Bestseller = Gutes Buch?!
Ich habe mich neulich mit meinem Vater unterhalten und festgestellt, dass er nur die Bücher liest, die sich aktuell in den Bestsellerlisten befinden. Das ist für ihn ein wichtiges Kriterium für den Buchkauf, neben dem Genre und der Story im Allgemeinen, dass ihm natürlich auch zusagen muss.
Ich lese auch hin und wieder Bestseller, aber nur weil sich ein Buch gut verkauft, ist es meiner Meinung nach, noch lange nicht gut. Wenn ich einen Bestseller lese, dann weil mir das Buch auch so gefällt. Mir ist ganz egal, dass es vielen Leuten auch gefällt und sich in den letzten Monaten gut verkauft hat. Bestsellerlisten geben mir jedoch hin und wieder auch ganz gute Anregungen, was ich in Zukunft lesen könnte.
Wie seht ihr das? Schaut ihr regelmäßig nach der aktuellen Bestsellerliste? Ist es euch wichtig, dass euer Buch in den Bestsellerlisten auftaucht? Wählt ihr eure Bücher auch so aus? Denkt ihr, dass der Aufdruck "Bestseller" eine Art Garant für ein gutes Buch ist oder ganz im Gegenteil?
Also ich seh das so, dass wenn einem das Buch gefällt und den anderen nicht, dann heißt das noch lange nicht, dass es ein schlechtes Buch ist, da man selber es ja mag. Wenn ich mir den Teil 6 von Harry Potter angucke ist es ein kleines Beispiel. Viele Leute finden das Buch absolut gut und mehrere Tausend sind über die Büchereitheken gegangen, aber ich finde den Teil absolut schlecht obwohl der Teil sich gut verkauft hat. Jeder sieht es so wie er es haben will, aber die eigene Meinung ist am wichtigsten. Deshalb sollte dein Vater auf seine eigene Meinung vertrauen.
Dass die Quantität eines Verkaufs nichts für die Qualität des Produktes spricht, das sollte einem doch eigentlich schon als Kind auffallen. Die meisten Verkäufe bekommen nämlich nicht unbedingt hochwertige Dinge. Ein niedriger Preis beispielsweise lässt die Verkaufszahlen hoch schnellen, oder aber auch Moden. Spätestens, wenn man als Kind einmal ein hoch gelobtes Spielzeug in der Hand hatte, das aber so eine miese Qualität hatte, dass es innerhalb von zwei Tagen kaputt war, das aber dennoch als modisch galt und überall massenhaft verkauft wurde, sollte man doch gemerkt haben, dass Qualität nichts mit Popularität zutun haben muss. Und Bestsellerlisten sagen nur etwas über die Quantität aus, nichts weiter. Mit Qualität hat das nichts zutun.
Ich persönlich sehe kaum auf Bestsellerlisten. Wobei ich schon verstehen kann, dass sie einem neue Literatur näher bringen könnten, beziehungsweise einen auf Ideen bringen könnten, was einem alles noch gefallen könnte. Aber ich selbst habe ohnehin nicht so den Mainstream-Geschmack, von daher kann ich mit den meisten Bestsellern ohnehin nichts anfangen. Daher sehe ich mir die Listen auch kaum an, denn es bringt mir ja einfach nichts. Aber wem es etwas bringen könnte, neue Anregungen, der kann das gerne tun!
Ja, und natürlich ist es mir egal, ob ein Buch, das ich mag, ein Bestseller ist, oder nicht! Ich mag das Buch wegen seines Inhalts, wegen des Stils, aber doch nicht, weil es populär ist. Ein Buch ist für mich nicht automatisch gut, nur, weil es populär ist, geschweige denn würde ich ein unpopuläres Buch meiden! Ich allein entscheide nach meinen Kriterien, was mir gefällt. Da hat niemand mir irgendetwas vorzuschreiben und was Andere denken, ist mir da auch egal. Ich könnte mir höchstens denken, schade, dass dieses gute Buch so unbekannt ist, diese Geschichte sollten mehr Menschen erfahren und darüber nachdenken, aber das war es dann auch schon.
Über Bücher, die mich interessieren, erfahre ich übrigens zumeist einfach durch Stöbern vor Ort, oder durch Empfehlungen von Freunden oder online auf Fach-Websites. Oder eben durch Diskussionen und Rezensionen. Durch Bestseller-Listen bisher eigentlich noch gar nicht. Die Sachen sind eben selten mein Geschmack.
Dass Bestseller aber automatisch schlecht seien, das würde ich auch nicht sagen. Gut, man könnte manchmal meinen, die Masse hat einen Hang zum Primitiven, aber alle Bestseller-Bücher in eine Schublade zu werfen und allein deswegen als schlecht abzustempeln, das wäre oberflächlich (und das möchte ich nicht sein) und würde den individuellen Büchern nicht gerecht werden. Also, ich urteile immer einzeln, und auch erst, wenn ich das Buch kenne. Schubladendenken mag ich nämlich nicht, also sind für mich Bestseller weder automatisch alle gut, noch alle schlecht.
Ich bin der Ansicht, dass ein Buch, das als Bestseller in den Verkaufslisten geführt wird, noch lange kein gutes Buch sein muss. Oft ist es ja so, dass der Name des Autors schon dafür sorgt, dass sich ein Buch besser verkauft als andere.
Das beste Beispiel wäre hier der neue Roman "Das verlorenen Symbol" von Dan Brown. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, falls es hier einige gibt, die das Buch noch lesen möchten, aber das war in meinen Augen ein sehr gutes Beispiel dafür, dass hier der Name "Dan Brown" für die hohen Verkaufszahlen gesorgt hat. Denn das Buch ist, für meine Begriffe, nicht sonderlich gelungen.
Durch seine vorherigen Bestseller, die in der Tat wirklich gut waren, gab es im Bezug auf den neuen Roman eine hohe Erwartungshaltung, die der Autor letztendlich nicht erfüllt hat, trotzdem sind die Leute in die Geschäfte "gestürmt", um das Buch zu kaufen, so nach dem Motto "der neue Roman von Dan Brown muss ja gut sein". Und schon ist aus dem Roman ein Bestseller geworden.
Mir persönlich war es auch noch nie wichtig, ob ein Buch nun in einer Bestsellerliste auftaucht oder nicht. Ich orientiere mich eher an bestimmten Genres oder Thematiken. Oft ist es ja so, dass es Bücher gibt, die irgendwie kaum einer kennt, die aber ein echter Geheimtipp sind aber leider nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen würden. Gerade Bestseller spiegeln in meinen Augen eher den Geschmack der Masse wider und sagt nicht unbedingt was über die Qualität aus, was nicht heißen soll, dass die Bücher dadurch automatisch schlecht sind.
Ein Bestseller muss noch lange kein gutes Buch sein. Zum mindest eben nicht für jeden. Wenn man sich das Spektrum mal anschaut, wird man auch schnell feststellen, dass es wohl kaum einen gibt, der sich für alle dort vertretenen Genre interessiert. Und nach der Bestseller = Gutes Buch - Theorie müsste es ja genau so sein.
Wenn ich mich recht erinnere war sogar Feuchtgebiete ein Bestseller. Warum? Weil viele es nur wegen der - überwiegend negativen - Kritiken gelesen haben. Was nun der Kaufanreiz war ist aber egal, Fakt ist, dass es sich dadurch sehr gut verkauft hat und das sagt doch "Bestseller" aus.
Ich stöbere ganz gerne mal in den Bestsellerlisten und schaue dann bei den Büchern, die zu meinem Geschmack passen. Da kann man durchaus auch gute Bücher finden. Ein Urteil muss man sich bekanntlich immer selbst bilden.
Ich finde, dass der Begriff "gutes Buch" extrem subjektiv ist. Die Tatsache, dass wahrscheinlich jeder Leser sowohl Bestsellern kennt die er total gut fand als auch Bestseller, die er einfach nur schlecht fand beweist doch, wie wenig der Begriff "Bestseller" eigentlich aussagt.
Für mich bedeutet der Begriff Bestseller eigentlich nur, dass sich ein Buch gut verkauft hat, nicht mehr und nicht weniger. Die Gründe warum sich das Buch gut verkauft hat können natürlich in der herausragenden Qualität liegen, es kann aber genauso gut sein, dass das Thema des Buches einfach gerade den Nerv der Zeit trifft oder, dass mit viel Aufwand Werbung für das Buch betrieben wurde, was die hohen Verkaufszahlen dann doch eher zu einem Erfolg für die Marketing Abteilung des Verlages macht.
Ich schaue mir Bestsellerlisten zwar nicht regelmäßig an, aber wenn ich eine in die Hand bekomme bin ich schon interessiert. Denn es gibt so viele Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt und durch diese Liste kann man sich zumindest einen kleinen Überblick verschaffen.
Bei der Auswahl meiner Bücher spielt der Bestseller Status keine Rolle, aber es gibt einige Bücher, die ich nur deshalb entdeckt habe, weil sie als Bestseller im Geschäft ausgestellt waren. "Sofies Welt" von Jostein Gaarder ist zu Beispiel so ein Fall. Das Buch ist als Einführung in die Philosophie für Kinder geschrieben worden und wenn es kein Bestseller gewesen wäre, wäre es irgendwo bei den Kinderbüchern gestanden, wo ich nur sehr selten mal schaue.
Und dann gibt es natürlich auch die Art von Bestsellern, über die jeder spricht und über die jeder eine Meinung hat und die man sich nicht kauft, weil man wissen will um was es in dem Buch geht, sondern weil man wissen will warum der Freundeskreis eine bestimmte Meinung vertritt. Die schon erwähnten "Feuchtgebiete" sind ein Paradebeispiel für diesen Effekt. Ich kenne eine ganze Menge Leute, mich eingeschlossen, die es nur wegen dieser Diskussion gelesen haben oder angefangen haben zu lesen. Und kein einziger hat es heute noch in seinem Regal stehen und würde es noch mal lesen.
Zugegeben, ich schaue natürlich schon nach den aktuellen Bestsellern. Ganz einfach, weil die einem zuerst ins Auge stechen. Außerdem denke ich immer, dass es ja was Gutes sein muss, wenn es viele kaufen und viele lesen. Keine Ahnung warum, aber irgendwie bin ich da ziemlich naiv. Besteller sind erfahrungsgemäß dann der größte Schund, wie sich dann nach dem Lesen oder währenddessen herausstellt, also finde ich persönlich. Bestsellerautoren geraten ja dann auch immer in die Verlegenheit, noch ein Buch und noch ein Buch zu schreiben und von Buch zu Buch wird es dann kontinuierlich schlechter. Irgendwann ist dann einfach die Luft heraus, aber die Leute kaufen es trotzdem noch, weil sie ihre Erwartungen befriedigen wollen.
Meine Freundin ist auch solch ein Mensch, der sich von Bestsellern beeindrucken lässt. Auf Dan Brown und Simon Beckett ist sie vor allem ganz scharf und da sieht man ja ganz deutlich, dass es eigentlich nichts wirklich Gutes ist. Bestseller haben auch irgendwie nicht viel mit Literatur zu tun, meistens jedenfalls. Da geht es immer einfach um Unterhaltung und nicht um irgendwelche tiefgründigeren Aussagen. Ist ja auch klar, sonst würde es die Welt ja nicht kaufen, wenn es nicht unterhaltend wäre. Durch die Bestsellerlisten wird ein großes Stück wertvolle Literatur verschenkt, finde ich. Vieles gerät einfach ins Abseits. Das ist ziemlich schade.
Die Bestseller-Listen kenne ich natürlich, das aber, weil das beruflich halt meine Branche ist und ich da quasi gar nicht dran vorbei komme. Und natürlich auch relativ viel davon lese. Allerdings sind das nicht immer Bücher, die ich auch so lesen würde.
Aber wenn ich nur für mich ein Buch kaufe, ist mir völlig egal, ob es in der Bestsellerliste stand oder steht oder Chancen hat, dorthin zu kommen. Zwar habe ich auch Lieblingsautoren wie Ken Follett, bei denen ich dann jedes neue Buch kaufe und weiß, der landet damit sowieso wieder noch vor Erscheinen in der Bestseller-Liste, aber das ist für mich kein Kriterium. Ich mag seine Werke, also kaufe und lese ich sie.
In der Bestsellerliste landen die Bücher, die sich am besten verkaufen. Und ein Buch mit pinkfarbenem Einband einer VIVA-Moderatorin hat wohl eindrucksvoll bewiesen, dass in dieser Liste nicht unbedingt auch solche Bücher landen, die durch inhaltliche und oder stilistische Qualität hervorstechen.
Oft ist es einfach auch nur geschicktes Marketing. Ein Prominenter kann relativ sicher sein, in die Bestseller-Liste zu kommen, wenn er im Vorfeld genügend Werbung für sein Buch macht, am besten, in dem er in möglichst vielen TV-Auftritten andeuetet, dass das Werk skandalöse Enthüllungen enthält. Regt sich dann noch jemand der darin erwähnten auf und das natürlich öffentlich, ist der Bestseller schon so gut wie sicher.
Auf jeden Fall verkauft sich ein Bestseller besser als ein Buch mit Verkaufsrang fünftausend. In den Bücherläden werden sie auffälliger positioniert, die Werbemaschenerie läuft auf Hochtouren und auch die Mundpropaganda tut ein übriges. Jeder der Mitreden will muss es dann einfach gelesen haben und sein Wissen an die Umwelt abgeben. Auch denke ich bei den Verkaufszahlen an die ganzen Mitglieder von Buchklubs die automatisch zum Quartalsende ihren Bestseller geliefert bekommen weil sie nichts bestellt haben und es dann eben lesen weil sie es ja eh schon haben.
Aber auf Grund hoher Verkaufszahlen darauf zu schließen dass dass Buch wirklich gut ist halte ich doch für sehr verwegen. Wenn die Werbung pausenlos hämmert dass dieses Buch so toll ist dann wird es eben auch gekauft. Ich lasse mich davon nicht leiten und habe auch kaum Bestseller zu Hause weil sie mich vom Thema her meistens nicht ansprechen. Ich vertraue mehr auf Mundpropaganda von Leuten die meinen Geschmack teilen oder lese Bücher von Autoren die mir vom Stil her zusagen.
hooker hat geschrieben:Auf jeden Fall verkauft sich ein Bestseller besser als ein Buch mit Verkaufsrang fünftausend.
Bitte nicht die Amazon-Bestseller-Liste mit der offiziellen Bestseller-Liste gleichsetzen. Da stimmt zwar öfter vieles überein, aber gerade bei Amazon verkauft sich zum Beispiel erotische Literatur geradezu fantastisch und rutscht mit in die meist bestellten Bücher, eben das Amazon-Ranking. Das sagt aber halt nur aus, wie oft das Buch bei Amazon bestellt wurde, nicht, wie oft es sich wirklich verkauft hat.
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