Die "Schokoladenseite" eines Menschen

Hat eigentlich jeder Mensch die sogenannte optische "Schokoladenseite"? Bei mir fällt mir eigentlich immer auf, dass meine Haare auf der linken Seite besser sitzen als auf der rechten Seite und wenn ich mir Bilder anschaue, wo ich von links fotografiert wurde, gefallen mir diese Bilder auch besser, als die Bilder, die von der rechten Seite entstanden sind.

Warum ist das so, dass man sich oftmals nicht wohl fühlt, wenn man die falsche Seite fotografieren will oder wenn man die Haare macht und die eine Seite überhaupt nciht sitzen mag? Kennt ihr dieses Problem auch oder seit ihr mit beiden Seiten zufrieden? Was macht ihr dagegen? Ignoriert ihr es einfach oder versucht ihr eure "Nichtschokoladenseite" zu verbergen?

Ich bin auf einer Schule für Gesundheit und Soziales und auf dieser Schule sind ungefähr 90% aller SchülerInnen weiblich. Da heute jeder ein Handy mit Fotokamera hat werden natürlich auch in der Schule Bilder gemacht. Aufjedenfall ist mir dabei schon oft aufgefallen, dass sich einige Mädchen extra noch woanders hinstellen und den Kopf in eine andere Richtung neigen. Also ist sicher kein Einzelfall. Mir ist aufgefallen, dass ich die Bilder von mir besser finde, die von der Seite fotografiert wurden, auf der mein Scheitel ist.

Ich denke das jeder Mensch einen Makel hat und sich entsprechend hinstellen sollte um den zu überdecken. Einen dicken Menschen z.B. fotografiert man am besten von der Seite und nicht von vorne. Mein Problem ist mein scharfkantiger Kiefer. Ich mag mich nicht von der Seite sehen. Also sind für mich Bilder von vorne einfach besser. Schokoladenseiten könnte ich jetzt nicht sagen, dass es die unbedingt gibt.

Ich denke schon das jeder Mensche ine "Schokoladenseite" hat. Zum einen kann man kleine Makel wie einen Leberfleck auf der einen Seite haben. Das weiß man natürlich und demnach versucht man eher, von der anderen Seite fotografiert zu werden.

Hautunreinheiten scheinen bei mir ausschließlich mal auf der linken Gesichtshälfte vorzukommen. Aus diesem Grund stelle ich mich dann auch meistens anders hin.

Also mir ist es egal, von welcher Seite ich fotografiert werde. Ich sehe von beiden gleich gut oder schlecht aus. Das jedenfalls wurde mir schon mehrfach bestätigt und ich sehe das auch so. Aber viele Menschen, die glauben, irgendwo einen Makel zu haben, die werden sicherlich auch versuchen, den zu verbergen, beziehungsweise werden sich schlecht fühlen, wenn sie ihn mal nicht verbergen können.

Kritisch finde ich übrigens die Aussage, die hier gemacht wurde, dass jeder Makel habe, die er verbergen solle. Also, ich wüsste ja erstens nicht, wer mir vorzuschreiben hat, ob ich welche Makel auch immer verbergen soll, oder nicht, und zweitens liegen Makel doch sehr im Auge des Betrachters. Aber wichtiger ist mir wirklich das Erstere, nämlich, dass man niemandem Makel einreden sollte, und schon gar nicht, dass er sie gefälligst zu verstecken habe. Denn das zehrt bei vielen am Selbstbewusstsein, und wir wollen doch hoffentlich nicht noch mehr psychisch kranke Menschen mit Minderwertigkeitskomplexen in unserem Land haben. Es werden so schon immer mehr.

Zum Thema Leberflecken noch: Also, man kann sich auch an allem aufhängen. Leberflecke in die Schublade "Makel" zu werfen, finde ich etwas dämlich. Gut, ich habe auch einige, derer ich mich übrigens nicht schäme, und die noch nie einer als hässlich bezeichnet hat, obwohl man hier in der Stadt doch wegen jedem Fliegenschiss von Fremden beschimpft wird, aber das ist es nicht. Mir geht es eher darum, dass, wenn das immer ein Makel wäre, sich ja nicht mittlerweile einige Frauen "Schönheitsflecke", beispielsweise auf der Wange oder überhalb der Lippe, schon gezielt auftätowieren lassen würden.

Wo wir bei "Schönheitsflecken" sind: Ich finde, dass diese auch eine Seite mit Leberflecken zur "Schokoladenseite" machen können. Also auch eine Seite mit Leberflecken kann durchaus schöner sein, als eine ohne. Es sei denn, man ist total darauf versteift, dass Leberflecke hässlich seien, natürlich. Dann redet man sich natürlich selbst aus, dass man "so etwas" schön finden könnte.

Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob ich mich auf einem Foto von meiner "Schockoladenseite" zeige oder nicht. Man sieht eben nicht von beiden Seiten gleich aus, sie sin nun ein mal unterschiedlich. Daran habe ich mich aber noch nie gestört, ich wüsste auch nicht warum man sich deswegen schämen sollte. Im Allgemeinen würde ich zwar sagen, dass meine eine Gesichtshäfte schöner ist als die andere, aber ich kann das noch nicht mal an irgendetwas plausiblen begründen. Und so gesehen ist es mir auch total egal, ob ich auf einem Bild von links oder von rechts zu sehen bin. Ich bleibt Ich.

Ich gehöre dann schon eher zu denen, die sich selbst für unfotogen halten. Es gibt wenige Bilder auf denen ich mit meinem Erscheinungsbild zufrieden bin. Allerdings stört es mich nicht weiter, denn meistens bildet man sich es selbst nur ein und andere Menschen empfinden das Bild als ganz normal. Wieso sollte ich mich also schämen oder etwas derartiges?

Zu der Sache mit den Leberflecken. Auch hier finde ich wieder, dass es zu jedem Menschen genauso dazu gehört. Das Äußere macht einen Menschen auf eine gewisse Art und Weise auch aus, und warum sollte die Natur einen "häßliche" machen durch solche Flecken? Für mich ist es etwas total natürliches, mit sich selbst auch vom Äußeren her zufrieden zu sein. Und mir leuchtet nicht ein, was an so einem Fleck unschön sein sollte. Ich finde es lediglich störend, wenn es sich durch zugezogene Deformierungen oder ähnliches handelt. Aber ich glaube das ist selbstverständlich.

Desweiteren finde ich es auch nicht gerade schön, wenn man von Pickeln oder Warzen geplagt wird, das kann leider sehr verunstalten, wenn es in extremen Maße vorhanden ist. Etwas anders sehe ich das ganze bei Narben. Ich finde, dass Narben sehr ästhetisch sein können (nicht müssen! ). Das kommt aber immer auf die Narbe drauf an und vor allem auch was derjenige damit für Erinnerungen verbindet. Sicherlich sind die meisten Narben an sehr schmerzhafte Erinnerungen gekoppelt. Auch solch eine habe ich im Gesicht. Und zwar auf der Nase. Wenn man es nicht weiß fällt es einem gar nicht auf, dass es sich um eine Narbe handelt und auch ich habe es fast schon "vergessen". Aber jene Narbe hat mir eine etwas markantere Nase verliehen und ich finde sie gehört zu meinem Äußeren genauso dazu.

Also auf Fotos kann ich mich ehrlich gesagt von vorn überhaupt nicht ertragen. Da ist mir ein BIld schräg und leicht von der Seite viel lieber, das sieht irgendwie humander aus. Wobei ich da nochmals die rechte Seite bevorzuge, warum weiß ich auch nicht so genau. ich bin auf gestellten Bildern meist von der rechten Seite zu sehen, natürlich ganz bewusst. Ob andere das auch so sehen, dass meine Ansicht von rechts besser ist als die von vorn oder von links, weiß ich auch nicht. Da muss ich vielleicht mal jemanden fragen.

Allerdings macht es die rechte Seite dann auch nicht viel besser, ich sehe irgendwie auf fast jedem Foto irgendwie blöd aus, bin nicht sonderlich fotogen. Das kann man dann alles drehen und wenden wie man möchte, es wird und wird einfach nicht besser.