht. Auf Dauer wird das mit euch doch nicht mehr besser, da ja dein Freund nichtmal wirklich bereit ist sich um seine Verantwortung zu kümmern. Allein sein unregelmässiges Jobben und die Ignoranz seiner Schulden sprechen da Bände.

Im Endeffekt musst du nichtmal grossartige Geschichten hervorzaubern auf den Ämtern. Euere Lebenseinstellungen passen eben nicht mehr zusammen und eine Besserung ist auszuschliessen. Natürlich wirst du allein dann schon mehr Geld zur Verfügung haben, weil du eben nicht mehr seine Schulden finanzierst.

Was die Zuschüsse vom Staat angeht. Beantrage das, wo du meinst, das es euch zusteht bzw. was dir geraten wird zu beantragen. Die Ämter werden schon genau hinschauen, wenn sie entscheiden, was dir und deiner Tochter dann zusteht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


wirreszeug hat geschrieben:aber ich musste drei Jahre lang mit ansehen, wie die Menschen um mich herum das Land abgezockt haben und sich zwei Autos vermögen haben, während ich und meine Tochter am Hungertuch nagen mussten.

Zunächst ist die durch andere begangene Ungerechtigkeit nie eine Rechtfertigung, selbst ungerecht zu handeln. Das Leben der anderen ist keine Blaupause für Dein eigenes Leben. Und ob sich andere Menschen bereichern oder nicht hat keinen Einfluss auf Deine Lebenssituation. Abgesehen vielleicht von dem Fall, dass sie Dir von ihrem ergaunerten Wohlstand was abgeben. Also solltest Du das bei der Betrachtung aller Schritte, die Dein Leben betreffen, aussen vor lassen!

wirreszeug hat geschrieben:Außerdem trenne ich mich nicht wegen der Sozialleistungen von meinem Partner, sondern weil er unzuverlässig ist und Schulden wie ein Hund Flöhe hat und sich einen Dreck darum kümmert.

Gut, aber die Information hat ja in der Ausgangsfrage gefehlt. Und wenn man dies auch noch in die Betrachtung mit hinein nimmt (und Du für Deine Situation musst das ja machen!), dann ist die Frage ja schon wesentlich leichter zu beantworten. Wenn die Partnerschaft sowieso schon zerrüttet ist, dann profitierst Du in jedem Fall von einer Trennung! Du gewinnst hier dann wieder eine Freiheit, für die man sogar finanziellen Einbussen in Kauf nehmen könnte/sollte. So schwer das auch sein mag. Aber offenbar ist das noch nicht mal der Fall.

Ich dachte ursprünglich, es würde darum gehen, durch organisatorische Umstellungen die Bedingungen für eine Förderung zu schaffen. Als unverheiratetes Paar ist das sicher leichter machbar - und daher könnte so eine "offizielle Trennung" nichts mit der realen Situation zu tun haben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Beim lesen deines ersten Beitrages musste ich auch zunächst daran denken, dass du deine Entscheidung, mit oder ohne den Vater des Kindes zu leben, von der Tatsache abhängig machst, dass der Staat dir vielleicht irgendwelche finanziellen Unterstützungen gewähren würde oder nicht. Das wäre natürlich der absolut falsche Weg. Staatliche Leistungen sind für die Leute bestimmt, die ohne das Geld nicht über die Runden kommen würden und für sonst niemanden. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die das System ausnutzen, aber an solchem Gesocks solltest du dir auf keinen Fall ein Beispiel nehmen. Nur weil es Leute gibt, die das Land abzocken, solltest du dich nicht auf dieses asoziale und sehr niedrige Niveau begeben und ebenso handeln. Ich finde es gut, dass ihr bisher ohne staatliche Zuschüsse ausgekommen seid, auch wenn es sicher manchmal nicht ganz leicht für euch war.

Wie sich die Geschichte nun aber, nach weiteren Beiträgen von dir darstellt, spielt die Frage nach den finanziellen Vor- oder Nachteilen mit oder ohne den Mann keine Rolle - und das darf sie auch nicht. Ich finde es absolut verwerflich, eine Beziehung von finanziellen Überlegungen abhängig zu machen. Eine Beziehung hat erst einmal nichts mit den Finanzen zu tun. Problematisch ist es natürlich, dass dieser Typ sich bei dir bisher offensichtlich durchschmarotzt hat, indem er seine Schulden von dir bezahlen lässt. Das ist allerdings etwas, das du alleine zu verantworten hast. Ich käme niemals auf die Idee, die Schulden von jemandem zu bezahlen, der offensichtlich nicht mit Geld umgehen kann - ganz unabhängig von meinen persönlichen Lebensumständen. Nicht einmal mit viel Geld auf der hohen Kante würde ich das tun. Diesen Punkt musst du also dir selbst vorwerfen. Wenn dieser Typ nicht mit Geld umgehen kann, hättest du dein Geld frühzeitig von seinen Finanzen separieren müssen und auch die Kosten für eure gemeinsamen Ausgaben trennen müssen. Das ist der einzige Weg zu verhindern, dass man mit in den Schuldensumpf gezogen wird.

Wichtig ist nur die Frage, ob die Beziehung für dich noch tragbar ist. Und nach allem, was du bisher geschrieben hast, scheint das ja schon lange nicht mehr der Fall zu sein. Diese Überlegung ist die einzige, die wirklich zählt und ich habe den Eindruck, dass für dich klar ist, dass du dich aus verschiedenen Gründen von diesem Mann trennen wirst. In eurem Fall scheint das die logische Konsequenz zu sein. Nun musst du für dich schauen, wie du dich und dein Kind alleine versorgen kannst. Es gibt ja durchaus Zuschüsse, so dass ihr nicht hungern müsst und auch ein Dach über dem Kopf habt.

Mir scheint, dass du selbst die Sachen, die du erledigen musst, ja offensichtlich im Griff hast, während dein noch-Partner ja scheinbar ein Traumtänzer ist, der sich nicht einmal um die einfachsten Dinge kümmern will. Von diesem Punkt aus kann es für dich ja nur bergauf gehen, da du diesen Klotz am Bein ja nun bald los sein wirst. Wenn dich dieser Mann nicht mehr blockiert und dich die ganze Situation nicht mehr belastet, wirst du sicher auch Mittel und Wege finden, auch finanziell für dich und dein Kind zu sorgen - und dafür wünsche ich dir alles Gute.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Schulden mitbezahlen ist nie gut, schon gar nicht, wenn die Partnerschafts sowieso schon wackelt. Und wenn Du ansonsten für deinen unzuverlässigen Freund aufkommen musst, ist das noch schlimmer. Da wärst Du alleine selbst ohne staatliche Hilfe besser dran, nicht nur vom Finanziellen, sondern auch vom Nervlichen her.

Wobei ich auch so davon abraten würde, den Staat in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, wie die Regelung in Österreich aussieht, aber ich vermute, dass das nicht so viel anders als in Deutschland sein wird. Und hier müssen die Hartz4-Empfänger dann in entsprechend kleine Wohnungen ziehen, kommen sie zu Geld, wird der Anteil, den sie bekommen, entweder ganz gestrichen oder gekürzt. Was natürlich im Grunde auch richtig ist, denn die staatliche Hilfe ist ja für jene als finanzielle Hilfe gedacht, die so nicht über die Runden kommen würden.

Außerdem drückt das auch aufs Selbstwertgefühl. Klar, man hat als arbeitende Person jahrelang eingezahlt, aber dennoch ist es doch sicherlich schrecklich, das dann in Anspruch zu nehmen. Zumal Hartz4-Empfänger in der Gesellschaft kein hohes Ansehen genießen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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