Am Abend werden Faule fleißig - stimmt das?

vom 16.01.2010, 12:51 Uhr

Es gab hier mal einen Thread darüber, dass man am Abend die kreativsten Ideen bekommt. Viele Leute haben darauf geantwortet, dass es ihnen ähnlich geht. Scheinbar steckt da also wirklich etwas dahinter, dass viele Menschen abends am besten arbeiten können, ob es nun um Hausaufgaben oder Kunst geht.

Ich kann das ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Ich bin definitiv ein Mensch, der am besten am Morgen beziehungsweise am Mittag arbeitet. Je später es auf den Abend zugeht, desto erschöpfter und müder werde ich. Ich werde dann auch demotiviert, weil ich mich darüber ärgere, dass das Lernen oder die Hausaufgaben solange dauern und ich eigentlich schon lange fertig sein könnte. Außerdem schaue ich abends sehr gerne Fernseher und brauche das einfach, um ein wenig zu entspannen und wieder Energie für den nächsten Schultag zu tanken

Ich sehe es auch mehr oder weniger als Belohnung dafür an, dass ich den Tag über hart gearbeitet habe. Ich lebe praktisch nach dem "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" – Prinzip und bei dir ist es eben genau umgekehrt. Das ist natürlich ein wenig gefährlich, denn es besteht immer das Risiko, dass du es abends doch nicht erledigst und dann keine Zeit mehr hast, weil du es eben zu lange aufgeschoben hast. Andererseits finde ich es in Ordnung so, wenn du für dich erkannt hast, dass du am Abend am besten arbeiten kannst, dann ist es auch sinnvoll, erst am Abend zu lernen.

Ich würde dir trotzdem raten, dass du versuchst, es nicht zu lange aufzuschieben und die Hausaufgaben vielleicht auch schon an dem Tag zu machen, an dem du sie auf bekommst und nicht erst am Tag zuvor. Abends kannst du sie ja trotzdem machen, aber so verhinderst du eben, dass du sie einmal gar nicht machst.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich schätze mal da ist was dran. Ich kenne viele Menschen die "nachtaktiv" sind. Mein Bruder zum Beispiel macht in der Nacht noch Hausaufgaben und Referate, liest, hört Musik und vieles mehr. Das geht dann oft bis 3:00 Uhr und um 6:00 muss er wieder aufstehen. Am Tag halten sich solche Menschen zurück, aber abends legen sie dann erst richtig los. Die haben einfach einen ganz anderen Rhythmus und verschieben ihre Tätigkeiten auf den späten Abend. Meistens kommen sie am Tag darauf nur schwer aus den Federn und schlafen ziemlich lang.

Muss jeder für sich entscheiden wie er besser klar kommt. Ich kenne es aber auch andersherum. Quasi "Fleißige werden am Abend faul", da würde ich mich eher einsortieren. Am Tag leiste ich was und abends ruhe ich dann, naja bis auf mein Besuch bei Talkteria.

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» marc25341 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das hat absolut nichts mit Faulheit zu tun! Unterschiedliche Menschen haben nun einmal einen völlig unterschiedlichen Tagesrhythmus. Und es ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Leute, die früh morgens noch nichts auf die Reihe kriegen, von Leuten, die direkt nach dem Aufstehen besonders leistungsfähig sind, insgesamt als besonders träge und faul eingestuft werden, obwohl das so generell überhaupt nicht stimmt.

Es ist nun einmal so, dass jeder Mensch zu einer ganz bestimmten Tageszeit sein persönliches Leistungsmaximum erreicht, und diese von Person zu Person abweicht. Für die Mehrheit der Menschen liegt das Leistungsmaximum, zu dem sie sich am aktivsten fühlen und am klarsten denken, tatsächlich vormittags zwischen 10 und 12 Uhr.

Das Problem ist, dass entsprechend der Alltagsablauf der Masse angepasst ist. Gearbeitet wird größtentags tatsächlich möglichst früh am Tag. Da haben Leute, deren persönliches Leistungsmaximum eigentlich am späten Abend läge, natürlich einen deutlichen Nachteil, obwohl sie insgesamt natürlich nicht weniger leistungsfähig sind, denn die Leute, die vormittags Bestleistungen erbringen, werden bereits nachmittags zwangsläufig ausgelaugt sein und abends überhaupt nicht mehr in der Lage sein, etwas zu leisten.

Inzwischen ist es aber so, dass viele Arbeitgeber das Problem erkannt haben und ihre Mitarbeiter die Arbeitszeiten so flexibel wie möglich gestalten lassen. Der Gedanke dahinter ist, dass dann insgesamt alle Mitarbeiter ihre persönlichen Bestleistungen bringen, und nicht nur die, deren Biorhythmus zufällig zu den festen Arbeitszeiten eines Unternehmens passt.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der Spruch ist Unsinn, genauso wie der Spruch "Morgenstund hat Gold im Mund. Auf Bauernhöfen ist es vielleicht wichtig, früh aufzustehen, wenn man auf dem Feld arbeiten muss oder Tiere im Stall füttert. Auch früher war es wichtig früh auf den Beinen zu sein, um das Tageslicht auszunutzen. Abends konnte man einfach nicht so viel machen und ist wahrscheinlich früher ins Bett gegangen.

Aber heutzutage ist man nicht mehr so vom Tageslicht abhängig. Es gibt Leute, die lieber morgens aktiv sind und andere, die abends erst richtig wach werden. Das eine ist nicht schlechter als das andere. Ob man eine sogenannte Lerche oder eine Eule ist, ist sogar angeboren.

Ich kann mir sogar vorstellen, dass diese unterschiedliche Verteilung der Tagesrhythmen in Urzeiten von Vorteil war, damit zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand wach war, der Wache halten konnte. Das ist aber nur so eine Idee von mir und nicht wissenschaftlich erforscht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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