Karten, Spielkarten von Lo Scarabeo

Lo Scarabeo ist ein italienischer, in Turin ansässiger, Verlag für Karten, nicht nur Spielkarten, sondern auch solche für den esoterischen Bereich, also auch Tarot-Karten und diverse andere Wahrsagekarten haben sie im Angebot. Man könnte sogar sagen, das ist der Großteil ihres Sortiments. Ansonsten bieten sie auch noch so genannte Künstler-Spielkarten an, also Spielkarten, die nicht das typische eher schlichte Design haben, sondern die etwas intensiver illustriert sind.

Dazu wandelt man entweder die Werke anderer Künstler künstlerisch so um, dass es für Spielkarten passt, oder aber, die Kartenbilder werden direkt neu von den Künstlern dieses Verlages gestaltet. Sie haben wohl gleich mehrere Zeichner-Teams, die (Spiel-)Karten entwerfen. Denn was die Produkte dieses Verlages ausmacht, das sind eindeutig die Illustrationen. Denn diese sind es, was überhaupt die Produkte erst einzigartig macht. Es gibt wohl mittlerweile auch Bildbände mit den Illustrationen der Lo-Scarabeo-Zeichner.

Im esoterischen Bereich ist Lo Scarabeo wohl, eben wegen ihrer zahlreichen unterschiedlich gestalteten, Tarot-Kartendecks, doch weltweit sehr bekannt. Ansonsten kennt den Verlag wohl kaum einer, denn wer interessiert sich, wenn er nicht esoterisch ist, schon so für Tarotkarten? Und speziell gestaltete Spielkarten wünschen sich viele Leute ja auch nicht. So viele darauf spezialisierte Sammler gibt es nicht, und auch Leute, die Karten spielen, und dazu ein besonders schönes Deck haben wollen, gibt es wohl auch nicht mehr so in der Menge, wie früher. Wer spielt schon noch Karten, salopp gesagt?

Ich persönlich habe einige Decks von Lo Scarabeo hier. Wozu ich sagen muss, und das möchte ich betonen, ich bin nicht esoterisch interessiert. Ich gehöre zu den wohl noch merkwürdigeren Menschen: den Karten-Sammlern. So bin ich eben auch auf Lo Scarabeo gestoßen, und habe von ihnen mittlerweile einige Tarot-Decks (mit denen man übrigens auch gewöhnliche Kartenspiele spielen kann, wenn man einige überschüssige Karten heraus nimmt) und auch "normale" Kartenspiel-Decks erworben.

Dazu gehören das so genannte Samurai-Tarot, das mal auf eine pseudo-asiatische Symbolik setzt, anstelle der typischen europäischen (und das ist auch der Grund, wieso es für mich mal ganz interessant war), und eines, das im Stile des Art Nouveau gestaltet ist. Für mich zählt der optische Aspekt.

Außerdem habe ich noch einige "reguläre" Spielkarten von Lo Scarabeo, die mit verschiedenen Motiven verziert sind. Besonders Natur-Motive mag ich, Meeresschnecken und -muscheln beispielsweise, oder Vogelarten. Wenn man sich auch sonst dafür interessiert, kann man damit gezielt (oder auch nebenbei beim Kartenspiel) auch die Bestimmung der Arten erlernen, denn die Zeichnungen sind präzise und es ist jeweils der Name der Art auf der Karte mit abgedruckt.

Ich kann die Karten von Lo Scarabeo also sehr empfehlen. Die Druckqualität ist gut und die Karten sind auch recht stabil. Die Motive sind vielfältig, sodass für fast jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Das einzige Manko ist der Preis: Die billigsten Decks kosten ab 5 Euro aufwärts, für Tarot-Karten kann man gut mal 15 bis 30 Euro hinblättern. Aber das ist in der Nische ja nichts Seltenes.

Wer also das Geld mal aufwenden möchte, und gerne ein schön illustriertes Kartenspiel kaufen möchte, dem sei Lo Scarabeo empfohlen. Eventuell lässt sich ja auch Amazon-Guthaben für den Kauf nutzen (wie ich das immer mache ), oder vielleicht findet man es Second Hand.

Da muss man wirklich schon esoterisch angehaucht sein, wenn man für Tarot-Karten so viel Geld ausgibt. Wenn man sie zum Wahrsagen oder Spielen benutzen würde, wäre die Geldausgabe etwas anderes. Aber ich finde, dass sie zu schade sind, sie sich in irgendeinen Schrank zu legen und zu vergessen.

Wenn es künstlerisch gut aufgemachte Karten sind und vielleicht noch wertvoll sind oder werden, dann möchte man sie auch ab und zu mal sehen. Doch zum Vergammeln im Schrank sind sie dann viel zu schade.

Aber ich glaube du irrst dich in Sachen Karten spielen. Viele Menschen, auch jüngere, spielen wieder verstärkt Karten. Sogar das bei englischen Damen so beliebte Bridge ist wieder im Kommen. Man sollte meinen, durch die Computer und Co ist das Karten spielen verpönt. Aber das scheint sich geändert zu haben.