Kostenlose Dinge in Ebay verkaufen?

vom 14.01.2010, 17:54 Uhr

Ich finde es wirklich ungeheuerlich, was hier im Internet für Betrugsachen geleistet werden. Es gibt ja manchmal Aktionen, bei denen man etwas von Firmen kostenlos erhält. Es gab beispielsweise einmal in Österreich auf der Persil- Internetseite die Möglichkeit, als Persil Jubiläum gefeiert hat, verschiedene Dinge kostenlos zu erhalten. Da war unter anderem neben einer Metalldose und einer Tasche, sowie einer Plüschmaus auch ein Schirm mit dem Persilaufdruck dabei.

Jedenfalls erzählte mir neulich meine Arbeitskollegin, dass sie so einen Schirm in Ebay ersteigert hätte um 17 Euro (!) und dass der eben bei der ersten Verwendung kaputt gewesen wäre. Nun wäre sie sehr traurig. Als ich ihr erklärte, dass ich so einen zu Hause habe, weil ich den kostenlos zugesandt bekommen hätte, meinte sie, ob ich ihn ihr verkaufen würde? Ich mache so etwas aber nicht. Ich habe gesagt, dass ich ihr den Schirm schenken würde, weil ich ihn auch kostenlos bekommen habe!

Was haltet ihr davon, wenn man Dinge, die man kostenlos erhalten hat, für viel Geld weiter verkauft? Und ich finde 17 Euro sind wirklich viel Geld! Ich finde, dass das Betrug ist. Wie seht ihr das?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 14.01.2010, 22:09, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ebay ist ja aber nicht umsonst ein Auktionshaus. Dort wird das gezahlt, was die Leute bereit sind zu bezahlen und man selbst hat doch überhaupt keinen Einfluss darauf, oder? Wenn ich einen Startpreis von 1 Euro einstelle, dann kann ich nichts dazu, wenn Menschen ein Produkt ersteigern und dafür bereit sind, mehr zu bezahlen als es überaupt wert ist. Das gilt doch auch für Produkte, die Leute im Laden kaufen, beispielsweise bei H&M, und später dann bei Ebay weiterverkaufen. Ist das Produkte im Laden ausverkauft, bezahlen die Interessenten bei Ebay oft das Doppelte - Und das soll dann Betrug sein? Niemand kann etwas dazu, wenn jemand so bescheuert ist, dass er einen Haufen Geld für etwas ausgibt, dass so viel womöglich gar nicht wert ist.

Man kann ja dem Verkäufer nicht unterstellen, dass er mit Absicht den Schirm für 17 Euro verkauft hat. Und selbst wenn: Er bietet etwas an, das jemand anders für den Betrag auch annimmt. Ich erkenne daran wirklich keinerlei Betrug, solange es sich um das Produkt handelt, das auch angeboten wurde.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Schwer zu sagen. Streng genommen ist das kein Betrug, würde ich sagen, zumindest im rechtlichen Sinne. Denn bloß weil man etwas - z.B. bei einer besonderen Aktion - kostenlos erhalten hat, macht man sich ja nicht strafbar, wenn man es verkauft.

Eine Ausnahme ist, wenn das von der Firma, von der man diese Waren erhalten hat, untersagt wird, z.B. wenn irgendwo eine Klausel vorhanden ist, wo steht, dass es sich um ein Muster handelt und Weiterverkauf nicht gestattet ist. In dem Fall würde man sich strafbar machen.

Allerdings ist es natürlich moralisch gesehen schon dreist, wenn man bestimmte, eher niederpreisige Werbegeschenke meint im Internet verkaufen zu müssen. Allerdings denke ich, dass es dennoch viele halt versuchen,einen "Dummen" zu finden, der solche Artikel, die ja alleine aufgrund des Aufdruckes augenscheinlich Werbeartikel sind, wo man schon mal davon ausgehen kann, dass die Qualität oft zu wünschen übrig lässt, ersteigert.

Generell kann man aber nicht sagen, dass es moralisch verwerflich ist, Artikel, die man kostenlos erhalten hat, im Internet zu versteigern, von Werbeartikeln minderer Qualität mal abgesehen. Manchmal gibt es spezielle limitierte Artikel, die man auf Messen erhält und für die Liebhaber bereit sind, auch mehr zu zahlen. Soll man dann einen solchen Artikel behalten, auch wenn man daran kein Interesse hat, wenn andere bereit sind, dafür Geld zu bezahlen? Was ist, wenn man etwas, das man nicht gebrauchen kann, in einem Gewinnspiel gewinnt wie z.B. eine Videospielkonsole, die man vielleicht schon hat? Soll man die dann verschenken?

Ich würde daher summa summarum sagen, dass es nicht generell moralisch verwerflich ist, etwas, das man kostenlos erhalten hat, im Internet zu verkaufen, außer es handelt sich um billige Werbegeschenke.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



An welcher Stelle der Geschichte siehst du denn eigentlich den Betrug? Ebay ist ein Auktionshaus und die Käufer entscheiden dort selbst, was sie bereit sind, für das jeweilige Produkt auszugeben. Wenn jemand siebzehn Euro oder mehr für einen Schirm mit einem Werbeaufdruck ausgeben möchte, ist das doch allein seine Entscheidung. Deine Arbeitskollegin hat sich dafür entschieden, siebzehn Euro für den Schirm zu bieten. Betrogen wurde sie definitiv nicht.

Wichtig ist nicht, was die Dinge wirklich wert sind, sondern was sie dem Käufer wert sind. Viele Gegenstände werden weit über den reinen Produktionskosten verkauft. Wenn du nun eine Briefmarke oder Münze hättest, die bei ihrer Veröffentlichung nicht (viel) mehr als den aufgedruckten beziehungsweise aufgeprägten Wert gekostet hat, würdest du dieses Stück fünfzig Jahre später doch sicher auch lieber für den zehn- oder hundertfachen Wert verkaufen, als einfach nur ein paar Euro dafür zu kassieren. Vor allem wenn die Käufer selbst noch viel Geld anbieten, wärst du doch blöd, wenn du das nicht annehmen würdest. Nur weil dieses Werbegeschenk für dich kostenlos war, bedeutet das doch noch lange nicht, dass es für irgendwelche Fans keinen Wert hat.

An deiner Stelle hätte ich das Geld für diesen Gegenstand angenommen. Es ist doch allein die Entscheidung deiner Arbeitskollegin, ob sie ihr Geld für solche Dinge ausgeben möchte. Jeder kann doch selbst entscheiden, wieviel Geld er für das jeweilige Produkt ausgeben möchte. Wenn jemand mir Geld für etwas anbieten würde, was mir persönlich nichts bedeutet, würde ich das Geld durchaus annehmen. Auf der anderen Seite würde ich manche Dinge, die für andere keinen echten Wert haben, auch nicht für viel Geld hergeben.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde es legitim, wenn jemand etwas verkauft, das er kostenlos bekommen hat. Oder würdest du, wenn du ein teures Geschenk doppelt erhalten hast dieses nur verschenken wollen? Ich sicherlich nicht.

Gerade neulich ging es mir auch so. Ich habe bei Ebay etwas ersteigert, was derjenige als Prämie irgendwoher bekommen hat. Ebenfalls gab es ein Angebot eines ähnlichen Artikels, der auf einer Tombola gewonnen wurde.

Von dem ersteigerten Gegenstand haben nun beide was davon. Ich, weil ich den Artikel sehr preiswert (unter Ladenpreis) und völlig neuwertig bekommen habe und derjenige, der versteigert hat, hat für sein Geschenk/ seine Prämie/ seine Gewinn noch etwas dafür bekommen.

Man ist ja nicht gezwungen für etwas zu bieten, das es irgendwann mal kostenlos gab.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also Betrug kann ich da auch nicht sehen. Und ich habe selbst auch kein Problem Dinge bei Ebay anzubieten, welche ich mal kostenlos erhalten habe. Ich bin derzeit auch dabei meine ganzen Werbekugelschreiber mal zusammenzutragen, um sie dann bei Ebay anzubieten. Wer sowas sammelt, wird sich freuen.

Wenn du das moralisch verwerflich findest, ist es das eine. Betrug ist es aber nicht. Denn wer einen Preis von 17 Euro für ein Werbegeschenk bietet, der ist selber schuld. Das es dann gleich beim ersten benutzen kaputt gegangen ist, ist einfach Pech und kann auch mit einem normal gekauften Schirm passieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich verstehe dein Problem nicht. Niemand wird gezwungen, Dinge auf Ebay zu kaufen. Niemand wird gezwungen, immer höhre zu bieten, um einen bestimmten Artikel dort käuflich zu erwerben. Wie schon gesagt wurde, geht es auf Ebay darum, zu zahlen was einem ein Artikel wert ist. Wenn einem nun mal ein Schirm gute 20 Euro wert ist, dann ist man bereit genau diesen Preis zu zahlen, weil einem der Schirm eben gefällt. Das ist kein Betrug. Es zählt nicht, wieviel man selbst für den Artikel, welchen man zum Kauf anbietet, bezahlt hat, sondern es geht rein darum, was andere bereit sind, dafür zu zaheln.

Ich verstehe deine Interpretation von Betrug nicht. Niemand ist in diesem Fall unzufrieden. Keiner wird übers Ohr gehauen. Jemand verkauft ein Produkt, welches er nicht gebrauchen kann. Egal ob er es geschenkt bekommen hat oder selbst gekauft hat, er kann es nicht brauchen. Also bietet er es zum Verkauf an. Jemand anderes will das Produkt haben, ist bereit einen bestimmtent Preis dafür zu zahlen. Er erhält den Zuschlag und ist glücklich. Beide Seiten haben etwas gewonnen. Was is daran bitte Betrug? Solange der Artikel der Beschreibung entspricht ist alles in Ordnung.

Und ganz ehrlich, es wurden schon viele ander Dinge auf Ebay verkauft. Man denke nur an Lebensmittel wie Kartoffeln, welche die Form von Herzen haben oder eine Scheibe Toast, worauf angeblich das Abbild der Mutter Gottes abgebildet gewesen sei. Dafür wurden horrende Preise gezahlt. Clever wer sowas zum Kauf anbietet, dumm, wer dafür ziemlich viel Geld zahlt um dann eine verrottende bzw. schimmelnde Scheibe Toast bzw. Kartoffel zu Hause hat. Aber auch hier gilt: Niemand wurde dazu gezwungen.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es auch nicht betrügerisch, Artikel zu verkaufen, die man kostenlos bekommen hat. Selbst wenn man dafür nichts zahlen musste, dann haben die Dinge doch einen Wert. Es kann gut sein, dass der letztendlich erzielte und bezahlte Preis höher ist als der eigentliche Wert. Aber Produkte, gerade auch Werbegeschenke, für einige Mitmenschen eben einen hohen ideellen Wert!

Ich selbst habe schon mehrere Päckchen Kosmetikproben, Parfümproben und auch Kugelschreiber verkauft. Selbst eine große Sammlung DDR-Bücher wurde für einen vielfachen des Materialwertes verkauft. Die Käufer waren auch allesamt zufrieden. Klar ist es ärgerlich, wenn man so viel Pech hat, dass der erworbene Artikel gleich bei der ersten Benutzung kaputt ging. Aber, wie schon erwähnt, das kann sonst auch passieren.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das macht bei mir den Hauptteil meiner Versteigerungen aus. Ich bekomme sehr oft Bücher geschenkt die niemand mehr haben will und die ich im Leben nicht lesen werde. Der Schenker wäre sicherlich viel betrübter wenn ich ihm sagen würde dass er seine Bücher behalten kann oder sie selbst entsorgen soll, ich würde garantiert auch nie wieder etwas bekommen. Auch bin ich öfters mal auf Messen wo ich so ziemlich alles mitnehme was man irgendwie gebrauchen kann. So etwas stelle ich auch rein, für mich ist es Tünnef, für andere vielleicht wertvolle Sammlerobjekte. Ich denke da so an die ganzen T-shirts und Figuren der Gamesconvention und ähnlichen Veranstaltungen.

Nein , ein schlechtes Gewissen habe ich da absolut nicht. Ich investiere ja auch eine Menge Zeit und Arbeit um die Angebote zu erstellen und später auch zu verschicken. Außerdem ärgere ich mich dann auch nicht wenn das ganze Zeug nur für einen Euro weggeht, der Verkaufspreis liegt damit ja immer noch über den Einstiegskosten.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Auf ebay gab es auch schon Auktionen für Luftgitarren. Von dem Punkt her sieht also zumindest ebay für solcherart Auktionen wohl keinen Grund, einzuschreiten. Und viele Sachen, die irgendwann mal als kostenlose Präsente verteilt wurden, sind später begehrte Sammlerstücke, gerade diese Firmenwerbungspräsente. Regenschirm ist jetzt eher selten, aber was andere eigentlich kostenlose Dinge angeht, so sind zum Beispiel auch diese alten Werbeblechschilder begehrte Sammlerobjekte. Oder alte Werbepostkarten oder Firmenkugelschreiber. Es gibt Leute, die sammeln die verrücktesten Sachen.

Oder denk mal an Briefmarken. Die meisten Menschen schmeißen Umschläge wie sie sind weg, bzw. schreddern sie allenfalls noch, wenn Adressen drauf stehen. Wer hingeht und sich die Mühe macht, alle Briefmarken davon abzumachen und anzubieten, hat auch kostenlose Dinge, mit denen er, wenn er Glück hat, Gewinn machen kann.

Und moralisch gesehen halte ich das auch für vertretbar. Wenn ich etwas kostenlos bekomme, weil ich es zum Beispiel irgendwo gewonnen habe, aber das nun etwas ist, dass ich absolut nicht gebrauchen kann, dann mach ich damit auch Kasse.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^