Gute Lehrer: wie erkenntlich zeigen?

vom 18.01.2010, 17:35 Uhr

Seitdem ich nun das Gymnasium und die Gesamtschule kennen gelernt habe, haben sich so manche Vorurteile gegenüber schlechten Lehrern und Schülern beseitigen lassen. Meine Meinung hat sich sogar soweit geändert, dass ich eine Gesamtschule für die bessere Wahl halte, da die Lehrer einfach viel engagierter sind und sich auch für die Schüler interessieren.

Dabei geht es in erster Linie darum, den Schülern den Unterrichtsstoff vernünftig zu vermitteln. Ich wusste gar nicht, dass es noch so gute Lehrer gibt. Dabei stimmt einfach alles. Der Unterricht ist nicht langweilig, sondern interessant, es wird sich Mühe gegeben und der Lehrer versteht sich auch außerhalb des Unterrichts gut mit den Schülern.

Da nicht nur Schüler gelobt werden sollten, möchte ich meinem Lehrer irgendwie zeigen, dass ich seine Arbeit, die er macht gut macht und ich das wirklich zu schätzen weiss. Dabei weiss ich nicht, wie ich das am besten machen soll. Wenn ich ihn anspreche, kommt das womöglich noch falsch rüber und wird von den anderen als "einschleimen" gewertet. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass es noch so gute Lehrer gibt und das vermehrt an einer Gesamtschule, von der ich so etwas nie erwartet hätte!

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde es in erster Linie mit guten Leistungen machen, denn ich denke das ist für einen Lehrer der schönste Lohn für seine Arbeit. Er vermittelt ja als Pädagoge sein Wissen an die Schüler weiter und freut sich daher, wenn diese das erlernte Wissen auch praktisch anwenden können.

Zum Halbjahr oder auch zum Schuljahresende könnte man sich speziell noch mit einen Blumengruß bedanken. Das ist dann auch angemessen, weil sowohl der Schüler und auch der betreffende Lehrer das Ergebnis der gesamten Arbeit dann sehen. Man freut sich dann auch wieder auf neue Erfolge, die man dann gemeinsam erarbeiten wird in der Zukunft.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo,
ich würde zum Schuljahresabschluß oder zu Weihnachten die Gelegenheit nutzen, ihm zu diesen Anlässen eine kleine Freude zu machen. Entweder würde ich in der Klasse herum fragen, ob die anderen mitmachen, oder ich würde alleine etwas schenken. Dabei muss es ja nichts Großes sein. Zu Weihnachten würden sich z.B. selber gebackene Plätzchen anbieten. Da wird sich dein Lehrer bestimmt freuen.

Ansonsten verfasse doch einfach einen kleinen Brief, indem du dich für die nette Art und das erfolgreiche Lernen bedankst und lass die anderen eventuell unterschreiben. Das ist unverfänglich und doch persönlich.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde, dass man einem Lehrer nicht durch Geschenke zeigen sollte, dass man mit seiner Lehrerleistung zufrieden ist. Ich finde das mehr als schleimig und wenn bei uns in der Klasse jemand seinem Lehrer ein Geschenk gemacht hätte, der wäre wohl als Streber und Schleimer abgestempfelt gewesen.

Für Lehrer sollte es etwas ganz normales sein, dass sie sich mit den Schülern verstehen und dass sie auch "gut" sind. Der Lehrer könnte ein Geschenk an Weihnachten, was von einem persönlich kommt und nciht von der Klassengemeinschaft, auch falsch verstehen und als "Bestechung" oder auch mehr ansehen.

Ich halte nichts davon, dass man als Schüler dem Lehrer was schenkt und ihm dadurch zeigen will, dass man zufrieden mit ihm ist. Es ist nun mal des Lehrers Aufgabe , seine Berufung, sein Beruf.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben: Ich finde das mehr als schleimig und wenn bei uns in der Klasse jemand seinem Lehrer ein Geschenk gemacht hätte, der wäre wohl als Streber und Schleimer abgestempfelt gewesen.

Du hast natürlich recht. Wenn ein Geschenk von einer Einzelperson kommt, kann immer der Verdacht erhoben werden, es handle sich um einen Bestechungsversuch. Ich dachte auch eher daran, sich im Namen der Klasse, gemeinschaftlich zu bedanken. Das Geschenk muss ja keinen hohen materiellen Wert haben, z.B. ein Klassenfoto.

Mein Hintergedanke bei der Sache ist, durch das hervorheben guter Qualität in der Lehre, dem weniger engagierten Personal zu zeigen, dass man es besser machen kann. Ich weiß aus meinem Studium, dass Lehrer häufig dazu neigen die Verantwortung, die ihnen ob ihrer großen Einflussmöglichkeiten auf die Schüler zukommt, nicht wahrzunehmen. Zum Beispiel erhöhen Beleidigungen durch Lehrpersonal die Wahrscheinlichkeit, das ein Jugendlicher gewalttätig wird immens. Dessen sind sich viele Lehrer nicht bewusst und die Verantwortung wird auf das Elternhaus geschoben.

» Sansaru » Beiträge: 8 » Talkpoints: 4,19 »


Mir geht es auch ganz oft so, dass ich so manchem Lehrer gerne einmal sagen würde und möchte, dass ich seinen Unterricht oder die jetzige Stunde gut finde/fand. Als ich am Gymnasium war, hatte ich so viele schlechte Lehrer, so viele, denen die Schüler einfach egal waren, die nur schnell ihren Stoff runtergerasselt haben und sonst nichts. Kein Engagement, kein Spaß, keine Menschlichkeit. Es war einfach nur ein Abarbeiten des Stoffs.

Dann bin ich in meine jetzige Berufsfachschule und plötzlich habe ich so ungemein tolle Lehrer. Natürlich gibts auch Ausnahmen, aber die meisten sind viel humaner, viel aufmerksamer, viel interessierter an uns und unserer Zukunft und sie engagieren sich und legen sich richtig für uns ins Zeug, damit aus uns was werden kann. Bei so manchem Lehrer könnte ich nach jeder Stunde aufspringen und applaudieren. Geht natürlich nicht.

Einmal war ich ziemlich begeistert von einer Stunde meines Ethiklehrers. Er hat einfach so viel Verantwortungsbewusstsein gegegenüber den christlichen Schülern gezeigt, die da mit drinnen sitzen, naja ist ne längere Geschichte. Ich fand es jedenfalls gut und so habe ich ihm eine kurze Mail geschrieben, wirklich ganz kurz und sachlich, kein Einschleimen. Daraufhin schrieb er nicht viel mehr als "Vielen Dank und schöne Ferien." zurück. Allerdings verhält er sich seit der Mail äußerst komisch was mich betrifft. Er macht mir ständig Komplimente und guckt mich immer im Unterricht so an, wenn er irgendwas Witzes gesagt hat oder zu einer Erkenntnis gelangt ist - als würde er bei mir Bestätigung suchen. Und dann verhält er sich plötzlich auch recht aufdringlich. :oops: Und das obwohl er sicher über 50 und verheiratet ist. Da ist wohl doch etwas schief gegangen und mein Lob kam bei ihm doch etwas anders an, als es gemeint war.

Da musst Du dann sehen, wie Du es zum einen formulierst und zum anderen was der Lehrer für ein Typ ist. Zu einem Lehrer des eignenen Geschlechts mag das vielleicht ganz oder relativ leicht sein, aber das andere Geschlecht könnte es dann wieder schnell in den falschen Hals bekommen und denken, dass Du irgendwie mehr willst oder so. :wink:

Den richtigen Weg, den Lehrern direktes Feedback zu geben, habe ich auch noch nicht gefunden, aber ich finde eigentlich nicht, dass es daran etwas Verwerfliches gibt. Jeder freut sich über Lob und gerade ein Lehrer bekommt sonst ja immer viel auf den Deckel. Welcher Schüler macht sich heute schon noch etwas aus der Arbeit des Lehrers. Es sehen doch alle als selbstverständlich an, dass sich der Lehrer kümmert und sich engagiert und sich für die Schüler einsetzt. Vielleicht sollte das auch so sein, aber das ist es längst nicht mehr. An vielen Schulen sind Lehrer keine Partner mehr, sondern einfach nur Angestellte einer Schule, einfach da und für manche sogar ein Feind. Selbst viele Lehrer sehen in ihren Schülern Feinde, anstrengende "Kunden" oder so etwas. Die Kommunikation stimmt einfach oftmals nicht mehr. Vielleicht auch aus dem Grund, weil sich manche Lehrer nicht wertgeschätzt fühlen. Wer weiß.

Und wenn dann doch mal ein Lehrer kommt, der den Draht zu den Schülern findet und eben nicht nur das Notwendige regelt, sondern sich vielleicht auch noch für das psychische Wohl des Schülers, seine Umstände, sein Wesen und vielleicht auch etwas für seine privaten Probleme interessiert und versucht, dem Schüler zu helfen wo er nur kann, dann kann man ihm das auch ruhig mal sagen, finde ich! Man muss nur eben den richtigen Weg finden.

Dass man keine großen Geschenke macht, ist irgendwie klar. Ich denke auch nicht, dass NathKath88 das mit "erkenntlich zeigen" gemeint hat. Meine Freundinnen und ich haben dieses Jahr zum Beispiel einer ehemaligen Lehrerin und ihrem auch Lehrer seienden Mann eine kurze Weihnachtskarte geschickt. Ich war zwar zum Tag der offenen Tür leider verhindert, aber meine Freundinnen meinten, dass sie sich sehr gefreut hätte, auch ihr Mann. Sie meinte wohl, dass sie beinahe geweint hätte vor Freude, als sie unsere Karte las. In diesem Sinne war es wohl der richtige Weg, sich zu bedanken. Meinem Direktor, der auch immer ganze Arbeit leistet, habe ich mal eine anonyme Weihnachtskarte geschickt. Ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen. Hätte ich ihm direkt gedankt, wäre es seltsam gewesen, hätte ich meinen namen unter die Karte geschrieben noch seltsamer, also habe ich es so gemacht. Er wird sich schon sehr gewundert haben, aber ich hoffe ganz einfach, dass er gemerkt hat, dass es Leute gibt, die ihn und seine Arbeit schätzen. Ich hoffe es einfach.

Na und ansonsten...vielleicht findest Du ja noch paar mehr, mit denen Du Dich zusammentun kannst und ihr Euch gemeinsam etwas ausdenkt - zum Beispiel ein Blumenstrauß zum Geburtstag oder in der allerletzten Stunde. Oder Du gehst nach der Stunde einfach mal zu dem Lehrer hin und sagst es ihm, den Kopf wird er Dir nicht abreißen. Man muss vielleicht auch nicht immer so kompliziert denken. Lehrer sind schließlich auch nur Menschen!

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zunächst mal finde ich es toll, dass du deine Lehrer gut findest und dich auch menschlich mit ihnen verstehst. Ich weiß nicht, ob das nun unbedingt etwas mit Gesamtschulen und Gymnasien allgemein zu tun, aber auf jeden Fall ist es sehr schön.

Ich würde meinen Lehrern an deiner Stelle zunächst mal zeigen, dass ich ihren Unterricht gut finde, in dem ich mich daran auch gut beteilige, also Interesse zeige, zuhöre, Aufgaben so gut wie möglich erledige und einfach gut arbeite. Sowas freut Lehrer nämlich, weil sie ja - im Idealfall - nicht zur Arbeit gehen, damit die Schüler sie gerne mögen, sondern damit diese etwas lernen.

Außerdem kannst du natürlich immer freundlich sein, wenn du mit einem Lehrer außerhalb des Unterrichts redest. Ich hatte in der Schule auch Lehrer, mit denen ich mich gut verstanden habe und da waren Gespräche dann eben auch mal persönlicher. Wenn du etwas persönliches von deinem Wochenende erzählst oder so, wird dein Lehrer schon merken, dass du ihm vertraust und über das fachliche hinaus Erlebnisse mit ihm teilen willst. Gewisse Dinge wird er dir vielleicht auch erzählen und so entsteht dann ein etwas engeres Verhältnis.

Persönliche Geschenke würde ich eigentlich nicht machen, weil das doch irgendwie etwas merkwürdig ist. Von den anderen Schülern wird das wahrscheinlich als Einschleimen gewertet und auch für den Lehrer ist es nicht unbedingt so angenehm, wenn er dann etwas annehmen muss und vielleicht von anderen verdächtigt wird, dich wegen des Geschenks oder eures persönlichen Verhältnisses besser zu bewerten. Höchstens am Ende des Schuljahres kann man vielleicht etwas schenken, aber auch dann würde ich eher etwas kleines wie einen Blumenstrauß oder eine Karte oder eine Schachtel Pralinen schenken, als irgendwelche teuren Sachen. Im Endeffekt macht der Lehrer ja nur seinen Job - zwar gut, aber trotzdem seine Aufgabe - und er ist eben nicht dein Freund, sondern dein Lehrer.

Am Besten ist es meiner Meinung nach, wenn du ein Geschenk von der ganzen Klasse organisierst. Du bist bestimmt nicht der einzige, der bestimmte Lehrer gut findet, und wenn ihr da auf einen gemeinsamen Nenner kommt, könnt ihr euren Lieblingslehrern zum Beispiel zu Ostern oder vor den großen Ferien etwas schenken. Das kommt dann für alle billiger und kann auch auf niemanden irgendwie anrüchig wirken.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde einfach sehr gut mitarbeiten. Damit tut man den Lehreren meistens einen Gefallen, weil sie darauf angewiesen sind, dass man mitmacht. Das wissen Lehrer auch entsprechend zu schätzen.

Dringend unterlassen würde ich es auch, demjenigen Geschenke zu machen. Wir haben unserer Klassenlehrerin damals natürlich etwas zu Weihnachten geschenkt, aber als Klasse.

Wir hatten im Abiturjahr eine ganz tolle Lehrerin und ich bin sicher, dass ich es zu 80% ihr zu verdanken habe, dass meine Abiturnote so war wie sie war. Sie hat noch weiteren drei Schülern aus dem Leistungskurs neben mir geduldig unsere Fragen beantwortet und nach dem Abitur hat sie von uns einen großen Obstkorb bekommen (sie war Bio- und Sportlehrerin). Sie hat sich sehr gefreut und da haben wir uns bedankt für die Geduld, Mühe und die 2 Jahre Oberstufe. Das war wirklich eine tolle Lehrerin. Von ihrer Sorte gibt es leider zu wenige.

Im Schuljahr kann man sowas gar nicht machen und das kann schnell aufdringlich und schleimig wirken. Dann lieber mitarbeiten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich möchte mich hier mal aus Lehramtsstudentinnensicht dazu äußern. Lehrer machen zwar wirklich "nur" ihre Arbeit. Wenn mal was schief geht, müssen Lehrer für alles die Verantwortung übernehmen. Dass alles gut geht, wird leider viel zu oft als selbstverständlich gesehen. Aber wenn ein Lehrer seine Arbeit wirklich gut macht, steckt da auch eine Menge Herzblut drin. Und wenn man da von den Schülern gelobt wird, dann ist das für jeden Lehrer ein Grund zur Freude.

1. Jeder Lehrer freut sich, wenn Schüler gut mitarbeiten. Nur, als Lehrer weiß man dann nicht so genau, warum ein Schüler gut mitarbeitet. Aus Ehrgeiz, oder aus Anerkennung für die gute Unterrichtsleistung. Aber: Gut Mitarbeiten schadet niemandem und verbessert sogar die Unterrichtsqualität, weil der Lehrer im Normalfall umso motivierter an seinen Job heran geht, desto mehr Schüler mitarbeiten. Dann lohnt es sich nämlich für den Lehrer, etwas mehr Fleiß in den Unterricht zu stecken, wenn man merkt, dass die Schüler die Angebote nutzen.

2. Ich habe mir als Praktikantin an einer Grundschule drei Beine ausgerissen, um meine Stunden so gut wie ich es kann zu halten. Ich hätte vor Glück fast geheult, als nach dem Unterricht zwei Zweitklässler zu mir kamen. Sie haben extra lange gebummelt, damit die anderen Schüler schon weg waren. Darauf hin haben sie mir gesagt, dass sie meine Stunde in den und den Punkten ganz toll fanden und am liebsten viel mehr Unterricht bei mir hätten. So etwas ist wunder-wunder-schön! Und, als Lehrer merkt man auch, ob ein Schüler nur kommt, um zu schleimen, oder ob es ihm wirklich gefallen hat. Also, ob das Lob von Herzen kommt. Wenn man dem Lehrer auch ganz konkret sagen kann, was einem so gut gefällt, dann ist das auch ein sehr echt wirkendes Lob. Hab also keine Angst, deinen Lehrern ein ernst gemeintes Kompliment zu seiner Arbeit zu machen. Die allermeisten Lehrer mögen das.

3. Wenn ich mich als Schüler erkenntlich zeigen wollen würde, dann höchstens mit einem wirklich kleinen Geschenk. Irgend etwas, was man auch von einem Taschengeld locker nebenher finanzieren kannn. Eine schöne Karte, etwas selbst gebasteltes. Wenn es Blumen sein sollen, würde ich von roten Rosen dringend abraten. Das könnte Missverständnisse hervorrufen.

4. Zu Mandragora: Es muss bei Dir nicht unbedingt mit dem Lob etwas schief gelaufen sein. Er sieht dich nach einem Witz besonders intensiv an? Ein Lehrer arbeitet mit den Schülern wie ein Schauspiel mit dem Publikum. Wenn Dir der Witz gefallen hat, dann merkt dein Lehrer daran, dass der Witz vielleicht wirklich nicht ganz so schlecht war, auch wenn die ganze Klasse wegen der Coolness vollkommen desinteressiert tut. Es ist eben als Lehrer nicht so einfach, 45 Minuten gegen eine desinteressierte Schülermeute zu sprechen. Man pickt sich also gezielt diejenigen heraus, die einen ansehen oder von denen man weiß, dass sie einen mögen. Das muss noch lange nicht heißen, dass er Dich als Affaire haben will. Seine äußerst nüchterne Emailrückantwort deutet da auch nicht darauf hin. Vielleicht ist einfach eure Klasse im Schnitt eher unangenehm zu diesem Lehrer. Ich hatte auch mal einen Lehrer, der nach meinem damaligem Geschmack irgendwie aufdringlich zu mir war. Er mochte mich einfach sehr. Aber er hat nie die Grenzen des Anstandes überschritten.

5. Wie übermittelt man solche Komplimente? Entweder per Email oder Brief. Kein normaler Lehrer wäre so wahnsinnig, sowas öffentlich vor der Klasse zu verlesen. Damit riskiert der Lehrer natürlich den Zorn des Schülers. Zur Sicherheit kann man ja noch mal den Lehrer darum bitten, dass dieser persönliche Brief nicht den Mitschülern bekannt werden darf, weil man nicht als Schleimer oder Streber gelten will. Die andere Möglichkeit ist, dass man entweder wartet, bis man als letzter im Klassenraum ist, oder man lässt sich einen Termin in der Sprechstunde geben. Den Mitschülern kann man ja irgendwas unauffälliges erzählen, wenn man das nicht sehen lassen will.

6. Wenn man unbedingt vermeiden will, dass man irgendwie das Gefühl hat, man hätte sich eingeschleimt, dann kann man ja dem Lehrer ein Lob aussprechen, wenn das Schuljahr vorbei ist. Auch dann wird der Lehrer sich freuen. Aber warum? Lehrer mögen in der Regel strebsame und fleißige Kinder. Ich habe noch nie einen Lehrer gesehen, der einen Streber wegen seinem Fleiß ernsthaft getadelt hätte. Auch wenn man vor vielen Jahren einen tollen Lehrer hatte, kann man noch nachträglich seinen Dank ausdrücken. Ich habe das mal bei meiner allerbesten Lehrerin gemacht und sie hat sich sehr gefreut.

7. Danksagungskarten und Blumensträuße die eine ganze Klasse geschenkt hat, sind auch was schönes. Aber es hat für einen Lehrer irgendwie so etwas von einer Höflichkeitsgeste. Man weiß natürlich, dass einen nicht alle in der Klasse mögen. Schön ist so ein Dank von einer ganzen Klasse trotzdem. Ein persönliches Lob von einem einzelnen Schüler ist eine ganz andere Sache, die ich nicht missen möchte.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Hallo

Ich zeige mich bei meinen Lehren, die ich besonders gut finde immer erkenntlich indem ich nach dem Unterricht noch einige Minuten bleibe, mich mit ihnen unterhalte.
Sie auf dem Flur immer grüße, ihnen noch einen schönen Tag oder ein schönes Wochenende wünsche und ihnen wenn nötig helfe Unterrichtsmaterialien wegzuräumen.
Damit macht man den meisten Lehrkräften schon eine Freude, solange man nicht schleimerisch wirkt.
Ich habe früher meine Kunstlehrerin hin und wieder ein Bild geschenkt, wenn es besonders schön geworden war, oder ich wusste, dass es ihr gefallen würde.
Meist nehmen Lehrer aber keine Geschenke von Schülern an. Also würde ich das besser lassen…

» lalia » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,19 »


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