Sexuelle Orientierung immer gleich?

Wenn man homosexuell, bisexuell oder heterosexuell ist, ist man das dann bis zum Ende seines Lebens? Oder kennt ihr Fälle, in denen ein homosexueller Mann auf einmal hetero geworden ist? Mich würde wirklich interessieren, ob doch eine kleine Chance besteht, dass ein schwuler Mann hetero werden könnte?

Ich komme darauf, weil ich einen wirklich netten jungen Mann kennen gelernt habe und es einfach nicht wahr haben möchte, dass dieser für immer schwul bleibt!

Wie es von schwul / lesbisch auf hetero geht, kann ich dir nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber ich denke mal, dass wenn einer schwul ist, er auch schwul bleibt, da er ja irgendwann festgestellt haben muss, dass er nicht wie vielleicht seine Freunde, auf Frauen, sondern eben auf Männer steht.

Ich kenne es nur anders herum, dass jemand, der 25 Jahre lang hetero war und ständig in einer Beziehung lebte, von heute auf morgen plötzlich lesbisch war.

Ich erlebte dies im Falle meiner damals besten Freundin. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal einen Freund gehabt, da hatte sie bereits ihren fünften oder sechsten Freund. Sie schwärmte immer von Männern und das Wort lesbisch wäre mir für meine Freundin nie und nimmer eingefallen. Irgendwann endete die Freundschaft, da wir uns fast überhaupt nicht mehr sahen. Danach habe ich sie in der Stadt gesehen, wie sie mit einer Frau geknutscht hat. Erst hieß es, sie probiere nur aus, aber bald merkte man, dass es doch nicht beim Ausprobieren blieb. Das ist jetzt schon einige Jahre her und sie ist bis heute noch mit der gleichen Frau zusammen.

Ich denke mal, dass man nie so genau sagen kann, ob jemand schwul oder lesbisch wird. In die andere Richtung würde ich allerdings sagen, dass es fest ist.

Ich habe einmal in einer Reportage gesehen, dass eine Frau die heterosexuell war nach einer langjährigen Ehe sich auf einmal Frauen hingezogen fühlte. Sie lies sich dann von ihrem Mann scheiden und verlies dann auch die Familie. Danach baute sie sich mit einer Frau eine Beziehung auf und lebte auch mit der zusammen.

Das ist allerdings ein Fall in die Richtung heterosexuell zu lesbisch. Solche Fälle mit einer solchen Entwicklung treten in der heutigen Gesellschaft mehrfach auf und nicht nur bei Frauen. Bei Männern kommt es in dieser Form auch vor. Allerdings ist der umgekehrte Fall noch nicht aufgetreten, dass ein schwuler Man zum heterosexuellen wird. Darüber ist noch nichts bekannt.

Auch wenn darüber nichts bekannt ist, kann ich mir durchaus vorstellen, das es auch anders herum geht. So wie genug Menschen erst recht spät merken, das sie doch eher mit dem selben Geschlecht glücklich werden, kann es durchaus auch Menschen geben, die meinten das sie homosexuell sind und eben später doch einen anders geschlechtlichen Partner haben.

Was in die eine Richtung geht, kann es eben auch in die andere Richtung geben. Wobei du dir da nicht zu viele Hoffnungen machen solltest. Denn langsam wird sich da nichts entwickeln. Bei den meisten Menschen, welche ihre wahre sexuelle Neigung erst später feststellen, ist das mehr ein Bumm und da ist es nun.

Also was ich aus deinem Posting lese ist, dass du aus rein "egoistischen" Gründen hoffst, dass er sich irgendwann doch für dich interessieren könnte. Ist ja auch völlig legitim Hoffnungen zu haben. Andererseits, solltest du ihn aktuell lieber so nehmen wie er ist, nämlich schwul.

Sicherlich hat er diesen Weg der Liebe aus eigenen, freien Stücken gewählt, von daher solltest du anfangen zu Glauben das er schwul ist. Tut mir Leid, wenn du dabei, zumindest sexuell oder Beziehungstechnisch, bei ihm auf der Strecke bleibst. Ich denke du solltest dich darüber freuen, dass er so wie er lebt glücklich ist.

Natürlich gibt es viele Homosexuelle menschen die das nicht immer waren oder bleiben aber in vielen Fällen, wenn sie keine 20 mehr sind, bleibt das auch so. Ich finde, dass wenn ihr einen guten draht zueinander habt, eine Freundschaft auf langer Dauer viel sinnvoller wäre.

Warum sollte das nicht gehen, dass man sich auch von Homosexualität auf Heterosexualität umorientiert. Das wird zwar nicht in allen Fällen so sein, aber es kann durchaus möglich sein, dass es geht.

Man orientiert sich doch das ganze Leben irgendwie um. Auch was die Sexualität angeht. Die einen sind jahrelang verheiratet und führen ein Familienleben und wollen dann eine Beziehung zu einem gleichgeschlechtlichen Partner und die anderen leben jahrelang mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammen und sehnen sich dann nach Familie und einem gegengeschlechtlichen Partner.

Ich selber kenne eine Frau, die erst kurze Zeit mit einem Mann zusammen war, dann aber 15 Jahre lang mit einer Frau zusammen war und auch eine eingetragene Lebensgemeinschaft mit dieser Frau hatte. Diese Frau lebt zur Zeit mit einem Mann zusammen und ist glücklich.

Und ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass es Männer gibt, die sich auch im Alter noch umorientieren. Warum sollte das nicht gehen? Es gibt Menschen, die erst spät erkennen, was ihnen wirklich gut tut. Ist aber dieser Mann glücklich damit Männer zu lieben, dann wird es auch schwer sein, dass er irgendwann mal eine Frau lieben sollte.

Ich sehe es auch so, dass die sexuelle Orientierung sich mit der Zeit natürlich ändern kann. Aber eben nicht muss und ein Vorgeben, in welche Richtung es gehen soll, dürfte auch schlecht möglich sein. Und in der heutigen, vorgeblich liberalen Zeit bzgl. der eigenen Lebensführung, dürften solche Wechsel was die eigenen Präferenzen angeht, deutlich einfacher möglich sein und daher tritt es auch wesentlich häufiger ins Bewusstsein, als es vermutlich früher der Fall war.

Aber was den Anlass zu Deiner Frage angeht, sehe ich das eher pessimistisch für Dich, sofern Du wirklich glaubst, diesen einen Mann für Dich gewinnen zu können. Denn ich glaube, solche Wechselprozesse brauchen mehrere Jahre. Und ich denke nicht, dass diese dann in eher jungen Jahren vollzogen werden.

Wieso Frauen es meistens so kompliziert haben wollen, bleibt mir in Beziehungsangelegenheiten aber ein Rätsel. So wundern sich Frauen, wenn sie in Liebesdingen enttäuscht werden, obwohl sie sich immer die gleichen Machos auserwählen. Oder aber glauben, nur ein homosexueller Mann wäre ideal für sie - wenn er eben nur heterosexuell wäre. Dabei haben gerade die Frauen vermutlich zig Verehrer, welche bis an ihr Lebensende die Frau auf Händen tragen würden aber eben so nett sind, dass sie als Partner wiederum nicht in Frage kommen.

Ich denke nicht, dass sich die sexuelle Orientierung ändern kann und wenn man in die Richtung denkt und das akzeptieren würde, was einige hier ja anscheinend tun, kommt man auch irgendwann dahin sich zu überleben, wie man aktiv zu der Änderung beitragen könnte und dann ist man ganz schnell in einem Bereich, den ich persönlich als elementare Verletzung der Menschenrechte ansehe.

Ich denke, die Menschen die angeblich ihre sexuelle Orientierung geändert haben sind schlicht und ergreifend bisexuell und ich finde es immer wieder erstaunlich, dass viele Menschen nicht selber auf diese Idee kommen, denn es ist doch eigentlich viel nahe liegender und logischer als zu behaupten, dass ein heterosexueller plötzlich schwul geworden sei, oder?

Denn wenn man in einer heterosexuellen Beziehung lebt bedeutet das doch noch lange nicht, dass man auch heterosexuell ist. Die meisten bisexuellen Menschen haben eine gewisse Vorliebe für ein Geschlecht und viele leben ihre Bisexualität auch überhaupt nicht aus. Und bisexuell zu sein bedeutet ja auch nicht, dass man mehrere Partner haben möchte oder nicht treu sein kann oder was auch immer da für Mythen in manchen Köpfen so herumgeistern.

Also ich kenne das auch nur andersherum. Ich kenne auch einen inzwischen fast 50 jährigen Mann, der viele Jahre mit seiner Frau zusammengelebt hat und dann plötzlich feststellte, dass er doch Männer liebt. Da es sich um eine eingefleischte Christenfamilie handelt, ignoriert man das bis heute. Es ist allgemein bekannt, dass er Männer liebt, dass sie ihn mit einem Mann im eignenen Ehebett erwischt hat, aber trotzdem bleibt man weiterhin zusammen. Sehr tragisch.

Ich denke mal, dass es gerade in der älteren Generation nur wenige wahrhaben wollen, was sie fühlen und für wen sie etwas empfinden. Es besteht eben noch das Bild, das ein Mann zwangsläufig zu einer Frau gehört und Gefühle unterdrückt man da schnell einmal. Man denkt, dass es vorbei geht, dass es nur eine Phase ist und lebt noch ewig mit einer Frau zusammen. Und dann kommt der Pubnkt, an dem die Gefühle herausbrechen und man anfängt, seine wahre Sexualität auszuleben.

Ich denke, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ein homosexueller Mann wieder hetero wird. Umgekehrt passiert es eben, weil man es erst nicht wahrhaben möchte, aber wenn man den Schritt einmal gegangen ist, sich geoutet hat, dann geht man nicht mehr zurück, denke ich. Sexualität ist etwas fest im Menschen Verankertes, klar kann man sie für eine bestimmte Zeit unterdrücken, aber man kann sie nicht umkehren. Das glaube ich nicht und würde Dir somit raten, dass Du jetzt lernen musst, es zu akzeptieren, dass Dein Schwarm und allgemein die besten Männer schwul sind. Bewahre ihn Dir als Kumpel, so ein Schwuler ist oft viel wert als Freund.

Ich komme darauf, weil ich einen wirklich netten jungen Mann kennen gelernt habe und es einfach nicht wahr haben möchte, dass dieser für immer schwul bleibt!

Ist der Mann denn unnett, weil er nicht heterosexuell orientiert ist? Der Mensch bleibt doch der selbe, egal welche sexuelle Orientierung er hat!

Ich persönlich gehe davon aus, das man sich in einen Menschen verliebt und das Geschlecht dabei sogar zweitrangig sein kann. Denn man liebt ja den Menschen. Schwierig zu erklären. Ich glaube wir sind da auch einfach noch zu sehr von den gesellschaftlichen Normen beeinflusst. Mann und Frau sind immer noch das, was als Paar als normal angesehen wird. Bei Mann und Mann oder Frau und Frau in einer Partnerschaft, schauen doch noch sehr viele Menschen eher negativ hin.

Für mich persönlich ist Aussehen und auch Geschlecht mittlerweile zweitrangig. Mir geht es um den Mensch, um seine Art und so weiter. Sprich wenn mir nun eine Frau begegnen würde, deren Art ich total mag und wir auf einer Wellenlänge schwimmen, dann könnte ich mir durchaus eine Beziehung mit ihr vorstellen. Das einzige was mich eventuell hindern würde, wären mein Kinderwunsch. Aber auch dafür würde sich sicherlich eine lösung finden lassen. Und genauso geht es mir bei Männer. Ich kann mich durchaus in sie verlieben, wenn mir halt ihre Art gefällt und wir sonst auf einer Wellenlänge schwimmen.