Beschuldigt wegen Kreditkartenbetrug im Internet
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Ich würde erst mal fragen, was ein Anwalt kostet. In der Regel sind die nicht so teuer. Ansonsten einfach derpunkts Worte zu Herzen nehmen und nur wenig sagen, weil man sich sonst wirklich mehr reinreitet, wenn man an den richtigen gerät. Daher ist so ein "Coaching" vom Anwalt wirklich eine gute und sinnvolle Sache, auch wenn man dafür unter Umständen mal ans Ersparte muss.
Diamante hat geschrieben:Vielleicht ist ja hier jemand, der einem noch fachmännische Tipps zum Verhalten von A geben kann.
Dazu kann ich leider insofern nicht weiter helfen, als das ich kein Jurist bin. Auch habe ich persönlich keine Erfahrung in Strafverfahren bei Betrugsfällen. Wohl aber in anderen Strafsachen! Auch eher Erfahrung auf der Seite des Beschuldigten.
Daher mein Rat in dem gestellten Fall an A: man muss der Polizei nichts sagen und mir ist kein Fall bekannt, bei dem auf Grund von Aussagen bei der Polizei ein Verfahren eingestellt wurde. Wohingegen ich gesichert von Fällen weiß, bei denen nach unüberlegten, ehrlichen Aussagen in der Hoffnung, dass die Kooperationsbereitschaft honoriert wird und einen positiven Einschlag bewirkt, zusätzlich zur ursprünglichen Anschuldigung weitere Punkte hinzugekommen sind. Erscheinen und die persönlichen Daten angeben. Danach soll A in dem Fall klar sagen, keine weiteren Angaben machen zu wollen! Aber gerne kann man die Anschuldigungen anhören - aber so schwer es auch fallen mag: keine Aussagen zur Tat.
Diamante hat geschrieben:Da A sich nichts zu Schulden kommen gelassen hat, wollte A auch alles sagen, was sie weiß bzw. nicht weiß. A hat ja nichts gemacht.
Ja, aber was soll das bringen? Angenommen, A hätte es zu verantworten und wäre die Betrügerin. Würde sie dann bei der Polizei gestehen? Dann will ich mal meinen, dass die Polizei schon Fälle erlebt hat, bei denen der Täter gelogen hat.
Letztlich bleibt, wie ich schon mal geraten habe, für A nichts weiter als die weitere Entwicklung abzuwarten. Der Staatsanwalt - und nicht die Polizei - entscheidet, ob weiter ermittelt wird oder eben nicht. Dies geschieht nach Aktenlage. Und sollte der nur die Indizien bzgl. der Tatbeteiligung von A haben, die Du hier genannt hast, wird der es sich auch mehrfach überlegen, sich hier zu verrennen.
Wenn der Staatsanwalt hingegen weiter machen will, dann bekommt A das mit. Und dann ist der Anwalt deshalb empfehlenswert, weil so Betrug eben kein einfaches Delikt ist. Es mag auch im ersten Moment scheinen, dass das Leisten des Anwalts ein Problem darstellt. Aber hier zu sparen kann einen später teuer zu stehen kommen. Das erste Beratungsgespräch ist übrigens noch nicht einmal übermäßig teuer und bei dem Streitwert sollten sich auch weitere Kosten in Grenzen halten. Aber wie geschrieben: das macht erst Sinn, wenn weitere Vorladungen kommen. Bei einer richterlichen (nicht die polizeiliche) Vorladung an A ist es wirklich allerhöchste Zeit!
Aber mal ehrlich, wenn A jetzt hingeht und bei der Polizei sagt, dass sie nichts zur Sache sagen will, macht sie sich dann nicht, obwohl sie nichts gemacht hat auch verdächtig? Warum sollte A die Aussage verweigern. Dann würde doch Polizei und Staatsanwalt denken, dass sie was zu verbergen hat und wird erst Recht von der Staatsanwaltschaft vorgeladen.
Wenn A jetzt zur Polizei sagt, dass sie nichts gemacht hat und dass sie nie auf diesen Seiten war, dann ist das doch glaubwürdiger als wenn man die Aussage verweigert. Ich stand noch nie in Verdacht, irgendwas gemacht zu haben. Aber ich kann mir vorstellen, dass A dann erst recht unter Verdacht steht, wenn sie nur die Personalien gibt, die die Polizei sowieso schon weiß. Sonst wäre der Brief ja nciht angekommen.
Dann sollte A wohl die Antwort lieber so wählen, das sie keine Angaben zu den Vorwürfen machen kann, da ihr diese Seiten unbekannt sind. Und derpunkt schon sagte. Die werden bei der Polizei schon oft genug Leute sitzen haben, die beteuern, das sie nichts gemacht haben und doch schuldig sind.
Wie A mit ihren Mails umgeht brauch sie dabei gar nicht erzählen. Geht erstmal auch die Polizei nichts an. Denn man könnte A ja sonst vorhalten, das man zumindest mal in die Mails schauen sollte, um bei solchen Vorfällen auch gleich reagieren zu können.
Was die Sache mit der IP angeht. Man zumindest über die IP, sofern von den Seitenbetreibern her noch gespeichert, nachvollziehen aus welcher Region dies getätigt wurde. Und wenn dies schonmal absolut nicht zu der Anschrift von A passt, dann wäre es immerhin ein Beweismittel zu Gunsten von A.
Punktedieb hat geschrieben:Was die Sache mit der IP angeht. Man zumindest über die IP, sofern von den Seitenbetreibern her noch gespeichert, nachvollziehen aus welcher Region dies getätigt wurde. Und wenn dies schonmal absolut nicht zu der Anschrift von A passt, dann wäre es immerhin ein Beweismittel zu Gunsten von A.
Wegen der IP hat A ja bei der Polizei am Telefon nachgefragt und der Polizist meinte, dass das kein Beweis (weder für mich noch für den Geschädigten ) wäre, weil man ja auch aus dem Urlaub oder aus einem Internetcafe auf solche Seiten einwählen kann und da ja zu der Zeit auch noch Ostern war, müsste A dann ja ein Alibi haben und beweisen, dass A zu Hause war. Aber wie soll man das nach so langer Zeit noch machen können.
Diamante hat geschrieben:Aber mal ehrlich, wenn A jetzt hingeht und bei der Polizei sagt, dass sie nichts zur Sache sagen will, macht sie sich dann nicht, obwohl sie nichts gemacht hat auch verdächtig? Warum sollte A die Aussage verweigern.
Ich hoffe das diese Sichtweise nicht das fehlende Vertrauen in unser Rechtssystem und die Ermittlungsbehören widerspiegelt!
Wie kann es denn sein, wenn man von seinem Recht gebrauch macht, Angst haben muss, erst recht verdächtigt zu werden? Und auf der anderen Seite ist es doch auch so, dass Du kaum davon ausgehen kannst, dass man A in einem anderen Licht sehen würde, wenn A alles abstreitet und darauf pocht, unschuldig zu sein. Denn welcher Verdächtige würde das nicht tun - ganz unabhängig davon, ob schuldig oder unschuldig!
Diamante hat geschrieben:und wird erst Recht von der Staatsanwaltschaft vorgeladen.
Das stimmt nicht. Auf Grund von Unschuldsbeteuerungen bzw. fehlenden Unschuldsbeteuerungen wird nicht entschieden, ob der Staatsanwalt oder gar schon der Richter vorladen lässt. Das wird doch hoffentlich an Hand der Beweislage entschieden! Auch hier ein Punkt, an dem A's Aussagen ihr keinen Vorteil bringen.
Sollte es jedoch einen definitiven Grund geben, weshalb A die Tat nicht hat begehen können, dann würde ich natürlich auch zur Aussage raten. Einfach, um sich ein wenig Ärger zu ersparen. Aber bei Computerbetrug ist so etwas schwierig. Wenn Du in Deinen fiktiven Fall einbauen könntest, dass A zum fraglichen Zeitpunkt gerade eine einwöchige Haftstrafe abgesessen hat, dann wäre das so ein Fall, bei dem ich die Aussage nicht verweigern würde. Denn das ist doch ein gutes Alibi. Aber alles andere bringt A wirklich nichts!
Diamante hat geschrieben:die die Polizei sowieso schon weiß. Sonst wäre der Brief ja nciht angekommen.
Deswegen müsste der korrekte Ratschlag an A auch lauten, die Einladung zu ignorieren. In der Praxis ist das aber schon der Neugier wegen schwierig. Also kann A hingehen und hoffen, mehr darüber zu erfahren, was gegen sie vorliegt. Wenngleich man den Polizeibeamten keine Dummheit unterstellen sollte und davon ausgehen kann, nicht wesentlich mehr zu erfahren. Aber ein Versuch wäre es allemal wert.
So, A war heute bei der Polizei. Sie hat ihre Aussage gemacht, dass sie sich nicht denken kann, woher der vermeintliche Täter die e-mail Adresse hat. Der Polizist meinte nur, dass A wohl nichts weiter zu befürchten hat. Es gibt noch andere Verdächtige. Da ist noch der Geschädigte B, der gleichzeitig wohl auch als Verdächtiger gilt, da ist X, dessen Telefonnummer angegeben wurde und Y dessen Handynummer angegeben wurde. Alle Verdächtigten leben in einer anderen Stadt und laut der IP ist die Stadt, in der die Tat begangen wurde noch eine andere.
Der Polizist war sehr freundlich zu A und meinte, dass das Verfahren gegen A wohl auch eingestellt werden würde. Eine Aussage mussten sie wohl aufnehmen, aber an eine e-mail Adresse kann ja jeder kommen und die angeben. A ist nun schon erleichtert und hofft, bald das Schreiben über die Einstellung zu bekommen. Das kann aber bis Ende des Jahres dauern.
Tipps, wie man sowas vermeinden kann konnte der Polizist allerdings auch nicht geben.
Na immerhin zeigen doch die Daten von unterschiedlichen Personen auch, das da jemand ganz geplant vorgegangen ist. Und das Schreiben an A samt dieses Gespräches mit Protokoll sind eben eine Pflichtsache dabei. So ein Brief muss ja nicht immer was böses bedeuten, auch wenn man sicher erstmal aus allen Wolken fällt.
Sicherlich kann man sich da auch schützen. Nämlich das man regelmässig seine Passwörter ändert, was A hoffentlich auch bei ihrer Mailadresse schon gemacht hat. Ausserdem entsprechende Passwörter aus Zahlen und Buchstaben wählen.
Punktedieb hat geschrieben:Sicherlich kann man sich da auch schützen. Nämlich das man regelmässig seine Passwörter ändert, was A hoffentlich auch bei ihrer Mailadresse schon gemacht hat. Ausserdem entsprechende Passwörter aus Zahlen und Buchstaben wählen.
Das hat A zwar gemacht, aber da der mutmaßliche Täter ja nicht auf den e-mail Account gegangen ist, sondern "nur" die mail-Adresse verwendet hat, hat das Passwort ändern wenig bis gar keinen Sinn. Es ist ja "nur" die mail-Adresse von A missbraucht worden.
Nur die Mailadresse missbrauchen, aber nicht im Account gewesen zu sein, ist eigentlich kaum möglich. Denn sonst hätte A ja eine Mail dazu haben müssen. Denn wenn man was bestellt und eine Mailadresse angibt, dann kommt halt üblicherweise auch eine Bestätigung über diesen Weg, das die Bestellung eingegangen ist.
Also muss der Täter entweder direkt im Account gewesen sein oder die Mail wurde über ein Programm wie Outlook abgeholt. Und da kann man schliesslich einstellen, ob die Mails bis zum entgültigen löschen auf dem Mailserver verbleiben sollen.
Was dann natürlich bedeudet, das der Täter nur diese eine Mail gelöscht hat, um sein tun erstmal zu verstecken. Also bringt es schon was das Passwort zu ändern. Und das auch regelmässig.
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