Ärger mit Kollegin - Die Beleidigte Leberwurst
In meinem Büro gibt es eine Kollegin die wir nur die beleidigte Leberwurst nennen, denn sie ist wegen jeder Kleinigkeit eingeschnappt. Ich kann mir erinnern dass ich mal ein Gedicht gelesen habe in dem es auch um eine beleidigte Leberwurst geht und das würde ich ihr gern ausdrucken und auf den Schreibtisch legen.
Vielleicht denkt sie dann mal über ihr Verhalten nach und ändert sich.
Ich denke nicht, dass das etwas bringen wird, denn Ihr Selbstbild ist sicherlich nicht das einer "beleidigten Leberwurst".
Was Du tun kannst um Ihr zu helfen ist: Führe Sie auf den Weg zur Selbsterkenntnis. Dies darfst Du nicht durch einen Affront machen, sondern so, dass sie von selbst darauf kommt. Denn wenn Du es offensichtlich machst wird sie aus einer Art Selbstschutzreflex heraus blockieren oder den Affront abwehren und sich uneinsichtig zeigen.
Für eine Veränderung sind immer zwei Dinge notwendig:
1. Selbsterkenntnis
2. Der Wille zur Veränderung
Letzteres kann man durch Belohnung oder Förderung erreichen und Rückfälle durch Bestrafung. Belohnung kann sein: Aufmerksamkeit, Nettigkeiten, Integration in das soziale Gefüge, oder ähnliches. Bestrafung: zeitweiser Ausschluss oder Ignoranz. Sprich Sie muss sehen, dass es sich lohnt sich zu verändern.
Im Endeffekt ist das Manipulation. Man könnte es auch als "Führungsstärke" beschreiben. Menschen verändern sich selbst i.d.R. nur durch einschneidende Erlebnisse, oder Zwänge, da alte Verhaltensmuster ein Form der Sicherheit und des Vertrauten darstellen.
Wenn dich das Verhalten deiner Kollegin so stört, würde ich ihr nicht einfach einen Zettel hinlegen. Zum einen vermute auch ich, dass sie das dadurch kaum zur Kenntnis nehmen wird und zum anderen sollte man immer das persönliche Gespräch suchen.
Hinterrücks sollte man sowas auch nicht austragen. Wieso sprecht ihr die betreffende Person stattdessen nicht lieber an? Vielleicht hat eine andere Kollegin einen besseren Bezug zu ihr und kann "unter Freunden" mal mit ihr reden? Sowas kann eben auch das Arbeitsklima stören und unter Kollegen sollte man sich eben doch Hinweise geben dürfen.
Man kann sich auch gut gegenseitig helfen und das sollte man ihr klar machen. Nicht immer gleich auf Angriff gehen, sondern wendet euch das so wie ihr es braucht.
Angenommen, es gäbe so etwas wie ein Buch darüber, wie eine Gruppe einer einzelnen Person das Leben am Arbeitsplatz zur Hölle machen kann. Dann würde ich mir gut vorstellen können, dass einer der ersten Ratschläge hierfür der wäre, sich einen "niedlichen Kosenamen" für die Person zu überlegen. Als Code innerhalb der Gruppe, es muss ja noch nicht einmal sein, dass die betreffende Person das weiß. Wichtig ist die Wirkung auf die Gruppe, die sich so gegen einen Feind verbündet. Macht man das eine Zeit lang, dann ist auch der letzte Unvoreingenommene in der Gruppe davon überzeugt, dass die Zielperson es nicht besser verdient hat. Naja, Mobbing für Anfänger.
Es gibt übrigens keine Rechtfertigung, sich anderen Gegenüber mies zu verhalten. Und erst recht nicht, wenn es sich hier um eine Gruppe handelt. Dabei propagiere ich noch nicht einmal das "faire Fies sein" - einer gegen einen. Das alles ist Quatsch und spätestens nach der siebten Klasse sollte man in eine Lebensphase eintreten, in der man dies auch erkennt.
Ob nun eine Kleinigkeit eben eine solche ist, entscheidet letztlich immer der bzw. die Betroffene. Schließlich weiß niemand, wie sich derjenige gerade fühlt und was eben besonders verletzend wirkt und was nicht. Hier ist es anmaßend darüber entscheiden zu wollen, dass es eben kein Grund wäre, entsprechend zu reagieren. Und Grundsätzlich stellt sich die Frage, was es denn für einen Grund gibt, ständig Kleinigkeiten auszuteilen, welche potentiell beleidigend sein können.
Die Sache mit dem Zettel ist übrigens der Tiefschlag, der noch eine Stufe darunter steht. Solche netten anonymen Hinweise deuten auf viel Unverschämtheit oder Feigheit des Täters bzw. der Tätergruppe. Wenn es ein Verhalten einer einzelnen Person gibt, worüber sich die Gruppe gestört fühlt, sollte dies einer neutralen Vermittlerperson gesagt werden. Diese sollte dann das direkte Gespräch suchen. Eigentlich könnte das die Gruppe machen. Aber beim bisherigen Umgang hat sich offenbar gezeigt, dass diese Gruppe gar nicht an einem Ausgleich interessiert ist. So jedenfalls deute ich die Sache mit dem "Kosenamen".
Und natürlich kann es passieren, dass das Opfer sein Verhalten ändert. Aber hat die Gruppe mal einen Moment darüber nachgedacht, dass das kollektive Verhalten änderungswürdig wäre?
Ihr solltet dennoch darüber nachdenken, dass es Menschen gibt die auf Grund ihrer Art gegenüber den meisten Menschen die keine offensichtlich abnormen Verhaltensmuster aufweisen, ziemlich ätzend sein können.
Diese Menschen merken es oftmals nicht, dass es genau sie mit ihrem Verhalten sind warum man sie nicht leiden kann, weil sie von Kinder auf an so erzogen wurden dass es so gut ist wie sind sind und dass die andren alle, überspitzt gesagt nur "neidisch" und "doof" sind.
Das führt dann oftmals zu einer ziemlich krassen Divergenz zwischen Selbstbild und Fremdbild und zu der Einstellung "ich bin so wie ich bin und ich ändere mich nicht". Wenn man mit solchen Menschen dauerhaft zu tun hat ist das was ich in meinem ersten Posting geschrieben habe die Vorgehensweise der Wahl um in der Praxis das beste aus der Situation zu machen.
Offene und klare Ansagen möchten Menschen dieser Kategorie in der Regel nicht hören und sie werden diese genauso verletzend und als " unwahren und ungerechten" Affront empfinden, wie ein Zettel über die beleidigte Leberwurst.
@kinderwagen-blogger
Das fiese bei einem Zettel, der dann vermutlich auch noch anonym hingelegt wird, ist aber fehlende Möglichkeit sich zu erklären oder nachzufragen. Außerdem weiß der Betreffende dann nicht, ob hier das nur ein Einzelner so sieht. Was also kann der Zettel für einen positiven Effekt haben? Eigentlich keinen. Außer man sieht ihn als einen kleinen Baustein beim Vorhaben, eine Person nieder zu machen.
Es mag sein, dass die direkte Ansprache auch nicht zum Erfolg führt. Wobei das durchaus an beiden Seiten (!) liegen kann. Und - ohne näheres zu wissen - sieht es im geschilderten Fall eben fast so aus. Denn nur weil eine Gruppe hier ein Fehlverhalten eines Einzelnen erkennen will, heißt das ja noch lange nicht, dass dieses auch vorliegt. Wie viele in der Gruppe machen hier denn vermutlich nur deshalb mit, weil sie den anderen Gefallen wollen oder Angst haben, selbst mal zum Opfer zu werden?
In solchen Fällen muss eigentlich eine neutrale dritte Person moderierend eingreifen. Aber auch das geht nicht im Schutze der Anonymität. Ross und Reiter müssen genannt werden, so weiß auch der Betreffende, wo wer steht.
@ derpunkt
Was das anonyme hinterlegen eines solchen Zettels und die mögliche Stigmatisierung in Folge von Gruppendynamik betrifft stimme ich Dir natürlich zu. Aber man sollte sich auch fragen wie es zu der Stigmatisierung gekommen ist und in 3/4 (Erfahrungswert) aller Fälle setzt dass da an, was ich im vorherigen Post gesagt habe. Natürlich kann sich aus einer vorhandenen Tendenz, in dem Falle "Beleidigte Leberwurst" durch Beihilfe von Stigmatisierung innerhalb einer Gruppe eine Art Abwärtsspirale entwickeln die das ganze verstärkend antreibt.
Hätte man eine idealere Gruppe, in dem Fall eine Gruppe von Individuen mit höherer Sozialkompetenz, dann würde es wahrscheinlich dazu auch nicht kommen.
Ich kenne das ganze nur aus Personalersicht und aus Erfahrung ist das offensichtliche Eingreifen eines Dritten als Moderator für die Person leider ebenso schädlich, denn das werden zuerst die "Rädelsführer" und am Ende die Gruppe (welche durch die Rädelsführer manipuliert wird) wiederum als Affront gegen sie als ganzes empfinden und die Empathie gegen die gemobbte Person nur noch verstärken. Auf Dauer wird das Mobbing, vor allem das unterschwellige, zweideutig anonyme eher noch zunehmen...
Dann kann ich kommen und mit Abmahnungen drohen. Das macht die ganze Gruppe gefügig, aber ein schlechtes Arbeitsklima will man auch nicht riskieren, denn das ist nicht grade förderlich für die Produktivität und endet darin niedrigere Produktivität mit noch mehr Peitsche wieder wett zu machen. Peitsche funktioniert zwar, aber dann melden sich die Arbeitnehmer öfter krank und. kündigen häufiger, So hat man dann das ganze Betriebsklima versaut.
Wie man sieht ein Dilemma.. aus dem ich bislang nur mit gezielter positiver Manipulation und einem offenen Ohr für alle Seiten als Chef wieder herausgekommen bin.
Ich denke nicht das sich ihr Verhalten nach dem Gedicht ändert. Wenn jemand so eine Lebenseinstellung hat wird er oder sie die Einstellung nicht ändern nur weil sie ein Gedicht gelesen hat.
Wenn der Zettel anonym hinterlegt wird hat es sicher auch nicht nur Vorteile. Kann man nicht mit der Kollegin reden? Wir hatten auch so einen Kollegen und der wurde auch immer und überall verpfiffen weil er sich auch so aufgeführt hat. Nach einem klärenden Gespräch wurde alles viel, viel besser und man kann jetzt viel Spaß mit ihm haben und er ist ein sehr angenehmer Kollege. Was ich damit meine ist das der direkte Weg vielleicht der bessere ist.
Ich kann mich torka nur anschließen. Das Gedicht wird an der Situation wenig ändern.
Wie wäre es, mit der Kollegin in der Mittagspause in aller Ruhe zu reden? Vielleicht hat sie ja private Probleme und geht eben so damit um. Es gibt so viele Möglichkeiten und Gründe, warum die Menschen so reagieren wie sie reagieren. Oder es ist der Kollegin überhaupt nicht bewusst, wie sie von anderen wahrgenommen wird..
Die Idee, eine Kollegin ins Vertrauen zu ziehen, die die besagte Kollegin besser kennt find ich eine gute Idee, aber trotzdem sollte man nicht als Gruppe auf eine einzelne Person losgehen sondern das Problem unter 4-Augen ansprechen.
Wenn man positiv und unvoreingenommen auf andere zugeht, ist die Chance größer, etwas an der Situation zu ändern. Spring über deinen Schatten und versuch es einfach, auch wenn es dir schwer fällt. Ein persönliches Gespräch ist immer besser als ein - von einem Fremden - abgefasstes Gedicht.
Hallo,
ich finde, es geht Euch gar nichts an, sofern es nicht direkt etwas mit dem Beruf zu tun hat, denn ansonsten geht es wohl eher Richtung Mobbing?
Wenn es direkt Kontaktschwierigkeiten gibt, sprich Sie direkt drauf an, wenn Ihr Sie hinterrücks immer als beleidigte Leberwurst betitelt, warum bist Du Dir da sicher, dass Sie es noch nicht mitbekommen hat?
Ich halte von solch einem Verhalten gar nichts und wer hat schon groß Lust in einem Büro zu arbeiten, in dem Leute über einen lästern? Ich finde die Idee mit dem Zettel ist auch schon Mobbing und ich frage mich, ob Ihr da nichts anderes zu tun habt, als anderen Beschäftigten das Berufsleben schwer zu machen.
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