Verbraucher wollen fettarme Produkte

vom 08.12.2007, 23:00 Uhr

Laut einer aktuellen Studie der GfK, im Auftrag des Bundes für Lebensmittel und Lebensmittelkunde (BLL), kaufen die Verbraucher immer mehr zuckerarme und fettreduzierte Lebensmittel ein. So ist der Absatz von fettarmen Milchprodukten oder Chips oder zuckerfreien Getränken in den letzten 5 Jahren um 17 % gestiegen – und das Angebot für fettarme Milchprodukte oder Chips und zuckerfreie Getränke um knapp 33 % gestiegen. Diese Studie basiert auf Auswertungen des GfK Musterstädtchens Haßloch (Pfalz) und basieren auf dem Einkaufsverhalten von knapp 20.000 Kunden.

Im Vergleich zu den 70ern enthalten heutige Würste laut GfK bis zu 76 % weniger Fett als früher und 60 % der Lebensmittel – ausgenommen die Discounter – welche angeboten werden sparen nicht mit Angaben über den Anteil an Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. Diese Statistik basiert auf 13.800 im Handel erhältlichen Lebensmitteln. Jedoch sei Deutschland bei den weiterführenden Angaben über Kalorien, Energieabgaben pro Portion oder bei den Angaben über die wünschenswerte Tageszufuhrmenge weiterhin Entwicklungsland.

Der BLL, der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft, betonte trotzdem, dass kalorienarme Lebensmittel nicht die herkömmlichen verdrängen sollten um den Verbrauchern die freie Wahl zu lassen. Dreist ist m. E. die Aussage & Begründung von Dr. Theo Spettmann, Präsident des BLL: „Nicht jeder hat Gewichtsprobleme“, denn nicht jeder Käufer von Light Produkten hat Gewichtsprobleme und nicht jeder mit Gewichtsproblemen kauft Light Produkte.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Gleich vornweg. Was ist an dieser Aussage dreist?

Subbotnik hat geschrieben:Dreist ist m. E. die Aussage & Begründung von Dr. Theo Spettmann, Präsident des BLL: „Nicht jeder hat Gewichtsprobleme“, denn nicht jeder Käufer von Light Produkten hat Gewichtsprobleme und nicht jeder mit Gewichtsproblemen kauft Light Produkte.

Damit begründen zu wollen, dass auch herkömmliche Produkte auf dem MArkt bleiben sollen, ist in meinen Augen nur eine sehr einseitige Begründung. Oder gehören zu dieser Aussage vielleicht noch andere Sätze?
Was die Kennzeichnung in den Discountern betrifft, so war ich neulich mal wieder dort und musste feststellen, dass die Produkte jetzt oft sehr gut gekennzeichnet sind, teilweise sogar besser als Markenprodukte. Ich denke, hier macht sich die Macht der Kunden bemerkbar, die solche Produkte stärker nachfragen und dann auch kaufen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diese Aussage implementiert indirekt dass Menschen mit Gewichtsproblemen Ligth Produkte kaufen - sehe ich zumindest so. Dabei gibt es genug andere, normalgewichtige Personen, die aus irgendeinem Wellnesstrend ebenfalls auf diese Produkte zurückgreifen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es gibt ja genügend Vorurteile, was Gewicht und Nahrung betrifft. Von daher würde ich nicht allzu viel auf die Aussage von Spettmann geben. Wirklich dreist fand ich die Aussage auch nicht. Wobei es wirklich so ist, dass viele sehr bewusst auf ihre Ernährung achten, und eben weniger Fett konsumieren (wollen). Auch zuckerfreie Produkte freuen sich grösserer Beliebtheit. Inzwischen wird ja überall herumposaunt, dass man auf versteckte Fette und auf versteckten Zucker achten soll. Und dieses ist eben bei sehr vielen Menschen angekommen. Manchen ist es sch...egal, was sie essen. Aber man kann es eben nicht nur auf eine Gruppe von Menschen beziehen. Andererseits gibt es immer mehr Diagnosen von Krankheiten, die eine fett- und/ oder zuckerarme Ernährung erfordern.

Es gibt übrigens auch Gewichtsprobleme in der anderen Richtung - Menschen, die nicht zunehmen, aber die es aufgrund von einer sehr fettt- und zuckerhaltigen Ernährung versuchen.

Gerade die Eigenmarken diverser Discounter/ Supermärkte weisen übrigens recht häufig Nährwert- und Energienangaben auf. Aber die Daten bringen nichts, wenn der Verbraucher nicht weiss, wie sein persönlicher Energiebedarf überhaupt ist. Und da müsste man erst mal ansetzen.
Aber auch, wenn er das macht, dann kanns eben ins andere Extrem übergehen, dass er sich nur noch mit Ernährung, Kalorien und so weiter beschäftigt.. Das ist jedoch nun zu sehr off-topic.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Der Witz an diesen ganzen Lightprodukten ist ja, dass sie oft gar nicht gesünder als die normalen Produkte sind. Es wird den Menschen nur vorgegaukelt sich gesund zu ernähren und in Wirklichkeit stimmt dies gar nicht.
Man kauft viele Lightprodukte und denkt man ernährt sich gesund, dabei ernährt man sich eigentlich trotzdem noch ungesund, zum Beispiel bei Chips.
Man hat nur ein besseres Gefühl dabei. Die Lightprodukte sollten wieder etwas reduziert werden und dafür lieber mehr Werbung für gesündere Sachen gemacht werden.

Oft sind bei Lightprodukten, statt des Fettes oder Zuckers andere Stoffe hinzugefügt, die äußerst ungesund sind und sogar zu Allergien usw. führen können.

» angle87 » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,17 »


angle87 hat geschrieben:Oft sind bei Lightprodukten, statt des Fettes oder Zuckers andere Stoffe hinzugefügt, die äußerst ungesund sind und sogar zu Allergien usw. führen können.


Das ist das, was ich schon mehrmals in diversen Threads auch hier angesprochen hatte ;-). Man muss sich nur mal die Mühe machen, ein "normales" Produkt mit einem "light"- Produkt oder auch mit einem Diabetiker-Produkt vergleichen.

Man hat letztendlich mehr etwas davon, wenn man ein möglichst unverarbeitetes -also eher natürlicheres- Produkt verwendet, denn eines, wo zwar das Fett und der Zucker entzogen bzw. reduziert wurde, was dafür aber mit "netten" Stoffen angereichert wurde.

Dass die Industrie aber deswegen ihre "light"- Produkte einschränkt oder zurückzieht, bezweifle ich. Alles, wo "Wellness" draufsteht, verkauft sich recht gut. Wenn das Siegel "fettfrei" oder "zuckerfrei" gut sichtbar ins Auge sticht, dann noch besser.

Im Übrigen sind solche Produkte oft teurer als die "normalen" Produkte, und das weckt dann den Eindruck, dass diese Produkte dann besonders gesund und helfend sein sollen :twisted:.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich finde es gar nicht verwunderlich, dass die leute eher zu fettreduzierten Nahrungsmitteln kaufen als zu 'normalen': An sowas kann man sich gewöhnen. Ich hab auch sehr lange normale Cola getrunken und bin dann umgestiegen auf Cola light und heute wüsste ich gar nicht mehr, weshalb ich mich mit Zucker und Kalorien vollstopfen sollte, wenns das selbe auch 'light' gibt. Wäre ja irgendwie auch ziemlich blöd.
Wer da einen Untescheid schmeckt, OK, ich tus aber nicht. Das selbe gilt auch für fettreduzierten Streichkäse, Naturjoghurt, Milch,...Ich kaufe fast nie normale Produkte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



hallo zusammen,

also der Trick besteht darin ausgewogen und gesund zu essen. Und für alle die es noch nicht wissen, Fett allein macht nicht umbedingt dick. Vielmehr sind es die mehrkettigen Kohlenhydrate (Zucker, Reis, Nudel) die unseren Blutzuckerspiegel ansteigen lassen und der Zucker wird dann als Fett bei uns eingelagert. gab mal so eine Studie da haben 2 Gruppen jeweils sehr fettreich (Fisch, Fleisch, viel Öl etc) und eine Gruppe sehr Kohlenhydratreich (Zucker, Nudeln, Reis, Cola etc.) gegessen. Das Ergebniss überraschte sogar die Forscher. Die Fettreiche Gruppe nahm über das halbe Jahr im Durchschnitt um die 5 Kilogramm ab während die Kohlenhydratgruppe ordentlich an Gewicht zunahm.

liebe Grüße von der Miss Mouse

» missmouse » Beiträge: 435 » Talkpoints: -3,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei einem gesunden Menschen oder besser bei Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel wird der Blutzuckerspiegel aber nicht so rapide steigen. Weisst Du, ob diese Studie mit Diabetes-gefährdeten Menschen oder mit Diabetikern durchgeführt wurde? Hat eine Gruppe vielleicht auch mehr Bewegung gehabt, wie andere?

Zu viel Zucker (=hoher Blutzuckerspiegel) wird aber bei der sogenannten Nierenschwelle über den Urin abgebaut. Und die Werte, die unter der Nierenschwelle liegen, werden auch wieder abgebaut.

Im Übrigen gibt es nun die Debatte und Untersuchungen, ob nicht doch das Fett und nicht der Zucker für den Wohlstand-Diabetes (Typ 2) mitverantwortlich ist. Bevor nun jemand aufgrund der Studie denkt, er könne die Kohlenhydrate durch Fett ersetzen ;).

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich glaube ich bin ein gutes Beispiel für das Kaufverhalten der oben beschriebenen Konsumenten... ich versuche weitestgehend immer Sachen zu kaufen mit ganz wenig Fett und am liebsten noch ohne Zucker. So kann ich zumindest das, was ich daheim esse, ein wenig steuern. Also dass ich nicht übermässig die "Fett-Bomben" zu mir nehme. Dass z.B. in Restaurants eher Sachen mit mehr Fett zum Kochen etc. verwendet werden, ist aber für kein Problem.

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» silverstein » Beiträge: 183 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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